Tolle Geschichte, an manchen Stellen ausbaufähig
Cinder & EllaCinder und Ella von Kelly Oram zog meine Aufmerksamkeit auf sich, da ich den Titel einfach ganz wunderbar finde. Ohne zu wissen, worum es genau ging, mag ich das Wortspiel mit Cinderella. Natürlich lief ...
Cinder und Ella von Kelly Oram zog meine Aufmerksamkeit auf sich, da ich den Titel einfach ganz wunderbar finde. Ohne zu wissen, worum es genau ging, mag ich das Wortspiel mit Cinderella. Natürlich lief mir der Roman auch öfters über den Weg, aber ich bin oft jemand, der Bücher erst später liest, was meist daran liegt, dass ich auf die Taschenbuchausgabe warte. Hier lag es einfach daran, dass ich genug anderes zu lesen hatte :) (SPOILER)
Das fand ich gut:
Also Leute, was soll ich sagen? Lest das erste Kapitel und es wird euch unter die Haut gehen. Es war schon harter Toback und ich war gespannt, was da noch auf mich zukommen würde. Alles ist heile Welt, Ella und ihre Mutter sind wie Gilmore Girls (Irgendwie mache ich diesen Vergleich in letzter zeit sehr häufig :)) und dann gibt es den Knall, im wahrsten Sinne des Wortes.
Auch der Stimmungswechsel ist erst mal schwierig. Ella hat einen langen Krankenhausaufenthalt und eine Reha hinter sich und muss nun bei ihrem Vater, den sie seit 10 Jahren nicht gehen hat, und seiner neuen Familie leben. Jeder sieht den anderen als Eindringlich, als Störenfried. Aber sowas mag ich: Geschichten über Familien.
Da die Internetfreundschaft zwischen Cinder und Ella im Vordergrund steht, gibt es natürlich auch ein paar Chats und Emails, was ich auch besonders mag, aber nicht ausschließlich oder zu viel. Es bleibt ein Roman.
Ella ist ein Bücherwurm und hat einen Blog. Darüber hat sie Cinder kennengelernt und eigentlich sind die beiden schon längst ineinander verliebt. Geschrieben wird aus beiden Sichten, wenn auch häufiger aus Ellas Sicht. Vor allem am Anfang passiert sehr viel, was fast schon traurig macht.
Aber wir lernen auch Cinder näher kennen, der genauso wie Ella seine Päckchen zu tragen hat. Ihre Beziehung ist zerbrechlich, beide verheimlichen Dinge, um sich zu schützen.
Ich mag viele Beziehungen und wie sich entwickeln und das Ende ist wirklich Aaaawwww :)
Das fand ich nicht so gut:
Ich weiß, ich weiß: Cinder und Ella sind im Vordergrund, aber trotzdem finde ich es schade, dass die Familiengeschichte dem gegenüber zu kurz gekommen ist. Außerdem finde ich auch, dass Juliette und sie sich etwas zu schnell nah gekommen sind, da fehlt mir was. Gleichzeitig finde ich auch, dass die Beziehung zwischen Juliette und Ana mehr hätte beleuchtet werden können. Auch Vivian und ihre Eltern hätte mehr eingebunden werden können. Mir fehlt da irgendwie ein Teil des Weges.
Genervt hat mich allerdings, dass Ella ständig wegen irgendwas rot wurde und ich fand Cinder für seine Unentschlossenheit manchmal ziemlich Besitzergreifend.
Fazit:
Wir begleiten also Ella auf ihrem Weg, den Unfall physische und psychisch zu verarbeiten und in ihrem neuen Leben anzukommen. Natürlich sehen wir auch, wie sich Cinder und Ella näher kommen.
Dieser Roman zeigt, was zwischenmenschlich so schief gehen kann, und was wir immer automatisch persönlich nehmen, was in Wirklichkeit aber ganz anders ist. Es gibt ja noch einen zweiten Teil, den ich aber nicht lesen werde, da für mich die Geschichte zu ende erzählt ist und ich mir sie durch mögliche Wendungen nicht kaputt machen möchte.