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Veröffentlicht am 12.01.2022

Turbulente und witzige Geschichte mit außergewöhnlichen Charakteren. Vielleicht ein wenig zu gewollt und mit hohen Ansprüchen.

Besuch Aus Tralien
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Inhalt:

Austauschschüler Dave stellt das Leben seiner Gasteltern gehörig auf den Kopf:

Der Australier spricht nur ein einziges Wort, verschlingt ein ganzes Huhn mit nur einem Haps und schläft im Gartenteich ...

Inhalt:

Austauschschüler Dave stellt das Leben seiner Gasteltern gehörig auf den Kopf:

Der Australier spricht nur ein einziges Wort, verschlingt ein ganzes Huhn mit nur einem Haps und schläft im Gartenteich ...

Irgendetwas stimmt doch mit dem Jungen nicht?!?

Die Gasteltern versuchen alles erdenklich Mögliche, um ihn in die Familie zu integrieren.



Altersempfehlung:

Vorlesen bzw. gemeinsames Lesen etwa ab 8 Jahre

zum Selberlesen etwa ab 10 Jahre

(große, teilweise farbige Schrift, Flattersatz, kurze Kapitel, englische Sätze, hoher Bildanteil)



Illustrationen:

Zahlreiche farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Geschichte. Manche hiervon nehmen sogar eine ganze (Doppel-)Seite ein.

Durch geschicktes Spiel mit Farben und Helligkeit erzeugen die Zeichnungen eine ausgelassene und fröhliche Stimmung, aber auch eine gefährliche und düstere Atmosphäre.





Mein Eindruck:



Mit viel Humor wird die Geschichte erzählt. Ganz besonders der mysteriöse Austauschschüler fasziniert. Während die Gasteltern ziemlich lange auf dem Schlauch stehen, ist kleinen Leser:innen schnell klar, dass Dave ein Krokodil ist.

Noch dazu ist er ein gemütlicher und ruhiger Zeitgenosse. Bis auf "Koi" kommt ihm kein einziges Wort über die Lippen. Dafür erhält der Lesende Einblick in seine Gedanken. Diese Passagen sind in grüner Schrift verfasst. So erlebt man nicht nur die Fragen der Gasteltern, sondern auch Daves Verwirrung. Denn auch das Verhalten und die Lebensweise der Deutschen wirken auf ihn mehr als befremdlich. Einzig das Baby in der Familie nimmt Dave so wie er ist und nennt ihn liebevoll "Bokodil".

Während Dave in Deutschland ist, verbringt Piet, der Sohn der Gasteltern, die Zeit bei Daves Familie in Australien. Auch wenn man hiervon nur am Rande etwas mitbekommt, gelingt dem aufgeschlossenen Jungen die Integration dort deutlich besser.

Insgesamt eine interessante Erzählung, die auch erwachsene Vorleser:innen zum Nachdenken bringt.

Man muss sich auf das Fremde einlassen und vielleicht selbst ein wenig wie das Gegenüber werden, um es zu verstehen.

"Unser Planet ist das Lebewesen. Die blaue Erde. Wir sind nicht Fisch, nicht Blume, Krokodil oder Mensch, wir alle zusammen sind das Leben auf dieser Erde." (Piet, vgl. S. 118)

Wie von Martin-Baltscheit-Büchern gewohnt, richtet sich das Abenteuer zwar an junge Lesende, beschert aber auch großen Vorleser:innen ein paar Aha-Momente. Auch "Besuch aus Tralien" ist vielschichtig: unterhaltsam und lehrreich zugleich und obendrein mit einer guten Portion Spannung, denn nicht alle möchten Dave zum Freund. Ein sonderbarer Nachbar hat mit dem Krokodil ganz eigene Pläne.

Leider hat die Geschichte etwas gebraucht, um in Fahrt zu kommen lange Zeit wurde gerätselt, wohin die Reise überhaupt geht. Zuhörer:innen in der vom Verlag empfohlenen Altersgruppe hätten die Lektüre am liebsten abgebrochen. Außerdem wirken die namenlosen Gasteltern sehr angestrengt und gefühlskalt, so dass man selbst mit der Familie nicht recht warm wird.

Für diesen anspruchsvollen Lesespaß zum Schmunzeln, Nachdenken und Philosophieren vergeben wir 3 von 5 Kois.



