Zu wenig Tiefgang
Hayley lebt in New York, ist Patissière und besitzt mit ihren beiden besten Freundinnen ein eigenes Geschäft, in dem sie ihre neuesten Kreationen verkaufen. An ihrem 30. Geburtstag stellt sie jedoch fest, ...
Hayley lebt in New York, ist Patissière und besitzt mit ihren beiden besten Freundinnen ein eigenes Geschäft, in dem sie ihre neuesten Kreationen verkaufen. An ihrem 30. Geburtstag stellt sie jedoch fest, dass sich in ihrem Leben etwas ändern muss. Fortan möchte sie mehr wagen und „ein böses Mädchen“ sein. Da kommt ihr ihr Nachbar Garrett sehr gelegen – denn dieser ist unverschämt attraktiv. Garrett ist Polizist und erholt sich von einer Verwundung im Dienst. Eigentlich möchte er sich nur auf sich selbst konzentrieren, doch als er Hayley begegnet, verändert sich zunehmend seine Perspektive auf sein bisheriges Leben…
„Winterglück am Central Park“ ist ein in New York spielender Liebesroman von Katherine Garbera. Ich kannte die Autorin bisher noch nicht und war daher sehr neugierig auf die Geschichte. Erhofft hatte ich mir eine cosy Liebesromanze mit winterlicher Stimmung in Manhattan. Während die winterliche Stimmung sehr lange auf sich warten ließ und das Setting in jeder beliebigen Großstadt hätte angesiedelt sein können, beginnt die Geschichte sofort mit der ersten Begegnung zwischen Hayley und Garrett, die schnell in erotische Szenen mündet. Durch diesen überstürzten Beginn ohne weitere Informationen, die die Verhaltensweisen der Protagonisten erklären, fühlte ich mich zunächst überhaupt nicht abgeholt. Hayleys merkwürdiges Gehabe empfand ich als unreif und nervtötend. Auf den ersten Seiten entblättert sich sofort die erste Erotikszene, Inhalt oder Tiefe sowie ein Mitfühlen mit den Figuren habe ich hier sehr vermisst. Die ersten Kapitel warfen daher bei mir eher Fragezeichen auf und die Szenen wirkten wie ein einfach gestrickter, profaner Soft-Porno auf mich. Obwohl beide Figuren ein oder mehrere Päckchen mit sich zu tragen haben, werden diese nach und nach eher beiläufig erwähnt. Den Protagonisten mangelt es dadurch an Tiefe und Charakter – das empfand ich als sehr schade, denn so konnte ich mich in die Figuren leider nicht hineinversetzen. Hier wurde meiner Meinung nach unglaublich viel Potential verschenkt, denn die Grundidee und auch die Figuren sind eigentlich sehr interessant. Darüber hinaus habe ich oft nicht verstanden, warum es sich Hayley und Garrett gegenseitig so schwer machen und Probleme sehen, wo keine sind, die jegliches „Hygge“-Gefühl bei mir verhinderten. Erst im letzten Drittel wandelte sich für mich die Geschichte deutlich und ich habe das Liebespaar als sehr niedlich empfunden. Hayleys Zögern, sich auf eine Beziehung mit Garrett einzulassen, konnte ich ebenfalls nachvollziehen, und auch die vermisste winterliche Stimmung kam auf.
Insgesamt ist „Winterglück am Central Park“ für mich ein kurzweiliger, aber leider eher oberflächlicher Liebesroman für Zwischendurch, der deutlich mehr Potential gehabt hätte.