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Veröffentlicht am 04.01.2022

Das Böse ist viel näher, als man denkt.

Wahre Verbrechen
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In einem kleinen Schweizer Dorf wurden vier Menschen gefesselt, geknebelt und brutal ermordet. Danach hat der Täter zur Beseitigung der Spuren einen Brand gelegt. Feuerwehrleute, die retten wollten, kamen ...

In einem kleinen Schweizer Dorf wurden vier Menschen gefesselt, geknebelt und brutal ermordet. Danach hat der Täter zur Beseitigung der Spuren einen Brand gelegt. Feuerwehrleute, die retten wollten, kamen in jeder Hinsicht zu spät. Und keiner der schockierten Nachbarn hätte je gedacht, dass das Böse so nahe ist. Ebenso nah war in Niedersachsen ein Mann, der jeden Tag am Bett von Intensivpatienten stand. Seine Aufgabe war es, sie zu überwachen und zu pflegen. Doch anstatt alles dafür zu tun, dass es den Schwerkranken bald besser geht, nahm er ihnen das Leben. Zwei von sechs wahren Fällen, die in ihrer Grausamkeit kaum zu überbieten sind und die niemand schnell vergisst.

Christine Brand ist Gerichtsreporterin. Mit 20 Jahren verfolgte sie zum ersten Mal einen Mordprozess und war fasziniert von den Geschichten, die hinter den Menschen stecken. Von den Schicksalen der Opfer, Täter und Angehörigen, die in einem Gerichtssaal aufeinandertreffen, während ein verübtes Verbrechen aufgearbeitet und gerichtet wird. Dabei erfährt sie viele unschöne Details, wägt ab, welche sie in ihrer Berichterstattung erwähnen kann, ohne voyeuristisch zu sein. Emotionen lässt sie aber wenig zu. Sie sieht sich in der Rolle einer neutralen Beobachterin, die über ein Strafverfahren schreibt und weder voreingenommen noch allzu betroffen ist.

„Wahre Verbrechen: Die dramatischsten Fälle einer Gerichtsreporterin“ beginnt mit einem Vorwort, in welchem Christine Brand über aufkommende Gefühle bei der Aufarbeitung der Fälle erzählt und klarstellt, dass in einem Gerichtsverfahren niemals Gerechtigkeit hergestellt werden kann. Danach legt sie die von ihr gewählten Fälle in allen ihren schockierenden Einzelheiten dar, wobei sie sich nicht nur auf die gemachten Aussagen in den stattgefundenen Strafverfahren stützt, sondern auch auf Gespräche, die sie mit mittelbaren und unmittelbaren Betroffenen geführt hat. Eine sehr umfassende und bewegende Darstellung, die nachdenklich werden lässt und einen tiefen Einblick in menschliche Abgründe gewährt.

Fazit:
Gut recherchiert und kritisch hinterfragt, rollt Christine Brand sechs abscheuliche Verbrechen noch einmal auf und stellt klar, dass das Böse viel näher ist, als man denkt.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Eine unterhaltsame Sammlung mit mörderisch guten Weihnachtskrimis

Winter, Weihrauch, Wasserleiche
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Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Friedens. Doch wenn die Liebe erloschen ist und der Frieden nicht mehr währt, schlägt die besinnliche Zeit in eine mörderische um. Und plötzlich gibt es nicht ...

Weihnachten ist das Fest der Liebe und des Friedens. Doch wenn die Liebe erloschen ist und der Frieden nicht mehr währt, schlägt die besinnliche Zeit in eine mörderische um. Und plötzlich gibt es nicht nur einen toten Nikolaus, sondern gleich drei. Wie in Kempten, wo einer der weißbärtigen Männer mit einem Eiszapfen im Auge tot aufgefunden wird, ein zweiter vergiftet in einem Wohnwagen liegt und ein dritter erschlagen in einem Müllcontainer gefunden wird. Was ist dort bloß geschehen in dem sonst so friedlichen bayerischen Ort? Und wer um Himmelswillen bringt am Nikolausabend die von allen Kindern geliebten Heiligen um?

