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Veröffentlicht am 24.04.2022

Einen Klassiker neu erleben

Dolly - Abenteuer auf Burg Möwenfels
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Inhalt (Dolly - Die Klassensprecherin):
Das 4. Schuljahr von Dolly und ihren Klassenkameradinnen hat begonnen. Sehr zur Freude von Dolly, wird sie dieses Mal als Klassensprecherin eingesetzt. Doch schon ...

Inhalt (Dolly - Die Klassensprecherin):
Das 4. Schuljahr von Dolly und ihren Klassenkameradinnen hat begonnen. Sehr zur Freude von Dolly, wird sie dieses Mal als Klassensprecherin eingesetzt. Doch schon bald merkt sie, dass das Amt viel von ihr verlangt. Da sind zum einen die Zwillinge, deren Verhalten merkwürdig ist. Zum anderen macht es ihr Irmgard, ein Mädchen der 1. Klasse nicht einfach. Und so kommt es für Dolly zu einer Bewährungsprobe, bei der ihr neu erworbenes Amt in Gefahr ist.....

Leseeindruck:
Dolly war DAS Buch meiner Kindheit. Ich hatte die Reihe geliebt. Auch heute als Erwachsene beim erneuten Lesen, ist die Faszination noch nicht ganz verschwunden. Doch vieles sehe ich nun mit anderen Augen. Die Werte, die vermittelt werden, sind teilweise nicht mehr zeitgemäß. Gerade am Anfang hatte ich mit Dolly so meine Probleme. Sie kam mir zwar auf der einen Seite nett vor, auf der anderen war sie jedoch sehr von sich eingenommen, schnell eingeschnappt und vor allem auch jähzornig. In dieser Phase fand ich sie als Klassensprecherin total fehl am Platz, da sie vieles mit der Brechstange durchsetzen wollte. Gerade als ich anfing an ihr zur Zweifeln und mir ernsthaft überlegt habe was ich damals an diesen Kinderbüchern gut fand, kommt Dolly mit einer Aktion daher, wofür ich sie geliebt habe. Warum konnte sie nicht von Anfang an so sein?

Fazit:
Ich stelle fest, Kinderbücher aus der Kindheit zu lesen, ist nur eine halbwegs gute Idee. Man muss schon beide Augen zudrücken. Aber auch wenn viele Werte von damals überholt sind, mag ich die Abenteuer von Dolly auf Burg Möwenfels immer noch.

Inhalt (Dollys großer Tag):
Für Dolly und ihre Klassenkameradinnen beginnt das 5. Schuljahr in Burg Möwenfels. Die Aufregung ist groß. Denn auch einige Neue kommen in die Klasse. Was schnell zu Reibereien führt. Zudem wird die Klasse beauftragt sich ganz alleine um eine Aufführung am Schuljahresende zu kümmern. Das muss organisiert und koordiniert werden. Dolly soll das Stück schreiben. Außerdem hat sie alle Hände voll mit den Sportschulmannschaften zu tun....

Leseeindruck:
Gleich zu Anfang war ich ein bisschen entsetzt wie Dolly und ihre Klassenkameradinnen mit den Neuen in ihrer Klasse umgehen ohne sie näher zu kennen. Das ist als Humor unter den Mädchen beschrieben. Heute würde man es wohl eher Mobbing nennen. Im ersten Band wurde einmal geschrieben, dass Möwenfels neben Wissen auch andere Werte vermitteln möchte. Davon war in der Anfangsphase nichts zu spüren. Wie in allen bisherigen Dolly Büchern ändert sich das aber und die Mädchen zeigen was in ihnen steckt und dafür liebe ich diese Reihe.

