München in der Nachkriegszeit
Die letzte SchuldDies ist der zweite Teil der Reihe rund um Kommisar-Anwärter Emil Graf und der Journalistin Billa von Löwenfeld.
Auch diesmal treffen die beiden am Tatort aufeinander, als Billa quasi über eine Leiche ...
Dies ist der zweite Teil der Reihe rund um Kommisar-Anwärter Emil Graf und der Journalistin Billa von Löwenfeld.
Auch diesmal treffen die beiden am Tatort aufeinander, als Billa quasi über eine Leiche stolpert. Emil ist überrascht sie wiederzusehen. Kurz nach dem letzten Fall ist Billa mit ihrer Mutter Lilo plötzlich nach Amerika verschwunden. Billa recherchiert im Moment im Auftrag der Amis wegen angeblich falsch ausgestellten Persilscheinen für ehemalige NS-Anhänger. Viel zu viele wollen sich von der braunen Vergangenheit freikaufen. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Billa und ihre Freundin Lydia erkunden daraufhin die Siedlung am Nordrand der Stadt und treffen auf einem ehemaligen Blockwart, der im Haus der Kunst arbeitet. Dorthin führt auch eine Spur, die Emil verfolgt. Unter den Amerikanern ist nationalsozialistische Kunst begehrt und wird zu horrenden Preisen gekauft. Und im Haus der Kunst wird auch fleißig damit gehandelt.
Heidi Rehn hat wieder einen komplexe Geschichte erschaffen, die abwechselnd aus der Sicht von Billa und Emil erzählt wird. Die Nachkriegsatmosphäre hat Heidi Rehn wieder perfekt dargestellt. Der Unterschied der einzelnen Stadtteile wird sehr bilhaft beschrieben. Während einige davon furchtbar zerbombt sind, sind in einzelnen Vierteln viele pompöse Villen unbeschadet. Die Stadt München verändert sich bereits, doch vieles liegt noch im Argen. Zusätzlich habe ich diesmal viele neue Informationen zu dieser Zeit erhalten, obwohl ich so viel in dieser Zeitspanne lese. Auch die Atmosphäre in der Nordrand Siedlung wird perfekt aufgegriffen. Das Thema der Entnazifizierung und der Umgang der mit Nazi-Kunst zu dieser Zeit hat dem Krimi einen besonderen Touch verliehen..
Emil ist in der Zwischenzeit etwas mehr in seinem Beruf angekommen, allerdings quält ihm die Schuld als Mittläufer noch immer. Sein Bruder Fritz bekommt diesmal eine wichtigere Rolle zugeteilt. Mir gefällt es auch, wie die Emils Vorgesetzter Joe und Billa's Chauffeur Sam auch im zweiten Teil wieder mit in die Handlung einbezogen werden. Der deutsch-amerikanische Austausch funktioniert hier sehr gut.
Der Fall ist spannend und ich habe die ganze Zeit über mitgerätselt, wer und was hinter dem Mord stecken könnte. Die historischen Zusammenhänge sind perfekt recherchiert worden. Das Ende kam mir dann jedoch ein bisschen zu plötzlich. Es wirkte für mich zu schnell und überhastet.
Fazit:
Auch der zweite Teil des historischen Krimis um Emil Graf und Billa von Löwenstein hat mir wieder gut gefallen und mir außerdem neue Informationen zur Nachkriegszeit geliefert. Ich hoffe die Reihe wird noch fortgesetzt!