24 düstere Kurzkrimis rund um das Weihnachtsfest sind in der Anthologie „Winter, Weihrauch, Wasserleiche“ enthalten, die je nach Belieben als Adventskalender gelesen oder in einem Rutsch verschlungen werden kann. Dabei ist die ganze Zeit über mörderisch gute Unterhaltung garantiert, zum Beispiel, wenn in Stuttgart ein Akt der Nächstenliebe für die Vertuschung eines Mordes herhalten muss oder in Wien eine Häkelkrimi lesende Buchhändlerin ihr Wissen für die Aufklärung eines Verbrechens nutzt. Auch wird der dümmste Juwelendieb der Welt enttarnt und einem skrupellosen Immobilienhai für immer das Handwerk gelegt.

Von Amrum bis Hallstatt, quer durch die ganze Republik, in die Schweiz und nach Österreich führen die kriminellen Geschichten, die von namhaften Autoren erdacht worden sind. Neben viel Festtagsatmosphäre und einer ordentlichen Portion Alltagshumor werden in ihnen unzählige Becher Glühwein geleert und jede Menge fleißige Weihnachtsmänner sind aktiv. Wobei deren Motive nicht immer ehrenhaft und uneigennützig sind. Dazu wird ein Blick in die Vergangenheit gewährt, in der es schon immer heimtückische Verbrechen während der Weihnachtszeit gab und nicht zu vergessen die allseits beliebte Weihnachtsmusik, die Tag und Nacht in den festlich geschmückten Häusern erklingt.

Fazit:
„Winter, Weihrauch, Wasserleiche“ ist eine unterhaltsame Sammlung mörderischer Weihnachtsgeschichten, die nicht nur für Krimifans geeignet sind und die der Nikolaus, sollte er seinen Einsatz überleben, gerne in den einen oder anderen Stiefel packen kann.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Ein spannender Thriller, der die Urteilsfähigkeit des Lesers immer wieder neu auf die Probe stellt.

Ein dunkler Abgrund
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Tess lebt mit ihrer dreijährigen Tochter Poppy allein, die regelmäßig ihren Vater Jason und dessen neue Frau Emily besucht. Ein aufgewecktes Mädchen, das weiß, was es will und keine Probleme mit der Trennung ...

Tess lebt mit ihrer dreijährigen Tochter Poppy allein, die regelmäßig ihren Vater Jason und dessen neue Frau Emily besucht. Ein aufgewecktes Mädchen, das weiß, was es will und keine Probleme mit der Trennung ihrer Eltern hat. Doch als Tess zwischen ihren bunten Kinderzeichnungen eine ungewöhnlich düstere Kreidezeichnung entdeckt, ist sie alarmiert. Denn Poppy verhält sich neuerdings merkwürdig. Sie schläft sehr schlecht, benutzt obszöne Worte und reißt ihre Lieblingspuppe entzwei. Tess, die sich sicher ist, dass Poppy Zeugin eines schrecklichen Verbrechens geworden ist, spricht mit Jason, informiert Poppys Kindergärtnerin und die Polizei. Aber niemand glaubt der besorgten Mutter. Deshalb beginnt Tess eigene Nachforschungen anzustellen und gerät bald in große Gefahr.

"Dunkler Abgrund" ist der neue Thriller des Autoren Ehepaares Nicci Gerrard und Sean French, die unter dem Pseudonym Nicci French spannende und psychologisch tiefgründige Geschichten schreiben. Wie die von Tess und Poppy und einem Verbrechen, das vielleicht verübt worden ist oder auch nicht. Tess jedenfalls ist sich sicher und kämpft mit allen Mitteln darum, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Lange dauert es nicht, bis Tess Verhalten paranoide Züge annimmt und niemand mehr an ihren Verdacht glauben mag. In dieser für alle schwierigen Situation könnte man meinen, Poppy wirkt so gestört, weil Tess kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht. Doch dann tauchen neue Hinweise auf, dass etwas nicht stimmt und Poppys düstere Zeichnung vielleicht doch eine tiefere Bedeutung besitzt.

