Gedankeneinnehmend
„The sky in your eyes“ ist der Auftaktband der Island-Reihe von Kira Mohn und ist somit völlig unabhängig lesbar.
Das Cover hat mich direkt begeistert und der Klappentext hat dem Ganzen noch die Krone ...
„The sky in your eyes“ ist der Auftaktband der Island-Reihe von Kira Mohn und ist somit völlig unabhängig lesbar.
Das Cover hat mich direkt begeistert und der Klappentext hat dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. Und auch Kiras Schreibstil war hier wieder mehr als ergreifend. Ich habe die Stimmung mehr als gefühlt.
Elín ist eine junge Frau, die mit extremen Selbstzweifeln geplagt ist. Ihr ganzes Denken ist von diesem einen Thema bestimmt. Ich kann sie bis zu einem gewissen Punkt sogar verstehen, aus eigener Erfahrung, trotzdem ist es mir an einigen Stellen etwas zu viel gewesen und hat mich in gewisser Weise sogar getriggert und das passiert sehr selten. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie ergreifend manche Passagen daher für mich waren. Ich hätte Elín gerne in den Arm genommen oder sie durchaus auch gerne mal geschüttelt.
Jón kam mir anfangs etwas distanziert vor, aber dieses Gefühl war sehr schnell abgelöst von einem ganz anderem. Nämlich von Zuneigung. Er ist zwar etwas ruhiger, aber auch so verdammt verständnisvoll. Manchmal vielleicht sogar zu verständnisvoll, aber aus gutem Grund, denn auch ihn plagen Zweifel. Hier wurde mir ein bisschen zu wenig auf ihn eingegangen. Er geht in dem Ganzen etwas unter und das ist schade, denn Jón ist ein mehr als sympathischer Charakter.
Zwischen den Beiden herrscht eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Sie mögen sich, aber Jón muss ganz schön kämpfen, um an Elín ranzukommen.
Diese ganze Story ging mir ganz schön an die Nieren. Selten habe ich so mit mir kämpfen müssen eigene Erinnerungen auszublenden, mich nicht runterziehen zu lassen und trotzdem den Zauber des Buches zu gießen. Wie oben schon geschrieben, waren mir Elíns Gedanken etwas zu viel, zu krass, aber eben auch sehr vertraut. Trotzdem hätte ich gerne noch mehr über Jón erfahren, gerade wie es in ihm aussieht.
Die Nebencharaktere konnten mich zwar nicht alle von sich überzeugen, aber das ist auch gewollt und gut so. Etwas enttäuscht war ich von Elíns Eltern, aber das ist Ansichtssache. Dafür habe ich Sophia geliebt! Sie ist verrückt, aber herzlich und ich hoffe so sehr, dass sie ihre eigene Story bekommt.
Ganz besonders möchte ich aber das Setting hervorheben. Wie schön, bildhaft und ruhegebend kann ein Setting bitte sein. Es war etwas ganz besonderes und vor allem war es erfrischend. Ich habe jetzt noch die Polarlichter vor Augen.
Mein Fazit:
Ein außergewöhnliches, aber traumhaftes Setting, und erfrischend andere Namen machen dieses Buch zu etwas ganz besonderem. Auch wenn mir Elíns Gedanken etwas zu viel des Guten waren, hat mich ihre Geschichte ins Herz getroffen. Vielleicht auch, weil ich es persönlich nachvollziehen kann. Jón kam mir etwas zu kurz, gerade am Ende hätte ich mir noch ein zwei Kapitel zu ihm gewünscht.
3,8/5 Sterne
-Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten. Dies beeinflusst meine Meinung in keiner Weise.-