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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2021

Nordsee = MOrdsee

Die Frau aus der Nordsee
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Dieser Krimi rund um die LKA-Kommissarin Lena Lorenzen ist der achte dieser Reihe.

Der aktuelle Fall stellt Lena Lorenzen vor einige Herausforderungen. Eine junge Frau wird tot aus der Nordsee gefischt. ...

Dieser Krimi rund um die LKA-Kommissarin Lena Lorenzen ist der achte dieser Reihe.

Der aktuelle Fall stellt Lena Lorenzen vor einige Herausforderungen. Eine junge Frau wird tot aus der Nordsee gefischt. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass sie ermordet wurde und, dass sie vor Kurzem ein Kind geboren hat. Lorenzen soll den Täter finden und muss Mosaiksteinchen für Mosaiksteinchen des Lebens der Toten herausklauben und zusammensetzen. Die Ermittlungen führen sie nach Pellworm, Kiel und Husum. Dabei kommen einige schockiernde Wahreheiten ans Tageslicht.

Meine Meinung:

Ich kenne einige Krimis dieser Reihe und daher bin ich nicht allzu überrascht, dass Lena Lorenzen ihre Aufgabe bravourös meistert.
Wie immer, ist eine große Anzahl von Personen in den Fall verwickelt, was manche Krimileser sicherlich stören kann. Mir hat das gut gefallen. Einzig die vielen ähnlichen Frauennamen Lena, Luna oder Lisa sind ein wenig anstrengend. Es gibt doch sicherlich noch andere Namen oder?

Fazit:

Ein gelungener 8. Fall, der mit einer privaten Neuerung in Lena Lorenzens Leben endet. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 16.11.2021

Eine gelungene Fortsetzung

Rue de Paradis
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Luc Verlain und seine Lebensgefährtin sind nervös: Jeden Tag kann das gemeinsame Baby zu Welt kommen.
Lucs neuem Chef, Luc Aubry, ist das hochgradig egal und deshalb holt er Luc aus dem Urlaub zurück, ...

Luc Verlain und seine Lebensgefährtin sind nervös: Jeden Tag kann das gemeinsame Baby zu Welt kommen.
Lucs neuem Chef, Luc Aubry, ist das hochgradig egal und deshalb holt er Luc aus dem Urlaub zurück, damit er in einem kleinen Ort auf der Halbinsel Cap Ferret, eine aufgebrachte Menge beruhigt. Denn ausgerechnet in der „Rue de Paradis“ ist vor einigen Monaten die Hölle ausgebrochen, als bei einer Sturmflut Olive Morel getötet worden ist, weil ihr Haus so wie die anderen in der roten Zone stehen und niemals dort hingebaut hätten werden dürfen. Nun stehen die Bagger bereit, die alle Häuser abreißen sollen. Alle Häuser? Nein, ausgerechnet jenes protzige des seit Jahren amtierenden Bürgermeisters darf stehen bleiben. Ein Schelm, der sich dabei seine Gedanken macht.

Es kommt wie es kommen muss, das Wetter verschlechtert sich zusehends und die Katastrophe wiederholt sich. Nur, dass diesmal der Bürgermeister der Tote ist.
Recht bald ist klar, dass er ermordet worden ist.


Meine Meinung:

Der Autor hat diesmal einen klassischen „Closed Room-Krimi“ in der bewährten Art von Agatha Christie geschrieben. Die Grande Dame des „Whodunit-Krimi“ wird sogar nebenbei erwähnt.

Die Menschen der Rue de Paradis sind wegen des Unwetters von der Außenwelt abgeschnitten und Luc mittendrin.

In mühevoller Kleinarbeit gelingt es Luc, den Bewohnern ihre kleinen und größeren Geheimnisse zu entlocken und den Fall aufzulösen.

Mir hat der Krimi gefallen, obwohl wieder einmal das Klischee vom schnöseligen Neo-Chef gebraucht worden ist, der mit jugendlichem Ehrgeiz auf schnellen Erfolg aus ist, zu dem er - nebenbei gesagt - genau gar nichts beiträgt, außer entbehrlicher Wortspenden. Aber, ich kann ihn mir sehr gut vorstellen, den Laurent Aubry, mit handgemachten Schuhen und feinem Zwirn. Dass er dabei so manchen Gesichtszug eines österreichischen Politikers aufweist, ist nicht beabsichtigt.

