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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2021

Sehr gute Zusammenfassung, könnte gleichzeitig aber auch entmutigen

Ein paar Pfunde zu viel? Das ist nicht Ihre Schuld!
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Zu diesem Buch bin ich über die Krankheit Hashimoto gekommen. Ein Buch von Vanessa Blumhagen diesbezüglich hatte ich im Vorfeld schon gelesen. In „Ein paar Pfunde zu viel? Das ist nicht Ihre Schuld!“ bezieht ...

Zu diesem Buch bin ich über die Krankheit Hashimoto gekommen. Ein Buch von Vanessa Blumhagen diesbezüglich hatte ich im Vorfeld schon gelesen. In „Ein paar Pfunde zu viel? Das ist nicht Ihre Schuld!“ bezieht sie sich ebenfalls auf Hashimoto, aber man kann es auch als eigenständiges Werk mit Erklärungen, warum abnehmen unter Umständen so schwer sein kann, verstehen.
Vom Aufbau her ist es sehr gut gegliedert. Die einzelnen möglichen Verursacher des Übergewichts, wie verschiedene Organe, Umweltbelastung, Stress, Medikamente usw. werden kapitelweise erklärt und beschrieben. Es gibt in fast jedem Kapitel eine kurze Auflistung der Symptome und bei jedem Kapitel am Ende eine Zusammenfassung.
Man merkt, dass sich die Autorin seit Jahren mit dem Thema Hashimoto auseinandersetzen muss. Diese Krankheit fließt auch immer wieder erklärend mit ein. Für Betroffene sehr gut, für Leser, die das Buch um des Abnehmens Willen lesen, keine Beeinträchtigung.
Mein Kritikpunkt besteht darin, dass sich hier einfach so viele mögliche Faktoren für Übergewicht finden, dass ein einzelner Mensch wohl keine Chance hat, den Beginn des roten Fadens zu finden. Ja, die Autorin weist darauf hin, dass man sich einen guten Alternativmediziner oder Heilpraktiker suchen soll/muss, wenn man erfolgreich sein will. Aber wo finden? In ländlichen Bereichen oftmals schwer. Mir ist andererseits auch klar, dass jeder Mensch anders reagiert und von Seiten der Autorin keine Priorität gesetzt werden kann, welche „Baustelle“ – wie sie es bezeichnet – als erstes behoben werden sollte.
Mein Fazit am Ende des Buches: es beinhaltet sehr viele, sehr gute Informationen, die übersichtlich dargelegt sind. Allerdings könnte die Flut an ebendiesen vielen Informationen beim Leser schon eine gewisse Überforderung und Entmutigung hervorrufen.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Irritierende Lebensgeschichte, jedes Gefühl faszinierend beschrieben

Animal
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Wer ein Buch lesen will, das so gut wie jedes Gefühl menschlichen Daseins wiederspiegelt, der ist mit „Animal“ gut bedient.
Die Lebensgeschichte von Joan wird von ihr selbst erzählt. Manchmal ist sie in ...

Wer ein Buch lesen will, das so gut wie jedes Gefühl menschlichen Daseins wiederspiegelt, der ist mit „Animal“ gut bedient.
Die Lebensgeschichte von Joan wird von ihr selbst erzählt. Manchmal ist sie in der Gegenwart, dann erzählt sie Episoden aus der Vergangenheit.
Ein Trauma aus Kindertagen begleitet und prägt sie nachhaltig. Je mehr sie aus ihrer Vergangenheit erzählt, desto bewusster wird sie sich selbst über ihre Rolle. Aber muss sie dafür wirklich vom Opfer zur Täterin werden?
Lisa Taddeo beschreibt irritierende Ereignisse treffend und verworrene Ansichten gefühlvoll. Abgedrehte Situationen sind nicht immer völlig nachvollziehbar, aber durch das langsam entstehende Puzzle der Vergangenheit, zumindest erklärbar.
Joan ist keine Protagonistin, die man von der ersten Seite an ins Herz schließt. Ebenso habe ich etwas gebraucht, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen.
Die Buchgestaltung fällt sofort ins Auge. Im Cover viel orange, auch der Buchschnitt ist in kräftigem Orange gehalten.
Das offene Ende lässt jedem Leser den Raum, der Geschichte das passende Ende zu geben. Normalerweise mag ich diese Art des Buchschlusses nicht, doch hier macht es durchaus Sinn, da ich dieses Buch nach der letzten Seite nicht einfach zu Seite legen konnte. Es arbeitet nach, es regt zum Überlegen an. Definitiv kein Buch, das man so im „Vorbeigehen“ lesen könnte. Zumindest konnte ich es nicht.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Zwei Themen, dramatisch fesselnd berührend ernüchternd

Die Kampagne
10

„Die Kampagne“ behandelt eigentlich zwei große Themen. Einerseits politisches Verhalten im Wahlkampf und andererseits die juristische Situation bei Vergewaltigungsdelikten. Ausgangsbasis ist hier die USA. ...

