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Veröffentlicht am 27.11.2021

Ein kleiner Junge berührt Menschenherzen

Sonnenfarben
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Tobias Roller, ein kleiner Junge, der in seinen 8 Jahre zählendem Leben mehr erleben und erleiden musste als viele Erwachsene, hat nicht nur während seiner kurz bemessenen Lebenszeit viele Menschen berührt ...

Tobias Roller, ein kleiner Junge, der in seinen 8 Jahre zählendem Leben mehr erleben und erleiden musste als viele Erwachsene, hat nicht nur während seiner kurz bemessenen Lebenszeit viele Menschen berührt und verzaubert, sondern auch unvergängliche Spuren in ihnen hinterlassen. Ich selbst konnte ihn erst nach seinem Tod und durch den sehr persönlichen Bericht seines Vaters in dem Buch "Sonnenfarben" kennenlernen.
Tobias, der das Mädels-Duo des Autors und seiner Frau ergänzt, kränkelt bereits kurz nach der Geburt. Ärzte stehen vor einem Rätsel, Diagnosen werden gestellt und wieder verworfen, Therapien zeigen wenig bis keinen Erfolg. Bis zur endgültigen Diagnose einer schweren Autoimmunerkrankung vergehen Jahre und auch Therapieversuche, die letztendlich in einer dann doch erfolglosen Stammzelltransplantation enden, bringen keine Heilung. So heißt es nach 8 Jahren Abschied nehmen und Tobias loszulassen für das sorgen-, schmerzensfreie, gesunde und glückliche Leben in der anderen Welt.
Der Autor berücksichtigt in seinem Buch nicht nur den medizinischen Aspekt des Krankheitsverlaufs, sondern eröffnet gleichzeitig einen Blick in die familiären Situationen in dieser Zeit. Da gibt es zwei heranwachsende gesunde Töchter, denen eine unbeschwerte Kindheit ermöglicht werden soll mit all den aufregenden Ereignissen wie Beginn der Kindergartenzeit oder Start in die Schule. Eine große Aufgabe, die der Autor und seine Ehefrau zu meistern haben. Der sie sich stellen unter dem Bewusstsein, dass ihrer aller Leben in der Hand Gottes, an den sie glauben und dem sie vertrauen, liegt. Dass aber auch Fragen und Klagen dazugehören dürfen, lässt der Autor offen erkennen.
Ein sehr persönlicher Bericht und ein ergreifendes und ermutigendes Glaubensbekenntnis.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Das ergreifende und auf Tatsachen beruhende Schicksal englischer Waisenkinder

Weiter als der Ozean
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London im Jahr 1909: Edna McAllister ist nach dem frühen Tod ihres Ehemannes darauf angewiesen, den Unterhalt für sich und ihre vier Kinder durch eigene Erwerbstätigkeit sicherzustellen. Laura, die älteste ...

