Der Undertaker ermittelt wieder
War der Auftaktband "Mörderische Kunst" noch eine überarbeitete Wiederveröffentlichung des bereits 2009 im Wartberg-Verlag erschienenen Romans "One-way Ticket", so ist "Mörderische Geschäfte" von Falk-Ingo ...
War der Auftaktband "Mörderische Kunst" noch eine überarbeitete Wiederveröffentlichung des bereits 2009 im Wartberg-Verlag erschienenen Romans "One-way Ticket", so ist "Mörderische Geschäfte" von Falk-Ingo Klee, der zweite Krimi um den Gießener Bestatter Frank Wilhelm, genannt der Undertaker, eine echte Erstveröffentlichung. Nachdem die geplante Regionalkrimi-Reihe damals nicht realisiert wurde, hat der Verlag Peter Hopf die Aufgabe übernommen, auch die bereits fertiggestellten Fortsetzungen zu veröffentlichen.
Worum es geht
Als eine junge türkische Asylbewerberin und Mutter von zwei kleinen Kindern von einem baufälligen Behördenhochhaus in den Tod stürzt, hat nur der mit der Beisetzung beauftragte Bestatter Frank Wilhem − Sohn eines Pathologen und Ex-Privatdetektiv mit abgebrochenem Medizinstudium − Zweifel an einem Selbstmord. Da es keinerlei Zeichen von äußerer Gewalteinwirkung gibt, haben die Gerichtsmediziner und die Polizei die Ermittlungen eingestellt. Die offizielle Version geht von einer Kurzschlusshandlung aus. Aber der "Undertaker" ist davon überzeugt, dass hier ein Verbrechen vorliegt und beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Doch es ist weder einfach noch ungefährlich, an Hintergrundinformationen zu gelangen. Denn die Täter schrecken nicht vor Gewalt zurück, um mit ihren dunklen Geschäften unentdeckt zu bleiben. Nach und nach kommt Frank Wilhelm einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur.
Kritik
Das mittelhessische Gießen ist vielleicht nicht der naheliegenste Schauplatz für einen Kriminalroman. Die Universitätsstadt ist weniger glamourös als Frankfurt und steht nicht gerade in dem Ruf besonders idyllisch zu sein. Umso erfreulicher, dass Autor Falk-Ingo Klee dem Leser seine Heimatstadt hier mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit, Humor und Spannung näher bringt. Die Geschichte ist mit viel Tempo, Action und ohne Umschweife erzählt, die Figur des Undertakers sympathisch und originell. Ein lesenswerter Regionalkrimi und eine gelungene Fortsetzung.
Fazit
Mit 230 Seiten ist auch "Mörderische Geschäfte" wieder ideal für ein kurzes Leseabenteuer, das man an ein paar Abenden oder einem trüben Adventwochenende genießen kann.