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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2021

Gesellschaftskritik eindrücklich verpackt

Diese Frauen
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Mehrere Frauen werden tot aufgefunden, mit aufgeschnittener Kehle. Doch es sind Frauen aus dem Prostituiertenmilieu, das LAPD interessiert sich kaum für sie. Fast schon, als wäre der Tod dieser Frauen ...

Mehrere Frauen werden tot aufgefunden, mit aufgeschnittener Kehle. Doch es sind Frauen aus dem Prostituiertenmilieu, das LAPD interessiert sich kaum für sie. Fast schon, als wäre der Tod dieser Frauen ein Berufsrisiko… Nur Detective Esmerelda Perry ahnt, dass mehr hinter dem Tod der Frauen steckt, und bleibt auch gegen den Widerstand ihrer Kollegen hartnäckig am Ermitteln.

Es ist erschreckend, wie wenig „diese Frauen“ für den Rest der Gesellschaft zählen. Man spürt die Wut hinter den Worten der Autorin Ivy Pochoda, fühlt sie beim Lesen in sich selbst. Die einzelnen Frauen erhalten in diesem Buch ein Gesicht, jede von ihnen ihre eigene Individualität – etwas, das diesen Frauen am Rande der Gesellschaft nicht zugestanden wird. Zwischendrin hatte die Geschichte einige Längen, doch das letzte Drittel war spannend bis zum Anschlag. Hinter allem schwebt immer die gesellschaftskritische Einstellung der Geschichte, wie wir mit Menschen am Rande der Gesellschaft umgehen.

Dieses Buch hinterlässt viel Nachdenken. Trotz mancher Längen überwiegt die Spannung über diesen ungewöhnlichen Lesestoff. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Ein rätselhaftes Spiel

Unsichtbar im hellen Licht
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Celeste findet sich wieder bei einem rätselhaften Mann in einem smaragdgrünen Anzug. Er schlägt ein Spiel vor, das sie zunächst nicht genau versteht, so wie sie sich überhaupt mit der Situation schwer ...

Celeste findet sich wieder bei einem rätselhaften Mann in einem smaragdgrünen Anzug. Er schlägt ein Spiel vor, das sie zunächst nicht genau versteht, so wie sie sich überhaupt mit der Situation schwer tut. Doch sie merkt, dass sie das Spiel mitmachen muss, wenn sie die retten will, die sie liebt. Ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Doch zum Glück hat sie Helfer.

Es ist eine rätselhafte Situation, in der Celeste sich wiederfindet, denn warum sprechen sie alle mit Maria an? Mit Celeste bleibt der Leser dran, dieses seltsame Spiel zu verstehen, das das Mädchen gewinnen muss, um ihre Familie zu retten. Es ist eine vertrackte Geschichte, die Celeste beharrlich aufdröseln muss, eine Geschichte, die viel Magie versprüht. Ob Celeste das Spiel gewinnen kann? Das muss jeder selbst lesen!

Bei dieser Geschichte habe ich sehr gerne mitgerätselt, was mit Celeste geschehen ist und wie sie das Spiel gewinnen kann. Deshalb empfehle ich das Buch sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Als Hebamme im 19. Jahrhundert

Die Hebamme
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Marta Kristine Andersdatter Nesje beschließt bereits in frühesten Kindheitstagen, dass sie Hebamme werden möchte. Sie übt diesen Beruf im 19. Jahrhundert fünfzig Jahre lang aus. Ihre Geschichte wird erzählt ...

Marta Kristine Andersdatter Nesje beschließt bereits in frühesten Kindheitstagen, dass sie Hebamme werden möchte. Sie übt diesen Beruf im 19. Jahrhundert fünfzig Jahre lang aus. Ihre Geschichte wird erzählt von ihrem Ururenkel Edvard Hoem.

