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Veröffentlicht am 05.12.2021

Wenn die Vergeltung grausam zuschlägt

Im Namen der Vergeltung
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"In blinder Wut ruft der Mob schnell nach Vergeltung, wenn er Gerechtigkeit fordert." (Marcell Jähner)
Die Kripo Berlin mit Fallanalytiker Hannes Stahl stehen ratlos vor ihrem nächsten Opfer, das erhängt ...

"In blinder Wut ruft der Mob schnell nach Vergeltung, wenn er Gerechtigkeit fordert." (Marcell Jähner)
Die Kripo Berlin mit Fallanalytiker Hannes Stahl stehen ratlos vor ihrem nächsten Opfer, das erhängt von seiner Frau in der Wohnung gefunden wurde. Dass dies kein Selbstmord war, wissen sie spätestens, als es schon mal ein ähnliches Opfer gab. Stahl fragt sich nur, wie die beiden Opfer miteinander zusammenhängen und warum sie sterben mussten. Den die Zeit drängt, bevor der Täter womöglich erneut zuschlägt. Hilfe findet er beim ehemaligen Staatsanwalt Gregor Brandt, der nach dem Unfalltod seiner Frau beurlaubt ist. Seither betreibt er einen Podcast mit Fällen ungelösten Verbrechen. Zusammen mit Stahl stellt er fest das die beiden Opfer, als Schöffen bei Gericht tätig waren. Dazu waren sie außerdem noch bei einem Prozess, bei dem ebenfalls Brandt beteiligt war. Hat der Täter auch was mit dem Tod von Brandts Frau zu tun? Werden sie weiter Opfer verhindern können?

Meine Meinung:
Das Cover mit dem Strick und dem Hocker passt sehr gut zum Inhalt dieser Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig, locker, unterhaltsam und in mehrere Kapitel unterteilt. Verschiedene Handlungsstränge lassen mich das Opfer und den Täter erleben, sowie die Ermittlungsarbeiten zum einer der Kripo aber auch von Stahl und Brandt als Team. Ich bin immer wieder erstaunt wie zwei unabhängige Autoren sich zu einem Buch vereinigen und so eine Harmonie darstellen. Der Tod von Brandts Ehefrau, den ich gleich am Anfang miterlebe, hat mich sichtlich bewegt. Ich hatte schon ein wenig die Befürchtung, dass es so aufwühlend weitergehen würde. Doch zum Glück haben mich zwar die anderen Opfer berührt, jedoch nicht so emotional wie das erste. Vergeltung oder auch Rache, ist ja kein neues Thema bei Krimi/Thriller, doch die beiden haben hier sich sehr guten Plot ausgedacht. Außergewöhnlich ist es zwar nicht, dass man mit einem Staatsanwalt zusammenarbeitet. Dass dieser jedoch beurlaubt ist, lässt das Ganze nochmals interessanter erscheinen. Allerdings hat es mich schon verwundert, dass Brandt teils sogar von seinen eigenen Kollegen, dabei wie ein Zivilist behandelt wurde, doch ich denke, dass dies durchaus regulär ist. Die Motivation des Täters, erscheinen mir zwar recht schnell klar zu sein, anderseits beim Täter persönlich blieb selbst ich bis zum Schluss ratlos. Dass es dann am Ende noch eine zusätzliche Überraschung gab, fand ich eine gelungene Intuition der beiden Autoren, mit der ich nicht mehr gerechnet hatte. Die Protagonisten waren mir bis auf wenige sehr sympathisch. Ganz besonders der Charismatische, traumatisierte Gregor Brandt, bei dem ich mit seiner ganzen Situation mitgelitten habe. Hannes Stahl dagegen ist eher der ausgeglichene, dynamische Mensch, der gerne mal das Ruder an sich reißt. Dadurch kommt es häufiger zu Streitigkeiten mit seiner Kollegin Natalie Schrader. Sie fand ich von Anfang an total unsympathisch, gerade ihre egoistische, besserwisserische Art nervte mich ungemein. Dadurch leidet auch sehr das Klima innerhalb des Ermittlerteams. Nur gut das dies wenigstens Gregor Brandt mit seiner charmanten Art wieder ausgleichen konnte. Selbst wenn für mich der Spannungsbogen noch Luft nach oben hatte, fand ich dies ein gelungenes Debüt der beiden Top Autoren. So hoffe ich das es weitere Fälle mit Stahl/Brandt als Ermittler geben wird. Von mir gibt es auf alle Fälle 4 1/2 von 5 Sterne.

