Eine erschreckende und ebenso spannende Geschichte
Violets Geschichte ist erschreckend grausam und während des Lesens hat die Wut nur so in mir gebrodelt. Die Menschen, die im Juwel leben, leben in ihrer eigenen Welt, in der Surrogate wie Violet nichts ...
Violets Geschichte ist erschreckend grausam und während des Lesens hat die Wut nur so in mir gebrodelt. Die Menschen, die im Juwel leben, leben in ihrer eigenen Welt, in der Surrogate wie Violet nichts weiter als geburtsmaschinen sind und herumgeführt werden wie irgendein Haustier. Die Behandlung der Mädchen ist erschreckend! Wie kann man einen Menschen bloß so behandeln und auf eine aufgezwungene Rolle reduzieren? Die Surrogaten haben die Fähigkeiten, die Auspizien zu wirken, sie können also die Form und Farbe eines Gegenstandes verändern und das Wachstum beeinflussen, was sie in meinen Augen zu etwas besonderem macht, dem die hohen Herrschaften vielleicht lieber etwas mehr Respekt gegenüberbringen sollten. Doch sie werden erbamungslos gequält und es wird stummer Gehorsam von ihnen verlangt.
Der Kontrast zwischen der glitzernden Welt in die Violet gerät und der grausamkeit, die dort herrscht ist enorm. Niemand vertraut irgendwem und jeder denkt an sich. Es gibt niemanden, der wirklich ein guter Mensch ist, wenn man so will. Jedenfalls nicht unter den Adeligen.
DIe Entstehungsgeschichte des Juwels ist mir noch etwas schleierhaft, weil Amy Ewing nicht genauer darauf eingeht, wie es dazu gekommen ist, dass es wirklich nur zwei Städte waren, die schließlich zu einer wurden. Es ist von keinem zerstörerischen Krieg oder ähnlichem die Rede, was ich irgendwie schade fand. Außerdem sind mir die einzelnen Charaktere teilweise nicht authentisch genug und die Erzählweise konnte mich leider nicht mitreißen, so interessant die Geschichte an sich auch war.
Schreibstil:
Wir begleiten Violet in der Ich-Perspektive, aber viel erfahren wir dadurch nicht von ihr. Der Schreibstil wirkt sehr distanziert und kühl, was mir in Kombination mit der Ich.Perspektive irgendwie nicht so gut gefallen hat, da die Ich-Perspektive eigentlich intensivere Eindrücke verspricht und sehr viele Gefühle übermittelt, was hier leider nicht der Fall war.
Cover:
Das Cover finde ich echt schön! Man sieht Violet, die inmitten eines sehr voluinösen Kleides hockt und unglücklich aussieht. Die Spiegelungen wirken wie ein Edelstein, also als säße Violet in diesem wie eine Gefangene. Das passt total gut zum Inhalt des Buches, weil Violet ja tatsächlich im Juwel mit all dem Glitzer und dem Prunk gefangen ist.
Bewertung:
Leider nur 3 von 5, weil mir der Schreibstil nicht gefallen hat und einige Aspekte nicht so waren, wie ich es mir gewünscht hätte. Schade, denn die Geschichte an sich war echt toll!