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Veröffentlicht am 11.12.2021

Ein rätselhafter Fall, der ungeahnte Ausmaße annimmt

Vergeltung
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Kriminalpsychologin Hannah Jakob ist darauf spezialisiert verschwundene Personen wiederzufinden. Normalerweise reist sie mit ihrem Hund Kotti, der sie stets begleitet, dazu durch alle Bundesländer. Dieses ...


Kriminalpsychologin Hannah Jakob ist darauf spezialisiert verschwundene Personen wiederzufinden. Normalerweise reist sie mit ihrem Hund Kotti, der sie stets begleitet, dazu durch alle Bundesländer. Dieses Mal bleibt Hannah allerdings in ihrer Heimatstadt Berlin. Denn dort wird ein Anwalt vermisst, der auch für das Rotlichtmilieu tätig ist. Viel auffälliger ist für Hannah aber die Tatsache, dass der Anwalt häufig Eltern vertritt, die in Verdacht stehen, ihre Kinder zu misshandeln....

"Vergeltung" ist bereits der dritte Fall für die Kriminalpsychologin Hannah Jakob. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe kennt. Der aktuelle Fall scheint zunächst gar nichts für Hannah zu sein, da sie sich normalerweise mit verschwundenen Frauen und Kindern befasst. Doch ein jüngerer Kollege, der in seinem Team alles andere als beliebt ist, kann Hannah schließlich von einer Zusammenarbeit überzeugen. 

Der Fall ist von Anfang an äußerst rätselhaft. Gemeinsam mit Hannah und ihrem Team versucht man das Verschwinden des Anwalts aufzuklären. Doch dieser Fall entwickelt sich ganz anders als gedacht, denn er nimmt ungeahnte Dimensionen an. Dadurch sind die Ermittlungen nicht nur durchgehend interessant, sondern außerdem kaum vorhersehbar. Krimifans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Da der Fall sich sehr komplex entwickelt, gilt es etlichen Spuren zu folgen. Dabei begegnet man zahlreichen Protagonisten. Man sollte deshalb konzentriert lesen, um die Übersicht nicht zu verlieren. Die Ermittlungen werden authentisch beschrieben. Manchmal hat man zwar das Gefühl, dass alles etwas ausufernd geschildert wird, doch langweilig wird es nie. Der Fall bleibt bis zum Schluss spannend und regt außerdem zum Nachdenken an. 

Ein rätselhafter Fall, der ungeahnte Ausmaße annimmt. 

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Gelungener Reihenauftakt

Die Dorfschullehrerin
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1961 tritt Helene eine Stelle als Lehrerin in einem kleinen Dorf, das direkt an der deutsch-deutschen Grenze liegt, an. Der Neuzugang weckt die Neugier der Dorfbewohner. Doch Helene spricht nicht über ...

1961 tritt Helene eine Stelle als Lehrerin in einem kleinen Dorf, das direkt an der deutsch-deutschen Grenze liegt, an. Der Neuzugang weckt die Neugier der Dorfbewohner. Doch Helene spricht nicht über die Dinge, die ihr selbst bei und nach ihrer Flucht aus der sowjetisch besetzten Zone widerfahren sind. Zu groß ist die Angst, dass jemand ahnen könnte, warum sie sich ausgerechnet für die Stelle in diesem Dorf beworben hat...

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Eva Völler versteht es wieder hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man alles lebhaft vor Augen hat und dadurch in die Geschichte eintauchen kann.  Helene wirkt sehr sympathisch. Zunächst ahnt man den Grund für ihren Wunsch, ausgerechnet in diesem Dorf als Lehrerin zu arbeiten, nicht. Man hat allerdings das Gefühl, dass ihr schlimme Dinge widerfahren sind. Erst nach und nach lüftet sich das Geheimnis. 

