Mord verjährt nie, auch nicht nach 60 Jahren
Ein 92-jähriger Mann wird mit einem Genickschuss in seinem eigenen Haus ermordet. Er war Überlebender des Holocaust und Berater der amerikanischen Regierung. Was steckt hinter dem Mord? Kurz darauf kommt ...
Ein 92-jähriger Mann wird mit einem Genickschuss in seinem eigenen Haus ermordet. Er war Überlebender des Holocaust und Berater der amerikanischen Regierung. Was steckt hinter dem Mord? Kurz darauf kommt es zu zwei weiteren Morden nach dem gleichen Muster. Hauptkommissar Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff ermitteln. Doch keine 24 Stunden nach dem ersten Mord taucht der Sohn des Toten auf und sorgt dafür, dass die Leiche sofort überführt wird. Hängt diese Eile womöglich mit dem Fund zusammen, den die Gerichtsmedizin gerade noch bei der Obduktion entdeckt hat? Am Arm des Toten befindet sich eine kaum erkennbare Blutgruppentätowierung, wie sie nur Angehörige der SS getragen haben.
Im Laufe der Ermittlungen deutet immer mehr auf ein 60 Jahre altes Geheimnis, dass die Opfer miteinander verbunden hat. Nele Neuhaus macht mit dem Hörer eine Zeitreise in die 40er Jahre und stellt gekonnt nach und nach die Verbindung zur heutigen Zeit her.
Neben den kriminalistischen Ermittlungen spielt auch wieder das Privatleben der Hauptprotagonisten eine Rolle, was die Erzählung etwas auflockert und der Buchreihe einen unverwechselbaren Charakter gibt.
"Tiefe Wunden" ist der dritte Fall in der Bodenstein-Kirchhoff-Reihe. Er ist diesmal sehr geschichtsträchtig. Die Geschichte wird spannend erzählt, doch bei der großen Zahl von Protagonisten, verliert man auch schonmal den Überblick. Hier wäre weniger mehr gewesen. Der Gesamtplot gefällt mir aber gut und auch Oliver Siebeck hat wieder hervorragend gelesen.
Insgesamt gebe ich dem Hörbuch 4 von 5 Sterne.