Fazit:

Themen wie Vorurteile, Toleranz und Integration verpackt in eine witzige und lehrreiche Erzählung, die deutlich macht, dass wir alle unterschiedlich und doch irgendwie gleich sind.

Ein unterhaltsames Abenteuer gegen die Angst vor dem Unbekannten. Aufgrund vieler Botschaften zwischen den Zeilen jedoch für die angegebene Zielgruppe (an 6 Jahre) noch nicht geeignet. Eher ab 10 Jahre.

Farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Geschichte und erwecken die Charakteren zum Leben.



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Rezensiertes Buch: "Besuch aus Tralien" aus dem Jahr 2017

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2022

Eine tierische Satire über Manipulation und Herrschsucht: tiefgründig und mit Witz und Charme erzählt. Ab 10 Jahre!

Lang lebe König Frosch!
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Inhalt:

Vor genau drei Jahren haben Fuchs und Wildschwein ihrer Eintagsfliege versprochen, auf ihr Ei Acht zu geben. Heute ist der große Tag und so sitzen die beiden Freunde am See und warten gespannt ...

Inhalt:

Vor genau drei Jahren haben Fuchs und Wildschwein ihrer Eintagsfliege versprochen, auf ihr Ei Acht zu geben. Heute ist der große Tag und so sitzen die beiden Freunde am See und warten gespannt darauf, dass die kleine Fliege endlich schlüpft.

Doch wer steht plötzlich vor ihnen?

Ein Frosch ... Was für ein unangenehmer und hochnäsiger Zeitgenosse! Und ein trickreicher noch dazu. Der kleine Kerl erklärt sich selbst zum König und Fuchs und Wildschwein zu seinen Untertanen.

Er verlangt ein prächtiges Schloss umgeben von dicken Mauern zum Schutz vor dem Storch und täglich ein opulentes Festmahl.

Durch geschickte Lügen und Manipulation erreicht er absoluten Gehorsam und schafft für sich selbst, ein Leben wie im Schlaraffenland während die anderen schuften.

Ob sich Fuchs und Wildschwein aus dieser Situation befreien können? ...



Altersempfehlung:

etwa ab 10 Jahre zum Selberlesen

laut Verlag ab 6 Jahre

(große teilweise farbige Schrift, kurze Kapitel, hoher Bildanteil, aber: komplexe Handlung, Ironie, Anspielungen und französische Ausdrücke)



Illustrationen:

Es findet sich auf jeder Doppelseite mindestens eine kleine, farbenfrohe Zeichnung. Einige sind sogar ganzseitig. Den detailverliebten und fröhlichen Zeichenstil von SaBine Büchner mögen wir sehr.

Wildschwein und Fuchs sind auch in den Bildern ein schräg-charmantes Duo und der Frosch ist dank grandioser Mimik hervorragend getroffen. Auch eine zuckersüße Eintagsfliege fehlt in diesem Abenteuer nicht.



Mein Eindruck:

Auch wenn dies das zweite Abenteuer von Fuchs und Wildschwein ist, startet man dank kurzem Rückblick problemlos in die Geschichte.

Diese Erzählung widmet sich Themen wie Manipulation und nimmt Hochstapler auf's Korn.

Mit viel Humor und unterhaltsamen Dialogen beginnt das Abenteuer.

Dass der hochnäsige Frosch einen französischen Akzent hat und entsprechend die Satzstellung und Artikel gekonnt durcheinander wirbelt, lässt sich beim Vorlesen hervorragend und überspitzt ausleben.

"Ich rede, wenn es mir passt. Und du redest, wenn ich es erlaube", Dann breitet er die Arme aus: "Denn ich bin die König von die Wald und Herrscher über alle Tiere." (Frosch, vgl. S. 14)

Bei den eingestreuten französischen Worten hätte ich mir für junge Leser:innen in der Fußnote zusätzlich zur Übersetzung eine Aussprachehilfe gewünscht.

Überhaupt empfiehlt sich das Selberlesen etwa ab 10 Jahre. Meines Erachtens sind die vielen Anspielungen und ironischen Zwischentöne vorher kaum zu verstehen und die Pointen zünden nicht. Irrungen und Wirrungen lassen auch mich als Erwachsene das eine oder andere mal stutzen und einen Abschnitt nochmals lesen. Welche Lüge hat vielleicht doch einen wahren Kern? Warum fallen Fuchs und Wildschwein zum wiederholten Mal auf den Frosch herein?