Die spannende Suche nach der Wahrheit wird aus der Sicht von Tess erzählt, wodurch keine vorurteilsfreie Einordnung der ablaufenden Ereignisse möglich ist. Auch wurde Tess als Figur zwiespältig angelegt und entwickelt sich von einer naiven und angepassten Frau zu einer starrköpfigen und manipulativen Kämpferin. Eine Wandlung, die sie keinesfalls sympathisch wirken lässt und den Glauben an ihre Handlungen viel zu oft infrage stellt. Deshalb sind es eher die Nebenfiguren, die einen stabilen und zuverlässigen Eindruck vermitteln und deren Meinung bezüglich Poppys Verhalten eine ganz andere ist. Und genau von diesen völlig unterschiedlichen Wahrnehmungen, den immer wieder wechselnden Verdächtigungen und der Frage, was wirklich geschehen ist, lebt der Thriller bis es am Ende eine verblüffende Auflösung gibt.

Fazit und Bewertung:
Ein Pageturner, der nur so über die Seiten fliegen lässt und die Urteilsfähigkeit des Lesers mit immer wieder neuen Wendungen auf die Probe stellt.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Ein spannungsgeladener Thriller, dramatisch und voller Wendungen.

Die Früchte, die man erntet
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In der schwedischen Kleinstadt Karlshamn werden drei Menschen ermordet ohne, dass es zwischen ihnen einen Zusammenhang gibt. Vanja Lithner und ihre Kollegen der Reichsmordkommission übernehmen den Fall ...

In der schwedischen Kleinstadt Karlshamn werden drei Menschen ermordet ohne, dass es zwischen ihnen einen Zusammenhang gibt. Vanja Lithner und ihre Kollegen der Reichsmordkommission übernehmen den Fall und bevor es erste Ermittlungsergebnisse gibt, schlägt der unbekannte Heckenschütze erneut wieder zu. Deshalb bittet sie Sebastian um Hilfe, der ein Profil vom Täter erstellen soll. Zur gleichen Zeit kämpft der Polizist Billy darum, seinen Drang zum Töten zu besiegen. Fünf Menschen hat er bereits ermordet und war sich sicher, seine Dämonen im Griff zu haben. Nun aber bricht die ungezügelte Lust wieder hervor und Billy nutzt die Serie des Heckenschützen gnadenlos dazu aus, seinem Verlangen nachzugehen.

„Die Früchte, die man erntet“ ist der siebte Band einer Reihe um Kriminalpsychologe Sebastian Bergman, der diesmal wenig mit den eigentlichen Ermittlungen zu tun hat. Vielmehr kümmert er sich, in einem Nebenstrang angelegt, liebevoll um Vanjas Tochter Amanda, die ihm neue Zuversicht und Hoffnung gegeben hat. Zudem ist er als Psychologe und Therapeut aktiv und wird in seiner Praxis von einem Patienten aufgesucht, der, genau wie er, einen geliebten Menschen beim Tsunami verloren hat. Dadurch bricht sein unverarbeitetes Trauma völlig unkontrolliert wieder auf und Sebastian Bergman ist gezwungen, sich nach vielen Jahren exzessiven Lebens, seiner Vergangenheit endlich zu stellen.

Mehrere Handlungsstränge, die wendungsreich in Erscheinung treten und ein schonungsloser Einblick in das schwierige Leben mehrerer Figuren verweben sich in diesem Thriller zu einem komplexen und undurchsichtigen Plot. Und obwohl die Mordserie des Heckenschützen bereits in der ersten Hälfte des Buches aufgeklärt werden kann, gibt es keinerlei Spannungsabfall. Denn die dramatischen Ereignisse rund um Billy, die Konfrontation von Sebastian mit seiner Vergangenheit und Svenjas Bemühen, ihren neuen Job souverän auszuführen, sorgen dafür, dass es ein Höhepunkt nach dem anderen gibt.