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Helenes Neustart in dem kleinen Grenzort und erhält außerdem einen Einblick in das Leben der Familienmitglieder, die auf der anderen Seite der Grenze zurückbleiben mussten. In beiden Handlungssträngen schildert Eva Völler die Begebenheiten so mitreißend, dass man sich ganz auf Helenes Geschichte einlassen kann und mit ihr hofft und bangt, dass sich das Schicksal für sie wenden wird. Allerdings hat man manchmal den Eindruck, dass Helene, obwohl sie durchweg sympathisch wirkt, ein wenig zu perfekt dargestellt wird. Auch die eingeflochtene Liebesgeschichte wirkt stellenweise etwas zu überzuckert. Das wird allerdings jeder anders empfinden, sodass man sich am besten selbst eine Meinung bildet. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, wodurch der Schluss etwas schnell abgehandelt wirkt. Da es sich aber um den ersten Band einer Reihe handelt, wird die Neugier auf den weiteren Verlauf definitiv geweckt. 

Ein gelungener Auftakt, der die Neugier auf den weiteren Verlauf weckt. 

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Spannende Ermittlungen

SØG. Schwarzer Himmel
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In der Kohlehalde von Esbjerg wird ein toter Mann gefunden. Bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung stellt sich heraus, dass der Mann nicht nur ermordet, sondern vor seinem Tod offenbar gefoltert wurde. ...

In der Kohlehalde von Esbjerg wird ein toter Mann gefunden. Bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung stellt sich heraus, dass der Mann nicht nur ermordet, sondern vor seinem Tod offenbar gefoltert wurde. Nina Portland versucht die Identität des Mannes festzustellen. Doch das ist nicht so einfach. Erst als eine weitere Leiche gefunden wird, kommt Bewegung in den Fall. Nina Portland ahnt nicht, dass sie bei ihren Ermittlungen auf Schritt und Tritt verfolgt wird....


"Søg - Schwarzer Himmel" ist der zweite Teil der Nina-Portland-Trilogie. Für den aktuellen Fall ist es es allerdings nicht notwendig, den ersten Band zu kennen. Man kann den Ermittlungen auch ohne Vorkenntnisse folgen. 

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, da man unbedingt erfahren möchte, was es mit dem geheimnisvollen Toten auf sich hat und warum Nina während ihrer Ermittlungen durchgehend beschattet wird. Zunächst treten die Ermittlungen etwas auf der Stelle. Das ist allerdings nicht negativ gemeint, denn man kann sehr gut nachvollziehen, dass es schwierig ist, die Identität des Ermordeten herauszufinden. Deshalb folgt man gespannt Ninas Spurensuche und ist früh mitten im Geschehen. Man versucht die Puzzleteilchen, die Nina zusammenträgt, an die richtige Stelle zu setzen. Doch das gelingt erst nach und nach. Denn der Tod des Mannes hat einen brisanten Hintergrund. Nina Portland ermittelt dieses Mal international. Dabei werden Handlungsorte und Protagonisten so authentisch beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst mit vor Ort zu sein. Der Fall ist durchgehend spannend und lädt zum Miträtseln ein. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und gipfeln in einem spannenden Finale. 

Auch der zweite Band der Trilogie überzeugt durch eine spannende Handlung und unerwartete Wendungen. 

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Unterhaltsamer Liebesroman

Lucy in the Sky
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Lucy hat einen tollen Job und lebt mit ihrem Freund James glücklich in einer schicken Wohnung in London. Ihre beste Freundin Molly heiratet in zwei Wochen in Australien und deshalb freut sich Lucy über ...


Lucy hat einen tollen Job und lebt mit ihrem Freund James glücklich in einer schicken Wohnung in London. Ihre beste Freundin Molly heiratet in zwei Wochen in Australien und deshalb freut sich Lucy über die Einladung und den damit verbundenen Urlaub. Im Flugzeug erhält ihre gute Laune allerdings einen abrupten Dämpfer. Denn kurz bevor das Flugzeug startet und Lucy ihr Smartphone ausstellen muss, wirft sie noch einen Blick aufs Display und entdeckt dort eine Nachricht von James, die ihr den Flug verleidet....

