Ein Küstenkrimi mit einer ausgewogenen Mischung aus Spannung und Humor!
Grünes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 2)Ein neuer Fall führt Ina Drews und Jörn Appel nach Sankt Peter-Ording, wo eine kopflose Leiche für Aufruhr sorgt. Und die Ermittlungen im beliebten Ferienort an der Nordsee beginnen direkt mit einer unangenehmen ...
Ein neuer Fall führt Ina Drews und Jörn Appel nach Sankt Peter-Ording, wo eine kopflose Leiche für Aufruhr sorgt. Und die Ermittlungen im beliebten Ferienort an der Nordsee beginnen direkt mit einer unangenehmen Überraschung: Passt doch die DNA der Leiche zu einem Mann, der bereits für einen anderen Mord hinter Gittern sitzt. Ein Ding der Unmöglichkeit! Aber dabei bleibt es nicht, denn die Liste der Verdächtigen wächst beinahe täglich. Um den wahren Mörder zu enttarnen, müssen Ina und Jörn sämtliche Register ziehen und tief in der Vergangenheit aller Beteiligten graben. Was sie dabei zutage fördern, ist an Abscheulichkeit kaum zu überbieten…
Der Küstenkrimi "Grünes Grab-Zwischen Mord und Ostsee" ist der Nachfolger von "Nasses Grab" von Thomas Herzberg, der am 2. Dezember 2021 im FeuerWerke Verlag erschienen ist. Man kann diesen Teil der Krimi-Serie unabhängig vom Vorgänger lesen, da auch diese Handlung in sich abgeschlossen ist. Aber da sich im ersten Teil die Beziehung der Flensburger Ermittler aufbaut, die von einigen Tiefen begleitet wurde, empfehle ich den ersten Teil vorher zu lesen. Ina und Jörn sind froh, dass im Prozess des Millionenerben Malte Andresen, der Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, für Gerechtigkeit gesorgt wurde. Beide haben diesen Fall, der mittlerweile schon ein Dreivierteljahr her ist, gemeinsam gelöst. Doch nun steht der nächste Fall vor der Tür, denn an der Nordsee wurde eine Leiche entdeckt, dessen Kopf und Hände spurlos verschwunden sind. Also heißt es wieder ab an die Nordsee und eine Unterkunft finden, die kein Trauma hinterlässt.
Am Tatort werden sie schon von den Kollegen Lars Feddersen und Stefan Prahl erwartet, die auf Hilfe der beiden angewiesen sind. Obwohl Ina und Jörn nicht begeistert sind, wird ihr Interesse und Ermittlungsinstinkt rasch geweckt, als sie erfahren, dass die DNA des Kopflosen haargenau zu einem Täter passt, der schon hinter Gittern hockt. Die Ermittlungen erweisen sich als komplizierter als gedacht, denn nicht nur zahlreiche Verdächtige erschweren die Arbeit. Auch müssen sie in einen alten, abgeschlossen Fall nochmal ganz tief graben, um ein Puzzle vervollständigen zu können. Was dabei ans Licht kommt, ist selbst für die Ermittler harte Kost.
Die hier erwähnten Morde werden zwar erwähnt, jedoch nicht detailliert beschrieben. Es bleibt deshalb der eigenen Fantasie überlassen, diese weiter auszuschmücken. Wer es gerne unblutig mag, jedoch auf Leichen nicht verzichten möchte, der kommt in diesem ruhigen Krimi auf seine Kosten. Detaillierte Ermittlungsarbeiten gibt es reichlich, zwischendurch sorgen private Angelegenheiten der Ermittler für Abwechslung. Besonders Jörn, dessen Gefühle aufgewirbelt werden, muss während der Arbeit einen kühlen Kopf bewahren. Sticheleien zwischen ihn und Ina sorgen für ein sympathisches Bild des Ermittlerduos, welches unheimlich authentisch rüberkommt. Der eingebaute Humor wirkt hier nicht fehl am Platz, denn er sorgt gleichzeitig für einen spannenden und oftmals humorvollen Lesegenuss. Diese Mischung hat mir wieder sehr gut gefallen, da der Cosy-Anteil für eine authentische Handlung sorgt. Es hat mir Spaß gemacht, sie auf ihre Mörderjagd zu begleiten.
Der Schreibstil ist auch diesmal wieder schön locker, flüssig und lebendig. Detaillierte Beschreibungen haben für klare Bilder gesorgt, die kalte Nordsee-Atmosphäre passt super zum Setting und Inhalt. Der Spannungsbogen ist nicht übermäßig hoch, da dies eher ein leichter (Cozy)-Krimi ist. Die privaten Probleme der Ermittler drängen die Haupthandlung ab und zu etwas in den Hintergrund, was ich jedoch nicht allzu schlimm fand. Man darf hier keine rasante und extrem spannungsgeladene Geschichte erwarten, dann wird es auch keine Enttäuschung geben. Wechselnde Perspektivenwechsel der Ermittler/Täter und kurze Kapitel sorgen ebenfalls für Abwechslung, überraschende Wendungen sind dem Autor unheimlich gut gelungen. Bis zum Schluss wurden alle offenen Fragen beantwortet, sodass dies ein gut durchdachter Kriminalfall ist. Ina und Jörn fand ich sehr gut ausgearbeitet, ihre Entwicklung seit dem ersten Band hat mir gut gefallen. Die Zusammenarbeit der beiden ist erfrischend und mit dem Duo wurde es mir zu keiner Zeit langweilig. Deshalb hat mir der Küstenkrimi klasse gefallen, auf eine weitere Fortsetzung würde ich mich wieder sehr freuen. Von mir eine klare Leseempfehlung und 4,5 Sterne.