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Veröffentlicht am 03.06.2017

Die Romantik der wahren Liebe

Pearl – Liebe macht sterblich
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Das Suchen und Finden der wahren Liebe ist ein immer wiederkehrendes Thema in Büchern und Filmen, weil sie im Leben von uns Menschen eine zentrale und essentielle Rolle spielt. Dennoch gelingt es manchen ...

Das Suchen und Finden der wahren Liebe ist ein immer wiederkehrendes Thema in Büchern und Filmen, weil sie im Leben von uns Menschen eine zentrale und essentielle Rolle spielt. Dennoch gelingt es manchen Autoren immer wieder, sie in einem neuen Licht und unter anderen Gesichtspunkten darzustellen. Dies ist Julie Heiland mit diesem Buch geglückt.

Pearl versucht seit 200 Jahren endlich die Erlösung von ihrer Unsterblichkeit, mit dem Erleben der wahren Liebe, zu finden. Sie ist eine Suchende, die von einer unerträglichen Sehnsucht gequält wird. Nur der Kuss eines Mannes den sie von Herzen liebt und der für sie genauso empfindet, kann sie retten. Doch wie soll sie die wahre Liebe erkennen, wenn sie sie noch nie verspürt hat? Auf ihrer Suche streift sie durch die Gassen Venedigs, immer auf der Flucht vor den Jägern, die sie hartnäckig verfolgen. Die Begegnung mit dem rätselhaften Noah scheint ihr Schicksal zu wenden...

Der Schreibstil ist sehr eingängig und leicht zu lesen. Man fühlt sich gleich mit Pearl verbunden und kann sich gut in ihre Gedanken und Handlungen hineinfühlen. Man spürt ihre Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit, die sie von Zeit zu Zeit überfällt. Zum Glück gibt es noch ihren besten Freund Damien und Alexa, die ebenfalls Suchende sind und mit ihr in einem Palazzo wohnen. Dabei ist mir aufgefallen, dass nicht erklärt wird, wie die drei zu ihrem Reichtum gekommen sind. Keiner von ihnen scheint zu arbeiten und trotzdem haben sie Geld für Boote und das prächtig ausgestattete Domizil. Da bleibt Raum für eigene Vermutungen.

Die Geschichte wird in der Ich-Form aus zwei verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Die Wechsel passieren aber so unregelmäßig und ohne Ankündigung, dass man erst einmal verwirrt ist und der Lesefluss manchmal ins Stocken gerät. Hier wäre eine jeweilige Namensüberschrift über den Kapiteln hilfreich gewesen, um zu erkennen, aus welcher Sicht gerade erzählt wird. Doch das sind nur Kleinigkeiten, die mich an dieser sonst so wunderbar romantischen und gefühlvollen Liebesgeschichte gestört haben. Die Kulisse Venedigs, die interessanten Charaktere und die erfrischende Andersartigkeit der Story über wahre Liebe und Unsterblichkeit machen diesen Roman zu etwas Besonderem.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Unterhaltsame, kurze Geschichten

Und wieder schreit der Frieder Oma
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Dies ist der zweite Teil der Bücher über Frieder und seine Oma. Es sind kurze Kapitel mit jeweils einem abgeschlossenen Abenteuer, weshalb sie sich perfekt zum Vorlesen und als Gutenachtgeschichte eignen.

Man ...

Dies ist der zweite Teil der Bücher über Frieder und seine Oma. Es sind kurze Kapitel mit jeweils einem abgeschlossenen Abenteuer, weshalb sie sich perfekt zum Vorlesen und als Gutenachtgeschichte eignen.

Man kann sich den kleinen Störenfried(er) richtig lebhaft vorstellen, wie er ständig an Omas Schürze zupft und irgendetwas von ihr will. Doch die hat oft keine Zeit oder möchte schlafen. Da fällt ihm geradewegs eine tolle Idee ein, wie er das ändern kann. Natürlich findet Oma das meistens nicht so gelungen, weil es fast immer in eine Schandtat ausartet, obwohl Frieder es doch nur gutgemeint hat...

Die Geschichten basieren auf realitätsnahen, aus dem Leben gegriffenen Situationen, die man selbst vielleicht schon mit aufgeweckten Kindern erlebt hat und Frieders fantasiereiche Ideen bringen sogar Erwachsene zum Schmunzeln. Auch wenn die Sprache manchmal etwas altmodisch klingt (das Buch ist erstmals 1985 erschienen), können die lustigen Einfälle immer noch jung und alt begeistern.

Mir persönlich hat lediglich die Tatsache nicht gefallen, dass die Oma am Anfang jeden Kapitels Frieder gleich mit Rotzlöffel oder Rotzbub tituliert, obwohl er dort nur etwas gefragt und noch gar nichts angestellt hat. Sie ist ansonsten eine sehr liebevolle Oma, die sich gerne auf jeden Schabernack einlässt, den Frieder ausheckt. Böse meint sie es sicher nicht und vielleicht ist das eine Eigenheit der süddeutschen Mundart von ihr, so mit Lausbuben wie ihm, zu reden.

