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Veröffentlicht am 27.11.2021

Layla das Sorgenkind – Phoebe hilft

Layla - Heldin auf vier Pfoten
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Erneut lädt der Autor dazu ein, ein weiteres und neues vierbeiniges Familienmitglied, Layla, kennenzulernen und sie ein Stück weit zu begleiten. Sie zu begleiten auf ihrem nicht leichten Weg, eine grausame ...

Erneut lädt der Autor dazu ein, ein weiteres und neues vierbeiniges Familienmitglied, Layla, kennenzulernen und sie ein Stück weit zu begleiten. Sie zu begleiten auf ihrem nicht leichten Weg, eine grausame Vergangenheit zu vergessen und wieder neuen Lebensmut, Vertrauen und – vor allem - Lebensfreude zu gewinnen. Mit tatkräftige, fürsorglicher und liebevoller Unterstützung durch Phoebe, eine treue vierbeinige Freundin und ihre beiden gemeinsamen Menschen Uwe und Oliver.
Auch wenn es sich bereits um den zweiten Band handelt, in dem Phoebe eine wichtige Rolle zufällt, so geht die Geschichte um die traumatisierte Layla schon an die emotionale Grenze.
Gelingt es zunächst doch weder Uwe noch Oliver, das Herz der Hündin Layla zu gewinnen. Ihre zunehmend verzweifelten Versuche, Layla die schönen Seiten eines Hundelebens aufzuzeigen, gepaart mit sehr viel Einfühlungsvermögen und auch Kreativität. Dies mitzuerleben, ist so überzeugend und mitfühlend beschrieben, dass man nicht umhinkann, mit allen Betroffenen mitzuleiden.
Umso befreiender das beherzte aber auch überaus vorsichtige Eingreifen der kleinen Phoebe, die ihre Menschen schon sehr gut kennt und ihre Reaktionen auf gelegentlich eher flegelhaftes Benehmen ihrerseits einzuschätzen vermag. Dass sie mehrfach Anstifterin zu allerlei Unfug ist, dem Layla nach anfänglichem und großen Misstrauen dann sehr vorsichtig und in kleinsten Schritten folgt – herzergreifend, aber auch beruhigend und ermutigend zu lesen.
Dabei zieht mich jedes mal aufs Neue der Schreibstil des Autors in seinen Bann. Dem es auf sehr lebendige Weise gelingt, Gefühle und Gedanken Phoebes, später dann auch Laylas, in eine einnehmende, ansprechende und berührende Sprache zu "übersetzen". Auch mit seinem zweiten Band hat er mich überzeugt, berührt und erneut in eine wunderbare Geschichte mit vielen emotionalen Höhepunkten hineingezogen.
Ich liebe die Geschichten, die der Autor über seine treuen vierbeinigen Freunde erzählt und warte sehnsüchtig auf mehr ….

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Eine starke und mutige Frau verwirklicht den Traum ihres Ehemannes

Die Architektin von New York
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Auf den ersten Blick ein etwas irreführender Titel, doch handelt es sich bei dem auf Tatsachen beruhende Roman um den Bau eines weltbekannten Bauwerks: die Brooklyn-Bridge in New York City. Eine der ältesten ...

Auf den ersten Blick ein etwas irreführender Titel, doch handelt es sich bei dem auf Tatsachen beruhende Roman um den Bau eines weltbekannten Bauwerks: die Brooklyn-Bridge in New York City. Eine der ältesten Hängebrücken der Welt, die den East River überspannt und die Stadtteile Manhattan und Brooklyn verbindet. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass am Bau dieses imposanten Bauwerks eine mutige und engagierte Frau eine federführende Rolle innehatte: Emily Warren Roebling, Schwiegertochter des berühmten und erfolgreichen deutschstämmigen Brückenbauers John (Johann) August Röbling. Seine Pläne für den Bau der Brooklyn-Bridge wurden nach seinem unfallbedingten Tod von Washington Röbling, seinem Sohn, weiter umgesetzt, bis auch Washington durch ein tragisches Unfallgeschehen nur noch in sehr geringem Maße arbeiten konnte. In Emily, seiner Frau, hatte er nicht nur die Liebe seines Lebens gefunden, sondern auch eine tatkräftige, kluge, interessierte und wissbegierige Frau an seiner Seite, die aus Liebe zu ihm, aus einem großen Verantwortungsbewusstsein und dem Mut, einen zur damaligen Zeit frauenuntypischen Weg einzuschlagen und zunehmend die technische Leitung für dieses ehrgeizige Bauvorhaben zu übernehmen. Als krönenden Abschluss und als besondere Ehre und Wertschätzung ihr gegenüber durfte sie als Erste die fertiggestellte Brücke überqueren.
Die Autorin hat ihren Roman einer bemerkenswerten Frau gewidmet. Mit ihrem mutigen Verhalten, sich nicht an die zur damaligen Zeit üblichen Konventionen zu halten und selbstbewusst und stark ihren eigenen Weg zu gehen, hebt sie sich sehr deutlich von anderen Frauen ab. Dies wird auf eine mit sehr viel Einfühlungsvermögen Weise vermittelt, wobei gerade auch die emotionale Seite Emilys nicht zu kurz kommt und dem Gesamtbild dieser interessanten Frauengestalt aus vergangenen Zeiten gleichsam Leben einhaucht. Dass auch detailreiche fachliche Informationen über das Bauvorhaben enthalten sind, für die es sehr verständliche und ergänzende Erklärungen gibt, sollte nicht verschwiegen werden. Werden sie doch mit großem Verständnis in die Romanhandlung eingebettet und verleihen gerade dadurch dem gesamten Roman eine überzeugende Authentizität.
Eine hochinteressante Entdeckungsreise und viele unbekannte Informationen über ein jahrhundertealtes und noch immer berühmtes und bewundernswertes Bauwerk und einer Frau, deren bedeutendes Wirken an diesem Bau mit diesem Roman ein würdiges Denkmal gesetzt wird.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Ein bezeichnender Titel für einen bemerkenswerten Roman

