„Ein Sternenzauber leuchtender Briefe“ ist der letzte Band der Trilogie aus der Serie Geschenkbücher. Damit ist Jando wieder ein wunderschönes Buch gelungen.
Mir gefällt auch an diesem Geschenkbuch, ...
„Ein Sternenzauber leuchtender Briefe“ ist der letzte Band der Trilogie aus der Serie Geschenkbücher. Damit ist Jando wieder ein wunderschönes Buch gelungen.
Mir gefällt auch an diesem Geschenkbuch, dass ich mit Briefen, Sprüchen und Tagebucheinträgen an frühere Bücher von Jando erinnert werde. Alles ist sehr liebevoll gestaltet und die Illustrationen von Antje Arning sind auch im „Sternenzauber leuchtender Briefe“ wieder das Tüpfelchen auf dem I.
Ich empfehle das kleine Büchlein allen, die ein kleines, aber feines Geschenk suchen. Die wunderbaren Texte voller Liebe schenken Hoffnung, machen Mut und geben Trost in traurigen Zeiten.
„Streuner – Auf der Suche nach Hoparion“. Von Rüdiger Bertram. Aus dem Verlag cbj.
Fantasy? Science Fiction? Wirklichkeit?
Die Geschichte der Streuner beginnt nach dem TAG. Plötzlich ist alles anders: ...
„Streuner – Auf der Suche nach Hoparion“. Von Rüdiger Bertram. Aus dem Verlag cbj.
Fantasy? Science Fiction? Wirklichkeit?
Die Geschichte der Streuner beginnt nach dem TAG. Plötzlich ist alles anders: Grau in Grau, staubig, trostlos, öde, verlassen. Hunderudel verbreiten Angst und Schrecken. Judith und ihr kleiner Bruder Abro machen sich auf den Weg – nach Hoparion. Ihren Vater gibt es nicht mehr, doch er hat ihnen erzählt von Hoparion. Dort müssen sie keine Angst mehr haben, weil Hunde und Menschen friedlich miteinander leben. Alles ist grün und es gibt immer frisches Wasser für alle. Was für ein herrlicher Traum!
Ein weiter Weg liegt vor Judith und Abro – und immer ist da die Angst vor den Hunden. Abends machen sie sich auf die Suche nach einem Baum, um Schutz zu finden und ein wenig schlafen zu können. Doch das gelingt nicht immer. Als sie eines Tages von einem Hunderudel überfallen werden, sind es ausgerechnet drei einzelne Hunde, die ihnen zu Hilfe eilen und sie retten. Abro freundet sich sofort mit Nipper, Dash und Stubby an, Judith ist nicht so vertrauensselig und bleibt vorerst auf Abstand. Als sie dann noch auf die junge Kriegerin Bilkis treffen, ist das Rudel komplett. Sie alle sind auf der Suche nach Hoparion und es beginnt eine abenteuerliche Reise mit so manchen Geheimnissen und spannenden und gefährlichen Begegnungen.
Mir gefallen die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen Rüdiger Bertram die Geschichte beschreibt. Einmal sind es die Kinder mit Judith als Erzählerin, dann sind es die Hunde, für die Nipper berichtet. Dabei hat der Autor es ganz geschickt gemacht, dass ich als Leser bereits an dem unterschiedlichen Erzählstil merke, ob gerade die Kinder oder die Hunde sprechen.
Oft denke ich an das, was auch Judiths Überlegung ist: „Manchmal bin ich gar nicht sicher, ob es Hoparion überhaupt gibt.“ Dass der Paps sich das nur ausgedacht haben könnte, damit die Kinder an etwas glauben können und die Hoffnung nicht verlieren.
So bleibt es spannend bis zum Schluss. Was für ein tolles Buch – mit allem, für das es eine Erklärung gibt, aber auch mit den Dingen, die ich mir selbst denken und zusammenreimen durfte. Das Ende ist genauso, wie ich es mir gewünscht, allerdings auf keinen so Fall erwartet hätte. Wunderbar gemacht!
Ich empfehle sehr gern das Buch, das zwar für (nicht ganz junge) Kinder geschrieben wurde, dass aber bestimmt Menschen aller Altersklassen anspricht. Es zeigt, worauf es ankommt und was wichtig ist im Leben.