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2021

Herzlose Menschen scheint es überall zu geben

Ein Sohn der Stadt
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"Wenn man sich selbst am meisten liebt, bleibt kaum Zeit, andere Dinge zu lieben." (Dieter Gropp)
Der Footballstar Jack Burdette ist in der Kleinstadt Holt aufgewachsen und eines Tages verschwunden. Zurückgelassen ...

"Wenn man sich selbst am meisten liebt, bleibt kaum Zeit, andere Dinge zu lieben." (Dieter Gropp)
Der Footballstar Jack Burdette ist in der Kleinstadt Holt aufgewachsen und eines Tages verschwunden. Zurückgelassen hat er viel Frust und Hass, den er hat all die Menschen enttäuscht und betrogen, die ihn bisher geliebt und vertraut hatten. Ebenfalls hat er seine schwangere Frau mit den beiden Kindern im Stich gelassen. Acht Jahre später nun steht er plötzlich mit seinem roten Cadillac inmitten der Main Street. Seine Wiederkehr bringt nicht nur Unruhe und die erneute Wut in den Menschen auf, sondern er setzt erneut Prozesse in den Gang, welche die Bewohner Holts niemals vergessen werden.

Meine Meinung:
Für mich ist es das zweite Buch des Autors und seiner fiktiven Stadt Holt. Mir gefällt vor allem der Schreibstil von Kent Haruf, der selbst in der Kürze des Buches den Leser mitnimmt. Er beschreibt Vorgänge und spiegelt Begebenheiten wider, wie ich es bisher selten erlebt habe. Aus Sicht seines Freundes Pat Arbuckle, dem späteren Zeitungsredakteur, erfahre ich mehr über Jack. Ich tauche ein in ihre Kindheit und Schulzeit der beiden bis hin zur Gegenwart. Dabei spiegelt Holt für mich mehr oder minder eine Kleinstadtidylle wieder, wie ich es bisher nur von amerikanischen Filmen kenne. Jeder kennt jeden, man vertraut einander und alles scheint in bester Ordnung zu sein. Doch es täuscht den hinter den Häuserfassaden sehen wir die ganze Wahrheit. Besonders Jack ist einer, der schon als Kind Schwierigkeiten hat, sich einzufügen. Er fällt in der Schule auf, weiß sich allerdings dort mithilfe anderer durchzusetzen. Dabei hat es ihm besonders Pat angetan, mit dem er sich anfreundet. Trotz aller Schwierigkeiten wird er irgendwann von den Bewohnern ins Vertrauen gezogen und erhält einen guten Posten. Doch wie nicht anders zu erwarten bugsiert sich Jack in weitere Schwierigkeiten und ehe er zur Rechenschaft gezogen wird, haut er einfach auf nimmer Wiedersehen ab. Dass die Menschen dies natürlich nicht vergessen haben, kann ich gut verstehen, insbesondere den Hass auf ihn. Lange frage ich mich, warum ist Jack zurückgekehrt? Wegen seiner Heimatstadt oder ist es seine Familie, die er jahrelang drangsaliert und misshandelt hat? Nach und nach zeichnet der Autor ein ganz anderes Bild von Jack auf, als der eigentliche Titel es hier verspricht. Jack entpuppt sich für mich immer mehr zum Egoisten, Narzissten und Lebemensch, der auf Kosten anderer lebt. Nicht nur, dass er sein eigenes Leben zerstört, macht auch das Leben seiner Frau und Kinder kaputt und dies nur, weil er es kann und möchte. Traurig macht es mich, dass er es wieder einmal auf Kosten seines besten Freundes macht. Leider lässt mich das Ende etwas fraglos zurück, ich hätte mir einen harmonischeren Schluss gewünscht.Trotzdem hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten und überzeugt. Besonders da es wieder einmal zeigt, welche Macht Geld und Egoismus hat und was man alles dafür tut, um es zu besitzen oder auszuleben. Ich vermute, Menschen wie Jack gibt es sicher mehrere auf dieser Welt. Von mir bekommt das Buch 4 1/2 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Der Tod kommt im Nachtdienst