Bündnis der Hoffnung
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Wir schreiben das Jahr 1951, irgendwo in einem kleinen Ort in Schwaben und begleiten erneut Helen und ihre beiden Töchter Klara und Gertrude durch eine noch immer von den Kriegsereignissen geprägte Zeit:
Helene, ...

Wir schreiben das Jahr 1951, irgendwo in einem kleinen Ort in Schwaben und begleiten erneut Helen und ihre beiden Töchter Klara und Gertrude durch eine noch immer von den Kriegsereignissen geprägte Zeit:
Helene, die auch sechs Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs auf die Rückkehr ihres Mannes hofft. Klara, verheiratet mit einem Mann, dem die kreative Kraft für seine Malkunst abhandengekommen ist und zunehmend Trost im Alkohol sucht. Gertrude, im Teenageralter, die immer wieder von einem traumatischen persönlichen Ereignis im Kindesalter heimgesucht wird. Klaras Schwiegermutter, die "auf dem Land" bei weitem nicht den vorherigen Lebensstandard eines Stadtlebens vorfindet und dies nicht nur ihren Sohn sondern auch die anderen Familienangehörigen immer wieder sehr deutlich spüren lässt.
Gertrude spürt mehr und mehr die zunehmenden Spannungen und Verwerfungen in ihrer Familie, sieht nur einen Ausweg, für den sie sich allerdings auf den weiten Weg nach Frankreich begeben muss: der ehemalige Zwangsarbeiter Gilbert, dem es gelungen war, ihnen in den harten Kriegszeiten Geborgenheit, Sicherheit und ein ganz klein wenig Glück zu ermöglichen. Wenn Rettung möglich, dann nur mit und durch ihn. Dass sie die Reise in und durch ein Land führen wird, das Deutschland nach den Kriegsjahren keinerlei Sympathie entgegenbringt und Gertrude dies deutlich zu spüren bekommt, hatte sie zwar nicht erwartet, bringt sie jedoch nicht von ihrem Plan und ihrer Reise bis zu Gilbert ab.
Zu dieser Geschichte gibt es bereits einen vorhergehenden Roman, in dem detailliert auf Zeit und Ereignisse dieser drei romantragenden Frauen eingegangen wird. "Bündnis der Hoffnung" schließt sich daran an, wobei fehlende Kenntnisse des ersten Bandes nicht von Bedeutung sind, da wichtige Ereignisse sehr gekonnt eingearbeitet worden sind. Abgesehen von den bemerkenswerten und überzeugenden Charakterstudien gerade von Helene, Klara und Gertrude habe ich völlig überraschend für mich zur Kenntnis nehmen können, in welcher Form und in welchem Ausmaß auch noch 6 Jahre nach Kriegsende von überzeugten und treuen Nazi-Anhägern heimliche Pläne geschmiedet werden. Erwähnt werden sollte aber auf alle Fälle die gelungene und überzeugende Darstellung der personifizierten französischen Abneigung gegenüber Deutschen, die in Form der Reise von Gertrud sehr anschaulich und verständlich, teilweise auch nur in Kleinigkeiten erkennbar, dargestellt wird.
Eine gelungene Fortsetzung des ersten Bands über drei bemerkenswerte Frauenfiguren und mit der Aussicht auf einen weiteren und letzten Band. Empfehlenswerte Lektüre, mit interessantem und informativem Inhalt mit fesselnder und spannender Verknüpfung von zeitgeschichtlichen Entwicklungen und Romangeschehen.

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Ein bewegender und erschütternder Lebensweg

Die Bucht der Lupinen
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Fasziniert vom wunderschönen Cover und einem Titel, der auf Grund des Blumennamens Kindheitserinnerungen an einen ganz besonderen Ausflug mit meiner Mutter hervorrief, war ich mir nach der kurzen Inhaltsangabe ...

