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Veröffentlicht am 03.05.2017

Eine ziemlich rasante Geschichte, tolle Charaktere und Spannung bis zur allerletzten Seite...

Guides - Die erste Stunde
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Guides, sie sind Außerirdische. Und sie stürzen mit ihrem Raumschiff auf die Erde, löschen damit eine mittelgroße Stadt in Minnesota aus. Die NASA ist sofort vor Ort, die Menschen auf alles gefasst. Doch ...

Guides, sie sind Außerirdische. Und sie stürzen mit ihrem Raumschiff auf die Erde, löschen damit eine mittelgroße Stadt in Minnesota aus. Die NASA ist sofort vor Ort, die Menschen auf alles gefasst. Doch die Guides, die das Unglück überlebt haben, entpuppen sich als verträgliche Wesen – vorerst. Viele offene Fragen, ein riesiges Raumschiff, das noch noch erforscht werden will und Wesen, die von Tag zu Tag rätselhafter werden. Mittendrin findet sich Alice wieder, deren Vater für die NASA arbeitet und an Ort und Stelle zu arbeiten hat. Er bringt seine 17-jährige Tochter kurzerhand in einem Elite-Internat nahe der Absturzstelle unter. Alice findet dort schnell Anschluss und ist natürlich wie alle anderen Schüler sehr an den weiteren Entwicklungen interessiert. Und selbstverständlich bleibt es nicht aus, dass sich Alice mit ihren neu gewonnenen Freunden irgendwann mitten im wahrscheinlich größten Abenteuer der Weltgeschichte befindet. Fraglich mit welchem Ausgang...

Der neue Roman „Guides – Die erste Stunde“ von Robison Wells ist ein durchgängig spannender und ziemlich gut durchdachter Science-Fiction-Roman. Mir gefielen vor allem die authentisch wirkenden Charaktere und tollen, teils markanten Dialoge. Alice wirkt als Figur sehr sympathisch und führt maßgeblich durch den Roman. Man kommt von Anfang an gut in die Geschichte hinein und der Verlauf ist allgemein sehr gut verständlich. Das Buch ist leichtgängig und sicher nicht nur für die vorgesehene Zielgruppe („Jugendliche / Young Adult“) zu empfehlen, sondern durchaus ein toller Schmöker für alle „älteren“ Fantasy- und Sience-Fiction-Fans. Unerwartete Wendungen halten das Spannungs-Niveau hoch und lassen keinen Rückschluss auf den Ausgang des Romans zu. Ich fand die Inhalte subtil sogar unerwartet gesellschaftskritisch, es rückt jedoch thematisch nie direkt oder zu sehr in den Vordergrund. Der Autor schließt seinen Roman zudem mit einem Epilog, der letztlich noch alle offenen Fragen sinnhaft und stimmig beantwortet und den Roman zu einer absolut "runden Sache" macht! Nervenkitzel bis zur letzten Seite, das mag ich! ;)

Mir gefiel die Story, wie auch die Ausgestaltung der Protagonisten und deren Dialoge durchweg sehr gut. Ein spannender Roman zwischen Fantasy und Science-Fiction, absolut lesenswert und deshalb 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.04.2017

Viertes Gebot: Es ist nie persönlich! - Bis es einmal doch persönlich wird.. Spannung pur!!!

Orphan X
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Gregg Hurwitz hat mit seinem neuen Psychothriller „Orphan X“ ein hochspannndes Buch vorgelegt. Nicht umsonst hat sich Warner Bros. die Filmrechte daran gesichert und wird den Roman auf die Kino-Leinwände ...

Gregg Hurwitz hat mit seinem neuen Psychothriller „Orphan X“ ein hochspannndes Buch vorgelegt. Nicht umsonst hat sich Warner Bros. die Filmrechte daran gesichert und wird den Roman auf die Kino-Leinwände bringen! Das Buch hat es wahrlich in sich...

