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Veröffentlicht am 07.01.2022

Tolle Geschichte, an manchen Stellen ausbaufähig

Cinder & Ella
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Cinder und Ella von Kelly Oram zog meine Aufmerksamkeit auf sich, da ich den Titel einfach ganz wunderbar finde. Ohne zu wissen, worum es genau ging, mag ich das Wortspiel mit Cinderella. Natürlich lief ...

Cinder und Ella von Kelly Oram zog meine Aufmerksamkeit auf sich, da ich den Titel einfach ganz wunderbar finde. Ohne zu wissen, worum es genau ging, mag ich das Wortspiel mit Cinderella. Natürlich lief mir der Roman auch öfters über den Weg, aber ich bin oft jemand, der Bücher erst später liest, was meist daran liegt, dass ich auf die Taschenbuchausgabe warte. Hier lag es einfach daran, dass ich genug anderes zu lesen hatte :) (SPOILER)

Das fand ich gut:
Also Leute, was soll ich sagen? Lest das erste Kapitel und es wird euch unter die Haut gehen. Es war schon harter Toback und ich war gespannt, was da noch auf mich zukommen würde. Alles ist heile Welt, Ella und ihre Mutter sind wie Gilmore Girls (Irgendwie mache ich diesen Vergleich in letzter zeit sehr häufig :)) und dann gibt es den Knall, im wahrsten Sinne des Wortes.
Auch der Stimmungswechsel ist erst mal schwierig. Ella hat einen langen Krankenhausaufenthalt und eine Reha hinter sich und muss nun bei ihrem Vater, den sie seit 10 Jahren nicht gehen hat, und seiner neuen Familie leben. Jeder sieht den anderen als Eindringlich, als Störenfried. Aber sowas mag ich: Geschichten über Familien.
Da die Internetfreundschaft zwischen Cinder und Ella im Vordergrund steht, gibt es natürlich auch ein paar Chats und Emails, was ich auch besonders mag, aber nicht ausschließlich oder zu viel. Es bleibt ein Roman.
Ella ist ein Bücherwurm und hat einen Blog. Darüber hat sie Cinder kennengelernt und eigentlich sind die beiden schon längst ineinander verliebt. Geschrieben wird aus beiden Sichten, wenn auch häufiger aus Ellas Sicht. Vor allem am Anfang passiert sehr viel, was fast schon traurig macht.
Aber wir lernen auch Cinder näher kennen, der genauso wie Ella seine Päckchen zu tragen hat. Ihre Beziehung ist zerbrechlich, beide verheimlichen Dinge, um sich zu schützen.
Ich mag viele Beziehungen und wie sich entwickeln und das Ende ist wirklich Aaaawwww :)

Das fand ich nicht so gut:
Ich weiß, ich weiß: Cinder und Ella sind im Vordergrund, aber trotzdem finde ich es schade, dass die Familiengeschichte dem gegenüber zu kurz gekommen ist. Außerdem finde ich auch, dass Juliette und sie sich etwas zu schnell nah gekommen sind, da fehlt mir was. Gleichzeitig finde ich auch, dass die Beziehung zwischen Juliette und Ana mehr hätte beleuchtet werden können. Auch Vivian und ihre Eltern hätte mehr eingebunden werden können. Mir fehlt da irgendwie ein Teil des Weges.
Genervt hat mich allerdings, dass Ella ständig wegen irgendwas rot wurde und ich fand Cinder für seine Unentschlossenheit manchmal ziemlich Besitzergreifend.

Fazit:
Wir begleiten also Ella auf ihrem Weg, den Unfall physische und psychisch zu verarbeiten und in ihrem neuen Leben anzukommen. Natürlich sehen wir auch, wie sich Cinder und Ella näher kommen.
Dieser Roman zeigt, was zwischenmenschlich so schief gehen kann, und was wir immer automatisch persönlich nehmen, was in Wirklichkeit aber ganz anders ist. Es gibt ja noch einen zweiten Teil, den ich aber nicht lesen werde, da für mich die Geschichte zu ende erzählt ist und ich mir sie durch mögliche Wendungen nicht kaputt machen möchte.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Eine kulinarische Reise durch Italien

Kiss me in Rome
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Anna und Steven sind grade auf den Weg in die Toskana zu einer Hochzeit, bei der Steven Trauzeuge ist. Und da passiert es: Steven macht Anna einen Heiratsantrag! Doch Anna denkt zur Zeit eher über Trennung ...