Fasziniert vom wunderschönen Cover und einem Titel, der auf Grund des Blumennamens Kindheitserinnerungen an einen ganz besonderen Ausflug mit meiner Mutter hervorrief, war ich mir nach der kurzen Inhaltsangabe sicher, dass es sich um Roman handelt, der mich sehr interessiert und den ich unbedingt lesen muss. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: wurde ich schon lange nicht mehr so einfühlsam mit einem düsteren Kapitel des Zweiten Weltkriegs konfrontiert.
Hier, im vorliegenden Roman, lerne ich über nur wenige Seiten eine den Roman tragende Frau kennen: Louise, genannt Lou, eine deutsche Jüdin, die 2016 in ihrem Haus in Neufundland beginnt, Abschied zu nehmen. Und begleite dann ihre drei Enkelinnen Judith, 'Anna und Greta auf ihrem Weg, den Nachlass ihrer verstorbenen Großmutter Lou zu regeln. Bei der dazu nötigen Auflösung des Hausstands fallen ihnen neben einem Tagebuch der Großmutter auch ein Bild und einige Briefe in die Hände, die nach und nach Auskunft geben über eine Vergangenheit, die ihnen ihre Großmutter verschwiegen hat bzw. von der sie nie erzählt hat.
So eröffnen sich zwei Erzählstränge: auf der einen Seite die drei Schwestern die im hier und jetzt und zum Teil mit Problemen, die sie nach und nach und im Vergleich zur Lebensgeschichte der Großmutter eher als "Problemchen" einstufen. Lous Lebensgeschichte öffnet ihnen den Blick für das wirklich wichtige im Leben und ermutigt, sich Herausforderungen zu stellen und eigene Wege zu gehen.
Die Autorin ermöglicht mit sehr großem Einfühlungsvermögen und bemerkenswertem Schreibstil, sich beim Lesen in die Zeit, die Lebensumstände, die täglichen Herausforderungen und die Gedankenwelt der jungen Lou hineinzuversetzen. Sie wächst als Arzttochter zunächst relativ sorglos im Deutschland der Vorkriegszeit auf, bis auch sie die sich bereits 1935 sich abzeichnenden Repressalien gegen Juden erkennt und zu werten weiß und ihre Liebe zum Nachbarsohn, einem Nichtjuden, von dessen Vater torpediert wird. Beide Charaktere, Lou und ihr Freund Carl, haben in ganz besonderer Weise mein Herz berührt, da ihre Liebeunter keinem guten Stern steht und die aufkommende Bedrohung ihrer Beziehung ungemein treffend, überzeugend und nachvollziehbar dargestellt wird. Dass Lou mit ihrer Tochter letztendlich in Neufundland eine neue Existenz aufbauen kann, was aus ihren Familienangehörigen geworden ist und vor allem aus ihrer ersten und großen Liebe Carl – all dies eröffnet sich nach und nach und auf sehr einfühlsame und berührende Weise.
Ein Roman, der in Erinnerung bleiben wird und den ich mit Sicherheit noch einmal lesen werde. Und den ich sehr gerne weiterempfehle, weil er für mich einen sehr wichtigen Bestandteil "gegen das Vergessen" darstellt

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Erstaunliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier

Mittagsschlaf mit Murmeltier
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Für Tierfreunde und für alle, die wertschätzende mit Natur, ob Flora oder Fauna, umgehen, eine wunderbare Zusammenstellung über Erfahrungen von Menschen mit Tieren. Seien es die eigenen Haustiere, wie ...

Für Tierfreunde und für alle, die wertschätzende mit Natur, ob Flora oder Fauna, umgehen, eine wunderbare Zusammenstellung über Erfahrungen von Menschen mit Tieren. Seien es die eigenen Haustiere, wie Hund oder Katze, seien es Nutztiere wie z.B. ein Esel, oder auch Tiere, ohne erkennbare Nutzung oder Beziehung und die doch alleine durch ihre Existenz eine unerwartete Wirkung bei einem Forscher entfalten, wie im Falle einer seltenen Meeresschnecke.
Der Autor lässt die menschlichen "Partner" dieser Tiere, die allen Altersgruppen angehören, zu Wort kommen und ihre "tierische" Geschichte erzählen. Dass dabei, wie im richtigen Leben, nicht immer alles gut ausgeht, versteht sich von selbst. Aber in jedem einzelnen der 27 Geschichten ist die die ganz besondere Beziehung und deren Auswirkungen auf den jeweiligen Erzähler, auch noch viele Jahre später, zu erkennen.
In insgesamt 27 Geschichten lernt man eine Vielzahl von Tieren kennen und staunt so manches mal über die Erlebnisse, die damit verbunden sind. Der Schreibstil ist rechteingängig, die Kapitel recht kurzgehalten und tragen jeweils prägnante Überschriften. Im Anhang findet sich zudem eine Zusammenstellung von Informationen zur jeweiligen Geschichte, mit deren Hilfe man sich auf die Suche nach weiteren Informationen zur Thematik der jeweiligen Geschichte machen kann.

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