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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2022

Actionreiches Dinoabenteuer

DinoRox
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Der 10jährige Remo ist gerade erst mit seinen Eltern im Camp DinoRox angekommen – einem Ort in der Vergangenheit, an den man durch ein Portal reisen kann und der dazu dient, die Welt in der Zukunft ernähren ...

Der 10jährige Remo ist gerade erst mit seinen Eltern im Camp DinoRox angekommen – einem Ort in der Vergangenheit, an den man durch ein Portal reisen kann und der dazu dient, die Welt in der Zukunft ernähren zu können. Remo wünscht sich vor allem eines: Dinosaurier sehen – und zusammen mit seinen neuen Freunden Patty und Tobi kommt er denen bald näher als erwartet.

Meine Tochter, die sonst eher zu Elfen und Einhörnern tendiert, interessiert sich seit neuestem brennend für Dinosaurier, von daher kam uns dieses neue Buch von Michael Peinkofer gerade recht – von seiner Reihe rund um die Farm der fantastischen Tiere waren wir nämlich auch schon schwer begeistert gewesen. Die Idee zum Buch fanden wir alle sehr spannend: Wie toll wäre das denn, wenn man die Dinosaurier doch noch live erleben könnte!

Von den Charakteren war uns Remo gleich sympathisch, aber auch Patty konnte vor allem bei meiner Tochter sehr punkten. Wobei unser heimlicher Liebling auf alle Fälle Pattys Roboter Carly war. Remos Eingewöhnung in der Kreidezeit verläuft natürlich nicht ohne Zwischenfälle, aber so richtig spannend wird es dann bei einem Schulausflug, der so ganz und gar nicht nach Plan verläuft. Hier müssen sich die Freunde dann ganz auf sich allein gestellt beweisen.

Die Illustrationen zur Geschichte sind recht außergewöhnlich, aber haben uns gut gefallen – wobei wir natürlich nie genug davon haben können. Eine tolle Idee fanden wir auch, dass Ereignisse in der Nacht im Buch tatsächlich auf schwarzem Hintergrund stehen.

Meinem Empfinden nach kommt schon recht deutlich zur Geltung, dass sich das Buch insbesondere an Jungs richtet, die vielleicht nicht so viel lesen. Nichtsdestotrotz hatten auch wir großen Spaß an diesem spannenden und actionreichen Dinoabenteuer. Ein bisschen länger hätten wir es uns vielleicht gewünscht – es war doch viel zu schnell vorbei. Aber dafür gibt es dann schon Ausblick auf einen nächsten Band.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Ungewöhnliche, aber sehr spannende und stimmige Urban Fantasy

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Tycho lebt in New York und sichert sich ihren Lebensunterhalt als Barkeeperin. Neben diesem scheinbar normalen Leben hütet sie aber ein ganz besonderes Geheimnis: Sobald sie Alkohol trinkt entwickelt sie ...

Tycho lebt in New York und sichert sich ihren Lebensunterhalt als Barkeeperin. Neben diesem scheinbar normalen Leben hütet sie aber ein ganz besonderes Geheimnis: Sobald sie Alkohol trinkt entwickelt sie übermenschliche Kräfte, die sie vorzugsweise zur Abwehr eindeutig zwielichtiger Gestalten nutzt. Diese Seite von sich selbst vor allen zu verheimlichen, fällt ihr aber zunehmend schwer - und nach einigen dramatischen Wendungen muss sie sich fragen, wem sie tatsächlich vertrauen kann.
Dies war mein erstes Buch von Marie Graßhoff und ich war sehr gespannt darauf, wie sie diese Geschichte entwickelt. Die Ausgangssituation ist schon sehr ungewöhnlich, wenn nicht sogar gewagt: eine Protagonistin, die durch Genuss von Hochprozentigem zur Superheldin wird – das klingt geradezu verrückt.
Die Umsetzung hat mir tatsächlich richtig gut gefallen. Die Geschichte rund um Tycho liest sich absolut fesselnd und ich konnte das Buch kaum beiseitelegen. Es war superspannend, gemeinsam mit der Protagonistin herauszufinden, was hinter ihrer merkwürdigen Fähigkeit steckt. Allerdings leidet man auch gleichermaßen mit ihr mit, wenn sie wieder einmal ratlos alleine dasteht und nicht weiß, ob die Menschen, die ihr nahestehen, tatsächlich vertrauenswürdig sind oder eventuell eigene Ziele verfolgen.
Wer Lust auf etwas andere und auf jeden Fall originelle Fantasy hat, der sollte hier definitiv zugreifen. Ein bisschen düster ist es schon, auch für Zartbesaitete eher nicht geeignet, aber das hat die ganze Geschichte erst stimmig gemacht. Ich für meinen Teil freue mich schon sehr auf den zweiten Band des Food Universe, der ja noch dieses Jahr erscheinen wird.

Veröffentlicht am 30.01.2022

Drei völlig unterschiedliche Geschwister

Die Nelsons greifen nach den Sternen
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Es ist das Jahr 1986 und der Start der Challenger steht bevor. Vor diesem zeitgeschichtlichen Hintergrund kämpfen die Nelson-Geschwister mit ihren eigenen Problemen, die so unterschiedlich wie ihre jeweiligen ...

