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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2021

Alles beginnt mit einer Teekanne

Die Winterkönigin und andere Träume
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Was mich als begeisterte Teetrinkerin dazu bringt, weiterzublättern , denn diese Kanne ist "nur" eine Zeichnung unter der Widmung und verrät noch nichts von den Atmosphäre des Buches.

Dieses ist voll ...

Was mich als begeisterte Teetrinkerin dazu bringt, weiterzublättern , denn diese Kanne ist "nur" eine Zeichnung unter der Widmung und verrät noch nichts von den Atmosphäre des Buches.

Dieses ist voll von Geschichten und voll von Tieren. Ich komme mit dem gedichteten Format nicht so ganz klar, es hält mich eher auf Abstand, als dass es mir Nähe suggerieren würde.

Und ich muss leider sagen, dass dieses Gefühl der Entfremdung im Verlauf der Lektüre eher zu- als abnimmt. auch die Bilder sagen mir nur teilweise zu.

Die Winterkönigin in enger Umarmung mit den unterschiedlichsten Tieren bringt in mir keine Wärme, sondern eher Entfremdung hervor, auch die Texte neigen dazu, mehr und mehr zu verschlüsseln als dass sie das Buch dem Leser öffnen.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dieses Buch nichts für mich ist - andere mögen sich dafür begeistern, ich hingegen finde keinen Zugang. Mir kommt es düster, schwermütig und kalt vor - kein Buch, das ich gerne verschenken oder mit anderen teilen möchte, so detailverliebt die Zeichnungen auch gefertigt sind.

Veröffentlicht am 23.11.2021

Silence is golden

Goldenes Gift
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ebenso wie Honig

Das musste doch wieder so richtig abgehen bei diesem Krimi, zumal die Hauptrolle wieder einmal von Xavier Kieffer übernommen wird, der auch einmal mehr von seinen üblichen Sekundant*innen ...

ebenso wie Honig

Das musste doch wieder so richtig abgehen bei diesem Krimi, zumal die Hauptrolle wieder einmal von Xavier Kieffer übernommen wird, der auch einmal mehr von seinen üblichen Sekundant*innen eskortiert wird: seinem golden Girl Valerie Gabin und dem offensichtlich unentbehrlichen finnischen Vielfraß, -trinker und Schwerenöter Pekka Vatanen sekundiert wird.

Ich liebe Krimis mit Ausflügen in wissenschaftliche Gefilde, manchmal sogar dann, wenn sie sich mit wirtschaftlichen Interessen vermengen - und ich liebe Xavier Kieffer, den luxemburgischen Koch! In diesem Krimi hat man beides zusammen und stellenweise wird es auch spannend, aber leider nur selten unterhaltsam und so richtig informativ. Es wird schon früh deutlich, dass es um Honig geht und dass offenbar so manch einer krumme Geschäfte damit treibt. Dem kommen sowohl Xavier im heimischen Luxembourg als auch Valerie auf einer Dienstreise nach Kalifornien auf die Schliche - doch wird daraus in Kombination kein wirklich packender und faszinierender Krimi, sondern ein wirres Hin- und Hergerenne, das zwar hauptsächlich von Valerie verursacht wird, an dem aber auch Xavier nicht ganz unschuldig ist. Irgendwie wirken ihre Handlungen häufig kopflos - als ob die beiden weiterfahnden würden, ohne den Leser überhaupt mitzunehmen und ohne ihm die weiteren Charaktere überhaupt vorzustellen. Die nämlich wirken häufig blass und austauschbar: ein Phänomen, dem ich bereits in zahlreichen Krimis begegnet bin, nicht aber in der Kieffer-Reihe. Jetzt hoffe ich sehr, dass dies nur ein Ausrutscher ist und dass es nicht in diese Richtung weitergeht. Denn ich wünsche mir noch ganz, ganz viele Fälle von Tom Hillenbrand und mit Xavier Kieffer und zwar welche mit Spannung, Unterhaltung und jeder Menge amüsanter Überraschungen!

Veröffentlicht am 07.11.2021

Eine europäische Tragödie

Wenn ich wiederkomme
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In einem anderen Land befindet sich Daniela und steckt dort fest, als es keine andere Möglichkeit mehr für ihre Familie gibt, zu überleben: die Rumänin ist nach Italien, genauer: nach Mailand aufgebrochen, ...

In einem anderen Land befindet sich Daniela und steckt dort fest, als es keine andere Möglichkeit mehr für ihre Familie gibt, zu überleben: die Rumänin ist nach Italien, genauer: nach Mailand aufgebrochen, um dort etwas Geld zu verdienen - das kann man nämlich zu Hause nicht mehr.

Und sie macht sich quasi zur Leibeigenen durch ihren Job als Pflegekraft bei einem alten, dementen Mann: das ist eine Arbeit, die sie rund um die Uhr fordert. Nicht anders wird es beim nächsten Job als Kindermädchen: und das, obwohl sie dort sogar einen Vertrag hat.

Geschildert wird die Geschichte aus zwei Perspektiven: aus ihrer eigenen und aus der ihres Sohnes, der noch ein Kind ist und sich komplett alleingelassen fühlt. Nicht nur von seiner Mutter, sondern auch von seinem Vater und seiner Schwester Angelica. Und dann stirbt auch noch der geliebte Opa.