Fazit:
Die Dolly Reihe würde ich auf keinen Fall als zeitlos bezeichnen. Vieles was damals geschrieben werden konnte, würde heute wahrscheinlich Protest hervorrufen. Trotz allem zeigen die Figuren, dass sie auch anders können als vorzuverurteilen oder arrogant daher zukommen. Die Faszination für dieses Kinderbuch ist bei mir jedenfalls immer noch vorhanden. Ein bisschen schade ist, dass das Lektorat nicht so ganz aufgepasst hat. Plötzlich sind auf einer Seite Dollys Schwester Felicitas und Alice' Cousine Irmgard in der 1. Klasse, obwohl sie schon im 2. Jahr auf Möwenfels sind. Im Laufe der Geschichte ist das dann aber wieder richtig. Mich hatte es erst ein bisschen verwirrt.

Inhalt (Dolly - Abschied von der Burg):
Dolly ist ein bisschen wehmütig, denn ihr letztes Jahr auf Burg Möwenfels steht an. Sie und ihre Klassenkameradinnen sind jetzt die Ältesten dort, was auch heißt, keine Streiche oder sonstige Albernheiten mehr. Zudem gibt es eine neue Schülerin. Amanda. Sie war vorher auf dem abgebrannten Internat Adlerhorst und ist sehr sportlich. Aber auch arrogant. Das ausgerechnet sie es ist, die für Wirbel sorgt und dass Dollys Klasse nicht ganz auf Streiche verzichten muss, ahnen die Schülerinnen am Anfang des Schuljahres noch nicht......

Leseeindruck:
Das war er nun. Der letzte Band der Dolly Reihe von Enid Blyton, den die Autorin tatsächlich selbst geschrieben hat. Dass das so ist wusste ich vorher auch nicht. Zudem soll bei der Übersetzung auch viel verändert worden sein. Wie dem auch sei. In "Dolly - Abschied von der Burg" geschieht lange Zeit nicht allzu viel. Eigentlich das Übliche. Neue Mädchen werden begutachtet und natürlich vorverurteilt. Die Außenseiter der Klasse geschnitten. Aber auch mit den jüngeren wird zuweilen nicht zimperlich umgegangen. Da bekommt sogar Felicitas, Dollys Schwester, gleich ihr Fett weg, indem sie als "nur eine dumme Drittklässlerin" betitelt wird. Und dass nur weil sie feststellt, Dolly ist bei ihrer letzten Fahrt zur Burg wehmütig. Schon ein eigenartiger Humor. Mit ähnlichen Sprüchen geht es später weiter. Es wird ordentlich ausgeteilt. Immer gegen die selben Mädchen. Heute wäre es Mobbing vom Feinsten. Aufgefallen sind mir auch wieder viele Logikfehler, die ich im Einzelnen jetzt nicht aufzähle. Aber auch das zieht sich durch alle bisherigen Bände. Amüsiert habe ich mich über die Berufswünsche der Mädchen. Klar ist: jede nach ihren Fähigkeiten. Was ich auch in Ordnung finde. Aber, dass Will und Clarissa eine Reitschule direkt nach der Schule aufmachen wollen und dafür dann gleich mal Stallungen und Pferde kaufen, finde ich schon arg unrealistisch. Denn wo soll das Geld dafür herkommen? Das Ende kommt dann geballt und abrupt. Noch ein bisschen Drama, dass sich angedeutet hat, und zack zu Ende. Hätte man das nicht ein bisschen verteilen können? Egal. In Nostalgie zu schwelgen ist trotzdem schön.

Fazit:
Dolly wird immer in meinem Herzen bleiben. Zu schön sind die Erinnerungen an meine Kindheit mit ihr. Wenn ich so darüber nachdenke, wäre sie in meiner Schulzeit nie eine Freundin für mich geworden. Charakterlich hätten wir einfach nicht zusammen gepasst. Wer Dolly heute liest muss wissen: es wird viel mit Klischees gespielt, es wird gemobbt, der Zeigefinger jedoch nicht drauf gehalten. Vielmehr tolerieren das die Lehrerinnen. Das Kinderbuch müsste, wenn es heutzutage gut laufen soll, komplett umgeschrieben werden. Aber dann wäre es ja nicht mehr Dolly. So ist es allenfalls etwas für Nostalgiker.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Träume leben

Der nächste beste Schritt
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Inhalt:
Alex ist es leid. Mit ihrem Freund Mark lebt sie mehr oder weniger seit einiger Zeit wie ziemlich beste Freunde zusammen. Wobei das auch nicht ganz stimmt. Eigentlich funktioniert sie nur noch. ...