Evan Smoak, oder auch OrphanX, wird als verwaistes Kind durch Jack John als Teil eines Regierungsprogramms und innerhalb des streng geheimen Orphan-Projekts zu einem gnadenlosen Killer ausgebildet – gestählt, trainiert und nach Plan jeglicher Moral und menschlicher Gefühle beraubt. Was zählt, ist die strikte Befolgung von "Geboten" - Verhaltensregeln. Es gibt zwar nur wenige Orphans, doch die, die fertig in die Welt entlassen werden, sind so etwas wie unsichtbare Tötungsmaschinen. Lautlose und vom System vergessene, denn von der Regierung beauftragte, identitätsfreie Killer. In Evan jedoch siegt nach Jahren vieler erledigter Auftragsmorde "das Gute" und er wechselt die Seiten, steigt aus dem Projekt aus. Abgewandt vom System, mit neuer Identität, aber einer Menge Fähigkeiten. Er bleibt seinem Handwerk treu, doch sucht er sich seine Ziele nun selber aus – er wird zum Nowhere Man. Er hilft Menschen, sich ihrer Peiniger zu entledigen. 10 Gebote, die ihn leiten. 1 Nummer, die ihn ruft. Immer nur 1 Auftrag. Und doch gerät alles außer Kontrolle - und durchkreuzt seine penibel eingehaltenen und präzise durchdachten Regeln. "Gebot 4: Es ist niemals persönlich." Das ist nun anders...

Mir gefiel der Thriller sehr, sehr gut. Er ist actionreich, überraschend und durchweg spannend. Das Grundgerüst des Romans war absolut logisch und toll konzipiert. Die Figuren sind allesamt gut dargestellt und bestens durchdacht. Evan wirkt zu Anfang noch ein wenig undurchsichtig, entwickelt sich aber im Verlauf des Romans zu einer durchaus sympathischen und herzlichen Figur. Die Nebenfiguren, insbesondere Evan's „Hausmitbewohner“, lockern die Geschichte des Öfteren stark auf. Es gibt mehr als eine witzige Stelle, bei der ich herzhaft über eine Szene lachen musste! Zudem ist der Thriller so flüssig geschrieben, dass man das Buch kaum mehr aus den Händen legen mag. Insbesondere da die Story permanent neue Spannung und Action bietet. Einige Wendungen waren überraschend und unerwartet, passten aber inhaltlich gut und trugen sehr zur Klärung einiger Fragen bei. Ich fand, das Buch hatte durchweg ein gutes Niveau und es gab keine unlogischen Passagen. Gregg Hurwitz lässt den Leser zudem auch etwas tiefer in seine Protagonisten blicken. Es stellt sich immer auch ein wenig die Frage nach dem Sinn dessen, wie Orphan X handelt und entscheidet. Dabei wird jedoch nie zu sehr aufgetragen. Auch hat der Autor es vermieden, Klischees wie das große „Happy End“ zu bedienen. Das Buch hat ein Ende, mit dem man (wie ich finde) kaum rechnen konnte, aber sehr gut "leben kann". Es passt perfekt und rundet das Gesamtpaket auf beste Weise ab! Ich habe das Buch verschlungen und war tatsächlich ein wenig enttäuscht, als ich es nach über 400 Seiten zu Ende gelesen hatte. Ein gutes Zeichen, es wird nicht mein letztes Buch von Gregg Hurwitz gewesen sein! Absolute Lese-Empfehlung, 5 Sterne!

Veröffentlicht am 16.04.2017

Eine wundervolle Geschichte! Sehr ergreifend und berührend...

Mit jedem Jahr
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Simon Van Booy‘s Roman „Mit jedem Jahr“ berührt zutiefst und präsentiert dem Leser eine einfühlsam erzählte Geschichte über zwei ganz besondere Menschen: Harvey und Jason. Sie, das kleine Mädchen, das ...

Simon Van Booy‘s Roman „Mit jedem Jahr“ berührt zutiefst und präsentiert dem Leser eine einfühlsam erzählte Geschichte über zwei ganz besondere Menschen: Harvey und Jason. Sie, das kleine Mädchen, das seine Eltern schon so früh verlor. Er, der tätowierte „Ex-Knacki“ und Harvey‘s einziger lebender Verwandter. Dank hartnäckiger Bemühungen der beherzten Wanda, einer langjährigen und erfahrenen Mitarbeiterin des Sozialamtes, auf deren Tisch Harvey‘s Akte nach dem plötzlichen Unfalltod ihrer Eltern landet, finden die beiden zueinander. Anfangs noch zurückhaltend und mit sich hadernd, entwickelt sich schließlich eine sehr ergreifende Verbindung zwischen Harvey und ihrem Onkel Jason.

