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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2017

Spannender Auftakt einer neuen Krimi-Reihe mit einem ungewöhnlichem Ermittler

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Gerade erst hat Polizeiseelsorger Martin Bauer mit einer waghalsigen Aktion den Selbstmord des Polizisten Walter Keunert verhindert und ist fest überzeugt, ihn von seinem Vorhaben abgebracht zu haben. ...

Gerade erst hat Polizeiseelsorger Martin Bauer mit einer waghalsigen Aktion den Selbstmord des Polizisten Walter Keunert verhindert und ist fest überzeugt, ihn von seinem Vorhaben abgebracht zu haben. Wenige Stunden später ist Keunert dann doch tot, angeblich von einem Parkdeck gesprungen. Voller Selbstzweifel macht sich Bauer daran, die Hintergründe der Tat aufzuklären. Hat er einen Fehler gemacht und den Mann falsch eingeschätzt, oder ist Keunert etwa gar nicht freiwillig gesprungen ? Bei seinen Ermittlungen stößt Martin Bauer in ein Wespennest.

Den Autoren Peter Gallert und Jörg Reiter gelingt hier der spannende Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, in deren Mittelpunkt ein eher ungewöhnlicher Ermittler steht, der reichlich frischen Wind ins Genre bringt.
Neben einer gut konstruierten und wendungsreichen Geschichte überzeugt das Buch noch durch überzeugend gezeichnete Charaktere und einen packenden, sehr bildhaften Schreibstil. Hier merkt man den Autoren ihre langjährige Erfahrung als Drehbuchautoren für diverse TV-Formate an, die sie auch insgesamt überzeugend in die Buchform übertragen konnten.

Auf weitere Fälle mit Martin Bauer darf man schon sehr gespannt sein. Die Leseprobe am Ende des Buches macht auf jeden Fall schon reichlich Appetit auf das nächste Buch.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Spannend und berührend zugleich, ein Klasse-Krimi, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte

Sauglück
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Sandra Adametz kommt anläßlich des Todes ihrer Großmutter nach vielen Jahren zurück in ihr niederösterreichisches Heimatdorf und will eigentlich auch direkt nach der Beerdigung zurück nach Brüssel, wo ...

Sandra Adametz kommt anläßlich des Todes ihrer Großmutter nach vielen Jahren zurück in ihr niederösterreichisches Heimatdorf und will eigentlich auch direkt nach der Beerdigung zurück nach Brüssel, wo sie sich nach ihrer Flucht vor der Familie ein neues Leben aufgebaut hat. Das plötzliche Verschwinden ihrer Großvaters macht ihr da aber einen Strich durch die Rechnung. Über ihre alte Schulfreundin Dorli Wiltzing beauftragt sie deren Freund, den Privatdetektiv Lupo Schatz, mit der Suche nach dem Verschwundenen. Lupo und Dorli kommen auf ihrer Suche schnell auf die Spur eines alten, lange verdrängten Geheimnisses der Familie Adametz.

Im inzwischen schon vierten Fall von Dorli und Lupo, der aber auch für einen Neueinsteiger wie mich problemlos zu lesen war, verbindet Veronika A. Grager eine alte Familientragödie mit einem düsteren und wenig schmeichelhaften Kapitel der österreichischen Geschichte: dem Umgang mit Pflegekindern in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

Neben einer gut konstruierten Geschichte, die den Leser immer wieder geschickt auf falsche Fährten lockt, und einem packenden Schreibstil, bei dem der bei der Autorin sonst übliche humorvolle Unterton aufgrund der Thematik diesmal etwas stärker zurücktreten muss, überzeugt der Krimi vor allem durch seine überzeugend gezeichneten Charaktere, die beim Lesen reichlich positive und auch negative Emotionen wecken.
Ein Buch, das während der Lektüre niemanden kaltlässt und einen auch noch lange über das Ende hinaus beschäftigt.

Spannend und berührend zugleich, ein Klasse-Krimi, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Rasanter und spannender Kurzthriller mit Alex Cross und einem alten Bekannten

Grausame Willkür
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Während der Frühstücksausgabe an einer Schule in Washington geraten Alex Cross und sein Partner John Sampson unter Beschuss. Als Cross den Schützen erkennt, trifft ihn fast der Schlag: Es ist sein alter ...

Während der Frühstücksausgabe an einer Schule in Washington geraten Alex Cross und sein Partner John Sampson unter Beschuss. Als Cross den Schützen erkennt, trifft ihn fast der Schlag: Es ist sein alter Erzfeind Gary Soneji, der doch eigentlich vor über 10 Jahren direkt vor seinen Augen verbrannt ist. Während Sampson nach einem Kopfschuss zwischen Leben und Tod schwebt, begibt sich Cross mit wilder Entschlossenheit auf die Jagd nach dem scheinbar Wiederauferstandenen.

