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Veröffentlicht am 20.11.2021

Wer Merdyn nicht kennet, leset ihn

Merdyns magische Missgeschicke – Zaubern will gelernt sein!
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Das Urteil ist gefällt: Sieben Jahre soll Hexenmeister Merdyn für seine Taten im Strom der Verdammnis verbringen. Doch durch die List seines Erzfeindes Jeremiah Jerabo landet er in unserer Gegenwart, genauer ...

Das Urteil ist gefällt: Sieben Jahre soll Hexenmeister Merdyn für seine Taten im Strom der Verdammnis verbringen. Doch durch die List seines Erzfeindes Jeremiah Jerabo landet er in unserer Gegenwart, genauer gesagt in einem englischen Einkaufszentrum. Vollkommen überfordert von dieser Hölle flieht er in den Wald und trifft dort auf Rosie, die Sängerin werden möchte, sich aber in der Schule blamiert hat und bei der es auch zu Hause gerade gar nicht gut läuft. Sie soll dem Hexenmeister helfen, in seine Zeit zurückzukehren. Doch das möchte Erzfeind Jerabo auf keinen Fall.

Allein die Idee hinter dieser Geschichte und die sehr besonderen Charaktere sorgen dafür, dass hier so einige urkomische und vollkommen verrückte Dinge passieren. Sprechende Meerschweinchen, rappende Hexenmeister und jede Menge Tränke und Zauber mit unglaublicher Wirkung bringen den Leser zum Lachen. Merdyn ist wirklich ein schräger Typ, man kann aber gar nicht anders, als ihn zu mögen, obwohl er mitunter auch sehr arrogant ist. Rosie kann einem wirklich leid tun, sie hat es in der Schule nicht leicht und auch in der Familie interessiert sich gerade niemand wirklich für sie. Alle sind wie betäubt, weil der Vater vor nicht allzu langer Zeit gestorben ist. So enthält die Geschichte auch ernstere Töne. Beide Hauptcharaktere machen im Laufe der Zeit aber eine Entwicklung durch. Voller Sprachwitz erzählt der Autor über Freundschaft, über das, was uns wichtig sein sollte und ein bisschen über die Naturverbundenheit, die uns heute fehlt. Dabei lässt er es sich nicht nehmen, sich auch immer wieder mit Kommentaren und Erklärungen selbst in die Geschichte einzumischen. Sehr lustig ist dabei das kleine Sammelsurium an mittelalterlichen Schimpfwörtern, das man kennenlernt. Die Illustrationen sind witzig und passen super zu dieser skurilen und actionreichen Zeitreise.

Meine Tochter (7) fand das Buch toll und lauschte fasziniert, wenn ich ihr vorgelesen habe. Mit fast 400 Seiten ist das Buch nicht gerade dünn und durch die teils nachempfundene mittelalterliche Sprechweise nicht immer einfach, so dass ich das Buch zum Selberlesen eher ab 10 Jahren empfehle. Ich würde 4,5 Sterne geben, meine Tochter (bei Kinderbüchern maßgeblich) gibt glatte 5. So gehet hin und leset es endlich, ihr Tranfunzeln! Hehe

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Teuflische Verstrickungen auf hoher See

Der Tod und das dunkle Meer
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Schon bevor die Saardam, ein Schiff der Ostindienflotte, sich im Jahr 1634 auf den langen Weg von Batavia nach Amsterdam macht, steht die Fahrt unter düsteren Vorzeichen. Ein Aussätziger ohne Zunge verflucht ...

Schon bevor die Saardam, ein Schiff der Ostindienflotte, sich im Jahr 1634 auf den langen Weg von Batavia nach Amsterdam macht, steht die Fahrt unter düsteren Vorzeichen. Ein Aussätziger ohne Zunge verflucht das Schiff und geht in Flammen auf. Trotzdem legt das Schiff auf Geheiß des Generalgouverneurs, der mit seiner Frau Sara und der gemeinsamen Tochter reist, ab. Auch mit an Bord sind der Detektiv Sammy Pipps, den man in Ketten gelegt hat und sein treuer Begleiter Arent Hayes. Schon bald mehren sich mysteriöse Vorkommnisse, die nur dämonischen Ursprungs sein können. Arent und Sara tun sich zusammen, um den Fall zu lösen, bevor sich der Fluch des Aussätzigen erfüllt.