Gefangen - Grauen in St. Anna
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"Das Böse geschieht von leichter Hand und unbemerkt, und erst viel später ist der Mensch entsetzt und verwundert über das, was er getan hat." (Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi)
In dem kleinen Grazer Pflegeheim ...

"Das Böse geschieht von leichter Hand und unbemerkt, und erst viel später ist der Mensch entsetzt und verwundert über das, was er getan hat." (Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi)
In dem kleinen Grazer Pflegeheim St. Anna geht ein Mörder um. Zuerst tötet er im Nachtdienst recht brutal den Pfleger Stefan. Dieser ist als Frauenheld bekannt und von daher ist die Liste der Verdächtigen recht lang. Wenig später verängstigt ein Stalker, der Rosen hinterlässt, die Helferin Amalia. Amalia leidet außerdem an Vergesslichkeit, schlafwandelt und hat mit ihrem Ex-Freund Probleme. Von daher könnte er durchaus der Mörder sein. Doch dann wird erneut eine Pflegerin ermordet und die Ermittler sind bei ihrem ersten Fall weitgehend überfordert. Lediglich ein Insasse könnte ihnen helfen, den er kennt den Mörder. Dumm nur, das dieser unter ALS leidet und nicht sprechen kann. Bis sie einen Sprachcomputer beschaffen können, schlägt der Täter unvermittelt weiter zu.

Meine Meinung:
Dies ist das erste Buch der Autorin für mich, das mich anhand des Klappentextes neugierig gemacht hat. Der Schreibstil ist unterhaltsam, spannend, gut recherchiert, sodass ich es kaum mehr aus der Hand legen kann. Die Charaktere sind ebenfalls gut ausgearbeitet, sei es der verängstigte ALS Patient, der nicht artikulieren kann. Die jungen Ermittler, die noch unerfahren sind bei ihrem ersten Fall. Amalia mit ihrem gewalttätigen Ex-Freund Adrian und dem alkoholkranken Vater. Dennis, der von allen missverstanden und gemobbt wird. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin sich viel Mühe gemacht hat bei den Insassen des Pflegeheims. Dabei erfahre ich von einigen recht viel und erlebe sie mit ihren Eigenarten wie z. B. Demenz. Außerdem bekomme ich einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt eines ALS Patienten, der die Tat hautnah mitbekommt. Zwar weiß ich nicht, wie es in Österreich ist, doch in Deutschland kann ich mir nicht vorstellen, dass einem ALS Patienten ein Sprachcomputer verwehrt wird. Doch dies sind Dinge, über die ich gerne hinwegsehe, weil es von Land zu Land anders ist und ansonsten recht gut recherchiert wurde. Das Mitraten bei dieser Geschichte hat viel Spaß gemacht, da die Autorin hier mit vielen Wirrungen und Nebensträngen immer wieder falsche Fährten legt. Zudem lässt eine die Autorin in die Privatleben einzelner Charaktere blicken, was interessant ist und mitunter weiter verunsichert. Dabei bleibt fast niemand, der mir nicht im Laufe der Geschichte verdächtig vorkommt. Irgendwann habe ich dann jedoch eine Vermutung, die sich am Ende bestätigt. Bei den Ermittlern spüre ich ebenfalls, dass es ihr erster Fall ist und sie noch recht unsicher sind. Gut gewählt ist die Nacht, bei der die Morde geschehen, den es hat immer etwas Beängstigendes an sich. Lediglich der Showdown am Ende war vielleicht etwas zu spektakulär dargestellt. Ebenso fand ich das Motiv zwar stimmig, doch ich hätte gerne noch etwas mehr darüber erfahren. Allerdings ist dies schon jammern auf hohem Niveau, den ich fand ansonsten den Krimi sehr gut. Chapeau, das war ein gelungener Krimi, deshalb gibt es von mir 4 1/2 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Bei zunehmendem Druck muss man sich entscheiden

Feind des Volkes
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"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." (Lucius Annaeus Seneca)
Dresden 1961:Max Heller soll seine letzte Zeit bis zur Pension im Innendienst verrichten, ...

