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Veröffentlicht am 16.04.2022

interessant

Natur aus den Fugen?
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Das Thema (invasive Arten) hat mich sehr interessiert und das Cover ist klasse, auch haptisch. Der Autor deckt alle Themen ab, was sind invasive Arten, warum sind sie so gefährlich für fremde Ökosysteme, ...

Das Thema (invasive Arten) hat mich sehr interessiert und das Cover ist klasse, auch haptisch. Der Autor deckt alle Themen ab, was sind invasive Arten, warum sind sie so gefährlich für fremde Ökosysteme, wie kann man ihre Ausbreitung verhindern, einschränken oder aufhalten, welche Schäden entstehen, auf welchen Wege reisen die Exoten zu uns, gibt es auch positive Aspekte, welchen Einfluß hat die globale Erwärming und was für Arten aus unseren Ökosystemen stellen eine Bedrohung für andere Länder dar etc. Alles belegt mit vielen Beispielen aus der Pflanzen und Tierwelt. Sowohl Meerestiere, Vögel, Säugetiere, als auch Insekten, Pflanzen und Pilze breiten sich woanders aus und nehmen den dort heimischen Tieren oder Pflanzen ihre Lebensgrundlage indem sie ihnen z.B. Licht oder Nährstoffe nehmen oder sich besser fortpflanzen oder sich massiv ausbreiten, weil sie keine natürlichen Feinde haben. Andere Arten wiederum zerstören die Ökosysteme, indem sie Krankheiten auslösen oder Ernten vernichten. Überrascht war ich auch davon, dass sie auch Häuser o.ä. zerstören können. Wir erfahren etwas über die Geschichte der invasiven Arten und was genau damit gemeint ist.

Vieles wußte ich schon, über anderes war ich überrascht. (ich bin sehr froh, dass ich keine sogenannten "übersehenen Ameisen" im Haus habe) und manches machte richtig Angst. Sehr informativ und ausführlich mit Humor und gut recherchiert gibt dieses Buch einen guten Einblick in das Thema. Es enthält auch ein paar Zeichnungen.Aber auch, wenn das Buch sehr viele Beispiele bringt, habe ich doch das ein oder andere Tier vermisst, dafür wurden andere Tiere und Pflanzen mehrfach besprochen. Dies ist aber auch das einzige Manko. Ansonsten habe ich das Buch gerne gelesen und es ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, sodass man auch als Laie alles versteht.

Am interessantesten fand ich die Kettenreaktionen, die Invasive Arten teilweise auslösen und so ganze Landstriche radikal verändern (immer wieder erstaunlich, was es in einem Ökosystem an Zusammenhängen gibt, von denen man nicht einmal was ahnt.) z.B. gelangten Schlangen auf eine Insel, wo sie in kurzer Zeit alles Vögel fraßen, da diese mangels Freßfeinden auf dem Boden brüteten. Nachdem alle Vogelarten ausgerottet waren, hatten die Bäume niemanden mehr, der ihren Samen weit weg trug und die Samen fielen einfach zu Boden, wo die Jungpflanzen sich gegenseitig das Licht streitig machten. Somit hatten die Schlangen starken Einfluß auf die Vegetation der Insel.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

überraschende Twists

Das Therapiezimmer
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Sam zieht mit seiner Frau Annie aus New York in eine Kleinstadt, wo er seine Psychotherapiepraxis eröffnet. Sie finden ein schönes Haus und Sam baut sich langsam einen Patientenstamm auf, ahnt aber nicht, ...

Sam zieht mit seiner Frau Annie aus New York in eine Kleinstadt, wo er seine Psychotherapiepraxis eröffnet. Sie finden ein schönes Haus und Sam baut sich langsam einen Patientenstamm auf, ahnt aber nicht, dass man im Zimmer über der Praxis die Gespräche durch den Lüftungsschacht mithören kann. Eines Tages ist Sam verschwunden...

Das Buch hat mir gut gefallen, auch wenn es spannendere Bücher gibt. Besonders gelungen fand ich die überraschende Wendungen, die mich veranlasst haben, einen Teil des Buches nochmal zu lesen. Das hat die Autorin echt klasse gemacht ! Kompliment. Vor allem, weil keine logischen Brüche oder Ungereimtheiten vorkommen und das ist mir bei solchen Überraschungen wichtig. Das Buch ist gut geschrieben und liest sich schnell. Der erste Teil plätschert erstmal nur so vor sich hin, aber dann möchte man unbedingt mehr wissen. Es hat mir gefallen, aber es ist kein Pageturner und hallt auch nicht nach, wie das bei manchen anderen Büchern der Fall ist. Trotzdem lesenswert.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

langsamer Anfang, guter Schluß

Das Chalet
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Einige Mitarbeiter einer Internetfirma verbringen eine Woche in den winterlichen Alpen in einem einsamen Chalet, das von zwei Gastgebern geführt wird. Das Wetter zieht sich zu und es droht Lawinengefahr. ...