Stuart Turton legt hier einen bildgewaltigen, düsteren Roman vor, der nicht nur Züge eines Kriminalromans trägt, sondern ebenso als historischer Roman oder Mystery durchgeht. Auffällig gut sind seine Beschreibungen der Zustände auf dem Schiff, der rauhen See und der Mannschaft aus Matrosen und Musketieren, die alles andere als vertrauenerweckend wirken. An Bord herrscht zudem das Gesetz des Stärkeren, so dass es auch die ein oder andere brutale Szene gibt. Es gelingt Turton eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, die einem das Gefühl gibt, mittendrin statt nur dabei zu sein. Auch die Abgehobenheit und Machtgier einiger Charaktere schwingt überall mit.

Personen, die eine Rolle spielen, gibt es nicht wenige, so dauerte es etwas, bis ich einen Überblick über die Beteiligten hatte. Sehr schön war da die Möglichkeit im kleinen Personenverzeichnis nachzuschauen. Doch wenn man erstmal mit den Leuten vertraut ist, stört nichts mehr den Lesegenuss. Ein Plan des Schiffes sorgt dafür, dass man sich auf diesem besser zurechtfindet.

Die Spannung ist mal größer, mal zieht sich die Handlung auch etwas in die Länge, da die Ermittlungen eher schleppend anlaufen. Die Vorkommnisse auf der Saardam sind so mysteriös, dass man sich häufig fragt, ob es auf eine natürliche oder eine übernatürliche Lösung hinausläuft. Gelegenheiten zu kombienieren und mitzurätseln gibt es immer und mit der Zeit wird klar, dass nicht alle das Ziel der Reise erreichen werden. Gegen Ende spitzt sich die Lage immer mehr zu und man fiebert regelrecht dem Showdown entgegen.

Insgesamt waren es die sympathischen Ermittlercharaktere, die düstere Stimmung und das doch überraschende Ende, die das recht umfangreiche Buch zu einem tollen Leseerlebnis gemacht haben. Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Gaumenfreuden mit Käse

Say Cheese!
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Mit Say Cheese! kommt geschmolzener Käse ganz groß raus. Ob als Zutat für sämige Suppen und Soßen oder etwas krosser beim Überbacken, hier wird Käse zur Leidenschaft. Das kompakte Buch startet mit einem ...

Mit Say Cheese! kommt geschmolzener Käse ganz groß raus. Ob als Zutat für sämige Suppen und Soßen oder etwas krosser beim Überbacken, hier wird Käse zur Leidenschaft. Das kompakte Buch startet mit einem kleinen Inhaltsverzeichnis. Die Gerichte sind geordnet nach den Lebensmitteln, mit denen der Käse kombiniert wird, also Brot, Nudeln, Gemüse oder ohne Partner. Es folgt eine kurze Einleitung zum Buch selbst, zur Geschichte des geschmolzenen Käses, Tipps zur Verarbeitung und eine Übersicht der im Buch verwendeten Käsesorten. In mehr als 65 Rezepten mit Bild finden sich Toasts, Sandwiches, Pizza, Aufläufe, Gratins, Suppen und vieles mehr. Zu jedem Rezept werden die Zutaten übersichtlich aufgelistet. Die Zubereitung ist übersichtlich gestaltet. Auch die Anzahl der Portionen wird angegeben. Ein Register rundet das Buch ab.

Allein schon die Stabilität und das kompakte Format dieses Käse-Kochbuchs tragen dazu bei, dass ich es gerne in die Hand nehme. Das Cover gibt einen sehr guten Einblick in das, was mich im Buch erwartet. Jede Menge köstliche Rezepte mit oder aus Käse. Besonders vielfältig sind die Aufläufe und Gratins, die ich mit diesem Buch ohne allzu großen Aufwand zaubern kann und die wirklich der ganzen Familie schmecken. Ein Highlight sind auch die verschiedenen Ofenkäse-Varianten und Fondues, die vor allem bei gemütlichen Abenden mit Gästen Anklang finden. Toll ist, dass das Buch Hinweise auf Varianten gibt. In der Übersicht der Käsesorten findet man Hilfe, falls man in einem Rezept die Käsesorte tauschen möchte, denn nicht jeder Käse schmilz gleich.