Mit „Die Klänge der Freiheit“ lässt Tara Haigh einen Teil der Geschichte des Zweiten Weltkrieges lebendig werden.
Vielleicht wäre Inge vieles erspart geblieben, hätte sie sich dem Wunsch ihres ...
Mit „Die Klänge der Freiheit“ lässt Tara Haigh einen Teil der Geschichte des Zweiten Weltkrieges lebendig werden.
Vielleicht wäre Inge vieles erspart geblieben, hätte sie sich dem Wunsch ihres Vaters gefügt und in seinem Geschäft den Beruf der Schneiderin erlernt. Stattdessen hat Inge eine Ausbildung zur Rotkreuzschwester gemacht. Ihre Träume von einem Einsatzort ihrer Wahl sind jedoch geplatzt wie eine Seifenblase. In Charkow an der Ostfront wird sie mitten hineingestellt in die Schrecken und die Brutalität eines grausamen Kriegsgeschehens.
Ich werde sofort mit hineingenommen in eine fiktive Geschichte, die aber durchaus realistische Züge aufweist. Sehr lebendig und glaubhaft schreibt Tara Haigh, was sich in dem Lazarett abspielt, wie viele verletzte Soldaten dort auf Hilfe hoffen und wo doch oft nur noch der Tod auf sie wartet. Inge beweist bei ihrer Arbeit großes Geschick und vor allem ist sie sehr feinfühlig. Sie weiß, dass ein Lächeln oder eine streichelnde Berührung so wichtig sein kann. Besonders berührt hat mich der Zauber ihres Geigenspiels, das nicht nur den Soldaten, sondern auch Inge selbst immer wieder neue Kraft gegeben hat.
Über die Auswirkungen des Krieges in den südeuropäischen Ländern habe ich bisher noch nicht viel gelesen. Darum bin ich froh über Inges Entscheidung, den deutschen Offizier Preuss nach Italien zu begleiten. Die Abtei Montecassino wird ihr neuer Einsatzort. Hier muss Inge sich so mancher Herausforderung stellen und schwerwiegende Entscheidungen treffen. Auch wenn auf den ersten Blick alles gut wirkt, so trügt doch der Schein. Dieser Eindruck entsteht auch, wenn ich das Cover betrachte. Inge in ihrer Schwesterntracht inmitten einer herrlich blühenden Mohnblumenwiese lässt den Krieg vergessen – doch nur so lange, bis ich entdecke, wie am bewölkten Himmel – noch in weiter Ferne – die Gefahr lauert…
Wieder einmal ist es Tara Haigh gelungen, mir mit einem Buch wunderbare, wenn auch manchmal traurig und nachdenklich machende Lesestunden zu bereiten. Sehr gern gebe ich meine Leseempfehlung für ein Buch, das neben dem Kriegsgeschehen für so manche weiteren spannenden Momente sorgt.
„Das Gedächtnis des Baumes“ von Tina Vallès erzählt von einem Großvater mit Demenz, dessen Schicksal zu einer Familiengeschichte wird.
Das Cover zeigt den Ausschnitt eines menschlichen Gesichts. Zu erkennen ...
„Das Gedächtnis des Baumes“ von Tina Vallès erzählt von einem Großvater mit Demenz, dessen Schicksal zu einer Familiengeschichte wird.
Das Cover zeigt den Ausschnitt eines menschlichen Gesichts. Zu erkennen sind ein Auge mit buschiger Augenbraue, Nase und ganz viele Falten: ein alter Mann. Zwischen Bild und Titel besteht eine gewisse Ähnlichkeit.
Jan freut sich, dass seine Großeltern bei ihm und seinen Eltern einziehen. Sein Opa begleitet ihn jeden Tag auf seinem Schulweg. Es sind die Bäume, zu denen der Großvater eine besondere Zuneigung empfindet und die häufig zum Gesprächsthema zwischen ihm und seinem Enkel werden. Dabei taucht immer wieder eine Trauerweide auf, deren Geschichte der Opa verspricht, sie Jan irgendwann zu erzählen. Jan ist glücklich über die Zeit, die er mit seinem Opa verbringen darf, wartet neugierig auf die Geschichte der Trauerweide und bemerkt erst ganz allmählich die Veränderungen an seinem Opa.
