Wenn die Nebenfiguren die Hauptrolle gespielt hätten, wäre es ein Highlight gewesen
April & Storm - Heller als die SterneMeine bisherigen Erfahrungen mit dieser Trilogie waren ja leider eher durchwachsen, da ich mit Band 1 nur sehr wenig anfangen konnte, die Fortsetzung aber dann wirklich gut gelungen fand, weil einige meiner ...
Meine bisherigen Erfahrungen mit dieser Trilogie waren ja leider eher durchwachsen, da ich mit Band 1 nur sehr wenig anfangen konnte, die Fortsetzung aber dann wirklich gut gelungen fand, weil einige meiner Kritikpunkte am Verhalten der Charaktere aufgelöst wurden. Still und heimlich hatte ich auf eine weitere Steigerung zu diesem Band gehofft, doch leider blieb das Finale der beiden deutlich hinter meinen Hoffnungen zurück, was wiedermal vor allem an den Protagonisten lag. Wie auch schon im ersten Band zeigt sich April als ziemlich sprunghaft, da sie innerhalb kürzester Zeit ihre Ansichten mehrmals komplett verändert. Das kam vor allem in Bezug auf Storm und Laureen vor und wurde im Laufe der Handlung auch nur bedingt besser. Dadurch waren ihre Kapitel oft eher anstrengend als schön für mich zu lesen.
Storm zeigt sich im Gegensatz zu den vorherigen Bänden sehr naiv, zieht offensichtliche Schlüsse nicht, obwohl er selbst doch irgendwie nicht ganz überzeugt war. Alles in allem war er für mich sehr verwirrend, weil sein Verhalten nicht zu seinen Aussagen gepasst hat, was mich anfangs nur gering, im Laufe der Handlung aber immer stärker gestört hat. Sympathisch war seine beschützende Art Angelo gegenüber, einem weiteren Teilnehmer, der ihn wohl an sich selbst erinnert. Er versucht alles, um ihm die Fehler, die er selbst gemacht hat, zu ersparen und unterstützt ihn wie ein großer Bruder. Auch mit Thuy-An, einer weiteren Teilnehmerin, wurde ich schnell warm. Durch Storms Verbindung zu Angelo und Thuy-An hatte ich erstmalig auch das Gefühl, dass Storm gewillt ist, eigene Freundschaften zu pflegen und dass er vom Grundsatz her kein Einzelgänger ist - ein Bild, das sich durch sein Verhalten in den ersten beiden Büchern schon ziemlich gefestigt hatte. Wie man aus diesem Punkt schon merken kann, wurde das Buch für mich primär durch die sehr präsenten und liebevollen Nebencharaktere wie Sinja, Birte, Maggie, Lydia, Angelo und Thuy-An getragen. Das fand ich zwar einerseits sehr toll, da sie das Buch sehr abwechslungsreich gemacht haben, andererseits sollte der Reiz einer Handlung im Vordergrund durch die Hauptpersonen gegeben sein, was hier für mich aufgrund der vielen charakterlichen Widersprüche und der Tatsache, dass sie beide den Plottwist, der für mich persönlich wirklich sehr offensichtlich gestaltet war, auf Biegen und Brechen nicht sehen haben wollen, nicht mehr möglich war. Ich hätte sie zwischendurch manchmal gerne geschüttelt oder ihnen schnell eine Nachricht geschrieben, um ihnen ein paar Tipps zu geben. Endlich bin ich mit dem Schreibstil warm geworden, da Storms Kapitel Stück für Stück mehr persönliche Details wie z. B. Einblicke in seine Gedanken enthalten und ich so wenigstens ein bisschen mehr wusste, was in seinem Kopf so abgeht. Für mich konnte das Buch an den doch ziemlich starken zweiten Band nicht anschließen und hat mich daher mit dem Ende eher unbefriedigt als glücklich zurückgelassen. Ich vergebe gut gemeinte 3/5 🌟