MIr ist immer besonders wichtig, dass es zu allen Rezepten ein Foto gibt, so dass man sieht, wie das Gericht aussehen sollte. Die Fotos hier, lassen dem Betrachter sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen und sind einfach toll anzuschauen. So fällt die Entscheidung für das nächste Gericht nicht schwer. Super schön finde ich das Register, das nicht einfach die Namen der Gerichte alphabetisch geordnet auflistet. Man kann hingegen gezielt nach Zutaten (Käse-/Gemüsesorte) oder Art der Speise suchen. Habe ich also Lust auf Käse in Kombination mit Tomaten, kann ich unter dieser Zutat sofort passende Rezepte finden. Alle bisher probierten Gerichte sind gelungen und haben toll geschmeckt.

Say Cheese wird garantiert jedem Käseliebhaber ein Lächeln ins Gesicht zaubern. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Aus alt mach neu und nützlich

Neue Dinge aus alten Stoffen
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Alte Kleidung wegwerfen war gestern... Smarticular, bekannt für seine tolle selber machen statt kaufen - Reihe, zeigt uns in "Neue Dinge aus alten Stoffen", dass alte Shirts, Jeans, Pullover, Hemden und ...

Alte Kleidung wegwerfen war gestern... Smarticular, bekannt für seine tolle selber machen statt kaufen - Reihe, zeigt uns in "Neue Dinge aus alten Stoffen", dass alte Shirts, Jeans, Pullover, Hemden und Handtücher, ja selbst Stoffreste viel zu schade zum Wegwerfen sind, da diese Textilien ganz leicht wiederverwendet und in nützliche und hübsche Dinge verwandelt werden können. Es ist allgemein bekannt, dass die Herstellung von Kleidung alles andere als ressourcenschonend ist, je länger wir sie also verwenden, umso besser ist das für die Umwelt, denn wir produzieren weniger Müll und kaufen weniger neue Dinge. Das schont auch den Geldbeutel. Um die Ideen aus dem Buch zu verwirklichen, braucht man auch nicht unbedingt eine Nähmaschine, sondern nur Nadel und Faden, bei einigen nicht mal diese.

Am Anfang des Buches findet man zwei Inhaltsverzeichnisse. Eines, das uns neben Einleitung, Techniken und Tipps zeigt für welche Bereiche wir neue Dinge aus den alten Stoffen herstellen können z.B. fürs Bad, die Küche, für Kinder oder unterwegs, zum Verschenken oder als Accessoires. Witziger ist das zweite, das anhand abgebildeter alter Kleidungsstücke, also der Stoffart zeigt, welche Produkte daraus entstehen können. Nach einer kurzen Einleitung geht es dann auch schon los. Wichtige Begriffe und Arbeitsweisen werden kurz und gut verständlich erläutert. Besonders toll, bevor es an das Verwerten geht, gibt es nochmal Tipps, wie man die Kleidung reparieren oder durch einfache Methoden wieder tragbar machen oder aufwerten kann.

Es folgen zahlreiche, wirklich nützliche und wunderschöne Dinge, die man am liebsten alle sofort ausprobieren würde. Nicht nur Deko-Gegenstände sondern auch Dinge, die man täglich nutzt und oft auch zur Einmalbenutzung kauft. Genial einfach zum Beispiel die waschbaren Alternativen von Kaffeefilter, Staubwedel, Staubsaugerbeutel und Spültuch. Genial deshalb, weil man Wegwerfware UND Kleidungsmüll vermeidet. Das Buch ist ein wahrer Schatz an Ideen. Alle Projekte sind mit wenig Aufwand umzusetzen und die Anleitung erfolgt leicht verständlich, gut bebildert und Schritt für Schritt. Man muss wirklich kein Fachmann an der Nähmaschine sein, um hier gute Ergebnisse zu erzielen. Zusätzliches Material ist kaum nötig.

