Dieses Buch zehrt an den Nerven
Worum geht’s?
Die 13jährige Elissa wird entführt. Ihr Entführer sperrt sie in den Keller eines Hauses im Wald, um ihren Willen zu brechen und sie sich hörig zu machen. Sein Sohn kommt sie heimlich besuchen. ...
Worum geht’s?
Die 13jährige Elissa wird entführt. Ihr Entführer sperrt sie in den Keller eines Hauses im Wald, um ihren Willen zu brechen und sie sich hörig zu machen. Sein Sohn kommt sie heimlich besuchen. Aber ist er auch bereit, alles zu riskieren und ihr zur Flucht zu verhelfen?
Meine Meinung:
Mit seinem Debüt-Thriller „Der Mädchenwald“ setzt Sam Lloyd die Messlatte für seine weiteren Bücher hoch. Das Buch hat mich absolut mitgerissen. Die Erzählperspektiven aus Sicht von Elijah, der 13jährigen Elissa und der Ermittlerin Mairéad bringen eine Dynamik in die Geschichte, die unglaublich ist. Wir wechseln vom Kopf eines Kindes in den Kopf eines Erwachsenen und der Autor setzt die Gedankengänge der einzelnen Protagonisten wirklich perfekt in Szene. Ich konnte direkt mitfühlen und habe alles bildlich vor mir gesehen.
Hauptperson ist Elissa, die entführt wird. Sie ist eher eine Einzelgängerin, die von ihrer Mutter großgezogen wird und ein Faible für das Schachspiel hat – was man auch an ihrem Handeln merkt. Eher ein bisschen nerdig angehaucht mit einem Faible für versteckte Botschaften. Auch Mairéad, die Ermittlerin, gefällt mir gut. Ein bisschen persönliches Schicksal, viel Empathie und ein Wille, der eigene Probleme hintenanstellt und sie vorantreibt, Elissa zu finden. Aber der wohl spannendste Charakter ist in meinen Augen Elijah. Er war für mich am Überraschendsten und unvorhersehbarsten und hat den Nervenkitzel der Geschichte einfach dadurch, dass er ist, wie er ist, nochmal ganz krass angetrieben.
Die Geschichte beginnt relativ ruhig, aber doch auch spannend. Wir sind von Anfang an dabei, erleben Elissas Entführung mit und ihre Gefangenschaft. Sind bei den Ermittlungen mit dabei, fühlen mit Lena, Elissas Mutter, mit und dürfen auch in die Gefühlswelt der anderen Protagonisten eintauchen. Und gerade der Blick in die Köpfe in den unterschiedlichen Erzählperspektiven hat mich mitgerissen. Der hatte es wirklich in sich und hat die Emotionen so krass intensiviert, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen wollte, weil ich wissen musste, was als Nächstes passiert. Ab der Hälfte war dann plötzlich alles anders und der Autor hat uns mit unheimlich gewieften Twists von einer Fährte auf die andere geführt. Plötzlich war alles anders, noch spannender und absolut verrückt. Und diese unvorhersehbaren Wendungen hielt er bis zum Ende des Buches durch! Sam Lloyd ist wirklich ein Thriller-Autor, den man sich merken sollte und hat mich mit seinem Debüt mehr als überzeugt!
Fazit:
Sam Lloyd hat mich mit seinem Thriller-Debüt „Der Mädchenwald“ absolut gefesselt. Lange nicht mehr habe ich ein Buch gelesen, das so unvorhersehbar war und so voller Wendungen. Es war mitreißend, es war spannend und der Blick in die Köpfe der einzelnen Protagonisten anhand der Wechsel in der Erzählperspektive war einfach unglaublich. Erst ging es langsam los, aber dann schoss die Spannungskurve hoch und höher und ich musste einfach eine Seite nach der anderen verschlingen, weil ich wissen MUSSTE, wie es weitergeht und einfach nicht aufhören konnte. Die Twists in der Handlung wurden zum Ende hin immer schneller, unvorhersehbarer und gewiefter und ich bin einfach nur absolut geflasht!
5 Sterne für dieses Buch, das mich süchtig nach mehr gemacht hat!