Gesellschaftstheorie vor erzählerischer Tiefe. Trotzdem hoch interessant!
2086 - Sturz in die ZukunftNach einem tödlichen Autounfall im Sommer 1939 erwacht der Airforce Pilot Perry Nelson im Jahr 2086. Vieles hat sich verändert, gesellschaftlich und politisch und Perry muss vieles lernen um sich in der ...
Nach einem tödlichen Autounfall im Sommer 1939 erwacht der Airforce Pilot Perry Nelson im Jahr 2086. Vieles hat sich verändert, gesellschaftlich und politisch und Perry muss vieles lernen um sich in der neuen Welt zurecht zu finden.
Doch unbekehrt sich die Bewohner der Zukunft auch sehr interessiert an ihm.
Robert A. Heinlein hat sich in diesem lange unveröffentlichten Werk vor allem darauf konzertiert ein detaillreiches Bild einer zukünftigen, idealen Gesellschaft zu entwickeln. Er hat sowohl gesellschaftliche Normen wie auch politische Gefüge genau ausgearbeitet und sie so weit es ging mit wissenschaftlichen Fakten seiner Zeit untermauert.
Dabei kommen die Charakterentwicklung und der Handlungsbogen verständlicherweise etwas zu kurz. Dies war aber wahrscheinlich vom Autor so beabsichtigt und so dient beides nur als Gerüst für Heinleins Theorien.
Es ist faszinierend welche Veränderungen Heinlein 1938 für unsere Welt vorausgesagt hat. Einige Entwicklungen sind so plausibel, dass man sich fragt warm wir sie nicht schon längst realisiert haben.
Trotz der sehr ausführlichen und detaillierten Erklärungen, die Perry von "Experten" der Zukunft erhält bleibt an als Leser auf eine merkwürdige Weise interessiert.
Wo man sonst als Leser gelangweilt das Buch zur Seite legen würde, verfolgt man hier gespannt die Gegenüberstellung von 1939 und 2086.
Wer zur Abwechslung mal eine etwas andere Art Sci-Fi lesen möchte und sich vor einem Ausflug in die Wirren von Gesellschaft und Politik scheut, dem sei dieses interessante Werk auf jeden Fall empfohlen.