Nach inzwischen 20 Thrillern (Band 21 erscheint im Laufe des Jahres) mit Alex Cross legt Erfolgsautor James Patterson hier einen 111 Seiten langen Kurzthriller vor, der es mühelos schafft, an die Klasse der deutlich längeren Thriller der Reihe anzuknüpfen.
Da der Schreibstil des Autoren eh von relativ kurzen Kapiteln mit einem Cliffhanger am Ende bestimmt wird, muss er seinen Stil hier nicht anpassen, da dieser auch für die Kurzform perfekt geeignet ist.

Und so hetzt Alex Cross auf seiner atemlosen Jagd schnurstracks auf einen fulminanten Showdown zu, der sich, wie man es bei James Patterson gewohnt ist, wieder einmal als äußerst doppelbödig erweist.

Für Fans der Alex-Cross-Thriller und alle, die es noch werden wollen, bietet das Buch auf jeden Fall beste Thrillerunterhaltung mit hohem Suchtfaktor und einem nahezu perfekten Spannungsbogen.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Harter und kompromissloser Thriller made in Germany

Der Näher
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Martin Abel, der Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, ist nach seinem letzten Fall noch ziemlich angeschlagen und hält im Moment nur interne Schulungen in Sachen Profiling ab. Doch jetzt will er wieder ...

Martin Abel, der Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, ist nach seinem letzten Fall noch ziemlich angeschlagen und hält im Moment nur interne Schulungen in Sachen Profiling ab. Doch jetzt will er wieder zurück an die Ermittlerfront. Und so überträgt ihm sein Vorgesetzter auf sein Drängen hin endlich wieder einen neuen Fall und schickt ihn nach Gummersbach, wo zwei schwangere Frauen spurlos verschwunden sind, dabei aber vorher einen Abschiedsbrief hinterlassen haben. Aus dem scheinbaren Routinefall wird sehr schnell die Jagd auf einen brutalen und skrupellosen Mörder, die Abel alles abverlangt und ihn immer mehr an seine Grenzen bringt.

Mit dem inzwischen dritten Fall (den man aber auch problemlos ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Büchern lesen kann) in der Reihe um Martin Abel legt der Autor Rainer Löffler hier einen harten und kompromisslosen Thriller vor, den man in dieser Form eher aus dem englischsprachigen Raum und weniger aus deutschen Landen kennt.
Dabei bietet er alles auf, was man von einem guten Thriller erwartet: Eine gut konstruierte Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen und einem Ende, das man so sicher nicht erwartet hätte. Überzeugend gezeichnete Charaktere, mit denen man gerne mitfiebert. Und ein packender Schreibstil, der die Geschichte mit hohem Tempo vorantreibt, dabei in seinen Beschreibungen wenig bis nichts auslässt und so immer wieder für einen wohligen Schauer sorgt, der einen beim Lesen auch gnädig über die eine oder andere kleinere Ungereimtheit hinwegsehen lässt.

Definit kein Buch für Zartbesaitete, alle Fans von harten Thrillern kommen hier aber voll auf ihre Kosten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 21.04.2017

Spannung, Humor und schräge Typen - ein echter Nettelbeck eben

Hyänengesang
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Martin Nettelbeck ist in Gedanken eigentlich schon mit seiner Familie im gemeinsamen Urlaub in Ghana, als er mit seinem Partner Wilbert Täubner zu einem Mordfall gerufen wird. In einem Hotel wurde ein ...

Martin Nettelbeck ist in Gedanken eigentlich schon mit seiner Familie im gemeinsamen Urlaub in Ghana, als er mit seinem Partner Wilbert Täubner zu einem Mordfall gerufen wird. In einem Hotel wurde ein totes Callgirl gefunden und alle Spuren und Hinweise deuten auf einen Täter aus der Botschaft des Oman und damit auf schwieriges diplomatisches Parkett.
Parallel platzen die Träume des abgehalfterten Schlagersängers Roman Weiden auf ein grandioses Comeback wie eine Seifenblase und er schmiedet finstere Rachepläne gegen seinen ehemaligen Vermögensverwalter Maximilian Hollweg, der nach einem schweren Verkehrsunfall mit Fahrerflucht seit einigen jahren an den Rollstuhl gefesselt ist.

Mit dem jetzt schon 5. Fall seines ungewöhnlichen Ermittlers Martin Nettelbeck liefert Rainer Wittkamp wieder einmal einen absolut überzeugenden Kriminalroman ab, der sich deutlich abseits der üblichen Krimipfade bewegt.
Mit viel Sinn fürs Detail, herrlich verschrobenen Protagonisten, einem äußerst launigem Schreibstil und reichlich Situatonskomik breitet der Autor zunächst mehrere Erzählstränge aus, die anfangs nur oberflächlich miteinander verwoben sind, dann aber immer mehr ineinandergreifen und schlußendlich ein absolut überzeugendes Gesamtbild liefern.
Ein sehr bildhafte Sprache, die die Vergangenheit als Autor und auch Regisseur bei diversen Fernsehproduktionen nicht leugnen kann, trägt zum Gesamtvergnügen auf gelungene Art und Weise bei.

Wer auf ungewöhnliche, aber dennoch spannende Krimis mit schrägen Typen und trockenem Humor steht, wird hier bestens unterhalten.