Eine tierische Satire, die als Kinderbuch daherkommt, reichlich Stoff für anschließende Gespräche bietet, aber eher erwachsene Vorleser:innen unterhält.

Die Geschichte besticht durch viele Dialoge und Wendungen. Denn der Frosch wird nicht müde, mit immer neuen Lügengebilden seine Untergebenen hinter's Licht zu führen.

"Nur eins steht fest im Leben und das ist: Veränderung. Alles verändert sich. Vertraut dem Frosch, denn ich verändere euer Leben in Glück. Lang lebe die Republik!" (Frosch, vgl. S. 56)

Doch die beiden Freunde versuchen den Frosch mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Zwischen den Zeilen lesen vermutlich nur die älteren Kinder und damit man sich nicht alles zusammenreimen muss, wird die Moral am Ende in einfachen Worten präsentiert:

Glaube nicht alles, was man dir erzählt. Setze dich gegen Lügen und das Böse in der Welt zur Wehr!

Auch reicht dieses Abenteuer der beiden Freunde nicht ganz an das erste heran.



Fazit:

Ein Kinderbuch für Erwachsene: tiefgründige und sarkastische Dialoge, bei denen viele Anspielungen von jüngeren Leser:innen kaum zu verstehen sind.

Das Thema "Manipulation" wird spannend umgesetzt und die Geschichte mit ihren herrlich schrägen Charakteren sorgt im Nachhinein für Gesprächsstoff.

Farbenfrohe Illustrationen erwecken die Figuren zum Leben.



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Rezensiertes Buch: "Lang lebe König Frosch!" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2021

Zwischen verschlossen Seiten verborgenes Märchen voller Phantasie und Weisheiten. Ausmalseiten, Rätsel und Basteltipps nur guter Durchschnitt.

Der kleine Prinz. Mein Adventskalenderbuch
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Inhalt:

Jeden Tag darf eine der 24 versiegelten Seiten geöffnet werden. Darin verbirgt sich immer ein kleiner Teil der bekannten Geschichte.

Zudem finden sich im Anschluss jeweils ein Ausmalbild, ein ...

Inhalt:

Jeden Tag darf eine der 24 versiegelten Seiten geöffnet werden. Darin verbirgt sich immer ein kleiner Teil der bekannten Geschichte.

Zudem finden sich im Anschluss jeweils ein Ausmalbild, ein Rätsel oder ein Basteltipp.



Altersempfehlung:

ab 6 Jahren



Illustrationen:

Wie auch die Geschichte stammen die farbigen Zeichnungen von Saint Exupéry. Aufgaben werden ebenfalls durch seine Bilder begleitet oder für Bilderrätsel genutzt.



Mein Eindruck:

Das gebunden Büchlein macht einen stabilen Eindruck und die verschlossen Seiten lassen sich problemlos mit einem Lineal öffnen. Mit ein wenig Übung gelingt dies nach ein paar Tagen bereits alleine.

Da immer zwei Seiten zusammenhängen, verbirgt sich darin die Geschichte rund um die Erlebnisse des kleinen Prinzen (pro Tag also eine Doppelseite zum Vorlesen oder Selberlesen). Sodann folgt eine einzelne Seite mit einem Rätsel (Labyrinth, Fehlersuche o.ä.), einer Bastelanleitung (Freundschaftsbänder Knüpfen) oder ein Bild aus der Geschichte zum Ausmalen. Auf der gegenüberliegenden Seite ist eine farbenfrohe Illustrationen mit der Zahl des nächsten Tages.

Für die bekannte, märchenhafte wie phantasievolle Geschichte in Verbindung mit den zauberhaften Illustrationen vergebe ich die volle Sternchenzahl.

Leider sind die Basteltipps nicht besonders weihnachtlich und die Rätsel bieten wenig Neues. Für die Umsetzung als Adventskalender daher nur 3 von 5 Sternchen.

Für waschechte Fans vom kleinen Prinzen ist dieser Adventskalender vielleicht ein Muss, ich würde ihn wahrscheinlich nicht nochmals kaufen/verschenken.



