pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)
Acht Jahre sind vergangen, seit Jack Burdette – einstiger Liebling der Kleinstadt und bewunderter Footballstar – über Nacht verschwand und so um Geld betrogene wütende Farmer und seine schwangere Frau samt Kindern zurückließ. Und dann ist er plötzlich wieder da, in einem roten Cadillac mitten auf der Main Street, und legt damit nicht nur den Finger in alte, nicht verheilte Wunden, sondern setzt Geschehnisse in Gang, die jeden Bewohner Holts betreffen.
Jack Burdette kommt in seine Heimatstadt zurück. Warum tut er sich und den Bewohnern das an? Sein Abgang vor 8 Jahren war unrühmlich. Kaum jemand ist gut auf ihn zu sprechen. Der Zeitungsherausgeber Pat ...
Jack Burdette kommt in seine Heimatstadt zurück. Warum tut er sich und den Bewohnern das an? Sein Abgang vor 8 Jahren war unrühmlich. Kaum jemand ist gut auf ihn zu sprechen. Der Zeitungsherausgeber Pat versucht das Rätsel zu ergründen. Für seinen eigenen Seelenfrieden, denn einst war Jack ein guter Freund, aber auch um die städtische Gemeinschaft zu beruhigen.
Kent Haruf hat einen sehr lakonischen und unaufgeregten Erzählstil. Wer das mag, der wird hier wirklich vortrefflich unterhalten. Das Verhalten amerikanischer Kleinstädter wird wunderbar geschildert und man sieht die Personen fast hautnah vor sich, glaubt sie zu kennen und in ihren Gefühlen und Gedanken zu verstehen. Schade, dass er Autor bereits verstorben ist und es keine neuen Geschichten aus dieser Kleinstadt geben wird.
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Diogenes (27. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3257071726
Originaltitel: Where You Once Belonged
Übersetzung: pociao
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich
Kent Haruf ...
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Diogenes (27. Oktober 2021)
ISBN-13: 978-3257071726
Originaltitel: Where You Once Belonged
Übersetzung: pociao
Preis: 24,00 €
auch als E-Book erhältlich
Kent Haruf eben
Inhalt:
In seiner Jugend wurde Jack Burdette von allen bewundert und geliebt. Doch nach seinem unrühmlichen Verschwinden vor acht Jahren denken die Einwohner der fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado nur noch an Vergeltung. Kein Wunder, dass nicht alles glatt läuft, als Jack nun plötzlich wieder auftaucht.
Meine Meinung:
„Ein Sohn der Stadt“ ist Kent Harufs erster Roman, der wie die anderen in Holt spielt. Nun wurde er auch auf Deutsch übersetzt - im Original erschien er bereits vor vielen Jahren.
Der Schreibstil ist eher nüchtern und einfach. Dies passt aber sehr gut, denn erzählt wird die Story von Pat Arbuckle, dem Herausgeber der örtlichen Zeitung „Holt Mercury“, der stark in die Geschichte verwickelt ist, denn in seiner Jugend waren er und Jack beste Freunde.
In Rückblicken wird die Jugend von Jack und Pat aufgerollt. So kann man gut mit verfolgen, warum sich Jack so entwickelte und ein Stück weit Verständnis aufbringen. Überhaupt sind die verschiedenen Figuren gut gezeichnet. Sie wirken authentisch und wirklichkeitsnah. Die Atmosphäre in dem Städtchen Holt ist gut greif- und vorstellbar.
Mit dem Schluss, der recht offen gehalten ist, bin ich nicht ganz glücklich, wenngleich gerade dieser Ausgang sehr realistisch wirkt.
Ich mochte diesen Roman von Kent Haruf sehr gerne, auch wenn er nicht so tiefgründig und gefühlvoll wie „Die Seelen der Nacht“ ist.
Ein Sohn der Stadt – Kent Haruf
Nachdem ich die meisten von Harufs Holt-Romanen gelesen und geliebt habe, bin ich großer Fan von ihm und seinen Werken. Meine Erwartungen waren von daher recht konkret. ...
Ein Sohn der Stadt – Kent Haruf
Nachdem ich die meisten von Harufs Holt-Romanen gelesen und geliebt habe, bin ich großer Fan von ihm und seinen Werken. Meine Erwartungen waren von daher recht konkret. Tatsächlich wurde ich hier aber ordentlich überrascht.
Ein bisschen hat mir das typische Holt-Gefühl, das Land-flair, die besonderen, gutherzigen Bewohner von Holt mit all ihren Macken schon gefehlt. Denn dieser Roman ist anders. Hier hält Haruf sich nicht mit atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen auf. Trotzdem ist es sehr gut. Dieser Autor konnte einfach schreiben, keine Frage!
Nach acht Jahren kehrt Jack Burdette, ehemals erfolgreicher Footballspieler von Holt, zurück. Damals ist er ohne ein Wort verschwunden, hat Frau und Kinder zurückgelassen. Was der Klappentext verschweigt: schon damals war er zwar bekannt, allerdings mitnichten ein Sympathieträger. Die Bewohner Holts haben ihm auch nach all den Jahren nicht verziehen. Und so ist es eine Geschichte über Wut und Rache, welche die schlechtesten Eigenschaften der Menschen enthüllt.
Große Teile dieses Romans erzählen von der Vergangenheit. Von Jack als Kind, als Schüler, als Footballstar, als Frauenheld. Wie er zu dem wurde, was er heute ist. Und von den Bewohnern der Kleinstadt Holt. Von ihren Reaktionen auf Jacks Verschwinden und sein Wiederauftauchen. Denn beides betraf und betrifft jeden einzelnen von ihnen.
Das Ende schließlich hat mich sehr aufgewühlt, beinahe entsetzt zurückgelassen. Auf jeden Fall irgendwie unbefriedigt. Nach all den kleinen Happy Ends in den früheren Holt-Romanen hätte ich dem Autor das hier nicht zugetraut!
Wie immer schreibt Kent Haruf großartig. Er braucht nicht viele Worte, um große Gefühle auszudrücken. Es scheint, als schriebe er bewusst zwischen den Zeilen. Unaufgeregt legt er den Finger immer wieder direkt in die Wunde seiner Figuren. Ein großer Schriftsteller!
Nachdem mich dieser Roman nicht ganz so sehr begeistern konnte, wie seine Vorgänger, vergebe ich hier 4 Sterne und trotzdem eine große Leseempfehlung!
Leider hat mir diese Geschichte nicht gefallen. Ich habe bereits alle 4 bisher von Kent Haruf erschienenen Bücher gelesen und Großes erwartet. Neben dem Erzählstil hatte mich immer die Liebenswürdigkeit ...
Leider hat mir diese Geschichte nicht gefallen. Ich habe bereits alle 4 bisher von Kent Haruf erschienenen Bücher gelesen und Großes erwartet. Neben dem Erzählstil hatte mich immer die Liebenswürdigkeit der Figuren angesprochen, die kleinen Details in der Personenbeschreibung, die Wendungen, traurige und melancholische Schicksale und auch das Wiederbegegnen mit bekannten Figuren.
All das fehlte mir leider in diesem Band.
Es dreht sich tatsächlich alles nur um Jack Burdette, "Ein Sohn der Stadt", ein wirklich unangenehmer Zeitgenosse. Nichts an dieser Geschichte war liebenswürdig, anrührend oder hoffnungsvoll. Auch die Einwohner von Holt haben nichts von der bisher bekannten Darstellung abbekommen. Der gesamte Verlauf der Geschichte und sein Ende haben mich enttäuscht.