Ich finde den Aufbau der Geschichte sehr gelungen. In kurzen Geschichten und Episoden bringt die Autorin aus der Perspektive des Kindes den Lesern das Thema Demenz näher, respektvoll, einfühlsam und bewegend. In Jans Familie sind Harmonie und Zusammenhalt spürbar. Alle gehen liebevoll und aufmerksam miteinander um. Dabei fällt mir das Sprichwort ein: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Der Rückblick in Ort und Leben der Großeltern ist ein berührender Abschnitt. Und dass Jan irgendwann den Grund erfährt, warum sein Opa sich verändert, finde ich wichtig und gut, zeigt es doch, dass Kinder besser verstehen und mit dem Wissen umgehen können, als die Erwachsenen es sich manchmal vorstellen können.
Eine wunderschöne Idee ist die von dem fehlenden O in Jans Namen und allem, was sich in dem Buch noch um das O dreht.
Sehr gern gebe ich eine Empfehlung für ein besonders lesenswertes Buch.
„Was wissen wir denn schon, was wirklich ist? Wir können ja die Wahrheit dieser Welt doch nicht in unseren Händen halten. Und Wahrheit, dieses Wort, was kann ein Wort ermessen?“
„Grace“ von Paul ...
„Was wissen wir denn schon, was wirklich ist? Wir können ja die Wahrheit dieser Welt doch nicht in unseren Händen halten. Und Wahrheit, dieses Wort, was kann ein Wort ermessen?“
„Grace“ von Paul Lynch ist erschienen im Verlag Freies Geistesleben. Die Geschichte beginnt im Jahr 1845 in Irland. Die Hungersnot als Folge einer Missernte treibt Scharen von Menschen auf die Straße, sie alle suchen nach Arbeit. So auch Grace. Sie ist gerade mal 14 Jahre alt und hat keine Ahnung, was los ist, als ihre Mutter sie in Männerkleidung steckt, ihr die Haare abschneidet und fortschickt, damit auch sie sich Arbeit sucht und selbst versorgt.
Fast noch ein Kind, muss sich Grace behaupten in der brutalen Realität des Lebens, die von Not und Armut beherrscht wird. Sie kann froh sein, dass ihr kleiner Bruder Colly zuhause ausgerissen ist, um sie zu begleiten. Er sorgt mit seiner fröhlichen Art für gute Laune, wenn es eigentlich nichts zum Lachen gibt. Oder er hält Ratschläge für sie bereit, die mal mehr und mal weniger hilfreich sind. Oder er mahnt so manches Mal auch zur Vorsicht. Doch ab und zu geht er ihr auch gehörig auf die Nerven.
Grace wird zu Tim, versucht sich als Kuhtreiber, wird bestohlen, muss sich vielen Gefahren aussetzen und immer wieder – vor allem nachts – mit den Geistern, die sie verfolgen, fertig werden. Der Weg führt durch Wälder und Felder, durch Ortschaften, oft verlassen… Dabei stellt sich häufig die Frage: Wer oder was ist Realität, was ist Traum oder Fiktion?
Zwischendurch muss ich an das Cover des Buches denken. Die untere Hälfte ist stockdunkel. Symbolisiert sie den Weg, den Grace gehen muss? Ihr Körper ist nur als Silhouette zu sehen. Führt ihr Weg sie irgendwann ins Licht?
Paul Lynch hat eine besondere Gabe, dieses schwere Leben auf der Straße eindrucksvoll zu beschreiben, es in allen schrecklichen Wahrheiten zu benennen und dennoch – so unglaublich es klingen und so unvorstellbar es sein mag – mit Poesie zu füllen. Sätze, die ich langsam „auf der Zunge zergehen lasse“ – würde ich sagen, wenn sie essbar wären. So bleibt mir nur der Genuss, immer wieder innezuhalten, das Gelesene zu überdenken, vieles auch mehrmals zu lesen und ganz tief in mich aufzunehmen.
Etwa 100 Seiten vor dem Ende der Geschichte habe ich schon zu Beginn zwei schwarze Blätter entdeckt. Nachdem ich das Buch gelesen habe und den Sinn dafür erkenne, möchte ich sagen, dass die Idee großartig ist – ebenso wie das unerwartete Ende dieser außergewöhnlichen Geschichte.