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Veröffentlicht am 03.05.2017

Ruben Rubeck, Kriminalkommissar, Frankfurt

Asphaltseele
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Dem 47jährigen Kriminalkommissar Ruben Rubeck kann man nicht nachsagen, dass er sehr ambitioniert seinen Beruf erfülle. Er tut, was er tun muss, aber keinen Handschlag mehr. Mit den meisten seiner Kollegen ...

Dem 47jährigen Kriminalkommissar Ruben Rubeck kann man nicht nachsagen, dass er sehr ambitioniert seinen Beruf erfülle. Er tut, was er tun muss, aber keinen Handschlag mehr. Mit den meisten seiner Kollegen hat er es sich aufgrund seiner direkten und unverblümten Art bereits verscherzt. Auch sein Privatleben verläuft eher im Sande. Nach Feierabend sucht er regelmäßig seine Stammkneipe auf, die in seinem Revier dem Frankfurter Bahnhofsviertel liegt, zum Abendessen und Bier trinken, letzteres verzehrt er meistens zu viel. Einzige Abwechslung in diesem Trott bringt ihm seine Lieblings-Prostituierte Ina, die einzige, mit der er gerne seine Zeit verbringt, meist nur redend und dafür bezahlt er sie. Doch als er an diesem Abend die Kneipe „Schlabbekicker“ verlässt und sich auf den Weg zu Ina machen möchte, gerät er in eine Schießerei. Rubeck ist sicher nicht der sportlichste Kriminalist, doch schießen kann er. So rettet er auch die Situation und anwesende Passanten. Natürlich wird wegen dem Gebrauchs der Schusswaffe ein Verfahren eröffnet, das ist Routine. Aber Ruben hat sofort ein seltsames Gefühl, so als ob hier etwas gerade dabei ist, mächtig schief zu laufen ...




Der Autor Gregor Weber hat mit Asphaltseele den ultimativen Thriller erschaffen. Seine Charaktere haben Tiefgang und sind exzellent durchstrukturiert, ihr Zusammenspiel ist als perfekt anzusehen. Die Schauplätze sind glaubwürdig und atmosphärisch dicht. Die dunkle Stimmung des Protagonisten Ruben Rubeck nahezu fühlbar. Den hoch gesetzten Spannungsbogen hält der Autor das gesamte Buch hindurch aufrecht. Das Tempo ist rasant und die Dinge nicht durchschaubar, ganz nach dem Geschmack von Thriller-Liebhabern wie mir.


Von Herzen vergebe ich diesem Thriller seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und hätte gerne noch einen sechsten Stern zur Verfügung für „Klasse“, unbedingt empfehle ich es weiter an Leser, die gerne anspruchsvoll lesen. Gregor Webers Buch hat alles, was ein Thriller haben muss, einen erstklassigen Plot, einen Kommissar, der Ecken und Kanten hat sowie glaubwürdige Schauplätze und vor allem: Hochspannung.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Mich selbst und andere besser verstehen

Ich und du und Müllers Kuh
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In ihrem Buch „Ich und du und Müllers Kuh“ verbindet die Autorin Ariadne von Schirach die Lehren Fritz Riemanns und Karl Königs. Sie teilt uns Menschen in sechs Charaktertypen. Jeder Typ kommt in einem ...

In ihrem Buch „Ich und du und Müllers Kuh“ verbindet die Autorin Ariadne von Schirach die Lehren Fritz Riemanns und Karl Königs. Sie teilt uns Menschen in sechs Charaktertypen. Jeder Typ kommt in einem eigenen Kapitel zu seinem Recht. Da finden wir Leser den Narzissten, den schizoiden, depressiven, zwanghaften, phobischen Charakter sowie den Hysteriker. Die Autorin erklärt zu den jeweiligen Typen, wie sie entstehen.








Zeigt die positiven und auch negativen Eigenschaften auf. Ariadne von Schirach gibt Hinweise, wie man selbst an sich arbeiten kann, sollte man sich in einem der Charaktere wieder finden und dies zu beheben wünschen. Und sie gibt auch Tipps zum Umgang mit den Charaktertypen. Außerdem nennt sie Berufe, die die Charaktere verstärkt suchen und ausüben. Zu allen Charakteren hatte ich ziemlich schnell jemanden aus meinem Umfeld vor Augen, den ich einordnen konnte, dadurch habe ich nun ein besseres Verständnis, für deren Verhalten. Glücklicherweise sagt, die Autorin gleich zu Beginn des Buches, dass wir uns wahrscheinlich in allen der Charaktere wieder finden werden, also ein Mix aus ihnen allen sind. Zumindest dann, wenn keine Pathologie vorliegt. Und so ist es auch, beim Lesen habe ich tatsächlich an manchen Stellen den Eindruck gehabt, man halte mir einen Spiegel vors Gesicht und ich müsse dies und das ganz schnell an mir selbst ändern. Nun, ich denke, damit ist der erste Schritt, nämlich die Einsicht, getan.