Fazit:

Eine märchenhafte Geschichte unterteilt in 24 Abschnitte zum gemeinsamen Lesen. Ein Lineal sollte bereitliegen, um den Lesespaß nicht vorzeitig zu beenden

Die Rätsel, Anleitungen und Ausmalbilder dagegen wirken blass und wenig spannend.



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Rezensiertes Buch: "Der kleine Prinz - Mein Adventskalenderbuch" aus dem Jahr 2016

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2021

Ein durchschnittlicher Krimi, der nur durch die Anwesenheit des gewitzt-charmanten Hercule Poirots auf 3 von 5 Sternen kommt.

Das Geheimnis der vier Briefe
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Inhalt:

Hercule Poirot erhält Besuch von einer aufgebrachten Dame, die ihm einen maschinengeschriebenen Brief vorlegt, in dem der berühmte Privatdetektiv sie des Mordes an Barnabas Pandy bezichtigt.

Wer ...

Inhalt:

Hercule Poirot erhält Besuch von einer aufgebrachten Dame, die ihm einen maschinengeschriebenen Brief vorlegt, in dem der berühmte Privatdetektiv sie des Mordes an Barnabas Pandy bezichtigt.

Wer aber ist dieser Barnabas Pandy und wurde er tatsächlich ermordet?

Kurz darauf wird Poirot von einem ihm ebenfalls unbekannten Herrn mit dem gleichen Anliegen aufgesucht.

Wer hat diese mysteriösen Briefe verfasst und warum? Wie viele davon sind im Umlauf?

Ein neuer Fall für Poirot!



Mein Eindruck:

Dies ist der dritte von Sophie Hannah verfasste Fall für den belgischen Privatdetektiv und eine harte Nuss für dessen kleine grauen Zellen.

In Bezug auf die Gestaltung und Ausarbeitung der Charaktere bleibt die Autorin dicht am Original und geht sogar oft viel mehr ins Detail. Poirots grün funkelnde Augen und seine scharfsinnigen Bemerkungen sorgen dafür, dass man sich wie in einem Agatha Christie Krimi fühlt.

Leider geht die Ermittlungsarbeit - unterteilt in vier Abschnitte - nur schleppend voran, die Handlung zieht sich entsprechend und mehrfach sucht man die Spannung vergebens.

Der Mordfall ist unspektakulär und das "große" Finale konnte ebenfalls wenig überzeugen.

Wie bei den meisten Krimis tappt man bis zum Schluss im Dunkeln dank falscher Fährten, die zu Spekulationen anregen. Am Ende wird dann die unerwartete Auflösung präsentiert.

Die Messlatte liegt entsprechend hoch (in die Fußstapfen der Queen of Crime zu treten, ist gewagt) und für das Gesamtpaket vergebe ich 3 von 5 Sternen.



Fazit:

Cosy Crime im Stil Agatha Christies.

Ein gewohnt charmant und cleverer Hercule Poirot sowie interessant gestaltete Charaktere in einem Durchschnittskrimi, der vor sich hin plätschert, wenig Spannung bereithält und unspektakulär aufgelöst wird.



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Rezensiertes Buch: "Das Geheimnis der vier Briefe" aus dem Jahr 2020

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2021

Wichtiges Thema, spannendes Unterwasser-Abenteuer und der Beginn einer gefahrvollen Reise. Mit sw Illustrationen.

Survivors - Die Flucht beginnt
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Inhalt:

Der Leopard-Drückerfisch Zacky wundert sich zunächst nur über die ungewöhnliche Wärme des Wassers.

Gemeinsam mit anderen Meeresbewohnern erkennt er schon bald, dass ihr Riff und somit auch sie ...

Inhalt:

Der Leopard-Drückerfisch Zacky wundert sich zunächst nur über die ungewöhnliche Wärme des Wassers.

Gemeinsam mit anderen Meeresbewohnern erkennt er schon bald, dass ihr Riff und somit auch sie selbst in großer Gefahr schweben:

Durch die Erwärmung fliehen Kleinstlebewesen und in Folge dessen sterben die Korallen, das Futter wird knapp und mit unvorstellbarem Hunger im Magen wächst die Angst vor einem Angriff der Squids!

Um nicht als Kalmar-Futter zu enden oder vor Hunger zu sterben, beschließt die Truppe, die sich nun "Survivors" nennt, das Riff zu verlassen und eine neue Heimat zu finden.