Eine Geschichte von Verlorenheit, von Ausweglosigkeit, von Ohnmacht. Dies alles, also das, was die Atmosphäre ausmacht, wird aus meiner Sicht eindringlich und schlüssig präsentiert. Nicht so die eigentliche Geschichte, bei der ich oft mal ins Stolpern geriet. Sie hat mich nicht so recht erreicht, diese traurige Geschichte, die in der Europäischen Union der Gegenwart wahrscheinlich Tag für Tag hunderte von Malen durchlebt wird.

Veröffentlicht am 16.10.2021

Der Duft der Träume

Das Haus der Düfte
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Anouk träumt von einem Leben als Parfumeurin, seit sie bei ihrer Rückkehr nach Paris nach Ende des Zweiten Weltkriegs als junges Mädchen DEN ultimativen Duft erschnupperte. Obwohl sie im wahrsten ...

Anouk träumt von einem Leben als Parfumeurin, seit sie bei ihrer Rückkehr nach Paris nach Ende des Zweiten Weltkriegs als junges Mädchen DEN ultimativen Duft erschnupperte. Obwohl sie im wahrsten Sinne des Wortes eine Spürnase hat, die normalerweise jede Nuance bestimmen kann, ist dies ihr hier nicht möglich und seitdem ist sie geradezu besessen davon, das Handwerkszeug zu erlangen, um jede einzelne Duftnote, die dieses Parfum enthält, herauszuarbeiten. Und natürlich, um weitere wundervolle Duftkreationen zu schaffen.

Nur leider ist ihre Mutter da gar nicht auf ihrer Seite: die Apothekerin hat von einer Verwandten eine Apotheke in Paris geerbt, die sie gern gemeinsam mit Anouk führen möchte - über den Freund und Kollegen der Mutter bekommt Anouk Kontakt zu einem jungen Mann aus der Parfummetropole Grasse im Süden, der zudem Spross einer angesehenen Parfumeursfamilie und bereit ist, Anouk über diese Schiene eine Chance zu geben. So weit, so gut - seine Familie ist jedoch nicht unbedingt begeistert über den unerwarteten Neuankömmling.

Doch Anouk schafft es, dort Fuß zu fassen und einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Dennoch werden ihr Steine in den Weg gelegt - sowohl von erwarteter als auch von unerwarteter Stelle. Andererseits erhält sie unerwartete Unterstützung und stößt auf merkwürdige Hinweise. Auch und gerade in Bezug auf den Duft, der ihr vor langer Zeit begegnete.

In dieser Story spielt König Zufall eigentlich die Hauptrolle - so viele unvorhergesehene Ereignisse kann es in einem ganzen Leben eigentlich gar nicht geben, wie sie Anouk hier in kürzester Zeit widerfahren. Deswegen schon konnte ich durchgehend keine rechte Nähe zu der Handlung entwickeln. Dazu kam ein nicht allzu eindringlicher Schreibstil, der die Charaktere nicht so lebendig erschaffen konnte, dass man sie beim Lesen vor Augen hatte. Normalerweise reichen mir dafür schon einige wenige Anstöße.

So dümpelte die Geschichte trotz des spannenden Settings in der Parfumindustrie der Nachkriegszeit so vor sich hin. Gute Ansätze, maximal mittelmäßige Realisierung. Ein Buch, das aus meiner Sicht nicht zwingend gelesen werden muss.

Veröffentlicht am 27.09.2021

Inspirierend - aber auf sparsame Art

Ein Buch, vier Jahreszeiten
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Vorweg: dies ist ein schönes Buch, das Menschen mit vielen Interessen zu Neuem inspirieren kann. Diejenigen, die nicht so offen sind, bekommen hier so manchen Impuls in die unterschiedlichsten ...

Vorweg: dies ist ein schönes Buch, das Menschen mit vielen Interessen zu Neuem inspirieren kann. Diejenigen, die nicht so offen sind, bekommen hier so manchen Impuls in die unterschiedlichsten Richtungen, was die Jahreszeiten angeht.

Es gibt Rezepte, Basteltipps, Gedichte und Geschichten, Bilder und vor allem Vorschläge für die jeweilige Jahreszeit, was man da so alles machen kann. Die Bilder sind schön, die Rezepte nicht schwierig, aber: kurz, nachdem ich begonnen hatte, das Buch zu lesen bzw. zu rezipieren, war ich auch schon durch. Jedenfalls mit dem, was mich interessierte. Denn: das Schöne an solch einem Buch ist ja, dass man wählen kann. Es gibt viele, viele kleine Häppchen, aus denen man sich die herausfiltert, mit denen man sich beschäftigen möchte - in meinem Fall vor allem die Rezepte und einige der literarischen Genüsse.

Es ist halt alles sehr großflächig angelegt, die Fotos, Bilder und Texte sind so groß, dass auch Oma ohne Lesebrille was mitbekommt.

Kurzum: es hätte deutlich mehr hineingepasst: mehr Rezepte, mehr Bastelvorlagen, mehr Literarisches usw. In der Hinsicht ist das Buch aus meiner Sicht eine Mogelpackung, wenn auch eine ausgesprochen ansprechende. All das, was darin enthalten ist, hätte man auf viel weniger Raum unterbringen und deutlich preisgünstiger anbieten können und es wäre (fast) genauso hübsch und ansprechend gewesen. Nur hätte Oma die Lesebrille zücken müssen.

Ein schönes Buch also, aber auch eines, aus dem man deutlich mehr hätte machen können!