Nur zu gerne vergebe ich diesem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Psychologie-Interessierte und Menschen, die sich selbst und ihre Mitmenschen besser verstehen lernen möchten, werden von diesem Buch genauso begeistert sein, wie ich es bin. Ich habe viele Erkenntnisse über mich selbst und meine Umwelt gewonnen. Ich weiß nun, woran ich selbst arbeiten bzw. auf meine Mitmenschen helfend einwirken kann. Außerdem empfinde ich das Buch als phantastischen Einstieg, tiefer in die Materie vorzudringen. Es ist verständlich und in klarer Sprache, so dass auch ich als Laie das Buch gut lesen konnte.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Kleinstadtleben

Liebe, Zimt und Zucker
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Marit hat es aus Hamburg kommend in eine Kleinstadt verschlagen – der Liebe wegen. Unglücklicherweise ist ihr Objekt der Begierde nun seiner Liebe zu ihr nicht mehr so sicher und verlässt sie. Notgedrungen ...

Marit hat es aus Hamburg kommend in eine Kleinstadt verschlagen – der Liebe wegen. Unglücklicherweise ist ihr Objekt der Begierde nun seiner Liebe zu ihr nicht mehr so sicher und verlässt sie. Notgedrungen nimmt sie den erstbesten Job an und kellnert von nun an in dem Coffeeshop ihrer Vermieterin. Eine Arbeit, die sie bereits in Hamburg neben ihrem Studium ausgeführt hatte, die sie jedoch nicht ausfüllt. So gehen ihr manche der Kunden aber auch ihr anstrengender Kollege Moritz extrem auf die Nerven, doch angewiesen auf diese Arbeit hat sie sich ein Zahnpasta-Lächeln angewöhnt, mit dem sie missliche Kunden besänftigt. Eines Tages findet sie beim Aufräumen des Cafés einen USB-Stick. Sie nimmt ihn an sich und findet in detektivischer Kleinarbeit die E-Mail-Adresse des Besitzers heraus. Neugierig studiert sie zudem den Inhalt des Sticks und stöbert damit ganz ungeniert im Privatleben eines ihr völlig Unbekannten herum. Ein reger Austausch von E-Mails beginnt und in Marit entwickelt sich eine Sehnsucht ...




Bereits mit ihrem Prolog kann mich die Autorin Julia Hanel in ihrem neuen Buch „Liebe, Zimt und Zucker“ für sich gewinnen, zu schön finde ich den E-Mail-Dialog zwischen der Protagonistin und einem bis dahin unbekannten J.A. In einer wunderbaren Sprache, gutem Tempo und damit herrlichem und flüssigem Schreibstil ist dieses Wohlfühlbuch verfasst. Die Geschichte lässt sich unkompliziert lesen, ich bin als Leserin sofort drinnen und lasse mich gleiten durch einen guten Plot, mit authentischen Charakteren und viel Gefühl.


Diesem Buch vergebe ich seine wohlverdienten fünf Sterne von fünf möglichen Sternen und empfehle es von Herzen gerne weiter an Leser, die bei gemütlichen Lesestunden mit einer wunderbaren Geschichte entspannen möchten. Und nicht vergessen sollten wir alle dieses Motto: „Wenn das Leben dir nur schwarzen Kaffee gibt, frag nach Zimt und Zucker!“

Veröffentlicht am 03.05.2017

Was macht uns glücklich?

Das Leben ist gut
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Max, ein Barbesitzer in einem schweizerischen Städtchen ist Strohwitwer und das für ein ganzes Jahr, da seine Frau, mit der er bereits seit 25 Jahren glücklich zusammen ist, eine Gastprofessur in Paris ...

Max, ein Barbesitzer in einem schweizerischen Städtchen ist Strohwitwer und das für ein ganzes Jahr, da seine Frau, mit der er bereits seit 25 Jahren glücklich zusammen ist, eine Gastprofessur in Paris angenommen hat. Sie, die als junge Frau in den Ort kam und blieb – der Liebe zu ihm wegen, musste einfach mal wieder raus aus dem Trott, hinein in die Großstadt. Schon am Morgen nach der Abreise bereut Max seinen Entschluss, seine Frau nicht begleitet zu haben. Nicht, dass er es nicht aushalten könnte in dem kleinen Städtchen, er kennt es ja schon sein ganzes Leben lang, nein, er vermisst sie bereits jetzt. Nun ist Max allein mit seinen drei Jungen und bezwingt den Alltag ohne seine Liebe.