Fazit:

Eine wahre Begebenheit hat den Autor zu diesem Krimi bewegt. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.11.2021

Auf den Spuren unserer Vorfahren

Oberösterreich in der Steinzeit
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Gemeinsam mit Autor Helmut Ardelt, einem lokalen Heimatforscher und Hobby-Archäologen dürfen wir auf den Spuren der Vergangenheit in Oberösterreich wandeln.

Das Buch gewährt uns Einblicke in die Ur- ...

Gemeinsam mit Autor Helmut Ardelt, einem lokalen Heimatforscher und Hobby-Archäologen dürfen wir auf den Spuren der Vergangenheit in Oberösterreich wandeln.

Das Buch gewährt uns Einblicke in die Ur- und Frühgeschichte der Menschheit. Wo früher Ur- und Frühgeschichtler mit Spaten und Zahnbürste die Funde bearbeiteten gibt es heute interdisziplinäre Zusammenarbeit und moderne Methoden, ohne durch Grabungsarbeiten wichtige Spuren zu vernichten.

Helmut Ardelt zeigt uns zahlreiche Orte, an denen die Menschen des Neolithikums lebten. Dazu gibt es viele Fotos von teils privaten Fundstücken und Querverweise zu Forschungsergebnissen in anderen Teilen der Welt.

Fazit:

Für Leser, die gerne über Herkunft des Menschen und seiner Entwicklung lesen, kann ich dieses Buch gerne empfehlen. Es ist leicht zu lesen und die die zahlreichen Abbildungen versprechen Abwechslung. Einige der Ausgrabungsstätten und/oder Museen (wie der „Heldenberg“ oder das Urgeschichtemuseum in Asparn an der Zaya, beides NÖ) liegen zwar nicht in Oberösterreich, laden aber herzlich ein, die dortigen Ausstellungen anzusehen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.11.2021

Eine gelungene Fortsetzung

Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung (Die Kinderärztin 2)
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Die beiden Schwestern Marlene und Emma Lindow haben es geschafft. Marlene ist Kinderärztin und muss nun ihr Praktikum in der Kinderklinik Weißensee absolvieren. Emma hingegen ist mit Hingabe Kinderkrankenschwester ...

Die beiden Schwestern Marlene und Emma Lindow haben es geschafft. Marlene ist Kinderärztin und muss nun ihr Praktikum in der Kinderklinik Weißensee absolvieren. Emma hingegen ist mit Hingabe Kinderkrankenschwester in derselben Klinik.

Wir schreiben das Jahr 1918 während das Kaiserreich kapitulieren muss überrollt neben den vielen Verwundeten, auch die Spanische Grippe Deutschland. Auch die Kinderklinik Weißensee muss Grippekranke aufnehmen, zu denen auch Emmas Sohn Theodor zählt. Während das Kind mit dem Tod ringt, taucht plötzlich Tomasz, der verschollene Kindsvater wieder auf.

Gleichzeitig kehrt Max von Weilert, Marlenes Verlobter, traumatisiert von seinen Einsätzen in den Frontlazaretten zurück. Die frühere Verbundenheit ist verloren gegangen. Zusätzlich spielt der neue ärztliche Direktor ein unsauberes Intrigenspiel. Marlene und auch Emma sollen ihre Jobs verlieren, denn die Politik will die Frauen wieder an den Herd zurückdrängen ....

Meine Meinung:

Grundsätzlich ist die Fortsetzung gut gelungen. Sie spiegelt die damalige Zeit recht gut wieder. An manchen Stellen wird der tragische Tod von Marlenes und Emmas Mutter mehrfach wiederholt. Ausgerechnet Dr. Ritter, der Chefarzt der Kinderklinik ist dafür verantwortlich. Offen ist nur noch die Frage nach dem leiblichen Vater der beiden Schwestern. Die Beantwortung hebt sich die Autorin bis in den dritten Band auf.