Inhalt:
Alex ist es leid. Mit ihrem Freund Mark lebt sie mehr oder weniger seit einiger Zeit wie ziemlich beste Freunde zusammen. Wobei das auch nicht ganz stimmt. Eigentlich funktioniert sie nur noch. Und Mark? Ja der macht eigentlich nichts. Ist faul, lässt sich bedienen und hat überhaupt keine Zeit mehr für Alex. Noch nicht mal für den geplanten gemeinsamen Urlaub. Kurz entschlossen und nach gutem Zureden einer Freundin fliegt Alex alleine nach Mallorca. Hier wird sie sich klar: Mark muss weg. Er tut ihr nicht gut. Wie so vieles andere in ihrem Leben.......

Leseeindruck:
Mit "Der nächste beste Schritt" hat Sandy Mercier einen weiteren Roman unter ihrem Pseudonym Jule Pieper vorgelegt. Beim Lesen hatte ich fast das Gefühl, dass er autobiographisch wirkt. In wie fern das zutrifft kann ich nicht beurteilen. Im Nachwort bleibt Sandy dazu etwas vage. Da ich jedoch dem Social Media Kanal von Sandy auf Instagram verfolge, ist mir das Bild Alex = Sandy einfach nicht aus dem Kopf gegangen. Zu sehr ähnelt sich vieles was die Protagonistin im Buch macht und die Autorin auf ihrem Account postet. Wie dem auch sei. Die Jule Pieper Romane haben gleichzeitig auch etwas von Ratgeber. Dieses Mal ganz unter dem Motto: Was nicht gut tut kann weg und vor allem trau dich deine Träume zu verwirklichen. Genau das macht Alex und beginnt mit einem Schreibkurs, der ihr Leben verändert. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg. Was wahrscheinlich auch der Grund war, dass ich lange Zeit kein vorwärts kommen beim Lesen verspürt habe. Vielleicht aber bin ich auch zu sehr in der Spannungsliteratur unterwegs und erwarte von Romanen ähnliches. Was ich jedoch sagen kann: Der Schreibstil ist erfrischend. Der Roman lässt sich super lesen. Und manches erinnert mich daran, dass es auch bei mir ein langer Weg war, um das Selbstbewusstsein zu erlangen, dass ich heute habe. Man sollte immer daran glauben und nie aufgeben.

Fazit:
"Der nächste beste Schritt" ist ein Roman für alle, die gerne in das Leben anderer abtauchen. Dabei auch den einen oder anderen Ratschlag mitnehmen möchten. Die Autorin hat es einfach drauf diese Art von Bücher zu schreiben. Versteht es zu motivieren. Auch wenn es nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat, gibt es eine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Hat mich fassungslos gemacht

Mit dem Rücken zur Wand
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Inhalt:
Sara ist vom Leben gebeutelt. Als Kind war sie den brutalen Angriffen ihres Vaters ausgesetzt. Dann endlich scheint sich das Schicksal zu wenden. Mit ihrem Mann macht sie sich selbstständig und ...

Inhalt:
Sara ist vom Leben gebeutelt. Als Kind war sie den brutalen Angriffen ihres Vaters ausgesetzt. Dann endlich scheint sich das Schicksal zu wenden. Mit ihrem Mann macht sie sich selbstständig und bald wird die Familie komplett sein. Sara ist zum zweiten Mal schwanger. Von einem auf den anderen Tag wird jedoch dieses Glück jäh zerstört. Ihr Mann kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Jetzt steht sie mit 2 kleinen Kindern alleine da und weiß nicht wie es weitergehen soll. Die Rettung ist die Erbschaft von ihrer Großmutter. Neben einem Mietshaus, von dessen Einnahmen sie zukünftig leben kann, wird ihr auch ein Einfamilienhaus vermacht. Im Grünen gelegen und perfekt für Kinder. Nur diese Idylle trügt. Denn nebenan wohnt ihr Vater und der hat sich nicht wirklich geändert....