London im Jahr 1909: Edna McAllister ist nach dem frühen Tod ihres Ehemannes darauf angewiesen, den Unterhalt für sich und ihre vier Kinder durch eigene Erwerbstätigkeit sicherzustellen. Laura, die älteste Tochter, kann durch ihre Tätigkeit als Hausmädchen in einer gut situierten Familie bereits erheblich dazu beitragen. Auf Grund der Entfernung zu ihrer Arbeitsstätte lebt sie nicht mehr bei ihrer Mutter und ihren Geschwistern, was jedoch nichts an der innigen Verbundenheit aller Familienmitglieder untereinander ändert. Durch eine schwere Erkrankung Ednas, die letztendlich zu einem längeren Krankenhaushalt führt, zerbricht die Familie. Die minderjährigen Kinder, Katie und Garth, Zwillinge im Teenageralter und die erst fünfjährige Grace werden der öffentlichen Fürsorge übergeben und in zwei Waisenhäusern, getrennt nach Jungen und Mädchen, untergebracht. Doch der Aufenthalt ist von kurzer Dauer, denn schon bald ereilt sie das gleiche Schicksal, das englischen Waisenkindern drohte: sie werden gemeinsam mit anderen Kindern nach Kanada verschifft, um dort von neuen Familien aufgenommen zu werden. Dass es sich dabei in vielen Fällen um dringend erforderliche, aber bis auf Verpflegung kostenlose Arbeitskräfte handelt, wird verschwiegen. Laura, die viel zu spät von den tragischen Ereignissen erfährt, macht sich mit Einverständnis und Unterstützung ihrer Arbeitgeber auf die Suche nach ihren Geschwistern, um das Versprechen, das sie ihrer inzwischen auf dem Weg der Besserung befindlichen Mutter gegeben hat, einzulösen: die Geschwister zurückzuholen.
Zeitgleich wird das fragwürdige Verfahren der Verschiffung von Kindern, wobei es unerheblich ist, ob es sich auch tatsächlich um Waisen handelt, durch eine politisch motivierte Untersuchung überprüft. Geleitet von einem Anwalt und seinem jungen Sozius Andrew, bei dem es sich zudem noch um den Sohn von Lauras Arbeitgeber handelt, der auf keinen Fall in die gutsherrlichen Fußstapfen seines Vaters treten will, sondern ein ganz anderes Berufsziel verfolgt.
In drei zunächst unabhängigen Erzählsträngen, bestehend aus Lauras zunehmend verzweifelter Suche nach ihren "verschollenen" Geschwistern, den Erlebnissen und der ungeahnten Trennung der Geschwister nach ihrer Ankunft in Kanada und der im Regierungsauftrag durchgeführten Untersuchung des Außer-Landes-Bringens von (Waisen-)Kindern wird die gesamte Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und mit zum Teil tragischem Leben gefüllt. Da es sich zudem um ein dunkles Kapitel englischer Verhältnisse im Hinblick auf Kinder handelt und der Roman zudem auf wahren Begebenheiten gründet, entsteht beim Lesen teilweise ein beklemmendes Gefühl, gepaart mit Fassungslosigkeit. Und auch großer Bewunderung für die Unbeirrbarkeit und Unerschrockenheit, aber auch den Mut und die große Hoffnung auf Erfolg, gerade in der Person von Laura.
Dabei spielt aber auch ihr Glaube eine entscheidende Rolle, der ihr auch in Zeiten der Hoffnungslosigkeit und Mutlosigkeit immer wieder neue Kraft schenkt und sich Entwicklungen ergeben, die menschlich nur schwer zu erklären sind.
Ein mitreißender, hochemotionaler Roman mit hervorragenden Charakterisierungen der Protagonisten. Überzeugend, mit großem Einfühlungsvermögen gestaltet und intensiver Recherche verknüpft, die der ganzen Geschichte eine beeindruckende Authentizität verleihen. Und immer wieder in den Gedanken, Worten und Verhaltensmustern Einzelner ist deren großes Vertrauen in ihren Glauben und die daraus hervorgehende Stärke zu erkennen.
Mein ganz persönliches Lesehighlight in diesem Jahr!

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Layla das Sorgenkind – Phoebe hilft

Layla - Heldin auf vier Pfoten
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Erneut lädt der Autor dazu ein, ein weiteres und neues vierbeiniges Familienmitglied, Layla, kennenzulernen und sie ein Stück weit zu begleiten. Sie zu begleiten auf ihrem nicht leichten Weg, eine grausame ...