Unterhaltsam sind die kleinen Episoden auf jeden Fall. Nicht ohne Grund werden die Kinderbücher immer wieder neu aufgelegt und erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Lebenslange Schuldgefühle

Was wir getan haben
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Die Handlung beginnt in Kenia im Jahr 1982 als Katie, Luke und Nick noch Kinder waren und gemeinsam mit zwei Mädchen an einem Fluss spielen. Doch es geschieht ein "Unglück", was noch Jahrzehnte später, ...

Die Handlung beginnt in Kenia im Jahr 1982 als Katie, Luke und Nick noch Kinder waren und gemeinsam mit zwei Mädchen an einem Fluss spielen. Doch es geschieht ein "Unglück", was noch Jahrzehnte später, Auswirkungen auf ihr Leben haben wird.

Mich hat die Geschichte von Beginn an gefesselt. Zunächst ist die Situation sehr unklar, aber man spürt die beklemmende Atmosphäre schon auf den ersten Seiten. Die kleinen Hinweise, was und wie es passiert ist, bekommt der Leser nur häppchenweise serviert und kann so nur vermuten, wie die Wahrheit ausgesehen hat. Die Protagonisten Katie und Nick erzählen aus ihrer heutigen Sicht und teilweise in Rückblenden, was sich an diesem Tag ereignet hat und wie es zu diesem Ereignis kommen konnte. Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen vollzieht sich dabei klar und deutlich und ich hatte keine Probleme mich in die jeweilige Wirklichkeit hineinzufinden. Dabei spielen hauptsächlich die psychologischen Aspekte der Tat eine Rolle und nicht wie in einem typischen Krimi, die Suche nach dem Täter. Es geht vorrangig um die Auswirkungen, die das Verdrängen und Totschweigen eines traumatischen Erlebnisses nach sich ziehen und die lebenslangen Schuldgefühle, die sich daraus ergeben.

Die Verknüpfung der einzelnen Schicksale finde ich sehr gut gelungen und man bekommt am Ende ein schlüssiges Bild präsentiert, in dem die Handlungsweisen der betroffenen Personen verständlich werden. Dabei fällt auch den bisherigen Nebencharakteren eine bedeutende Rolle zu, die man vorher nicht so beachtet hatte und die deshalb zu überraschenden Wendungen in der Handlung beitragen.

Während des ganzen Buches baut sich kaum Spannung auf. Trotzdem konnte ich mich der Faszination dieses Szenarios kaum entziehen. Erst als der Tag der Abrechnung gekommen ist und die Vergangenheit die Protagonisten eingeholt hat, nimmt die Handlung an Fahrt auf und steuert spannungsgeladen auf den Höhepunkt zu - der dann aber leider etwas luftleer verpufft. Doch der Roman hat mich wegen der emotionsgeladenen Charaktere und den Einblicken in die Abgründe der menschlichen Seele, in die ich mich gut hineinversetzen konnte, insgesamt sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Der Mond ist schuld

Der Glasmurmelsammler
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Dieser Roman von Cecelia Ahern hat sich sehr von den anderen unterschieden, die ich bisher von ihr gelesen habe. Es geht zwar wieder um die Liebe, aber diesmal zwischen Vater und Tochter. Fergus wächst ...

Dieser Roman von Cecelia Ahern hat sich sehr von den anderen unterschieden, die ich bisher von ihr gelesen habe. Es geht zwar wieder um die Liebe, aber diesmal zwischen Vater und Tochter. Fergus wächst mit etlichen Brüdern, aber ohne leiblichen Vater in Irland auf. Seine Mutter hatte nach dem Tod ihres Mannes ihre Heimat Schottland verlassen und Fergus muss mit der neuen Umgebung, einer strengen Schule, einem Stiefvater und zunächst ohne Freunde zurechtkommen. Von einem jungen Priester bekommt er ein paar Murmeln geschenkt, was der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft werden sollte.

Der Handlungsbogen erstreckt sich von Fergus Kindheit bis ins hohe Alter, als er, von einem Schlaganfall eingeschränkt, in einem Pflegeheim leben muss und sich nur noch sporadisch an die Dinge aus der Vergangenheit erinnern kann. Seine Tochter Sabrina kommt überraschend an ein paar Kartons aus den Besitztümern ihres Vaters und ist vom Inhalt mehr als überrascht. Eine detailliert aufgelistete und wertvolle Murmelsammlung, von der die besten Exemplare zu fehlen scheinen, weckt in ihr den Wunsch, nach deren Verbleib zu forschen und damit auch die verborgenen Geheimnisse ihres Vaters aufzudecken.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Fergus und Sabrina erzählt, wobei jedem Kapitel entweder die Beschreibung eines Murmelspiels oder der Auszug einer Badeordnung vorangestellt sind. Sabrina ist nämlich Bademeisterin und so kann man gleich gut unterscheiden, von wem jeweils die Rede ist.