Leseeindruck:
"Mit dem Rücken zur Wand" ist ein Tatsachenroman. Hier geht es um die real existierende Sara und um die brutalen Übergriffe ihres Vaters. Egal an wen Sara sich wendet, immer wieder bekommt sie zu hören: so ist er halt. Selbst als sie die Polizei, nach einer heftigen Attacke ihres Vaters, einschaltet, verläuft das Ganze ins Leere. Mich hat das fassungslos gemacht. Unvorstellbar, dass dies tatsächlich einer wahren Begebenheit entspricht. Schwierigkeiten hatte ich mit der Erzählform. Im Nachwort wird erklärt, warum dieses Mal das Ganze nicht wie üblich kompakter gehalten wurde. Ja, kann ich nachvollziehen. Hat aber bei mir gerade in der Mitte für einen Hänger gesorgt. Es wiederholt sich vieles. Zudem legt Sara viel Wert darauf, dass man ihre Beweggründe nachvollziehen kann, als sie sich endlich wehrt. Oft fällt der Satz: Sara, ich kann dich verstehen. Und genau damit habe ich mich schwer getan. Ich konnte es nur bedingt. Aber auf keinen Fall konnte ich ihre Kurzschlusshandlung gut heißen, bei der sie einem Fremden im weiteren Verlauf mehr oder weniger das Leben zerstört hat. Leider erfährt man dazu nicht mehr allzu viel am Ende. Aber wer bin ich schon, um darüber zu urteilen. Ich denke, dass können nur diejenigen, die selbst solche Erlebnisse mitmachen mussten.

Fazit:
Ich bin immer noch schockiert wie brutal häusliche Gewalt ist. Das dies tatsächlich existiert. Genauso wichtig finde ich aber auch, dies nicht zu verschweigen. Bei "Mit dem Rücken zur Wand" hätte ich mir jedoch einen kompakteren Schreibstil gewünscht. Einfach um mich intensiver in Saras Gefühlswelt hineinzuversetzen. So ist mir viel verborgen geblieben. Bis auf die Tatsache, dass manche "Freunde" einen eher noch tiefer in eine Abwärtsspirale ziehen, als man das eh schon ist. Wer sich nicht getriggert fühlt, sollte diesen Roman lesen. Denn es ist einfach unvorstellbar was mitten bei uns in Deutschland passiert. Jeder weiß es. Alle schauen weg.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Detailreich und unterkühlt

Eis. Kalt. Tot.
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Inhalt:
Es ist Februar und in Kopenhagen herrscht immer noch eine eisige Kälte. Jesper ist erst vor kurzem zur dortigen Mordkommission gewechselt. So ganz wohl fühlt er sich nicht. Was auch an seiner Kollegin ...

Inhalt:
Es ist Februar und in Kopenhagen herrscht immer noch eine eisige Kälte. Jesper ist erst vor kurzem zur dortigen Mordkommission gewechselt. So ganz wohl fühlt er sich nicht. Was auch an seiner Kollegin Kirsten Vinther liegt. Doch jetzt sind seine Fähigkeiten gefragt sowie die von Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen. Am Nyhavnkanal wird eine Leiche ohne Kopf gefunden. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Als ein Seehundkadaver, an dem ein menschlicher Kopf genäht wurde, auftaucht, steht fest: es geht ein Serienmörder um und der scheint mit seinen Arrangements etwas sagen zu wollen.....

Leseeindruck:
"Eis. Kalt. Tot." ist der Auftakt zu einer Reihe mit Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihren Kollegen von der Polizei. Es geht recht brutal zu. Ist also nichts für schwache Nerven. Vom Fall her ist es von Anfang an spannend. Die Figuren haben interessante Charaktere. Erst nach und nach erfährt man mehr über sie. Allerdings bleiben sie bis zum Ende hin unterkühlt. Das passt wiederum gut zum eiskalten Setting. Die Gegend wird eindrucksvoll beschrieben. So konnte ich mir vieles bildlich vorstellen. Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat war der detaillierte Schreibstil. Dieser hat mich nach einiger Zeit dazu verleitet nur noch quer zu lesen. Der Showdown konnte mich aber wieder etwas versöhnen.