Anna und Steven sind grade auf den Weg in die Toskana zu einer Hochzeit, bei der Steven Trauzeuge ist. Und da passiert es: Steven macht Anna einen Heiratsantrag! Doch Anna denkt zur Zeit eher über Trennung nach, als übers heiraten. So flüchtet sie kurzerhand, in sofern dies im Flugzeug möglich ist. In der Toskana kommt dann die Gelegenheit: Das Brautpaar braucht ein bestimmtes Dessert für die Feier. Anna ergreift sie und macht sich in Rom auf die Suche.
Matteo ist Fußballer und hat grade einen ziemlichen Fopa in einem Spiel geleistet. Er frisst den Kummer in sich rein und trifft dabei auf Anna. So beschließt er, ihr auf der Suche zu helfen.

In der Vorbereitung für diese Rezension ist mir aufgefallen, dass ich Band 3 und 4 vertauscht habe. Was aber nicht schlimm ist, da die Bücher recht unabhängig voneinander sind, auch wenn Protagonisten teilweise auch in anderen Bände vorkommen. Hier sind es zum Beispiel Charlotte und Anthony aus Band 1.
Vom zweiten Teil war ich ja nicht so begeistert und diesen fand ich schon besser. Es geht sehr viel um italienische Köstlichkeiten, was ich aber mag :) Ich kannte mich da gar nicht so aus und habe vieles kennengelernt.
Zum Glück ist dieser Roman aber nicht besonders Fußballlastig. Was ich hier allerdings etwas übertrieben fand, war die Darstellung der Diät, die ein Profisportler halten muss, und wie extrem Matteo diese durchbrochen hat. Und ich fand auch, für die kurze Zeit wurde ziemlich viel gegessen :)
Die Geschichte um den mysteriösen Bäcker fand ich sehr gut und fast schon tiefergehend als die Hauptgeschichte.

Fazit:
Die Geschichte hat ihre übliche Struktur: Beide vergucken sich ineinander, irgendwann gibt es einen Knall, aber dann finden sie doch wieder zueinander, um das Ziel, was sie vorher verfolgt haben, doch noch zusammen zu erreichen. Mein Plan, dieses Jahr die ganze Reihe zu lesen, war, glaube ich, doch nicht so schlau, weil ich diese Struktur etwas über habe :) Dennoch habe ich viele Ohhhhh-Momente gehabt, und auch, wenn es an Teil 1 nicht rankommt, gefiel mir dieser auch gut.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Gut umgesetzt, aber würde es nur Fans empfehlen

Veronica Mars – Zwei Vermisste sind zwei zu viel
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Ich spoiler hier natürlich etwas über die Serie und dem Film :) Die Geschehnisse aus dem Film sind zwei Monate her. Keith leidet immer noch unter seinen Unfallfolgen, so schmeißt Veronica "Mars Investigations" ...

Ich spoiler hier natürlich etwas über die Serie und dem Film :) Die Geschehnisse aus dem Film sind zwei Monate her. Keith leidet immer noch unter seinen Unfallfolgen, so schmeißt Veronica "Mars Investigations" alleine. Leider ist die Auftragslage nicht besonders gut. Da verschwindet ein Mädchen auf einer Spring-Break-Party und weniger später noch ein zweites. Veronica ermittelt, so, als hätte es nie eine Pause gegeben.

Ich hab mir vor dem lesen etwas Sorgen gemacht, wie die Umsetzung im Buch so sein wird. Nach den zwei Büchern folgt noch eine vierte Staffel der Serie, sie sind also in die Geschichte integriert und stehen nicht eigenständig. Ich wurde allerdings nicht enttäuscht. Die Figuren werden realistisch dargestellt, ich fühlte mich fast, als würde ich die Serie schauen bzw. ich hatte alles direkt vor Augen. Und so viele vertraute Figuren tauchen auf, herrlich.
Veronica selbst fand ich eher wie in der Serie dargestellt, was ich angesichts ihres Altern (28) merkwürdig fand, als hätte sie sich nie geändert. Mir gefiel auch, dass wir Veronicas Gedanken mitbekommen, was ja in Film und Serie oft eher ein erahnen und erschließen ist, als es wirklich zu wissen.
Auch Menschen, die die Serie nicht kennen, werden gut in die Ereignisse eingeführt. Besonders gefallen hat mir ein Strang, der mir in der Serie damals zu kurz kam. Auch die Struktur des Romans ist typisch wie in der Serie bzw. im Film.

