Cover-Bild Feind des Volkes
Band 7 der Reihe "Max Heller"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 17.09.2021
  • ISBN: 9783423263009
Frank Goldammer

Feind des Volkes

Max Hellers letzter Fall

Sein letzter Fall

August 1961: Hauptmann Max Heller von der Dresdner Kriminalpolizei ist von seinem neuen Vorgesetzten in den Innendienst versetzt worden. Ein Affront für Heller, der kurz vor seinem Ruhestand steht. Als er eines Tages ein Paket mit Beweismaterial aus einem längst aufgeklärten Mordfall erhält, ist er alarmiert. Bald ist klar, der wahre Täter von damals ist zurück und fordert Heller zu einem perfiden Kampf um Leben und Tod heraus. Eine atemlose Mörderjagd beginnt, die Hellers Familie in größte Gefahr bringt. Auch die politische Lage in der DDR spitzt sich zu. Nahezu unbemerkt von der Welt wird der Bau der Berliner Mauer vorbereitet. Am 10. August 1961 müssen Karin und Max Heller eine dramatische Entscheidung treffen: gehen oder bleiben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2021

Abschied von Max Heller

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Es ist Zeit, Abschied zu nehmen. Nach 7 Bänden mit Max Heller, in denen wir ihm von der Bombennacht 1945 bis Ende der 1950er Jahre durch seine Heimatstadt Dresden gefolgt sind, löst er in „Feind des Volkes“ ...

Es ist Zeit, Abschied zu nehmen. Nach 7 Bänden mit Max Heller, in denen wir ihm von der Bombennacht 1945 bis Ende der 1950er Jahre durch seine Heimatstadt Dresden gefolgt sind, löst er in „Feind des Volkes“ seinen letzten Fall.

 

Ich muss schon sagen, das hat mir wehgetan! Schließlich ist Max mittlerweile zu einer Figur geworden, die man mit jedem neuen Buch begrüßt hat wie einen alten Freund.

 

Und diesmal bekommt es Hauptmann Heller, wie er sich mittlerweile nennen darf, mit einem besonders schwierigen Fall zu tun, der ihn über zwei Jahre beschäftigt – von den ersten Geschehnissen 1959 bis zum August 1961, den Tagen vor dem Mauerbau.

 

Wie schon in den letzten Krimis hat es Autor Frank Goldammer geschafft, immer wieder neue Spuren zu legen, immer wieder Zweifel zu säen und immer wieder mit einer neuen Wendung um die Ecke zu kommen. Ganz ehrlich – wer diesen Krimi liest und dann sagt, diesen Showdown hätte er vorausgesehen, der kann sich gleich beim „Supertalent“ als Hellseher anmelden! Ich muss schon sagen, die Konstruktion dieses Falles ist eine Meisterleistung.

 

Und auch privat ist gegen Ende des Buches noch alles offen… Hellers Frau Karin hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie lieber heute als morgen in den Westen gehen würde, Heller tut sich schwer mit einer solchen Entscheidung. Sein geliebtes Dresden zu verlassen kann er sich nicht vorstellen. Dann macht der entfremdete Sohn Klaus, überzeugter Stasi-Mann, einen Schritt auf Heller zu – und warnt ihn, dass in Kürze keiner mehr die DDR verlassen könne. Wenn Flucht, dann jetzt!

 

Wie sich Heller entscheidet und was seine letzten Gedanken in dem Roman sind, ist fast genau so spannend zu lesen wie der Kriminalfall selbst (und daher werde ich natürlich auch hier nichts weiter verraten). Ich kann nur sagen: ich habe eine Weile darüber nachdenken müssen, ob das nun ein versöhnliches Ende ist oder nicht… und genau das fand ich gut. Dass das Buch und damit die ganze Buchreihe einen auch nach der letzten Zeile nicht loslässt.

 

Ich kann jedem, der sich für deutsche Geschichte interessiert, nur ganz dringend raten, diese Krimireihe zu lesen. Denn neben den Kriminalfällen geht es hier vor allem um ein Gesellschaftsbild der (ostdeutschen) Nachkriegszeit, so, wie Dresdner Bürger es erlebt haben. Heller ist ein normaler Mann, mit einem für damalige Verhältnisse normalen Lebenslauf. Sein Leben in dieser Buchreihe zu verfolgen heißt, deutsche Geschichte zu erleben. Ganz großartig!

 

PS. Ich kann es kaum erwarten, bis die neue Reihe von Frank Goldammer herauskommt – im Frühjahr 2022 ist es soweit! Dann nimmt er sich der Wende an und lässt seine neuen Figuren Anfang der 1990er Jahre ermitteln.

 

 

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Ein gefährlicher Gegner in Max Hellers letztem Fall

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"Feind des Volkes" ist der siebte Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. 1959 wird Max Heller zu einem Mordfall gerufen, bei dem zwei Männer bestialisch getötet werden. Mit vielfachen Messerstichen ...

