Perfektion wird überbewertet
Late Night„Late Night“ wurde von Nora Welling geschrieben. Es ist der erste Band der Unter-Haien-Reihe. Die Autorin hat mich schon mit ihrer Everything-for-You-Reihe überzeugen können, daher war ich gespannt, was ...
„Late Night“ wurde von Nora Welling geschrieben. Es ist der erste Band der Unter-Haien-Reihe. Die Autorin hat mich schon mit ihrer Everything-for-You-Reihe überzeugen können, daher war ich gespannt, was sie sich dieses Mal überlegt hat.
Klappentext:
In der TV-Show Unter Haien suchen junge Gründer Investoren für ihre Ideen. So auch Programmiererin Louisa. Ihre Software soll Autisten die Kommunikation erleichtern - Menschen wie ihrer Schwester. Als ausgerechnet Hardliner Ruben Stephanski ihr nicht nur Geld, sondern auch eine einjährige Mentorenschaft anbietet, hat sie das Gefühl, es geschafft zu haben. Zunächst ist sie von dem attraktiven Selfmade-Millionär, der so ganz anders ist als sie, fasziniert. Doch bald schon merkt sie, dass Ruben ganz andere Ziele als sie verfolgt ...
Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir gut. Der Schreibstil ist locker und flüssig, wodurch man der Handlung sehr gut folgen kann. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven des Investors Ruben und der Erfinderin Louisa. Louisa ist das nette Mädchen von Nebenan, sie ist ein Gutmensch und hat eine tolle Erfindung, die sie nicht jedem in die Hand geben würde. Noch dazu sieht sie sehr gut aus. Das Klischee vom dummen Blondchen trifft nicht auf sie zu und trotzdem wird sie ständig in diese Schublade gesteckt. An ihrem großen Tag läuft alles schief, was nur schieflaufen kann und doch schafft sie es, Ruben von sich und ihrer Idee zu überzeugen.
Von Anfang an merkt man, dass irgendetwas mit Ruben nicht stimmt. Was es genau ist, lässt lange auf sich warten. Er ist ein Workaholic, steht permanent unter Druck, hat mit Versagensängsten zu kämpfen, treibt seinen Körper zu Hochleistungen an und vernachlässigt dabei Schlaf und Essen. Ein perfektes Äußeres wird ihm seit Kindheitstagen aufgezwängt. Es hat mich schon ein bisschen schockiert, dass er keine Unterstützung von seinen Eltern erfahren hat. Doch glücklicherweise lernt er Louisa kennen und lässt sich auf sie ein. Mit ihr kann er zumindest für eine gewisse Zeit abschalten. Sie zeigt ihm, dass es nicht notwendig ist, perfekt zu sein.
Besonders gut gefallen hat mir die Stelle, an der Ruben und Louisa den Ausflug zu ihrer Schwester zu machen. An dieser Stelle und auch an diversen anderen konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Doch auch ernstere Themen werden angesprochen.
Eine schöne aber auch teils ernste Geschichte, bei der von allem etwas dabei ist.