Fazit:
Es gibt einen sehr coolen Twist am Ende, wenn mir auch ein paar Twists zu viel dabei waren. Ich würde allerdings das Buch nur Fans empfehlen. Thriller-Fans könnten enttäuscht werden. Den Roman als Roman finde ich nicht so herausragend, aber bzgl. der Serie und dem Film finde ich vieles gut umgesetzt. Da die Bücher die Geschichte weiterzählen und danach noch eine Staffel folgt, würde ich eh empfehlen sich in der Geschichte auszukennen.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Für mich der schlechteste Teil der Saga

Eine Sehnsucht nach morgen
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Es ist 1968 und Bärbel hat bereits ihr Medizinstudium hinter sich. Dafür hat sie Essen verlassen und kommt jetzt an einem verschneiten Wintertag wieder zurück in den Pott, die Familie ist wieder vereint. ...

Es ist 1968 und Bärbel hat bereits ihr Medizinstudium hinter sich. Dafür hat sie Essen verlassen und kommt jetzt an einem verschneiten Wintertag wieder zurück in den Pott, die Familie ist wieder vereint. Doch auch hier warten auf sie neue Herausforderung, auf der Arbeit wie privat, und auch ihre Familienmitglieder haben alle ihre Päckchen zu tragen.

Es sind natürlich ein paar Jahre vergangen, so haben Inge und Johannes das Haus umgebaut und saniert und es gibt auch eine Figur, die Mine, der Mutter und Großmutter, entspricht, nämlich eine neue Haushälterin Clärchen.
Ich find es unheimlich spannend, die Geschichte meines Potts mitzubekommen, wenn auch die Geschichte in Teilen spielt, in denen ich nicht aufgewachsen bin und es bringt mir für manche heutige Ansichten etwas mehr Verständnis.
Es kommt die Themen Emanzipation, die Contergan-Fälle, Impfen und Studentenbewegungen auf. Viele Figuren sind so geblieben, wie sie sind, es war sehr vertraut, wenn auch überraschende Dinge passieren.

Fazit:
Es ist viel los, aber am Ende war ich unzufrieden. Das Buch an sich ist nicht schlecht, aber im Vergleich zu den anderen Büchern würde ich es auf jeden Fall dahinter stellen. Sehr schön fand ich die Danksagung.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Lesenwert!

Wüstenblume
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Waris wächst als ein Nomadenkind in der Wüste Somalias auf. Sie erzählt uns von ihrer Zeit dort, wie sie beschnitten wird und wie sie flieht, als ihr Vater sie verheiraten will. Und wie sie später wieder ...

Waris wächst als ein Nomadenkind in der Wüste Somalias auf. Sie erzählt uns von ihrer Zeit dort, wie sie beschnitten wird und wie sie flieht, als ihr Vater sie verheiraten will. Und wie sie später wieder zurückkehrt, um ihre Mutter zu finden.

Ich habe mal wieder gemerkt, wie ich Dinge über die Jahre vergesse. Natürlich sind mir markante Dinge im Gedächtnis geblieben, aber vieles auch nicht.
Waris setzt sich für sich ein, kämpft, ist klug und und will nicht um jeden Preis so sein, wie andere sie gern hätten. Sie benennt z.B. die Frau, die sie beschnitten hat, von Anfang, also schon als Kind, als Mörderin. Erschreckend finde ich, wie oft Frauen und Mädchen sexuellen Übergriffen von Männern ausgesetzt waren, einschließlich Waris selbst. Sie beschreibt ihre Beschneidung sehr genau, was mir wirklich die Kehle zugeschnürt hat und ich so auch nicht mehr in Erringung hatte oder vielleicht damals noch anders empfunden habe.
Wie sie sich in der westlichen Welt bewegt, ist teilweise lustig mit anzusehen angesichts dessen, was sie nicht kennt und nicht für selbstverständlich nimmt. Aber auch nicht viel weniger traurig wie ihre Nomadenleben, weil sie immer noch mit vielen Hürden leben muss.

Fazit:
Sehr gut gelungen finde ich den Schwung am Ende für ihren Einsatz gegen weiblicher Genitalverstümmelung. Abgerundet wird dieses Buch durch ein paar Bilder, nicht nur als Model, sondern auch private. Für jeden Menschen lesenswert!

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