Erneut lädt der Autor dazu ein, ein weiteres und neues vierbeiniges Familienmitglied, Layla, kennenzulernen und sie ein Stück weit zu begleiten. Sie zu begleiten auf ihrem nicht leichten Weg, eine grausame Vergangenheit zu vergessen und wieder neuen Lebensmut, Vertrauen und – vor allem - Lebensfreude zu gewinnen. Mit tatkräftige, fürsorglicher und liebevoller Unterstützung durch Phoebe, eine treue vierbeinige Freundin und ihre beiden gemeinsamen Menschen Uwe und Oliver.
Auch wenn es sich bereits um den zweiten Band handelt, in dem Phoebe eine wichtige Rolle zufällt, so geht die Geschichte um die traumatisierte Layla schon an die emotionale Grenze.
Gelingt es zunächst doch weder Uwe noch Oliver, das Herz der Hündin Layla zu gewinnen. Ihre zunehmend verzweifelten Versuche, Layla die schönen Seiten eines Hundelebens aufzuzeigen, gepaart mit sehr viel Einfühlungsvermögen und auch Kreativität. Dies mitzuerleben, ist so überzeugend und mitfühlend beschrieben, dass man nicht umhinkann, mit allen Betroffenen mitzuleiden.
Umso befreiender das beherzte aber auch überaus vorsichtige Eingreifen der kleinen Phoebe, die ihre Menschen schon sehr gut kennt und ihre Reaktionen auf gelegentlich eher flegelhaftes Benehmen ihrerseits einzuschätzen vermag. Dass sie mehrfach Anstifterin zu allerlei Unfug ist, dem Layla nach anfänglichem und großen Misstrauen dann sehr vorsichtig und in kleinsten Schritten folgt – herzergreifend, aber auch beruhigend und ermutigend zu lesen.
Dabei zieht mich jedes mal aufs Neue der Schreibstil des Autors in seinen Bann. Dem es auf sehr lebendige Weise gelingt, Gefühle und Gedanken Phoebes, später dann auch Laylas, in eine einnehmende, ansprechende und berührende Sprache zu "übersetzen". Auch mit seinem zweiten Band hat er mich überzeugt, berührt und erneut in eine wunderbare Geschichte mit vielen emotionalen Höhepunkten hineingezogen.
Ich liebe die Geschichten, die der Autor über seine treuen vierbeinigen Freunde erzählt und warte sehnsüchtig auf mehr ….

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Eine starke und mutige Frau verwirklicht den Traum ihres Ehemannes

Die Architektin von New York
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Auf den ersten Blick ein etwas irreführender Titel, doch handelt es sich bei dem auf Tatsachen beruhende Roman um den Bau eines weltbekannten Bauwerks: die Brooklyn-Bridge in New York City. Eine der ältesten ...

Auf den ersten Blick ein etwas irreführender Titel, doch handelt es sich bei dem auf Tatsachen beruhende Roman um den Bau eines weltbekannten Bauwerks: die Brooklyn-Bridge in New York City. Eine der ältesten Hängebrücken der Welt, die den East River überspannt und die Stadtteile Manhattan und Brooklyn verbindet. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass am Bau dieses imposanten Bauwerks eine mutige und engagierte Frau eine federführende Rolle innehatte: Emily Warren Roebling, Schwiegertochter des berühmten und erfolgreichen deutschstämmigen Brückenbauers John (Johann) August Röbling. Seine Pläne für den Bau der Brooklyn-Bridge wurden nach seinem unfallbedingten Tod von Washington Röbling, seinem Sohn, weiter umgesetzt, bis auch Washington durch ein tragisches Unfallgeschehen nur noch in sehr geringem Maße arbeiten konnte. In Emily, seiner Frau, hatte er nicht nur die Liebe seines Lebens gefunden, sondern auch eine tatkräftige, kluge, interessierte und wissbegierige Frau an seiner Seite, die aus Liebe zu ihm, aus einem großen Verantwortungsbewusstsein und dem Mut, einen zur damaligen Zeit frauenuntypischen Weg einzuschlagen und zunehmend die technische Leitung für dieses ehrgeizige Bauvorhaben zu übernehmen. Als krönenden Abschluss und als besondere Ehre und Wertschätzung ihr gegenüber durfte sie als Erste die fertiggestellte Brücke überqueren.
Die Autorin hat ihren Roman einer bemerkenswerten Frau gewidmet. Mit ihrem mutigen Verhalten, sich nicht an die zur damaligen Zeit üblichen Konventionen zu halten und selbstbewusst und stark ihren eigenen Weg zu gehen, hebt sie sich sehr deutlich von anderen Frauen ab. Dies wird auf eine mit sehr viel Einfühlungsvermögen Weise vermittelt, wobei gerade auch die emotionale Seite Emilys nicht zu kurz kommt und dem Gesamtbild dieser interessanten Frauengestalt aus vergangenen Zeiten gleichsam Leben einhaucht. Dass auch detailreiche fachliche Informationen über das Bauvorhaben enthalten sind, für die es sehr verständliche und ergänzende Erklärungen gibt, sollte nicht verschwiegen werden. Werden sie doch mit großem Verständnis in die Romanhandlung eingebettet und verleihen gerade dadurch dem gesamten Roman eine überzeugende Authentizität.
Eine hochinteressante Entdeckungsreise und viele unbekannte Informationen über ein jahrhundertealtes und noch immer berühmtes und bewundernswertes Bauwerk und einer Frau, deren bedeutendes Wirken an diesem Bau mit diesem Roman ein würdiges Denkmal gesetzt wird.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Ein bezeichnender Titel für einen bemerkenswerten Roman