Einige Mitarbeiter einer Internetfirma verbringen eine Woche in den winterlichen Alpen in einem einsamen Chalet, das von zwei Gastgebern geführt wird. Das Wetter zieht sich zu und es droht Lawinengefahr. Aber die Gäste sind unbekümmert, schlagen Warnungen in den Wind und verausgaben sich auf den Pisten. Als sie wieder ins Chalet kommen, fällt auf, dass sie nicht mehr vollzählig sind. Bald darauf wird ein anderer von ihnen tot aufgefunden. Als dann eine Lawine ins Tal stürzt sind sie völlig abgeschnitten von der Außenwelt und ohne Strom. Sie sind allein. Allein mit einem Mörder.

Klingt spannend habe ich mir gedacht. War es auch, aber erste in der zweiten Hälfte. Den ersten Teil fand ich eher langweilig, die Beschreibung der Leute zu oberflächlich, um mit ihnen warm zu werden und viele Andeutungen zu gewollt geheimnisvoll. Nachdem es dann doch die ersten Toten gab, kam dann etwas Spannung auf. Den Schluß fand ich dagegen klasse. Die Auflösung, der Showdown und das Nachspiel alles richtig gut. Da kann man über die Längen des Buches auch hinweg sehen. Hätte sie ihren Figuren etwas mehr Tiefe gegeben, hätte es von mir auch 5 Sterne gegeben, trotz der Längen.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

unfassbar

Angerichtet
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Zwei sehr unterschiedliche Brüder treffen sich mit ihren Frauen, um schick essen zu gehen. Der eine ein prominenter Politiker, der kurz vor der Wahl steht, der andere ein Lehrer, aus dessen Sicht alles ...

Zwei sehr unterschiedliche Brüder treffen sich mit ihren Frauen, um schick essen zu gehen. Der eine ein prominenter Politiker, der kurz vor der Wahl steht, der andere ein Lehrer, aus dessen Sicht alles erzählt wird. Man erfährt viel über das Innenleben des Lehrers, wie eifersüchtig er auf seinen Bruder ist und ihm dessen Auftreten in der Öffentlichkeit mißfällt usw.. So nach und nach nähert man sich aber dem eigentlichen Abgrund des Buches : Die Söhne der beiden Brüder haben Schreckliches getan.

Ich hatte viel von dem Buch gehört und dass man sich dauernd fragt, was hätte ich getan und seine Moral überprüft. Also war ich neugierig. Beim Lesen des Buches war ich vor allem entsetzt. Wenn mein Kind sowas getan hätte, wäre ich fix und fertig, denn so habe ich mein Kind nicht erzogen. Ich wäre fassungslos und entsetzt, dass mein Kind zu so etwas fähig ist, würde vielleicht noch den Anwalt stellen, würde bestimmt eine Therapie brauchen, um das zu verarbeiten und würde es begleiten, wenn es sich der Polizei stellt. Die Reaktion der Eltern in dem Buch sind mir völlig fremd und ich bin darüber genauso entsetzt, wie über die Tat der Kinder. Achtung, jetzt spoiler ich etwas : Bei solchen Eltern wundert mich nicht, das die Kinder so sind. Spoiler Ende

Von daher gesehen, tauchte bei mir die Frage nach Moral oder wie ich mich verhalten würde nicht wirklich auf. Wenn man so etwas tut, muß man dafür grade stehen. Ich würde meinem Kind dadurch helfen. Aber wie gesagt, diese Eltern sind anders und auch da tun sich erschreckende Abgründe auf.
Es ist auf jeden Fall gut geschrieben, spannend und lesenswert. Den Titel finde ich sehr passend. Ich mag solche Wortspiele.



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Veröffentlicht am 17.11.2021

ein etwas anderer Grisham

Der Gefangene
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John Grisham widmet sich hier einem wahren Justizirrtum, der erschütterndes Zeugnis ablegt über die Ungerechtigkeit des modernen Rechtssystems in den USA. Eine Frau wird brutal ermordet und die Polizei ...

John Grisham widmet sich hier einem wahren Justizirrtum, der erschütterndes Zeugnis ablegt über die Ungerechtigkeit des modernen Rechtssystems in den USA. Eine Frau wird brutal ermordet und die Polizei schießt sich schnell auf einen Täter und dessen Komplizen ein. Diese sind unschuldig, es werden dennoch Haft und Todesstrafe verhängt.

Akribisch und genau recherchiert Grisham diesen Fall. Er hat dabei den nüchternen emotionslosen Schreibstil von von Schirach. Es gibt keine Dialoge, sondern liest sich wie eine Berichterstattung bei einer Fallvorstellung. Emotionen im Sinne von Anklage und Vorwürfen werden nur in Sätzen sichtbar wie " Er war nicht am Tatort, dennoch war für die Polizei der Fall klar" oder auch " Obwohl er am Tatabend mit Debbie zusammen war und sie gestritten haben, wurde er nicht von der Polizei verhört". Ich mag den Schreibstil. Das Buch ist spannend, aber auch etwas langatmig, da wirklich alles genau beschrieben wird, quasi das ganze Leben von Ron Williamson. Wobei ich sagen muß, ich finde, die manischen und depressiven Phasen, sowie die Therapieabbrüche sind sehr gut geschildert, denn oft erleben die Patienten und ihr Umfeld diese Phasen genauso, auch wenn oft kein Alkohol im Spiel ist.

Mal ein etwas anderer Grisham, etwas weniger spannend, aber da er eine wahre Geschichte erzählt, fiebert und bangt man um so mehr mit.

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