Ich konnte mich sehr gut in die beiden Hauptcharaktere hineinversetzen und ihre Handlungsweise verstehen. Sabrina ist von ihrer Ehe und ihrem Beruf enttäuscht und Fergus findet in seiner schwierigen Kindheit Trost im Murmelspiel. Mich haben die beiden Schicksale sehr berührt und ich fand es interessant Sabrina bei der Suche nach den fehlenden Murmeln zu begleiten. Manchmal waren die ausführlichen Beschreibungen der verschiedenen Arten und Eigenschaften der Murmeln etwas langweilig, aber insgesamt hat mich der Roman gut unterhalten. Mir hat auch die Tatsache gefallen, dass während Sabrinas Suche eine Sonnenfinsternis stattfindet, die jeden Menschen auf die eine oder andere Art berührt und beeinflusst. Ein immer wiederkehrender und passender Satz zieht sich da wie ein roter Faden durch die Handlung: "Der Mond ist schuld".

Am Ende werden alle offenen Fragen und Rätsel zufriedenstellend aufgelöst. Ich habe es sehr genossen, diesen Roman zu lesen und kann ihn gerne weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 09.04.2017

Leichte Lektüre über Freunde und Pferde

All die verborgenen Dinge
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In diesem Buch geht es um die Freundschaft zwischen dem Mädchen Minty und Ned, der neu in ihre Klasse kommt, kaum redet und niemanden an sich heranlassen will. Die Schule besucht er nur unregelmäßig und ...

In diesem Buch geht es um die Freundschaft zwischen dem Mädchen Minty und Ned, der neu in ihre Klasse kommt, kaum redet und niemanden an sich heranlassen will. Die Schule besucht er nur unregelmäßig und verbringt seine Zeit lieber mit seinen Pferden. Er lebt mit seiner Großmutter in einem Wohnwagen am Fluss. Minty liebt genau diese geheimnisvolle Stelle und flüchtet sich verbotenerweise oft dorthin, um allein ihren Gedanken nachzuhängen und den Streitereien und der bedrückenden Atmosphäre in ihrem Elternhaus zu entfliehen. Ihr Vater hat eine jüngere Freundin und ist bereits auszogen. Ihre Mutter will sich von ihren Sorgen nichts anmerken lassen und beteuert immer wieder, dass alles in Ordnung sei. Keiner von beiden redet mit Minty darüber und sie wird wie ein kleines Kind behandelt, dass von alledem nichts mitbekommen soll. Doch natürlich erfährt Minty die ganze Geschichte und die Heuchelei ihrer Eltern ist für sie viel schlimmer zu ertragen, als die ganze Situation an sich. An ihrem Zufluchtsort am Fluss trifft sie auf Neds Großmutter, die sehr freundlich auf sie eingeht und sie mit den beiden Pferden von Ned bekanntmacht. Minty ist begeistert von ihnen und überglücklich, als Ned, der nun ebenfalls immer zugänglicher wird, ihr erlaubt, auf seiner Stute reiten zu lernen...

Die Handlung und die Idee, die ihr zugrunde liegt, haben mir sehr gut gefallen. Es war interessant mitzuerleben, wie aus zwei problembeladenen Kindern, gute Freunde werden, die sich gegenseitig Halt geben. Minty fühlt sich von ihren Eltern im Stich gelassen und Ned hat nur noch seine Großmutter, auf die er sich aber uneingeschränkt verlassen kann. Auch eine couragierte Lehrerin setzt sich für ihn ein, als er in der Schule in Ungnade fällt. Dabei fand ich ihre Erklärung des Palio, eines berühmten Pferderennens in Siena, sehr schön. Die Beschreibung war so authentisch, dass man es sich richtig bildlich vorstellen konnte, als wäre man schon einmal dabei gewesen.

Der gesamte Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, leicht und locker zu lesen und enthält viele poetische Umschreibungen, die ich sehr passend fand. Allerdings wird die Handlung leider viel zu hastig vorangetrieben und man muss sich bei einigen Szenen seine eigenen Erklärungen zwischen den Zeilen dazu denken. So stolpert man über eine unverständliche Reaktion von Ned, als Minty ihn unbeabsichtigt verrät. Auch wäre es glaubwürdiger und nachvollziehbarer geworden, wenn der zeitliche Ablauf der Ereignisse nicht so kurz hintereinander erfolgt wäre (Trennung, Scheidung, Wiederheirat und perfekt ohne Sattel Reiten lernen - alles in ein paar Wochen). So fehlt manchmal der nötige Tiefgang und einige Seiten mehr, hätten dem Buch gutgetan.

Bis auf diese kleinen Einschränkungen hat mir die Geschichte gut gefallen und am Schluss kommt dann nochmal richtig Spannung auf, als Minty und Ned sich mitsamt den Pferden in einem actiongeladenen Showdown in großer Gefahr befinden. Ich kann dieses Buch über eine außergewöhnliche Freundschaft als leichte Lektüre für Jugendliche empfehlen, die auch Spaß an Pferdegeschichten haben.