Es ist das Jahr 1986 und der Start der Challenger steht bevor. Vor diesem zeitgeschichtlichen Hintergrund kämpfen die Nelson-Geschwister mit ihren eigenen Problemen, die so unterschiedlich wie ihre jeweiligen Charaktere sind.
Die Geschichte wird aus Sicht aller drei erzählt – und das sehr gelungen wie ich finde, denn sie wirken mit all ihren Eigenarten jeweils sehr authentisch. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und obwohl sie der gleichen Familie angehören und auf die gleiche Schule gehen, fühlt es sich manchmal an, als führten sie völlig unterschiedliche Leben.
Besonders gefallen hat mir, dass die Charaktere in diesem Buch sehr menschlich – mit Fehlern und Macken, unbeschönigten Gedanken und Gefühlen – dargestellt werden, so dass es sehr leichtfällt, sich in sie hineinzufühlen. Selbst bei den Nebencharakteren, wie etwa Birds Lehrerin, ist das der Fall. Die Streitereien der Eltern empfand ich aus diesem Grund aber als sehr schwer zu ertragen, eben weil es so einfach war, sich in die Lage der Kinder zu versetzen.
Insgesamt hätte ich mir (abgesehen vom Start der Challenger) einen noch deutlicheren roten Faden gewünscht, der die Geschichte etwas mehr zusammenhält. Allerdings hat mir die Zusammenführung am Schluss sehr gut gefallen, so dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe und entsprechend weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 17.12.2021

Spannende Fantasy mit interessanter Protagonistin

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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Das Mädchen namens Zwölf hat sich nach dem Tod ihrer Familie zu einer Ausbildung als Jägerin bei der Loge entschlossen. Dafür muss man seine Clanzugehörigkeit und sogar den eigenen Namen hinter sich lassen. ...

Das Mädchen namens Zwölf hat sich nach dem Tod ihrer Familie zu einer Ausbildung als Jägerin bei der Loge entschlossen. Dafür muss man seine Clanzugehörigkeit und sogar den eigenen Namen hinter sich lassen. Tatsächlich aber fällt es Zwölf sehr schwer, sich in die Gemeinschaft einzufügen. Als sich dann auch noch ein Überfall auf die Loge ereignet, muss sich Zwölf endgültig entscheiden, auf welcher Seite sie steht.
Gleich vorneweg: Zwölf ist nicht das, was man als sympathische Protagonistin bezeichnen würde: Sie eckt regelmäßig an, will für sich bleiben und schmiedet Rachepläne. Aber eigentlich mochte ich diese Ecken und Kanten sehr: Man wird nur langsam mit Zwölf warm, lernt ihre Beweggründe kennen – und mir ist sie dann doch richtig ans Herz gewachsen. Vor allem deswegen, weil sie nicht an ihrem Verhalten festhält, sondern tatsächlich eine Entwicklung durchmacht, die man als Leser hautnah miterlebt.
Besonders toll war außerdem das Worldbuilding in diesem Buch, das alles andere als 08/15 war. Man begegnet hier völlig neuen Wesen, was es wirklich aufregend, aber auch erfrischend macht. Recht düster ist diese Welt schon, in der wir Zwölf auf ihren Abenteuern begleiten dürfen, aber umso bedeutender wiegen die Lichtblicke, die hin und wieder durchschimmern – insbesondere durch die Freundschaften, die sich langsam entwickeln.
Für mich war es ein spannendes und emotionales Leseabenteuer und ich werde auf jeden Fall die Augen nach einem Folgeband offenhalten. Eine klare Leseempfehlung für alle, die eine starke junge Protagonistin mit Ecken und Kanten zu schätzen wissen und bereit für eine etwas andere, dunklere Fantasiewelt sind.

Veröffentlicht am 18.11.2021

Ganz anders als erwartet

True Story
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Oh wow, was für ein Ritt! Bei diesem Buch habe ich etwas ganz anderes erwartet – nämlich so eine Art Highschool-Drama. Das ist diese Geschichte aber nun überhaupt nicht, und das fand ich im Nachhinein ...

Oh wow, was für ein Ritt! Bei diesem Buch habe ich etwas ganz anderes erwartet – nämlich so eine Art Highschool-Drama. Das ist diese Geschichte aber nun überhaupt nicht, und das fand ich im Nachhinein auch gut so.
Zu Beginn des Buches spielt sich tatsächlich eine Art Highschool-Drama ab: Nach einer etwas ausgeuferten Party von Schülern der örtlichen Highschool bringen zwei Jungs aus dem Lacrosse-Team ein Mädchen der Privatschule mit dem Auto nach Hause. Zahlreiche Gerüchte gehen bald um, was auf der Fahrt dorthin passiert ist, so dass schließlich sogar polizeiliche Ermittlungen stattfinden.
Als Leser merkt man schon bald, dass dieses Buch nicht nach dem Schema F gestrickt ist, denn selbst dieser erste Abschnitt hat eine etwas außergewöhnliche Perspektive. Man erfährt nämlich nicht von direkt Beteiligten, sondern nur über Dritte, was in dieser Nacht passiert ist und tappt dementsprechend im Dunklen.
In den folgenden Abschnitten erfolgen viele Zeitsprünge und Perspektivwechsel und die Geschichte entwickelt sich in eine völlig andere Richtung als erwartet. Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich doch sagen, dass mich des Öfteren das kalte Grauen gepackt hat, denn die Geschichte taucht mehrmals in menschliche Abgründe ab.
Um ehrlich zu sein war ich zwischenzeitlich etwas hin- und hergerissen, ob mir das Buch nun gefällt oder nicht, aber die Geschichte konnte mich immer wieder packen. Außerdem hat es die Autorin meisterhaft geschafft, am Schluss den Bogen zurück zum Anfang zu schließen – das hat mir richtig gut gefallen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für all diejenigen, die mal keine 08/15-Geschichte lesen und von der Entwicklung einer Geschichte überrascht werden wollen. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass es eher nichts für Zartbesaitete ist.