Altersempfehlung:

ab etwa 9 Jahre (Blocksatz, normale Schriftgröße, kurze Kapitel)



Illustrationen:

Bereits der Buchvorsatz wird von einer atmosphärischen Unterwasserwelt eingenommen.

Der Zeichenstil besticht durch naturnahe und detaillierte Gestaltung der Meeresbewohner. Durch ihre Mimik wirken sie lebendig und sympathisch. Allerdings fehlt eine kurze Vorstellung der Hauptcharaktere. Lange wurde gerätselt, wer eigentlich wer ist.

Die Gestaltung der schwarz-weiß Illustrationen ist detailliert und abwechslungsreich, denn neben Zeichnungen, die die Handlung aufgreifen und die Charaktere zum Leben erwecken, finden sich auch viele kleinere Skizzen.



Mein Eindruck:

Dies ist das erste Abenteuer von Zacky und den Survivors.

Überraschenderweise wird man als Leser:in direkt mitten in die spannendste Situation hineingeführt und erfährt anschließend in einem Rückblick, wie und warum diese ungewöhnliche Konstellation von Meeresbewohnern überhaupt in dieser brenzlige Lage gelandet ist.

Der Schreibstil ist humorvoll, spannend und bildhaft. Die Kapitel haben auch für jüngere Leser:innen eine ideale Länge, wohingegen die Schriftart gewöhnungsbedürftig ist.

Die Artenvielfalt und die Unterwasserwelt werden derart detailliert beschrieben bzw. eindrucksvoll durch Illustrationen veranschaulicht, dass man das Gefühl hat, mittendrin zu sein.

Neben dem wichtigen Thema Klimawandel (Erwärmung der Meere, Artensterben), welches dem Abenteuer zugrunde liegt, finden sich immer wieder Informationen zu den verschiedenen Meeresbewohnern. Man muss allerdings sehr genau lesen, um die Namen und Tierarten zuordnen zu können. Eine Übersicht - mit passender Illustration - wäre z. B. im Vorsatz des Buches hilfreich gewesen.

Die Protagonisten sind sympathisch und jeder ein ganz eigener Typ: Zacky, ein cleverer Leopard-Drückerfisch, seine beste Freundin Scir, ein rotbraunes, einäugiges Steinfisch-Mädchen, der Hai Heuler und Tiefseebewohner DonDon.

Die bunte Truppe und weitere Meeresbewohner wie Putzerfisch, Rochen, Muräne und Schnecken bilden einen außergewöhnlicher Schwarm und sind fest entschlossen, ihr sterbendes Riff zu verlassen, um eine neue Heimat zu finden.

Bemängelt wurde zudem, dass (nachdem man endlich herausgefunden hat, wer wer ist) mit der Flucht der Survivors das Abenteuer endlich beginnt, jedoch nach einem gefährlichen Zusammentreffen mit den Squids das Buch bereits endet.

Der Untertitel "Die Flucht beginnt" impliziert zwar, dass die Flucht und entsprechend die Hintergründe und Ursachen im Fokus stehen, d.h. weitere Abenteuer folgen werden, aber das Ende kam dennoch sehr abrupt.

Anschließend findet sich eine Leseprobe des nächsten Bandes "Das Riff der anderen", welcher die Suche nach einer neuen Heimat umfasst und voraussichtlich im Januar 2022 erscheint. Weitere Geschichten sind angekündigt.



Für die Flucht der Survivors vergeben wir 3 von 5 Sternen, da trotz wichtigem Thema, faszinierender Kulisse und ungewöhnlichen Protagonisten leider bei der Umsetzung zu viel Luft nach oben bleibt.



Fazit:

Der Start einer lehrreichen und unterhaltsamen Kinderbuchreihe.

Das erste Abenteuer ist spannend aber auch verwirrend gestaltet, da man zuallererst über die Vielzahl an Meeresbewohnern stolpert. Eine Übersicht "Wer ist wer" hätte den Einstieg definitiv erleichtert. Auch das abrupte Ende lässt Leser:innen ein wenig ratlos zurück.

Kleine, detaillierte schwarz-weiß Illustrationen ergänzen die Handlung.

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Rezensiertes Buch: "Survivors - Die Flucht beginnt" aus dem Jahr 2021

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