Fazit:
"Eis. Kalt. Tot." ist ein solider Reihenauftakt. Den detaillierten Schreibstil muss man jedoch mögen. Ich selbst mag es lieber kürzer und knackiger. Wen das nicht stört und dass es teilweise heftiger zugeht, wird mit diesem Thriller aber seine Freude haben.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Ein Geheimnis, das erst langsam zu Tage kommt

Das Geheimnis
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Inhalt:

Für Ulla ist im Alter von 9 Jahren eine Welt zusammen gebrochen. Von heute auf morgen wollte ihre Mutter Helga sie nicht mehr sehen. Dabei war Ulla gerne auf dem Moarhof am Chiemsee zu Besuch. ...

Inhalt:

Für Ulla ist im Alter von 9 Jahren eine Welt zusammen gebrochen. Von heute auf morgen wollte ihre Mutter Helga sie nicht mehr sehen. Dabei war Ulla gerne auf dem Moarhof am Chiemsee zu Besuch. Hier lebte ihre Mutter nach der Scheidung in einem kleinen Haus mit Atelier, während die anderen aus ihrer Kommune im Haupthaus wohnten. Ulla fragt sich bis heute, warum Helga sie aus ihrem Leben verbannt hat. Von was wurde sie getrieben? Welches Geheimnis hat sie ihr Leben lang mit sich getragen? Als Ullas Lebensumstände sie in das Haus ihrer Mutter zurück führen, dass seit Helgas Selbstmord leer steht, entdeckt sie dort Antworten auf ihre Fragen......

Leseeindruck:

"Das Geheimnis" ist ein eher ruhiger Roman. Die Autorin nimmt sich viel Zeit ihre Figuren vorzustellen. Dabei ist der Roman in zwei Zeitebenen aufgebaut.

1975: In diesem Jahr verbringt Helga die letzten Tage vor ihrem Selbstmord. Man erfährt einiges über ihr Leben dort und dass sie eine Getriebene ist. Warum kommt erst nach und nach zu Tage als Helga beschließt Kassetten für ihre Tochter aufzunehmen, damit sie besser versteht warum sie sich von ihr fernhalten sollte.

2020: Ulla beschließt mit fast 60 Jahren ins Haus ihrer Mutter zurückzukehren. Hier möchte sie sich in erster Linie in der Abgeschiedenheit Gedanken über ihr eigenes Leben machen. Doch mit den Möbeln von Helga und einer besonderen Hinterlassenschaft für sie, findet sie allmählich Antworten auf ihre Fragen.

Diese beiden Zeitebenen harmonieren sehr gut. Das Geheimnis von Helga wird nicht chronologisch erzählt. Was mir richtig gut gefallen hat und genau meinem Geschmack entspricht. Trotzdem wollte der Funken einfach nicht überspringen. So richtig spannend fand ich es nicht. Vielleicht hat es an den detailreichen Erzählungen über Helgas aber auch Ullas Lebensumständen gelegen. Oder aber auch, dass ich ziemlich schnell eine Vorahnung über ein Detail aus Helgas Geschichte hatte. Ich weiß es nicht. In anderer Hinsicht gab es am Ende trotz allem noch eine riesengroße Überraschung mit der ich in dieser Form nicht gerechnet habe.

Fazit:

Ich mag die Romane von Ellen Sandberg, die ich alle mit Begeisterung gelesen habe. Dieses Mal konnte mich die Autorin mit "Das Geheimnis" nicht ganz überzeugen. Mir hat einfach etwas mehr Spannung gefehlt. Was nicht heißt, dass ich den Roman nicht gerne gelesen habe. Der Schreibstil ist einfach toll und trotz einigen Vorahnungen konnte ich noch überrascht werden. Ich empfehle den Roman gerne weiter, auch wenn er an die Vorgänger nicht heran reicht.

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