Fazit und Bewertung:
Ein spannungsgeladener Thriller, der auf eine baldige Fortsetzung hoffen lässt und darauf, dass Sebastian als Berater der Reichsmordkommission wieder mehr in den Fokus der Handlung rückt.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Ein spannender True-Crime-Thriller mit interessanten Einblicken in die Rechtsmedizin

Abgetrennt
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Der Rechtsmediziner Paul Herzog kehrt nach einer Auszeit in das Kieler Institut für Rechtsmedizin zurück, in dem sich Einiges verändert hat. Denn die Erkenntnis, dass ihr ehemaliger Chef ein skrupelloser ...

Der Rechtsmediziner Paul Herzog kehrt nach einer Auszeit in das Kieler Institut für Rechtsmedizin zurück, in dem sich Einiges verändert hat. Denn die Erkenntnis, dass ihr ehemaliger Chef ein skrupelloser Mörder ist, ging an keinem der Mitarbeiter spurlos vorbei. Doch viel Zeit, um darüber nachzugrübeln, bleibt Herzog nicht. Ein Bombenanschlag im Eros Center fordert seine ganze Aufmerksamkeit. Dazu tauchen auch noch Leichenteile auf, die illegal beschafft worden sind. Bei einer ersten Inaugenscheinnahme stellt Herzog fest, dass einer der beschlagnahmten Arme bereits vorher schon auf seinem Obduktionstisch lag. Verkauft einer seiner Kollegen die Körperteile der Toten oder gibt es ene ganz andere Erklärung dafür?

„Abgetrennt“ ist der 3. Teil der Trilogie um den Kieler Rechtsmediziner Paul Herzog, der teilweise auf wahren Begebenheiten, teilweise auf Fiktion beruht. Und obwohl man als Leser den Wahrheitsgehalt der dargelegten Fälle kaum glauben kann, ist vieles in ihnen wirklich geschehen. Ein Statement dazu gibt der Autor und Rechtsmediziner Michael Tsokos am Ende seines Buches ab und legt dar, welche echten Verbrechen er hier verarbeitet hat. Aber nicht nur die verübten Taten an sich bringen eine ordentliche Portion Spannung in das Geschehen. Auch der Einblick in den Alltag eines Rechtsmediziners ist vor allem für True Crime Fans sehr interessant und sorgt dafür, das der Thriller kaum aus der Hand gelegt werden kann.

Kurze Kapitel, gelungene Szenenwechsel und gut beschriebene Figuren sorgen dafür, dass der Leser schnell in das brisante Geschehen eintaucht. Allerdings sollte er nicht zu zartbesaitet sein, da es an Herzogs Arbeitsplatz ordentlich zu Sache geht. Ohne Effekthascherei wird schon mal die eine oder andere Gliedmaße fachmännisch abgetrennt oder die Funktion der eingebauten Madenrinne erklärt. Dabei kommt auch die Handlung nicht zu kurz. So durchlebt Paul Herzog eine unliebsame Überraschung, auf die er gerne verzichtet hätte, während sein Privatleben inzwischen wohl geordnet ist. Mehr aber wird nicht verraten. Lest lieber selbst, wer hinter dem Auftauchen von ominösen Leichenteilen steckt und warum der Rechtsmediziner Paul Herzog in große Gefahr gerät.

Fazit und Bewertung:
Ein spannender True-Crime-Thriller mit vielen interessanten Einblicken in die Rechtsmedizin und ein gelungener Abschluss der Trilogie um Paul Herzog, der vielleicht noch einmal in einen der weiteren Thriller von Michael Tsokos auftaucht.

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