Vorwarnung - trifft mitten ins Herz!
In fünf JahrenDie Ankündigung auf dem Cover "Dies ist eine Liebesgeschichte ... aber nicht die Liebesgeschichte, die du erwartest." trifft absolut ins Schwarze! DIESE Liebesgeschichte habe ich so nicht erwartet und ...
Die Ankündigung auf dem Cover "Dies ist eine Liebesgeschichte ... aber nicht die Liebesgeschichte, die du erwartest." trifft absolut ins Schwarze! DIESE Liebesgeschichte habe ich so nicht erwartet und umso mehr hat sie mich daher berührt und mitgerissen.
Doch von Anfang an:
Die junge Anwältin Dannie lebt ein durchgetaktetes Leben in New York. Wie ihr Freund David verfolgt auch sie ehrgeizig ihre beruflichen Ziele und weiß auch im Privatleben ganz genau, was sie will und wann der richtige Zeitpunkt dafür ist. Es läuft alles "nach Plan", doch dann hat sie am Abend ihrer Verlobung einen Traum, der sie genau fünf jahre in die Zukunft versetzt. Sie wacht in einer ihr fremden Wohnung auf, mit einem fremden Mann. Obwohl sie nach diesem Erlebnis wieder in ihrer vertrautetn Wohnung aufwacht, lässt sie diese Zukunftsvision nicht mehr los. Etwa vier Jahre später trifft sie den Fremden wieder - es ist ausgerechnet der neue Partner ihrer besten Freundin Bella. Was hat das alles nur zu bedeuten?
Zum Buch:
Das ansprechende Cover verspricht auf den ersten Blick eine kurzweilige Liebesgeschichte, doch schon recht bald merkt man, dass sich zwischen den Buchdeckeln wesentlich mehr verbirgt als ein oberflächliches Leseerlebnis. Dannie erzählt die Geschichte aus ihrer Perspektive (ich-Form), wodurch man sie im Laufe der Geschichte recht gut kennenlernt, jedoch verblassen dadurch die weiteren Figuren zwangsläufig etwas - was schade ist, denn diese sind ebenfalls interessant und hätten das Potential, mehr Raum in der Geschichte einzunehmen. Doch der Umfang von 317 Seiten ließ das wohl einfach nicht zu. Der Story hätten weitere 150 Seiten gutgetan, um noch mehr Tiefe zu erreichen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und der Schreibstil ist sehr flüssig und bildstark. Besonders das Leben in der Weltmetropole New York wird sehr lebendig beschrieben. Wer die Stadt schon erleben durfte, wird das Big Apple-Feeling bestimmt schätzen.
Persönliche Meinung:
Ich brauchte etwas Zeit, um mit Dannie warm zu werden. Ihre stets kontrollierte Daten-Zahlen-Fakten-Attitude waren mir einfach zu fremd, um mich zu berühren. Doch das änderte sich spätestens, als ihre Freundin Bella krank wird. Dannies Fassade beginnt zu bröckeln, ihre selbsterrichtete Schutzmauer (die nur dazu da war, sie vor einem weiteren schweren Verlust wie den ihres Bruders zu schützen) bekommt Risse und zum Vorschein kommt die wahre Dannie, wodurch es klarer wird, warum diese so unterschiedlichen Charaktere von Dannie und Bella in so unverbrüchlicher Freundschaft zueinander gefunden haben. Das Ende der Geschichte war für mein Empfinden zu kurz und zu abgehackt. Hier hätte ich mir doch sehr gewünscht zu erfahren, wie Dannie den Verlust erlebt und wie sie damit umgeht. Doch das kam gerade am Ende viel zu kurz. Mich haben auch die gut verpackten Lebensweisheiten und so manche poetische Stelle sehr berührt. Kurzum: ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und es ist so manche Träne geflossen.
Fazit:
Für mich eines der Buchhighlights 2022 und deshalb eine absolute Leseempfehlung!