Bündnis der Hoffnung
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Wir schreiben das Jahr 1951, irgendwo in einem kleinen Ort in Schwaben und begleiten erneut Helen und ihre beiden Töchter Klara und Gertrude durch eine noch immer von den Kriegsereignissen geprägte Zeit:
Helene, ...

Wir schreiben das Jahr 1951, irgendwo in einem kleinen Ort in Schwaben und begleiten erneut Helen und ihre beiden Töchter Klara und Gertrude durch eine noch immer von den Kriegsereignissen geprägte Zeit:
Helene, die auch sechs Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs auf die Rückkehr ihres Mannes hofft. Klara, verheiratet mit einem Mann, dem die kreative Kraft für seine Malkunst abhandengekommen ist und zunehmend Trost im Alkohol sucht. Gertrude, im Teenageralter, die immer wieder von einem traumatischen persönlichen Ereignis im Kindesalter heimgesucht wird. Klaras Schwiegermutter, die "auf dem Land" bei weitem nicht den vorherigen Lebensstandard eines Stadtlebens vorfindet und dies nicht nur ihren Sohn sondern auch die anderen Familienangehörigen immer wieder sehr deutlich spüren lässt.
Gertrude spürt mehr und mehr die zunehmenden Spannungen und Verwerfungen in ihrer Familie, sieht nur einen Ausweg, für den sie sich allerdings auf den weiten Weg nach Frankreich begeben muss: der ehemalige Zwangsarbeiter Gilbert, dem es gelungen war, ihnen in den harten Kriegszeiten Geborgenheit, Sicherheit und ein ganz klein wenig Glück zu ermöglichen. Wenn Rettung möglich, dann nur mit und durch ihn. Dass sie die Reise in und durch ein Land führen wird, das Deutschland nach den Kriegsjahren keinerlei Sympathie entgegenbringt und Gertrude dies deutlich zu spüren bekommt, hatte sie zwar nicht erwartet, bringt sie jedoch nicht von ihrem Plan und ihrer Reise bis zu Gilbert ab.
Zu dieser Geschichte gibt es bereits einen vorhergehenden Roman, in dem detailliert auf Zeit und Ereignisse dieser drei romantragenden Frauen eingegangen wird. "Bündnis der Hoffnung" schließt sich daran an, wobei fehlende Kenntnisse des ersten Bandes nicht von Bedeutung sind, da wichtige Ereignisse sehr gekonnt eingearbeitet worden sind. Abgesehen von den bemerkenswerten und überzeugenden Charakterstudien gerade von Helene, Klara und Gertrude habe ich völlig überraschend für mich zur Kenntnis nehmen können, in welcher Form und in welchem Ausmaß auch noch 6 Jahre nach Kriegsende von überzeugten und treuen Nazi-Anhägern heimliche Pläne geschmiedet werden. Erwähnt werden sollte aber auf alle Fälle die gelungene und überzeugende Darstellung der personifizierten französischen Abneigung gegenüber Deutschen, die in Form der Reise von Gertrud sehr anschaulich und verständlich, teilweise auch nur in Kleinigkeiten erkennbar, dargestellt wird.
Eine gelungene Fortsetzung des ersten Bands über drei bemerkenswerte Frauenfiguren und mit der Aussicht auf einen weiteren und letzten Band. Empfehlenswerte Lektüre, mit interessantem und informativem Inhalt mit fesselnder und spannender Verknüpfung von zeitgeschichtlichen Entwicklungen und Romangeschehen.

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