"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." (Lucius Annaeus Seneca)
Dresden 1961:Max Heller soll seine letzte Zeit bis zur Pension im Innendienst verrichten, da kommt es zu einem Doppelmord. Eines Tages erhält er dann ein Paket mit Beweismitteln zu einem alten Fall und anonyme Anrufe. Ist der Täter von damals wieder da oder spielt hier jemand ein Spiel mit ihm? Nicht nur das Max mit seinen Kollegen einen Mörder jagen muss, sieht er seine Familie ebenfalls in großer Gefahr, den der Täter weiß nun, wo er wohnt. Auch die politische Lage wird immer angespannter, sodass sich die Regierung zum Bau einer Mauer entschließt. Dieser wird heimlich in Berlin vorbereitet, sodass Karin, Annie und Max sich nun entscheiden müssen, bleiben oder gehen.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch beendet der Autor eine für mich bedeutungsvolle und interessante Krimireihe. Sie begann bei Band eins in der Bombennacht von Dresden und endet kurz vor dem Mauerbau. Durch die vielen Fluchtversuche der Bevölkerung stehen die Politiker immens unter Druck. So kommt es in den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 dazu, dass man den östlichen Teil Berlins abriegelt. Doch Max und seine Familie merken davon nichts, zu sehr ist er mit einem Doppelmord beschäftigt. Dabei tritt er immer häufiger bei seinem neuen Vorgesetzten Appelt ins Fettnäpfchen, weshalb er ihn in den Innendienst beruft und er zusehends immer mehr unter Druck gerät. Einige Fehlentscheidungen und Ungereimtheiten lassen Max zweifeln, ob er nicht langsam zu alt für diesen Job ist. Jetzt muss er wohl doch für sich und seine Familie eine Entscheidung treffen. Die Beziehung zu Sohn Klaus ist inzwischen ganz unterbrochen, was sicher mit an seiner Parteizugehörigkeit liegt. Bei den Briefen von Erwin fällt ihnen auf, dass sie kontrolliert werden. Zwar hat Max dies schon länger vermutet, doch es lässt ihn grübeln, wie es weitergehen soll. Auch Tochter Anni bekommt die ersten Eindrücke davon, was es heißt, sich dem Staat nicht vollkommen zu beugen. Ihre Versuche zum Studium zugelassen zu werden, wird abgewiesen. Mit diesem letzten Band hat der Autor noch einmal viel Wirrungen und Rätsel ins Spiel gebracht, sodass ich bis zum Ende keine Ahnung vom Täter hatte. Vor allem ein großes Rätsel für mich ist, dass der Täter nur mit Max in Kontakt tritt. Erneut nimmt er mich mit in die Zerrissenheit von Max und Karin, ob sie bleiben oder in den Westen gehen sollen. Ich stelle mir das sehr schwer vor, wenn man sich zwischen seinen Kindern und Ost oder West entscheiden muss, den es ist ja ein Entschluss für immer. Vor allem für den heimatverbunden Max ist die Entscheidung, eventuell Dresden zu verlassen, nicht einfach. Zwar konnte mich das Ende mit diesem Täter nicht befriedigen, doch dafür hatte alles andere wieder Hand und Fuß. Darum gibt es von mir 4 1/2 von 5 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Der Ringfingermörder schlägt wieder zu

Ausweglos
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"Mancher Schritt, der uns als Ausweg erscheint, führt in Wahrheit nur tiefer in die Ausweglosigkeit!" (Tina Seidler)
Bei seiner Wäsche abhängen wird Noah von einem unbekannten Mann mit einem Messer attackiert. ...

