Wer braucht Bücher, wenn die Butter fehlt fürs Brot? Alle, die vom Aufbruch träumen …
Es geht ums Überleben, aber die junge Ruth, Tochter einer Buchhändlerfamilie, weigert sich, nur an die Butter fürs Brot zu denken. Der Vater hat für die Literatur gelebt und tüchtig war er auch. Er wollte den Namen der Familie großmachen. Die Buchhandlung erweitern. Schlimm, dass er mit ansehen musste, wie der alterwührdige Laden am Rathaus Schöneberg ausbrannte. Das war, als würde das Feuer auch an ihm fressen. Friedrich war sein Hoffnungsträger, Ruths Ideen hat er nicht gehört. Aber jetzt ist sie am Zug. Sollen die anderen Kartoffelschalen abkochen. Berlin braucht Stimmen und Geschichten. Berlin braucht Fantasie.
Die dunklen Jahre sind vorbei.
Die Buchhandlung Klinger hat überlebt …
Ein sehr schöner historischer Roman, den ich gerne gelesen habe. Der Ort der Handlung ist Berlin. Die Figuren sind interessant und spannend angelegt und die Story an sich unterhaltsam und packend. Dazu ...
Ein sehr schöner historischer Roman, den ich gerne gelesen habe. Der Ort der Handlung ist Berlin. Die Figuren sind interessant und spannend angelegt und die Story an sich unterhaltsam und packend. Dazu kommt ein schöner Schreibstil und ein tolles Cover. Ich hatte viel Lesespaß und kann das Buch empfehlen.
Ruth hat immer davon geträumt die Buchhandlung ihres Vaters zu übernehmen. Aber der hatte nur seinen Sohn Friedrich im Sinn. Nun sind beide tot, der eine beim Brand seiner Buchhandlung gestorben, der andere ...
Ruth hat immer davon geträumt die Buchhandlung ihres Vaters zu übernehmen. Aber der hatte nur seinen Sohn Friedrich im Sinn. Nun sind beide tot, der eine beim Brand seiner Buchhandlung gestorben, der andere im Krieg geblieben. Jetzt kann sie es wagen mit Hilfe ihrer Schwägerin den Berlinern in der geteilten Stadt etwas für die Phantasie zu liefern. Man braucht nicht nur Kohlen und Brot sondern auch Stoff der einem das Elend leichter macht. Für die Grundbedürfnisse sind andere zuständig. Ruth kümmert sich um die Bücher.
Die Zeit des Krieges findet nur kurz Erwähnung hauptsächlich in den Erinnerungen. Der Beginn im Jahr 1948 zeigt sofort die Probleme der Menschen, das Zerren zwischen den Besatzungsmächten, Hunger und Kälte und die Sorge um vermisste Angehörige. Wie ein roter Faden zieht sich die Situation in Westberlin durch das Buch von Beginn bis zum Ende der Geschichte im Jahr 1958.
Es ist ein Buch über starke Frauen, denn sie müssen es im Anfang allein schaffen. Egal was es ist, sie müssen die Entscheidungen treffen und für ihre Ziele kämpfen. Jede reagiert anders, Ruth verschlossen und sieht eher das Negative, Elisabeth verbittert und fast verstummt, Rosa immer freundlich und optimistisch und Lore die fast am Ziel ihrer Wünsche ist und trotzdem ungeheure Angst hat.
Es sind nicht nur die allgemeine Problem die jeder hat, es gibt auch ganz persönliche Sorgen die das Leben nicht einfacher machen. Diese Themen werden nicht ausgewalzt, sie werden mehr oder weniger angerissen und uns Leser*innen bleibt es überlassen unsere Phantasie spielen zulassen.
Mir hat dieser Erzählstil sehr gut gefallen, vor allem als ein Mann aus der Kriegsgefangenschaft zurück kehrt und auf einmal alles anders ist.
Die Protagonisten sind sperrig, mit vielen Ecken und Kanten, aber das hat für mich die Geschichte interessant gemacht. Sie sind alle gezeichnet vom Krieg und seinen Folgen. Auch das Verhalten von einigen während der vergangenen Jahre hat noch Einfluss.
Was kann man sich als Buchliebhaberin mehr wünschen als ein Buch voller Bücher?
In Worte und Wunder geht es um drei junge Frauen die in der Nachkriegszeit ihren Buchladen in Berlin wieder aufbauen und ...
Was kann man sich als Buchliebhaberin mehr wünschen als ein Buch voller Bücher?
In Worte und Wunder geht es um drei junge Frauen die in der Nachkriegszeit ihren Buchladen in Berlin wieder aufbauen und zu altem Glanz bringen wollen. Ihre Geschichten stehen wohl stellvertreten für viele Frauen dieser Zeit. Ruth und Rosa sind Schwägerinnen, ihre Männer gelten als vermisst, Ruthe Vater, der einst die Buchhandlung betrieb ,ist gefallen. Der Alltag ist von Hunger und dem Wunsch endlich etwas Normalität zurück zu bekommen. Dann ist da noch Lore die auf der Suche nach ihrem Vater bei den Beiden landet.... Doch wie können sie es schaffen in diesen Zeiten die Menschen wieder für Bücher zu begeistern?
