Cover-Bild Agnes Grey
Band 20593 der Reihe "Reclam Taschenbuch"
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inkl. MwSt
  • Verlag: Reclam, Philipp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 15.05.2020
  • ISBN: 9783150205938
Anne Brontë

Agnes Grey

Roman. Reclams Klassikerinnen
Stefanie Kuhn-Werner (Übersetzer)

Bescheiden, aber wohlbehütet in einer kleinen Pfarrei in Nordengland aufgewachsen, muss die junge Agnes Grey ihre Familie verlassen, um eine Stellung als Gouvernante anzutreten. Schon bald machen die verwöhnten Kinder und das respektlose Verhalten der reichen Herrschaften ihr das Leben schwer, aber mit Großmut und Geduld gelingt es Agnes, sich und ihren Idealen treu zu bleiben. Doch dann trifft sie den jungen Hilfspfarrer Edward Weston, und in Agnes erwachen zarte Gefühle. Aus autobiographischen Elementen formt sich ein persönlicher Blick auf das Leben einer unverheirateten, gebildeten Frau im viktorianischen England. Ein literarisches Frauenschicksal, das auch heute noch zu rühren vermag. – Mit einer kompakten Biographie der Autorin

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2021

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Die autobiographische Geschichte der Gouvernante, erzählt von der jüngsten Schwester von Charlotte und Emily Brontë - Anne Brontë. Diese Geschichte ist realitätsnah und authentisch im Vergleich mit den ...

Die autobiographische Geschichte der Gouvernante, erzählt von der jüngsten Schwester von Charlotte und Emily Brontë - Anne Brontë. Diese Geschichte ist realitätsnah und authentisch im Vergleich mit den anderen Romanen von Brontë-Schwestern wie „Jane Eyre“ oder „Sturmhöhe“. Und dafür liebe ich sie. Das Buch hat mich mit den Beschreibungen vom viktorianischen England und die ganz unterschiedlichen Menschen erobert.
Agnes ist bescheiden und geduldig, sie leidet in der ersten Familie. Sie verkraftet gehorsam die Schicksalsschläge. Ihre Anständigkeit und Hilfsbereitschaft, moralische Stärke und Selbstaufopferung haben mich fasziniert. Ihre Werte stehen über ihre persönlichen Wünsche. Anne schreibt über die Gouvernante aus ihrer eigenen Erfahrung und man glaubt jedem Wort, weil es anders einfach nicht vorstellbar ist. Der Schreibstil ist wunderschön. Es gibt auch die Liebesgeschichte, wobei es nicht das wichtigste im Buch ist. Trotzdem hat Agnes eine Hoffnung auf ein Happy End, anders als im Leben von Anne Brontë.

„An einem schönen Tag in der letzten Februarwoche ging ich im Park spazieren und genoss den dreifachen Luxus des Alleinseins, eines Buches und des guten Wetters.“

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Agnes Grey, die Gouvernante

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Agnes Grey wächst als Pfarrerstochter in bescheidenen, aber sehr glücklichen Verhältnissen auf. Schwester Mary und ihr fehlt es an nichts. Die Liebe ihrer Eltern ist groß, auch wenn es der Familie oft ...

Agnes Grey wächst als Pfarrerstochter in bescheidenen, aber sehr glücklichen Verhältnissen auf. Schwester Mary und ihr fehlt es an nichts. Die Liebe ihrer Eltern ist groß, auch wenn es der Familie oft an Geld fehlt. Agnes möchte dann etwas zum Familienleben beitragen und sich als Gouvernante beweisen. In ihrer Vorstellung wird sie sich um brave, liebe Kinder kümmern und deren Vertraute sein. Leider wird sie dahingehend enttäuscht. Zu dieser Enttäuschung bettet sich das Heimweh zu ihrer Familie und viele andere zwischenmenschliche Hürden, von denen sie nie geträumt hätte.
Agnes beschreibt auf unterhaltsame, und ihre direkte Art ihre Rolle als Erzieherin im 19. Jahrhundert bei zwei wohl betuchten Familien. Mit Einblick in ihre Gedankenwelt, ihre Prinzipien und ihren Charakter lässt sie uns an ihren Erfahrungen, Anstrengungen und Erlebnissen teilhaben. Die Geschichte lässt sich fließend und unaufgeregt lesen, hat teilweise einen flachen Spannungsbogen und dann wieder doch Stellen, wo man mitfiebert. Manche Szenen waren etwas zu langatmig, aber dies tut der Geschichte keinen Abbruch. Agnes als Hauptprotagonistin der Geschichte ist sympathisch, ehrlich, loyal und sehr selbst reflektiert für diese Zeit, was man leider von den Nebenfiguren an den Schauplätzen, an denen sie sich aufhält, nicht behaupten kann. Sie lernt verzogene, hinterlistige, unmoralische Kinder und Familien kennen und hat, trotz ihres Auftrages als Erzieherin, keine Handhabe gegenzusteuern. Wird Agnes in dieser Geschichte ihr Glück finden?

Fazit:
Die Geschichte hat mir gut gefallen, ich konnte auch gut folgen. Der Lesefluss war für mich immer gegeben. Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll, die Charaktere grundsätzlich sehr sympathisch, einige nicht so. Das Ende hätte für meinen Geschmack etwas länger dauern und detaillierter sein können, denn ich hätte gerne gewusst, was sich da noch entwickelt. Aber das ist nur mein Empfinden, weil ich den Schluss so toll und liebreizend fand. Schade, dass ich dieses Buch nicht schon früher im Regal hatte! Ein toller Klassiker, den man gelesen haben sollte.
Von meiner Seite auf jeden Fall eine Leseempfehlung und eine Kaufempfehlung dieses wunderbaren Reclam-Exemplars – 4/5 Sternen.

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