Gute Unterhaltung
Haus aus Salz und TränenHighmoor klingt schon so nach Schottland, weshalb das Buch mitunter ein Muss für mich war. Es kommt jedoch nicht so ein richtiges Schottland Feeling auf. Zwar wird einiges beschrieben, die Welt ist jedoch ...
Highmoor klingt schon so nach Schottland, weshalb das Buch mitunter ein Muss für mich war. Es kommt jedoch nicht so ein richtiges Schottland Feeling auf. Zwar wird einiges beschrieben, die Welt ist jedoch komplett fiktiv, und die Autorin legt mehr Wert auf Atmosphäre als auf Setting. Der Stil war sehr gut und einfach zu lesen. Des öfteren packte mich der Grusel, aber leider hatte ich auch fast genauso oft das Gefühl, alles plätschere nur so vor sich hin. Im Grunde war es eine unterhaltsame und kurzweilige Lektüre, jedoch ohne großen Tiefgang.
Wer jedoch teilweise sehr detailliert gezeichnet wurde, war die Familie. Diese lernt man recht früh und gut kennen, mit allen Macken und Kanten. Ich hatte auch das Gefühl, dass am Anfang sowieso mehr auf den Aufbau geachtet wurde, es jedoch im Verlauf der Geschichte etwas nachließ, weil einfach der Fokus mehr auf das Geschehen gerichtet wurde. Gegen Ende bekam ich etwas Frust, aber glücklicherweise gab es noch einen sehr überraschenden Twist. Sehr schade fand ich hingegen, dass man es dann nicht gut sein lassen konnte und dem ganzen noch ein kitschiges Sahnehäubchen verpassen musste, das mich bitter aufstoßen ließ. Wobei es doch eher die zweite Kirsche auf dem Häubchen war, also einfach zu viel, für meinen Geschmack. Was ich hingegen unheimlich amüsant fand, dass mich "der Bösewicht" ständig an den Herrn mit Haar aus Distelwolle aus "Jonathan Strange und Mr. Norrell" erinnerte, weshalb ich ihn teilweise sogar recht charmant fand.
Alles in allem kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen. Es hat mich gut unterhalten und in seinen Bann gezogen. Es ist jetzt nicht super gruselig, sodass man nachts nicht schlafen könnte, aber einen leichten Schauer kann es schon verursachen. Wer also noch etwas mysteriösen Lesestoff für die kalten verregneten Wintertage sucht, der dürfte hier gut bedient sein. Das Buch wirkt außerdem dicker als es eigentlich ist, denn die Schrift ist recht groß und das Papier etwas fülliger.
Fazit:
Eine kurzweilige Gruselgeschichte aus einer fiktiven Welt und mit gut ausgearbeiteten Charakteren.