"Feind des Volkes" ist der siebte Band der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. 1959 wird Max Heller zu einem Mordfall gerufen, bei dem zwei Männer bestialisch getötet werden. Mit vielfachen Messerstichen werden diese aufgefunden. Bei den Ermittlungen treffen aber Heller und sein Team immer wieder auf extreme Widerstände. Es scheint, dass seine Ermittlung fast seitens der Staatsmacht boykottiert wird. Aber letztendlich wird die Tat gestanden und der Fall zu den Akten gelegt. Zwei Jahre später geschehen erneut Morde nach dem gleichen Muster und der vermeintliche Täter ist noch immer in Haft. Anscheinend wurde der wahre Täter nicht gefasst, denn der beginnt nun mit Max Heller ein Katz-und Maus-Spiel. Und Heller ist immer mehr isoliert, denn ihm wird seitens seines Vorgesetzten mangelnde Staatstreue vorgeworfen. Für sich und seine Familie muss er schnellstens handeln um diese auch in Sicherheit zu bringen. Frank Goldammer lässt den Leser mit diesem Band am letzten Fall des Max Heller teilhaben. Dieser steht kurz vor der Rente, ist immer isolierter im System der DDR und muss doch gegen Widerstände einen Gegner zur Strecke bringen, der ihn und seine Familie bedroht. Dabei bekommt man es mit immer mehr Verdächtigen zu tun, es werden Spuren gelegt die dann aber wieder im Sand verlaufen. Gemeinsam mit den Ermittlern rätselt man dabei über die wahren Tathintergründe. Max Heller, ein Kriminalist durch und durch, gerät immer mehr an seine Grenzen im System. Dies treibt ihn sogar zum letzten Schritt, seine Kündigung bei der Polizei. Als Leser spürt man diese emotionale Stimmung deutlich, Frank Goldammer vermittelt diese in seinem Schreibstil absolut greifbar. Gleichzeitig gibt es aber eine Zuspitzung auf das Unvermeidliche. Als es aber letztendlich soweit ist, leidet man fast gemeinsam mit Max Heller, der ein Kapitel seines Lebens beendet. Ich habe alle Bände dieser Reihe gelesen und die Figuren sind mir ans Herz gewachsen. Sich jetzt von Ihnen zu verabschieden fällt mir schwer. Aber mit diesem letzten Band hat der Autor wirklich nochmal einen rausgehauen. Spannend erzählter Kriminalfall mit einigen Wendungen, sehr gut dargestellte Rahmenbedingungen in denen sich der Protagonist bewegt und letztendlich ein berührender Abschluss wenn man die letzte Seite des Buches zuschlägt. Max Hellers letzter Fall ist für mich eine klare Leseempfehlung und ein würdiges Ende dieser Reihe.

Veröffentlicht am 19.09.2021

Danke für diese Reihe

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Was für ein spannendes und vor allem sehr emotionales Finale! Ich werde die Hellers, Max' Kollegen und Dresden wirklich vermissen. Danke für diese Reihe, Frank Goldammer.

Was für ein spannendes und vor allem sehr emotionales Finale! Ich werde die Hellers, Max' Kollegen und Dresden wirklich vermissen. Danke für diese Reihe, Frank Goldammer.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Bei zunehmendem Druck muss man sich entscheiden

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"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." (Lucius Annaeus Seneca)
Dresden 1961:Max Heller soll seine letzte Zeit bis zur Pension im Innendienst verrichten, ...