In einzelnen Episoden blickt der Leser aus der Gegenwart der beiden Hauptprotagonisten auf herzergreifende, teils schwierige Entwicklungen zurück. Eigentlich bleibt der Roman durchgängig unaufgeregt und liest sich womöglich gerade deshalb so schön und nahtlos. Der Schreibstil ist sehr eingängig und ich fand, das Buch war dadurch absolut flüssig lesbar. Die Geschichte schafft es zudem, durch sehr authentisch wirkende Protagonisten eine unglaublich dichte Atmosphäre aufzubauen. Manches Mal wirkt die Erzählung melancholisch und dramatisch, was wegen des durchgängigen Hauptthemas auch nicht wirklich überrascht. Im Verlauf ergeben sich inhaltlich viele, wunderschöne und ergreifende Momente. Auch die Schauplätze sind meiner Meinung nach toll dargestellt. Es gibt zwei zeitversetzte Erzählstränge, die sich immer wieder miteinander verweben. Long Island ist der eine Schauplatz, Paris der andere. Beide Orte wirken im Kontext der Geschichte sehr passend, einige der im Roman genannten Pariser Straßen gibt es witzigerweise auch tatsächlich. Die Stadt wird durch die wundervolle Schilderung des Autors fast greifbar, was mir persönlich extrem gut gefiel. Es gibt der Erzählung noch einmal einen zusätzlichen und ganz besonderen Charme.
Inhaltlich ist das Buch durchweg packend. Es schwebt immerzu eine gewisse Spannung über der Handlung und das wohl nicht nur wegen der besonderen Atmosphäre und der direkten Nähe des Lesers zu den Figuren.. Spannend bleibt es zudem auch einfach, weil der Autor die vergangenen Geschehnisse, die Harvey und Jason zu dem haben werden lassen, die sie sind und zueinander brachten, erst nach und nach offen legt. Das Buch lebt von den Enthüllungen rund um Harvey und Jason und kann bis zum Schluss noch überraschen!

Mir gefiel der Roman unglaublich gut. Eine schöne und glaubwürdige Geschichte, die mich sehr berührt hat, deren Protagonisten mir von Anfang an gut gefielen und die mich bis zum Ende fasziniert hat! Ein tolles Buch, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Wahnsinnig spannend... Unbedingt lesen!!!

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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„Eine Leiche. Sechs Opfer. Ein Racheengel, der nicht aufzuhalten ist.“ Besser kann man „Ragdoll – Dein letzter Tag“ von Daniel Cole wohl nicht zusammenfassen oder beschreiben. Unglaublich rasant, hochspannend ...

„Eine Leiche. Sechs Opfer. Ein Racheengel, der nicht aufzuhalten ist.“ Besser kann man „Ragdoll – Dein letzter Tag“ von Daniel Cole wohl nicht zusammenfassen oder beschreiben. Unglaublich rasant, hochspannend und fesselnd geht dieser Psychothriller zu 100% unter die Haut!

Zunächst recht verhalten, täuscht der Autor seinem Leser anfangs einige Seiten lang eine trügerische Ruhe vor, bevor das Unheil über die Protagonisten hereinzubrechen beginnt... Detective William Oliver Layton-Fawkes, bekannt auch unter seinem Spitznamen Wolf, ist kein unbeschriebenes Blatt. Ein Wunder, dass er mit seiner Vorgeschichte noch als Ermittler tätig sein darf, wartet hier bereits sein nächster Fall auf ihn. Und Wolf ist stärker betroffen von den Verläufen, als ihm lieb sein dürfte. Immer tiefer geraten er und sein Team in die Fänge eines bestialischen Mörders. Ein Täter, der seinen Jägern immer einen Schritt voraus scheint. Welche Identität steckt hinter dem Gejagten? Wer ist sein nächstes Opfer?! Und was hat es mit den ominösen Nachrichten, die er versendet, auf sich?! Doch das Wichtiges mag wohl sein: Wird man ihm auf die Schliche kommen, bevor er seine Arbeiten „vollbracht“ hat – und kann Wolf seinen Hals noch aus der sich immer stärker zuziehenden Schlinge retten?!