Mir hat sie Idee sehr gut gefallen, diese Zeit anhand der Geschichte einer Buchhandlung zu erzählen. Über den Schwarzmarkt, den Kampf um Kohle und Lebensmittel geht es ja oft, wenn man über diese Zeit liest, aber Bücher? Sicher andere Dinge sind wichtiger aber trotzdem musste es auch Menschen geben die dafür sorgten das das normale Leben wieder stattfand, das die Menschen wieder ganz normale Dinge kaufen konnten.
Die Charaktere haben mich komplett überzeugt. Besonders die vôllig unterschiedlichen Schwägerinnen Rosa und Ruth, die sich erst einmal zusammen raufen müssen und dazu dann die junge Lore mit ihren frischen Ideen. Aber auch kleine Nebendarsteller die die Geschichte lebendig gemacht haben waren super beschrieben. Ich hatte einfach immer das Gefühl, das ich genau hier meine Bücher kaufen möchte.
Für alle die Bücher lieben und gerne in der Geschichte reisen.
Auch drei Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges war das Leben im Westteil Berlins alles andere als leicht, es fehlte an allem. Lebensmittel und Brennstoffe waren knapp, Handel auf dem Schwarzmarkt und ...
Auch drei Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges war das Leben im Westteil Berlins alles andere als leicht, es fehlte an allem. Lebensmittel und Brennstoffe waren knapp, Handel auf dem Schwarzmarkt und Hamsterfahrten ins Umland waren an der Tagesordnung. Viele Männer waren von der Front nicht zurückgekehrt oder galten als vermisst. So auch Friedrich Klinger Senior, der Inhaber eine Buchhandlung. Ebenso sein Sohn und sein Schwiegersohn.
Tochter Ruth bemüht sich nach Kräften, das Geschäft in Behelfsräumen weiterzuführen, wird unterstützt von der sie nervenden Witwe ihres Bruders. Aber wer konnte sich schon Bücher leisten, wenn anderes wichtiger war? Ihr Bruder Georg hat eigene Probleme, ebenso ihre Mutter, einst tatkräftige Hilfe im Laden.
Ann-Sophie Kaiser beschreibt den problematischen Neuanfang nachvollziehbar, beschreibt Ruths Sorgen, die nicht kleiner werden, als die junge Lore auftaucht. Wer ist sie?
Ein Stück Zeitgeschichte mit interessanten Fakten wird geschildert, die Trümmerzeit, die Währungsreform, die Luftbrücke mit allen daraus entstehenden Problemen und mehr wird angesprochen. Schön, dass auch viel Berliner Lokalkolorit eingeflochten wurde.
Mir gefällt der detailreiche, gefühlvolle Schreibstil dieses Buches sehr, es liest sich leicht und unterhaltsam.
Leseempfehlung für das interessante, von dtv herausgegebene Buch.
Ruth Klinger wollte schon immer die Buchhandlung ihres Vaters übernehmen, doch der wollte lieber an seinen Sohn Friedrich übergeben. Doch nach dem Krieg leben die beiden beide nicht mehr und Ruth macht ...
Ruth Klinger wollte schon immer die Buchhandlung ihres Vaters übernehmen, doch der wollte lieber an seinen Sohn Friedrich übergeben. Doch nach dem Krieg leben die beiden beide nicht mehr und Ruth macht sich daran, die Buchhandlung Klinger wieder aufzubauen. An ihrer Seite hat sie dabei Rosa, ihre Schwägerin, allerdings kommen die beiden nicht so richtig gut miteinander aus. Außerdem werden den beiden viele Steine in den Weg gelegt, erst der allgemeine Mangel, dann die Zeit der Luftbrücke.
Ann-Sophie Kaiser nimmt uns mit ins Berlin der Nachkriegsjahre. Vor der Währungsreform läuft die Buchhandlung eher schlecht und als nach der Währungsreform auch noch die Blockade das Leben schwer macht, ist an ein erfolgreiches Geschäftsleben erst recht nicht zu denken. Und doch gibt Ruth ihren Traum nicht auf. Manchmal war sie mir dabei auch ein wenig zu verbissen, so lässt sie eigentlich keine andere Meinung als die eigene zu und das Verhältnis zu Rosa wird erst besser, als Ruth erkennt, dass es ohne Hilfe eben doch nicht geht. Dann taucht noch Lore auf, die ein Geheimnis bewahrt, das das Familengefüge noch einmal durcheinanderwürfeln kann.
Mir hat das Buch gut gefallen, man konnte sich Berlin und die Zeit dort richtig gut vorstellen und mit der Familie Klinger mitfiebern. Gut gefallen hat mir Lores Rolle, die immer wieder versucht Ruth davon zu überzeugen, neue Wege mit der Buchhandlung zu gehen. Und auch Rosas Figur fand ich toll, hier findet eine wirklich interessante Entwicklung statt. Am Anfang wirkt sie sehr naiv und auch fern der Welt, aber sie tut alles dafür, die Familie zusammenzuhalten. Dabei wird sie immer selbstbewusster und findet ihren Platz.
Ich kann das Buch empfehlen, es gibt einen guten Einblick in die Zeit nach dem Krieg und in die Berliner Geschichte damals. Mir hat es viel Spaß bereitet die Geschichte der Klingers zu lesen. Interessant wäre auch eine Fortsetzung des Buches, bietet sich doch am Ende noch einmal eine neue Perspektive für Ruth und ihre Buchhandlung.