"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." (Lucius Annaeus Seneca)
Dresden 1961:Max Heller soll seine letzte Zeit bis zur Pension im Innendienst verrichten, da kommt es zu einem Doppelmord. Eines Tages erhält er dann ein Paket mit Beweismitteln zu einem alten Fall und anonyme Anrufe. Ist der Täter von damals wieder da oder spielt hier jemand ein Spiel mit ihm? Nicht nur das Max mit seinen Kollegen einen Mörder jagen muss, sieht er seine Familie ebenfalls in großer Gefahr, den der Täter weiß nun, wo er wohnt. Auch die politische Lage wird immer angespannter, sodass sich die Regierung zum Bau einer Mauer entschließt. Dieser wird heimlich in Berlin vorbereitet, sodass Karin, Annie und Max sich nun entscheiden müssen, bleiben oder gehen.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch beendet der Autor eine für mich bedeutungsvolle und interessante Krimireihe. Sie begann bei Band eins in der Bombennacht von Dresden und endet kurz vor dem Mauerbau. Durch die vielen Fluchtversuche der Bevölkerung stehen die Politiker immens unter Druck. So kommt es in den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 dazu, dass man den östlichen Teil Berlins abriegelt. Doch Max und seine Familie merken davon nichts, zu sehr ist er mit einem Doppelmord beschäftigt. Dabei tritt er immer häufiger bei seinem neuen Vorgesetzten Appelt ins Fettnäpfchen, weshalb er ihn in den Innendienst beruft und er zusehends immer mehr unter Druck gerät. Einige Fehlentscheidungen und Ungereimtheiten lassen Max zweifeln, ob er nicht langsam zu alt für diesen Job ist. Jetzt muss er wohl doch für sich und seine Familie eine Entscheidung treffen. Die Beziehung zu Sohn Klaus ist inzwischen ganz unterbrochen, was sicher mit an seiner Parteizugehörigkeit liegt. Bei den Briefen von Erwin fällt ihnen auf, dass sie kontrolliert werden. Zwar hat Max dies schon länger vermutet, doch es lässt ihn grübeln, wie es weitergehen soll. Auch Tochter Anni bekommt die ersten Eindrücke davon, was es heißt, sich dem Staat nicht vollkommen zu beugen. Ihre Versuche zum Studium zugelassen zu werden, wird abgewiesen. Mit diesem letzten Band hat der Autor noch einmal viel Wirrungen und Rätsel ins Spiel gebracht, sodass ich bis zum Ende keine Ahnung vom Täter hatte. Vor allem ein großes Rätsel für mich ist, dass der Täter nur mit Max in Kontakt tritt. Erneut nimmt er mich mit in die Zerrissenheit von Max und Karin, ob sie bleiben oder in den Westen gehen sollen. Ich stelle mir das sehr schwer vor, wenn man sich zwischen seinen Kindern und Ost oder West entscheiden muss, den es ist ja ein Entschluss für immer. Vor allem für den heimatverbunden Max ist die Entscheidung, eventuell Dresden zu verlassen, nicht einfach. Zwar konnte mich das Ende mit diesem Täter nicht befriedigen, doch dafür hatte alles andere wieder Hand und Fuß. Darum gibt es von mir 4 1/2 von 5 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Eine Garage für Hugo

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Hauptmann Max Heller lässt es ruhiger angehen, lange dauert es nicht mehr bis er in Rente geht. Gerne hätte er die Garage für seinen Trabi fertig, doch Material ist schwer zu bekommen, ebenso die Arbeiter. ...

Hauptmann Max Heller lässt es ruhiger angehen, lange dauert es nicht mehr bis er in Rente geht. Gerne hätte er die Garage für seinen Trabi fertig, doch Material ist schwer zu bekommen, ebenso die Arbeiter. Als in der Nähe zwei schlimm zugerichtete Leichen gefunden werden, macht er sich mit seinen Kollegen sofort auf den Weg. Bei den Toten handelt es sich um Arbeitskollegen, die auch privat bekannt waren. Die Ehefrauen reagieren wie erstarrt auf die Todesnachricht, doch ein Motiv ist erstmal nicht zu erkennen. Es dauert auch nicht lange, bis die Staatssicherheit sich für die Sache interessiert.

Max Hellers letzter Fall beginnt im Jahr 1959 und kommt im Jahr 1961 zu Abschluss. Kurz vor der Rente hat Heller schon fast mit seiner Arbeit abgeschlossen. Sein Vorgesetzter macht ihm das leicht. Allzu linientreu geht es Appelt manchmal nicht so sehr darum, einen Fall aufzuklären, eher scheint er Lösungen zu wünschen, mit denen kein Aufsehen erregt wird. Und so werden Max’ Nachfragen zu der Vergangenheit der Toten nicht sehr gern gesehen. Schwierig ist für die Hellers auf das Verhältnis zu ihrem Sohn Klaus. Als überzeugter Sozialist und treuer Mitarbeiter der Staatssicherheit sind die Auffassungen von ihm und seinen Eltern einfach zu unterschiedlich.

Auch mit Hellers letztem Fall versteht es der Autor, seine Leser zu fesseln. Auch wenn die Untersuchung etwas kompliziert erscheint und die Taten grausam, die Schilderung von Hellers Gedanken, seinem Hadern mit dem Staat, seiner Liebe zu seiner Familie, sein Streben danach, seine Arbeit ordentlich zu machen, das reißt einen bei der Lektüre mit. Diese unterschwellige Enge durch die mögliche Beobachtung durch die Stasi, Karins Sehnsucht nach ihrem zweiten Sohn, der im Westen lebt, Anni, die letztlich unter Max’ kritischer Einstellung zu leiden hat. Aber Dresden ist ihre Heimat und eigentlich haben sie auch alles, sie bekommen alles, es dauert nur etwas länger. Der Zwiespalt zwischen Kritik am Staat und Heimattreue, in dem sich Max Heller befindet, trägt diesen spannenden Roman. Die lebensnahe Zeichnung der handelnden Personen ist ausgesprochen gelungen.