Man kommt von Beginn an sehr schnell in den Roman hinein und kann sich meiner Meinung nach auch sehr gut in den Verlauf einfühlen. Die Figuren sind sehr gut konzipiert und wirken durchweg authentisch. Zum Teil rau und sicherlich nicht ohne Kanten bilden die Protagonisten ein perfekt ausgeklügeltes Netzwerk und geleiten den Leser sozusagen durch die Erzählung. Ein Team, in dem es immer mehr zu brodeln beginnt und es zu Unstimmigkeiten kommt, das aber alle Kräfte in die Jagd auf einen unbekannten Mörder bündeln muss. Es bleibt durchgängig wahnsinnig spannend und der Autor behält sich sehr viele überraschende und bestens durchdachte Wendungen vor. Sprachlich ist der Thriller sehr eingängig und flüssig lesbar! Alles erscheint zudem logisch und die Handlungen sind nachvollziehbar. Man wird das Ende der Geschichte jedoch mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, bzw. Sicherheit nicht vorhersehen können! Es werden Fährten gelegt und doch wieder zunichte gemacht. Die Figuren wachsen förmlich im Verlauf und erhalten immer mehr Kontur. Man hat einen tiefen Einblick in die Charaktere und ihre jeweiligen Hintergründe und es entspinnt sich beinahe ein feines Psychogramm. Im Vordergrund stehen dabei trotzdem immer die Mordserie und ein lauernder Täter...

Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage ausgelesen und kann nur sagen, dass ich es als puren Nervenkitzel empfunden habe! Verwirrend, unglaublich spannend und in sich absolut stimmig hinterlässt der Thriller auch nach dem Lesen noch Gänsehaut… Unbedingt lesen! 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Unglaublich packend und ziemlich dystopisch! Eine Welt ohne Bienen? Bitte nicht...

Die Geschichte der Bienen
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Maja Lunde entwirft in „Die Geschichte der Bienen“ ein durchweg schockierendes Szenario. Die Bienenvölker werden im Verlauf der Zeit von Menschenhand ausgerottet – und der Mensch steht in der Zukunft nach ...

Maja Lunde entwirft in „Die Geschichte der Bienen“ ein durchweg schockierendes Szenario. Die Bienenvölker werden im Verlauf der Zeit von Menschenhand ausgerottet – und der Mensch steht in der Zukunft nach Klimakatastrophe, diversen atomaren Unfällen und einer Hungerkrise beinahe vor dem Ende. Dezimiert und ruiniert.
Im vorliegenden Roman werden dabei drei unterschiedliche Erzählstränge skizziert, die sich in drei epochalen Zeitfenstern ansiedeln und mit einem jeweiligen Hauptprotagonisten aufwarten: Tao (Sichuan, China, 2098), William (Hertfordshire, England, 1852) und George (Autumn Hill, Ohio / USA, 2007). Immer wieder im Wechsel wendet sich die Autorin hier ihren drei Hauptprotagonisten und deren Zeit zu, gibt so Einblick in die jeweilige Epoche, sowie den dazugehörigen Charakter und dessen Umfeld. Die einzelnen Inhalte und Figuren haben auf den ersten Blick nicht viel gemein. Nur die Bienen verbinden die Lebensentwürfe der jeweiligen Protagonisten auf ganz eigene Weise. Der Schreibstil ist dabei derart eindringlich, intensiv und fesselnd, dass man von Kapitel zu Kapitel hastet und sich von der Tragik der einzelnen Erzählstränge mittragen lässt. Die Figuren scheinen sehr authentisch und wirken in ihrem Denken und Handeln äußerst beeindruckend. Der Verlauf der Geschichten erinnerte zudem beinahe an dystopische Inhalte – bedrückend, düster und niederschmetternd. So z.B. die Zukunft, in der 8-Jährige herangezogen werden, im Arbeitsdrill 12 Stunden täglich Baumblüten per Hand zu bestäuben. Klingt banal, liest sich im Roman aber sehr bedrohlich und spannend. Eine Welt ohne Bienen. Ein Szenario, das wesentlich schlimmer und bedrohlicher ist, als man es vermuten könnte. So begibt man sich mit diesem Roman auf eine Reise, die zum Nachdenken anregt und oftmals auch das eigene Verhalten in Frage stellt. Ein Buch, das absolut realistisch ist, sehr in unsere Zeit passt und eine erschreckende Zukunft vor Augen hält. Nicht nur die Charaktere in Maja Lunds‘ Roman „Die Geschichte der Bienen“ sind meiner Meinung nach großartig konzipiert, auch der eigentliche Inhalt und die Aussagen der Erzählung sind schockierend ehrlich dargelegt. Für mich ein leises Buch, das aufrüttelt, den Leser durch den Verlauf und seine Figuren fesselt und im Grunde deprimiert zurücklässt. Absolut lesenswert. 5 Sterne.