Der Autor Alex Capus beschreibt in seinem neuesten Werk „Das Leben ist gut“ das Leben des Strohwitwers Max, seinen Beruf als Barbesitzer und seine Aufgaben als Vater der drei Söhne. Dies tut er in einer wunderbaren Sprache und einem herrlichen Schreibstil. Alex Capus bedient sich dabei eines hervorragenden feinsinnigen Humors abgeschmeckt mit einem Spritzer Ironie. Alle Charaktere sind dem Autoren außerordentlich geglückt. Da ich bereits die Livelesung des Autors bei Lovelybooks verfolgt hatte, habe ich noch immer seine Stimme und seinen herrlichen Akzent im Ohr, so dass ich das Buch nicht nur gelesen habe, sondern sich in meinem Kopf auch die Stimme Alex Capus' fand. Der Autor wies übrigens bei eben dieser Lesung auch darauf hin, dass es sich in seinem Buch um eine fiktive Geschichte handele und keine Biografie sei. Irritiert sei er darüber, dass er bei seinen früheren Werken immer betont habe, die Geschichten seien genauso passiert und dass man ihm weder bei den anderen Büchern noch jetzt Glauben schenken würde.


Von Herzen gerne vergebe ich diesem zauberhaften und amüsanten Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Gerade im aufkommenden Herbst kann man mit dem Buch entspannende und vergnügliche Lesestunden auf dem Sofa verbringen. Leser mit einer Vorliebe für humoristische Erzählungen werden das Buch lieben und verschlingen.


Veröffentlicht am 03.05.2017

Abenteuer mit Ben, dem Drachenreiter 2.0

Drachenreiter 2. Die Feder eines Greifs
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Der inzwischen 14-jährige Ben Wiesengrund lebt mit seinen adoptierten Eltern, Barnabas und Vita, sowie seiner adoptierten Schwester Guinever an einem geheimen Ort in Norwegen. Die Familie betreibt dort ...

Der inzwischen 14-jährige Ben Wiesengrund lebt mit seinen adoptierten Eltern, Barnabas und Vita, sowie seiner adoptierten Schwester Guinever an einem geheimen Ort in Norwegen. Die Familie betreibt dort sozusagen eine Auffangstation für die fabelhaften Geschöpfe dieser Welt. Ihre Aufgabe sehen sie darin, diese Wesen zu erforschen und zu schützen. Einige wenige Eingeweihte unterstützen die Wiesengrunds bei ihrer zum Teil sehr schwierigen Arbeit. Ein Anruf von Vita und Guineva aus Griechenland schreckt Ben und Barnabas auf. Das Pegasuspaar, eine Spezies, die eigentlich als ausgestorben galt, ist in fast ausweglosen Schwierigkeiten geraten. Die Stute kam zu Tode. Nun sind auch ihre drei ungeschlüpften Fohlen in großer Gefahr. Denn nur der Speichel der Mutter kann das Wachstum der Eier bewirken. Der Homunkulus Fliegenbein findet jedoch in der Bibliothek einen Hinweis darauf, was in dieser schlimmen Situation helfen könnte: die Feder eines Greifs. Wird es Ben und Barnabas gelingen, eine solche Feder aufzutreiben? Haben doch die Greife einen äußerst schlechten Ruf in der Fabelwelt. Erschwerend kommt hinzu, dass sie Drachen als ihre allergrößten Feinde betrachten. So muss Ben ihre Suche auch vor Lung, seinem Silberdrachen, dessen Reiter er ist, verheimlichen …



Cornelia Funke schreibt erneut in wunderbarer Sprache und entführt uns Leser mit Leichtigkeit in ihre Fabelwelt rund um die Familie Wiesengrund und derer Schützlinge. Gleich mit den ersten Zeilen kann mich die Autorin fesseln und mitnehmen durch ihre wunderbare Geschichte. Zudem hat Cornelia Funke das Buch selbst mit einzigartigen, herrlichen Illustrationen versehen, die wirklich allerliebst anzuschauen sind. Ihre Charaktere hat die Autorin brillant angelegt, die menschlichen wie die vielen Fabelwesen aus aller Herren Länder. Das Tempo und der Schreibstil Cornelia Funkes sind bemerkenswert gut.


Von Herzen gern vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es absolut weiter. Das Buch ist das zweite in der Drachenreiter Reihe, kann aber auch gut allein gelesen werden, ohne Kenntnisse des ersten Bandes. Das empfohlene Lesealter ist mit 10 – 12 Jahren angegeben, doch auch ich hatte großen Spaß bei der Lektüre des Buches und fühle mich erstklassig unterhalten.