Mir hat der Einblick in die Kinderheilkunde zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr gut gefallen. Die Leistungen der Ärzte und der Krankenschwestern sind hoch zu würdigen. Sie versuchen ihr Möglichstes, die Kinder zu heilen, obwohl es an grundlegenden Wissen und auch an geeigneten Therapien mangelt.

Emmas Sohn Theodor und die kleine Frieda erobern die Herzen der Leser im Sturm.

Natürlich dürfen Widersacher und Intriganten nicht fehlen. Dass Max‘ Mutter dann ihren Anteil an der Aufdeckung der Intrige gegen Marlene hat, kommt für mich ein wenig überraschend. Da wären ein paar Sätze mehr zu, ein wenig aufschlussreicher gewesen. Aber, das ist Jammern auf hohem Niveau.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung der ich gerne wieder 4 Sterne gebe. Freue mich schon auf den dritten Band, der sicherlich beide Schwestern vor große Herausforderungen stellen wird.

Veröffentlicht am 07.11.2021

Ein gelungener Reihenauftakt

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Dieser historische Roman entführt uns in das Berlin der 1920er Jahre. Das Autoren-Ehepaar lässt die Lebenswege mehrerer höchst verschiedener Frauen vor uns erstehen.

Magda Fuchs‘ Mann, ein Staatsanwalt ...

Dieser historische Roman entführt uns in das Berlin der 1920er Jahre. Das Autoren-Ehepaar lässt die Lebenswege mehrerer höchst verschiedener Frauen vor uns erstehen.

Magda Fuchs‘ Mann, ein Staatsanwalt wird ermordet. Daher kehrt sie Hildesheim den Rücken und beginnt in Berlin als Polizeiärztin ein neues Leben. Dort lernt sie die Schattenseiten des Molochs Berlin kennen. In Ina, der Fürsorgerin, findet sie eine Freundin, die ihr hilft, sich im Großstadtdschungel zurecht zu finden.

Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigt sich mit Doris, deren erklärtes Ziel ist, Schauspielerin zu werden.

Und dann haben wir noch Celia, die als junges Mädchen an einen wesentlich älteren Mann verheiratet worden ist. Ihr Traum ist, Medizin zu studieren und die Praxis ihres Vaters zu übernehmen. Doch dazu muss sie sich erst aus der erzwungenen Ehe befreien.

Meine Meinung:


Mit diesem Buch ist ein breit gefächertes Sittenbild der 1920er Jahre gelungen. Es zeigt nicht nur die Welt von reich und schön, sondern auch jene der (dünnen) Mittelschicht und vor allem den Kampf ums Überleben jener Frauen, die ohne Männer und ohne Einkommen dazustehen. Der Erste Weltkrieg und die Spanische Grippe sind noch nicht lange her. Das Elend wird täglich größer. Viele Frauen sind gezwungen ihre Körper zu verkaufen, um ihre Kinder recht und schlecht zu versorgen.

Sehr gut werden hier die Schwierigkeiten der Frauen angesprochen. Zum einen sind sie verwöhnt, aus guten Hause und andererseits werden sie nach den Kriegsjahren, in denen sie die Männer ersetzen mussten, wieder an den Herd zurückgedrängt. Doch viele lassen sich die gewonnene Freiheit nicht wieder nehmen. Die Schwierigkeiten, die Magda in ihrem Beruf hat, werden ebenso beleuchtet wie die Denkweise von Celias Mutter.

Gut gefallen hat mir die Beschreibung der Zwickmühle in denen Magda als ausgebildete Frauenärztin steckt: einerseits ist sie durch den Hippokratischen Eid (und sich selbst) verpflichtet keine Abtreibung vorzunehmen, doch wenn sie das Elend der ständig schwangeren Frauen (und Kinder) sieht, bekommt ihre Überzeugung feine Risse.

Die Charaktere sind gut herausgearbeitet.

Fazit:

Diesem Auftakt einer Trilogie gebe ich gerne 4 Sterne.