Es ist eine ganz andere Zeit, in der Marta Kristine lebt und ihre Träume umzusetzen versucht. Ihr Leben ist viel von Armut geprägt, doch ihr Ziel verliert sie nie aus dem Blick. Der Autor versetzt den Leser in eine ganz andere Zeit, in der nur eine starke Frau sich als Hebamme durchsetzen konnte. In vielen Details werden Bilder aus der damaligen Zeit heraufbeschworen, man kann sich das karge Leben damals gut vorstellen. Manches allerdings gerät in meinen Augen etwas zu ausführlich.

Dieses Buch erzählt eine interessante Geschichte über eine Hebamme, eine starke Frau, die ihren Lebenstraum auch in widrigen Zeiten umgesetzt hat. Nacherzählt nach dem Schicksal einer Frau, die tatsächlich gelebt hat, wirkt das Buch sehr authentisch. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Schuld und Einsamkeit

Fanzi
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Bei der Geburt seiner kleinen Schwester Elfi hat Franz geschworen, immer auf sie aufzupassen. Überraschend wird er zum Hoferben, als seine beiden älteren Brüder im Krieg fallen. Doch nach einer Erkrankung ...

Bei der Geburt seiner kleinen Schwester Elfi hat Franz geschworen, immer auf sie aufzupassen. Überraschend wird er zum Hoferben, als seine beiden älteren Brüder im Krieg fallen. Doch nach einer Erkrankung wird Elfi ins Heim gebracht, und sie wird nie wieder zurückkommen. Obwohl Franz seine große Liebe Bärbi heiratet, wird Franz sein Leben lang wortkarg bleiben.

Es waren für mich die vielen erzählten Bilder, die das Leben von Franz entstehen ließen, bis in sein hohes Alter hinein. Bedrängend wirkt es, wenn sein Sohn penetrant nach den Geschehnissen während des Kriegs fragt. Die Schuld, die Franz fühlt, weil er seine Schwester nicht richtig hat beschützen können, begleitet ihn sein Leben lang, lässt ihn einsam werden, auch in seiner eigenen Familie. Franz‘ Schicksal spiegelt das vieler seiner Artgenossen, die im Krieg zu leiden hatten und vieles in sich versiegelt haben. Das ist nicht leicht zu lesen, und doch ist es sehr emotional und wirkt äußerst authentisch.

Mich hat diese Geschichte sehr berührt, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Ein scheinbar aussichtsloser Fall

Pirlo - Gegen alle Regeln
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Der Anwalt Anton Pirlo verliert seinen Job. Doch dann soll er den Fall einer Ehefrau übernehmen, die ihren Mann ermordet haben soll; alles scheint gegen sie zu sprechen, ihre Verurteilung scheint sicher. ...

Der Anwalt Anton Pirlo verliert seinen Job. Doch dann soll er den Fall einer Ehefrau übernehmen, die ihren Mann ermordet haben soll; alles scheint gegen sie zu sprechen, ihre Verurteilung scheint sicher. Pirlo und seine Kollegin, die junge Anwältin Sophie Mahler, brauchen unbedingt einen Freispruch der Angeklagten.

Es ist eine verfahrene Situation, in der Pirlo steckt, geschasst aus der Kanzlei und aus einer vielversprechenden Karriere und nun mittendrin in einem Fall, der völlig aussichtslos erscheint. Zudem hat er Ärger mit dem Khatib-Clan, seinen eigenen Brüdern, die von ihm Hilfe in Form einer großen finanziellen Zuwendung erwarten. Wie nur soll hier ein Freispruch erreicht werden, fragt man sich als Leser und liest gespannt von allerlei chaotischen Geschehnissen, die keine Besserung versprechen. Auch wenn Pirlo sich dagegen entscheiden möchte, muss er doch noch zu äußerst fragwürdigen Ermittlungsmethoden greifen, die ich mir kaum vor einem deutschen Gericht vorstellen kann. Dennoch musste ich immer wieder grinsen über den Humor, der in dieser Geschichte immer wieder durchscheint. Dieser erste Band einer Reihe macht neugierig auf weitere Fälle.

Mich hat das Buch gut unterhalten können, ich habe mitgefiebert, ob es eine Lösung aus einer so verfahrenen Situation geben kann. Sehr gerne empfehle ich den Krimi weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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