"Mancher Schritt, der uns als Ausweg erscheint, führt in Wahrheit nur tiefer in die Ausweglosigkeit!" (Tina Seidler)
Bei seiner Wäsche abhängen wird Noah von einem unbekannten Mann mit einem Messer attackiert. Der Angreifer zwingt ihn, zu seiner Frau in die Wohnung zu gehen. Da er den Schlüssel hat, lotst ihn Noah nichts ahnend, dass seine Nachbarn doch nicht im Urlaub sind, in dessen Wohnung. Verhängnisvoll für die junge Frau, die nun mit mehreren Messerstichen brutal getötet wird. Zusätzlich entfernt der Täter ihr den Ringfinger. Kommissar Blom ist dieses Zeichen natürlich bekannt, der Ringfinger-Mörder hat wieder zugeschlagen. Fest entschlossen setzt er alles daran, diesen Serienmörder zu finden. Den dieses Mal haben sie in Noah einen wichtigen Zeugen, der allerdings ebenso wegen seiner Aktion unter Verdacht gerät.

Meine Meinung:
Die Doppel-CD umfasst einen Hörgenuss von 12 Stunden 44 Minuten und wurde brillianterweise von 4 stimmgewaltigen Sprechern eingelesen. Durch die interessanten und angenehmen Stimmen von Vera Teltz, Simon Jäger, Philipp Schepmann und Uve Teschner wird dieses Hörbuch zu einem förmlichen Erlebnis. Im Plot selbst wird Hamburg schon länger von einer Mordserie heimgesucht. Der sogenannte Ringfinger-Mörder wird so betitelt, weil er seinen Toten als Zeichen den Ringfinger entfernt. Doch nicht nur das, er tötet äußerst brutal mit mehreren Messerstichen. Allerdings hat er dieses Mal einen Fehler begangen, als der mit Noah einen Zeugen lebend zurückgelassen hat. Doch ist Noah wirklich ein hilfreicher Zeuge oder ist er ebenso verdächtig? Henri Faber hat mit seinem Debüt einen überaus spannenden Thriller verfasst, der gerade mit seinen schlauen Ermittlungen und den genialen Wendungen brilliert. Diese lassen selbst mich mitunter stutzig werden an dieser Geschichte und ich wusste bis zum Ende nicht, was mich erwartet. Besonders durch das Eintauchen in das Private von Noah/Linda und ihren Nachbarn Emma/Paul wird die Geschichte immer undurchsichtiger. Selbst am Schluss überrascht er mich noch mit einer ganz anderen Auflösung. Doch nicht nur die Hörbuchstimmen sind gut gewählt, sondern vor allem auch die Charaktere. Besonders mit dem sensiblen, einfühlsamen und charmanten Noah leide ich mit. Seine Aktionen sind ab und zu unüberlegt, allerdings auch mutig. Seine Ehefrau Linda dagegen empfinde ich recht schnell als labil, ungeduldig und mitunter hysterisch, was sicherlich mit ihrer allgemeinen psychischen Verfassung zusammenhängt. Mit Elias Blom als Kommissar taucht ein engagierter, selbstbewusster Kommissar auf, der allerdings durch die Ermittlungen um den Ringfinger-Mörder gezeichnet ist. Sein Partner Mats hat diese schlussendlich zum Alkoholiker werden lassen. Ich fühle ein wenig mit Elias, wenn er von Kollegen und Vorgesetzten attackiert wird oder man ihn nicht für kompetent empfindet. Mitreißend wird es dann, wenn der Serienmörder zu Wort kommt und mich mit in seine Gedankenwelt nimmt und ich trotzdem kein bisschen weiterkommen mit meiner Lösung. Was sicher gerade an den verschiedenen Ereignissen und Blickwinkeln liegt. Allerdings hat das Buch mitunter ein paar unnötige Längen, die man durchaus hätte Kürzen können. Deshalb von mir 4 1/2 von 5 Sterne.

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