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Paige Toon versteht es hervorragend, die Charaktere so lebendig zu beschreiben, dass man gleich mitten im Geschehen ist. Man kann das Gedankenkarussell, das durch die Nachricht von James ausgelöst wird, nur allzu gut nachvollziehen. Gemeinsam mit Lucy fragt man sich, was die SMS zu bedeuten hat. 

Doch dann tritt in Australien der smarte Surfer Nathan in Lucys Leben und stellt es auf den Kopf. Man kann die Schmetterlinge, die plötzlich in Lucys Bauch fliegen, förmlich spüren. Der Zwiespalt, in dem Lucy sich nun befindet, wird glaubhaft vermittelt. Handlungsorte und Protagonisten werden so authentisch beschrieben, dass man ganz in die Geschichte eintauchen kann. Allerdings wirkt Lucy im Verlauf der Handlung zuweilen recht naiv. Deshalb fällt es schwer, sich ganz mit ihr zu identifizieren. Manchmal möchte man sie einfach schütteln. Dennoch verfolgt man gespannt, wie Lucy sich entscheiden wird. 

Obwohl man Lucys Handlungen manchmal nur schwer nachvollziehen kann, versteht es Paige Toon, Lucys Gefühle so zu transportieren, dass man förmlich durch die Seiten fliegt und diesen Roman genießen kann. 

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Startet zunächst eher gemächlich, nimmt dann aber deutlich Fahrt auf

SØG. Dunkel liegt die See
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Mittlerweile arbeitet Nina Portland seit 10 Jahren bei der Polizei. Sie erinnert sich noch immer an einen mysteriösen Fall, in den sie ganz am Anfang ihrer Karriere eingebunden war. Damals tauchte der ...

Mittlerweile arbeitet Nina Portland seit 10 Jahren bei der Polizei. Sie erinnert sich noch immer an einen mysteriösen Fall, in den sie ganz am Anfang ihrer Karriere eingebunden war. Damals tauchte der Frachter "MS Ursula" führungslos an der dänischen Küste auf. Die Spuren an Bord ließen auf einen äußerst brutalen und blutigen Zwischenfall auf dem Schiff schließen. Der einzige Überlebende wurde später in einem Rettungsboot gefunden. Im anschließenden Prozess plädierte er auf Notwehr und wurde schließlich freigesprochen. Nina ist nahezu besessen von diesem Fall und als sie während einer Fortbildung ein Foto des einzigen Überlebenden sieht, macht sie ihn ausfindig und heftet sich an seine Fersen. Sie ahnt nicht, in welches Wespennest sie mit ihren Nachforschungen sticht und was sie damit auslösen wird...

"Søg - Dunkel liegt die See" ist der Auftakt zu einer Trilogie um die Ermittlerin Nina Portland. Der Einstieg in die Handlung verläuft zunächst sehr gemächlich, da man mit dem alten Fall und den agierenden Personen vertraut gemacht wird. Dies wird zuweilen etwas ausufernd geschildert, sorgt allerdings dafür, dass man mit den nötigen Hintergrundinformationen versorgt wird. 

Nina Portland wirkt zwar sehr sympathisch, doch manchmal hat man das Gefühl, dass sie etwas zu eigensinnig handelt und dabei zu wenig auf ihre eigene Sicherheit, und die ihrer nächsten Angehörigen, achtet. Allerdings führen ihre Handlungen dazu, dass die Dinge ins Rollen kommen und sich die zunächst vermisste Spannung endlich einstellt. Der Autor beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man sich ganz auf das Geschehen einlassen und gespannt beobachten, wie Nina unwissentlich zum Spielball der Geheimdienste wird. Man fiebert mit ihr mit und hofft, dass es einen Ausweg geben wird. Dabei weiß man nicht, wem Nina eigentlich vertrauen kann und diese Ungewissheit macht einen großen Reiz der Handlung aus. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, wodurch man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. 

Ein Thriller, der zunächst eher gemächlich startet, dann aber deutlich Fahrt aufnimmt. 

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