Alle Erwartungen erfüllt!
Nachdem "Das Reich der sieben Höfe" in aller Munde war, musste ich das Buch natürlich auch unbedingt haben. Schließlich bin ich ja Blogger und möchte ungern gute, sehr gute oder fulminante Geschichten ...
Nachdem "Das Reich der sieben Höfe" in aller Munde war, musste ich das Buch natürlich auch unbedingt haben. Schließlich bin ich ja Blogger und möchte ungern gute, sehr gute oder fulminante Geschichten verpassen. Zugegebenermaßen lag das Buch dann auch eine Weile auf meinem SuB, weil ich lange Zeit die Befürchtung hatte, dass es – trotz des Hypes – mir nicht gefallen würde. Meine Sorge hat sich im Nachhinein aber als vollkommen unbegründet erwiesen.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, was mir bei einem Fantasy-Buch auch sehr wichtig ist. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich im World-Building untergehe, Zusammenhänge nicht wahrnehme, Beziehungen nicht verstehe oder schlicht und ergreifend von zu vielen Informationen erschlagen werde. "Das Reich der sieben Höfe" führt langsam in die Geschichte und die Welt ein, ohne Langweile zu erzeugen. Allem voran lag das aber auch an dem Schreibstil der Autorin, der es mir leicht gemacht hat, mich ab der ersten Seite in Feyres Leben fallen zu lassen und ihrem Schicksal folgen zu wollen. Im Bezug auf den Schreibstil hat die Autorin bei mir persönlich nicht nur mit einer großartigen, detailreichen Welt punkten können oder einer gut durchdachten und komplexen Handlung, sondern auch mit ihrer Art, die Geschichte durchgehend spannend, logisch, nachvollziehbar und einzigartig zu erzählen. Da die Märchenadaption mein erstes Buch der Autorin ist, war ich davon mehr als positiv überrascht, denn 480 Seiten können sich bei einem mittelmäßigen Schreibstil mehr als ziehen – vor allem, wenn in der Erzählung selbst Längen auftreten. Diese habe ich aber im Plot an keiner Stelle erkennen können.
Die Charakteren selbst fügen sich auch wunderbar in die von Sarah J. Maas geschaffene Welt ein und heben sich durch ihre Eigenheiten, ihre Fähigkeiten und durch ihre authentischen Persönlichkeiten mehr als hervor. Dabei fällt es mir jetzt, ein paar Wochen, nachdem ich das Buch beendet habe, immer noch nicht leicht, einen Lieblingscharakter zu benennen. Denn da gibt es Lucien, der immer wieder durch seinen scharfen Verstand und seine ständigen, teils humorvollen, Provokationen auffällt. Oder Tamlin, der von vorne hinein als sehr liebenswürdig, beschützerisch, aber auch durchsetzungsstark charakterisiert wird. Aber natürlich mochte ich auch die eigentliche Hauptprotagonistin Feyre, die vor nichts zurückschreckt, mehr als einmal ihren Mut, ihre Stärke und ihre Fähigkeit, sich für andere zu opfern, beweist und dadurch nicht nur als sehr starke Hauptfigur erscheint, sondern auch maßgeblich den (überzeugenden) Verlauf der Geschichte vorantreibt.
Die Handlung selbst hat mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn ich das Motiv von "Die Schöne und das Biest" zu wenig ausgearbeitet fand. Ich persönlich hätte das Buch auch deswegen niemals gekauft und den Bezug dazu auch nicht gebraucht – vermutlich hätte ich die Parallele nicht mal gesehen, wenn ich es nicht vorher gewusst hätte. Allerdings ist es auch schon über 15 Jahre her, dass ich den Film zuletzt gesehen habe und vielleicht sind mir die Details deswegen einfach entgangen (von der schönen Hauptprotagonistin und dem "Biest" jetzt mal abgesehen :D). Alles in allem ist die Handlung jedoch sehr spannend, da durchgängig irgendetwas im Gange ist. Sei es, dass sich Feyre in einer fremden Welt selbst in Gefahr bringt, oder, dass Lucien gerne Fallen stellt oder dass Tamlin eben einfach an alte Bündnisse gebunden ist – oder eben auch nicht. Aber dazu müsste ich jetzt weiter auf den Inhalt des eigentlichen Plots eingehen, was ich natürlich aufgrund von Spoilern auslasse.
Fazit
"Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen" ist ein wirklich atmenberaubendes und einnehmendes Buch, das mich von vorne bis hinten begeistert hat. Die Autorin hat eine einzigartige, überzeugende Geschichte geschaffen – ob Handlung, Charaktere, World-Building, Schreibstil – was für mich, gerade im Fantasy-Bereich, etwas sehr besonderes ist. Natürlich warte ich dementsprechend sehnlichst auf die Fortsetzung.