Ich habe mir viel von dem Buch erwartet, meine Erwartungen wurden aber bei Weitem übertroffen. Selten findet man so kompakt so viele Anregungen, die ohne großen Aufwand ein nachhaltigeres und umweltbewussteres Leben ermöglichen und dabei noch viele unserer Lieblingkleidungsstücke vor der Tonne retten und Geld sparen. "Neue Dinge aus alten Stoffen" ist wirklich ein Schatz, der in keinem Haushalt fehlen sollte. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Leidenschaftliches Plädoyer für alle Büchereien

Die letzte Bibliothek der Welt
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Seit Jahren arbeitet die stille und schüchterne June Jones in der Bücherei von Chalcot, in der auch ihre Mutter schon tätig war. Seit diese jedoch vor etwa acht Jahren starb, schart June lieber Bücher ...

Seit Jahren arbeitet die stille und schüchterne June Jones in der Bücherei von Chalcot, in der auch ihre Mutter schon tätig war. Seit diese jedoch vor etwa acht Jahren starb, schart June lieber Bücher um sich, als Menschen. Ihre Freizeit verbringt sie meist mit Lesen. Von der Ankündigung der Kreisverwaltung, dass die Bücherei und fünf weitere auf dem Prüfstand stehen und vermutlich geschlossen werden sollen, ist sie geschockt. Doch damit ist sie nicht allein, denn die Bücherei ist das Herz von Chalcot, der Ort, wo sich die unterschiedlichsten Menschen zusammenfinden und den man unbedingt retten will. Doch dazu muss June erstmal aus dem Schneckenhaus herauskommen, in das sie sich zurückgezogen hat. Vielleicht hilft es, dass gerade ihr ehemaliger Schulkamerad Alex ins Dorf zurückgekehrt ist.


Es handelt sich hier um eine wunderbare Geschichte und ein leidenschaftliches Plädoyer für öffentliche Büchereien, die natürlich nicht nur ein Ort sind, an dem man Bücher ausleiht. Sie haben soviel mehr Potential und das bringt die Autorin sehr eindrücklich ins Bewusstsein. Die Peronen, die sie als Büchereibenutzer beschreibt, sind genauso vielfältig, wie die Bücher, die sie leihen und die Beschäftigungen, die sie sonst zum Besuch der Bücherei bringen. Die Protagonistin June ist zunächst sehr sehr zurückhaltend, trauert noch um ihre Mutter und hätte am liebsten, dass sich nichts ändert, doch mit der drohenden Schließung und auch durch das Auftauchen ihres ehemaligen Schulkameraden Alex, beginnt sie ihr Leben zu überdenken. Mir gefällt die Entwicklung, die sie in der Geschichte durchmacht. Dabei ist die Stimmung eher kämpferisch und nicht zu romantisch oder gar kitschig. Auch wenn es um Junes Gefühle einige Irrungen und Wirrungen gibt.


Auch herrlich sind die Erwähnungen vieler Buchtitel, die in keiner Bücherei fehlen dürfen. Sie sorgen dafür, dass man sich auch irgendwie zugehörig fühlt, weil man sie kennt oder sogar einige gelesen hat. Nur mit dem Teetrinken hat es die Autorin etwas übertrieben, aber das gehört bei dem Setting vermutlich dazu.


Vorgelesen wird das Ganze sehr facettenreich von Laura Maire. Ihre für June bringt sehr gut die Schüchternheit und die Zurückhaltung rüber. Auch die anderen Personen trifft sie meist perfekt, ob die aufrührerische Mrs B, die Teenagerin Chantal, die biestige Vera, den freundlichen Rentner Stanley oder Jackson, einen kleinen Jungen. Alle haben ihre eigene, sehr passende Stimme, so dass sie einem schon bald wie alte Bekannte vorkommen und man bei ihrem Kampf mitfiebert. Alles in allem ein Hörbuch, das ich gerne weiterempfehle.

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