Starke Protagonisten, die sich selber suchen und sich dabei ein wenig verlieren
Nicole Williams – Glass Castle Prince
Starke Protagonisten, die sich selber suchen und sich dabei ein wenig verlieren
Meine Meinung / Bewertung:
Das Buch fängt sehr stark an. Ich war sofort in der ...
Nicole Williams – Glass Castle Prince
Starke Protagonisten, die sich selber suchen und sich dabei ein wenig verlieren
Meine Meinung / Bewertung:
Das Buch fängt sehr stark an. Ich war sofort in der Geschichte drin und vom ersten Moment an begeistert von Charlotte und ihrer Authentizität. Sie ist eine junge Frau, die nicht weiß, ob der (auf Drängen) der Eltern eingeschlagene Weg der richtige für sie ist. Sie ist jedoch stark genug für sich selbst einzustehen und sich entgegen des Willens der Eltern eine Auszeit zu nehmen – als Housesitterin in der Sommerresidenz der Königsfamilie von Norland.
Das Anwesen sollte eigentlich verlassen sein und den perfekten Ruheort für Charlotte darstellen, um sich über ihre Zukunft Gedanken zu machen. Doch völlig unerwartet taucht Prinz Edward mit dreien seiner Freunden auf und stellt Charlottes Ruhe so ziemlich auf den Kopf. Die erste Begegnung von Charlotte und Edward hat es in sich. Ich fand’s super! Charlotte und Edward liefern sich so einige Wortgefechte, in denen sie dem anderen gegenüber recht schnell mehr über sich offenbaren, als sie ansonsten zu erzählen bereit sind. Schnell zeigt sich, dass es einerlei ist, ob man der Sohn des Königs oder die Tochter des früheren königlichen Gärtners ist – Eltern haben Erwartungen an ihre Kinder, die sich so in ihren Freiheiten eingeschränkt fühlen.
Wäre die Geschichte auf diesem Pfad – mit dieser Tiefe der anfänglichen Gespräche – geblieben, wäre das Buch ein absoluter 5-Sterne-Kandidat für mich gewesen. Leider war dem nicht so und der Schwerpunkt verlagerte sich auf das Zwischenmenschliche, inklusive einer (für mich unauthentischen) Schwärmerei. Zum Schluss wurde das Tempo derart angezogen, dass für mich die Gefühle auf der Strecke blieben und es sich für mich unvollständig anfühlte.
In Bezug auf den Schreibstil möchte ich noch hervorheben, dass die Geschichte ausschließlich aus Charlottes Sicht erzählt wird. Dadurch habe ich mich ihr sehr verbunden gefühlt.
Mein Fazit:
Die Geschichte fing sehr stark an, verlor dann jedoch an Tiefe und endete für mich etwas zu vorhersehbar.
Dennoch ein Lesegenuss.
Sterne: 4 von 5!
Viel Spaß beim Lesen!