„Die Kampagne“ behandelt eigentlich zwei große Themen. Einerseits politisches Verhalten im Wahlkampf und andererseits die juristische Situation bei Vergewaltigungsdelikten. Ausgangsbasis ist hier die USA. Dennoch ist anzunehmen, dass es in anderen Staaten nicht wesentlich besser aussehen wird.
Mittelpunkt scheint die Anwältin Natasha Winthrop zu sein. Als sie in ihrem Haus überfallen und beinahe vergewaltigt wird, beginnen beide Themen sich ihren Weg zu bahnen.
Um ihr aus dieser Misere zu helfen, engagiert sie Maggie Costello. Die beste Ermittlerin beginnt in Natashas Vergangenheit zu stöbern und schon bald keimt die Frage, ob Natasha Winthrop wirklich das unschuldige Opfer ist, auf. Ungereimtheiten öffnen Türen für eine noch größere Frage: wer ist Natasha Winthrop eigentlich?
Sam Bourne zeigt Machenschaften, Verleumdung - durch soziale Medien schnellstens verbreitet, politische Intrigen, versteckte Winkelzüge, aber auch die Ohnmacht betroffener Frauen gegenüber der rechtlichen Lage und ungerechten Behandlung auf.
Stellenweise verwirrt dieses Geflecht aus Täuschung und Wut. Am Ende sind die losen Enden verknüpft und die meisten Fragen beantwortet. Manches bleibt aber durchaus der Interpretation des Lesers vorbehalten.
Beim Wort Thriller denke ich in erster Linie an viele Morde, grausame Taten oder psychisch gestörte Täter. Nichts davon trifft hier wirklich zu. Dennoch hinterlässt das Buch den Leser nachdenklich und dürft durch die Art der real wirkenden, und vielleicht auch wirklich realen, Durchtriebenheit in die Reihe der Thriller gestellt werden.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Lustvolles aus der Welt von SM

Gezüchtigt | Erotische SM-Geschichten
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Um verschiedene Spielarten von SM geht es in diesen acht Geschichten. Wie der Titel „Gezüchtigt“ schon erahnen lässt, teilen sich diese Geschichten zumindest diesen einen Nenner – eine Person, den SUB, ...

Um verschiedene Spielarten von SM geht es in diesen acht Geschichten. Wie der Titel „Gezüchtigt“ schon erahnen lässt, teilen sich diese Geschichten zumindest diesen einen Nenner – eine Person, den SUB, zu züchtigen oder bestrafen. Oft durch Fesselung oder auch durch Bondage wird der devote Part in seiner Bewegungsfreiheit sehr bis ganz eingeschränkt. Alleine dadurch werden Sinne geschärft, Hormonausschüttung gesteigert, Schmerzen anders wahrgenommen. Bis es zu einem Taumel, einem Rausch, einem besonderen Orgasmus kommt. Alexandra Gehring schafft es wieder einmal perfekt diese extreme Gefühlsachterbahn in einem Menschen zu beschreiben.
Aber nicht nur die Empfindung des devoten Teils, auch der dominante Partner wird in der einen oder anderen Geschichte näher beleuchtet. Dies macht für mich unter anderem auch den Reiz dieses Buches aus.
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig, mit einer teils deftigen Wortwahl. Aber eben sehr passend für den SM Bereich.
Die Auswahl der Geschichten setzt sich aus leichten Einstiegs-SM bis zu harten Praktiken zusammen. Bei den meisten Erzählungen sind mehr als zwei Personen gleichzeitig in die sexuellen Handlungen verstrickt. Wenn zumeist auch hetero, so kommt doch zumindest einmal ein lesbisches Paar in der Geschichte vor. Allerdings fällt auf, dass großteils den Frauen die devote Rolle zufällt. Hier hätte man vielleicht etwas mehr die Waage halten können.
Gut gefällt mir, dass dem Cover und Titel mit einem Blick die Richtung der Geschichten zu entnehmen ist.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle SM-Freunde und Schnupperleser. Durch die kurzen Geschichten, können Anfängern bei, eventuellem Nichtgefallen schnell eine überblättern und es stehen immer noch sieben zur Auswahl.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Gute Unterhaltung mit viel Gefühl

Luisa wagt das L(i)eben
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Ein Buch, das einerseits flüssig und flott zu lesen ist, andererseits Gefühle wiederspiegelt und gleichzeitig eine Entwicklung der Figuren zueinander erkennen lässt.
Christina Beuther hat bei „Luisa wagt ...

Ein Buch, das einerseits flüssig und flott zu lesen ist, andererseits Gefühle wiederspiegelt und gleichzeitig eine Entwicklung der Figuren zueinander erkennen lässt.
Christina Beuther hat bei „Luisa wagt das L(i)eben“ immer wieder Kapitel als Rückblende eingebaut. Diese werden – im Gegensatz zur restlichen Geschichte - aus Sicht von Nick erzählt und geben so auch Einblick auf seine Sicht der Dinge und Gefühle.
Besonders hat mich beeindruckt wie Luisas Gefühlswelt beschrieben wurde, als sie zum Punkt kommt an dem sie selbst nicht sagen kann, seit wann ihr Leben nicht mehr zu ihr passt, oder ob es überhaupt je zu ihr gepasst hat. Manchmal schleicht sich eine Veränderung einfach ins Leben.
Großteils habe ich die Handlungen und Gedankengänge der Figuren sehr authentisch empfunden. In der Vergangenheit ebenso, wie in der Gegenwart.
Luisa und Nik, sowie Tom und seine kleine Patchworkfamilie sind die sympathischen Figuren in diesem Roman, dagegen bin ich mit Mark bis zum Schluss nicht warm geworden.
Zur liebenswerten Geschichte nicht unbedingt im Einklang stehend finde ich das Cover. Es wirkt farbenfroh und heiter, doch Luisa hatte auch Zweifel. Die Frau am Cover wirkt für mich eher selbstsicher und etwas berechnend. Das kommt der Geschichte nicht nahe.
Ansonsten habe ich mich mit Luisa gut unterhalten und ein paar wirklich nette Stunden mit ihr verleben dürfen.

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