Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2021

Beeindruckendes Familienepos aus Vietnam

Der Gesang der Berge
0

Huong wächst im Hanoi der frühen 1970er Jahre auf, bei ihrer Großmutter. Ihr Vater ist nicht aus dem Krieg zurückgekommen, ihre Mutter hatte sich auf den Weg gemacht, ihn zu finden. Die Großmutter entschließt ...

Huong wächst im Hanoi der frühen 1970er Jahre auf, bei ihrer Großmutter. Ihr Vater ist nicht aus dem Krieg zurückgekommen, ihre Mutter hatte sich auf den Weg gemacht, ihn zu finden. Die Großmutter entschließt sich, Huong die Geschichte ihrer Familie zu erzählen; sie erzählt ihrer Enkelin von der Vorhersage, die sie selbst in ihrer Kindheit erhielt: Dass ihr Leben in Wohlstand beginnen würde, dann aber auch bittere Armut und unsägliches Leid in ihr Leben käme. So erzählt die Großmutter vom Krieg in Vietnam, von der Landreform, von Vertreibung und Flucht.

Es ist eine Geschichte, die von einer starken Frau erzählt, von der Großmutter, die alles verlor und dennoch nicht aufgegeben hat, und die nun diese Stärke an alle ihre Kinder und auch an ihr Enkelkind Huong weitergibt. So entsteht ein bildreiches Familienepos, das nicht nur viel über die Geschichte der Familie erzählt, sondern über die Geschichte des Landes insgesamt. Dies ist für mich der erste Roman, den ich über Vietnam und seine Geschichte lese, und es ist der Autorin Nguyen Phan Que Mai sehr gut gelungen, mich in diese unsichere Welt mitzunehmen, die Huong und ihre Großmutter im zwanzigsten Jahrhundert erlebt haben. Dabei konnte ich die verschiedenen Facetten der handelnden Personen sehr gut nachvollziehen – da diese in einer Kultur leben, die mir eher fremd ist, hätte ich mir das am Anfang der Lektüre gar nicht vorstellen können. So erscheint Huongs Geschichte sehr authentisch.

Sehr gerne empfehle ich dieses beeindruckende Familienepos über eine vietnamesische Familie weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2021

Ein gelungenes Spiel der Illusionen

Die Täuschung
0

Der Illusionist Victor Adams hat unter seinem Künstlernamen Horus die größten Erfolge gefeiert. Doch dann geht plötzlich alles schief: Seine Assistentin Julia verschwindet auf rätselhafte Weise während ...

Der Illusionist Victor Adams hat unter seinem Künstlernamen Horus die größten Erfolge gefeiert. Doch dann geht plötzlich alles schief: Seine Assistentin Julia verschwindet auf rätselhafte Weise während einer Aufführung; nach einer Zahnwurzelbehandlung steigt Victor in eine falsche Straßenbahn ein und findet sich an einem Ort wieder, der ihn seltsam anzieht; und er hat jede Menge Albträume, die er überhaupt nicht einordnen kann. Die Polizei verdächtigt ihn, seine Assistentin ermordet zu haben, da er sich von ihr trennen wollte. Victor muss all diesen Spuren hinterhergehen, sein Leben scheint ihm zu entgleiten.

Die rätselhafte Atmosphäre des Buches hat mich schon auf den ersten Seiten gefangen genommen. Angeleitet von der Frage, was mit Julia geschehen konnte, bin ich immer tiefer in Victors Leben hineingetaucht: Dieser erfolgreiche Illusionist, der sein Leben auf eben diese Illusionen aufgebaut hat, wird er nun selbst Opfer dieser Illusionen? Das magische Spiel mit den Illusionen beherrscht die Autorin Astrid Korten aufs Beste, ich war beim Lesen immer wieder verblüfft, welche neuen Überraschungen sich auftaten. Und auch wenn ich eine kleine Ahnung hatte, hat mich die Auflösung letztendlich mit voller Wucht getroffen, und mit einem Mal fallen alle Puzzleteile dieses Rätsels an ihre Stelle und ergeben ein völlig in sich stimmiges Bild.

Dieses Buch, ein gelungenes Spiel der Illusionen, hat mich von Anfang bis Ende bestens unterhalten können. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2021

Spannende Geistergeschichte

Die Geister der Pandora Pickwick
0

Fanny wird für ein paar Tage bei ihrer Tante Harriet wohnen. Diese führt einen Antiquitätenladen, vollgestopft mit vielen interessanten Dingen. Doch dieser Laden ist sehr geheimnisvoll, Dinge verschwinden, ...

Fanny wird für ein paar Tage bei ihrer Tante Harriet wohnen. Diese führt einen Antiquitätenladen, vollgestopft mit vielen interessanten Dingen. Doch dieser Laden ist sehr geheimnisvoll, Dinge verschwinden, abgestaubte Möbel sind innerhalb von Sekunden wieder voller Staub, nachts hört man ein Rumpeln und Poltern. Auch wenn Harriet ihr nichts verraten möchte - Fanny lässt nicht locker, bis sie das Rätsel auflösen kann. Doch das ist nicht das einzige Rätsel, das auf Fanny wartet.

Diese Gespenstergeschichte überzeugt mit vielen Geheimnissen, die aufgedeckt werden wollen – Geheimnisse, die zum Teil auch gefährlich sind und beim Lesen gruselige Schauer über den Rücken jagen. Mit Fanny erkundet man gern die Geisterwelt, sie zeigt eine besondere Begabung, doch ihre Abenteuer sind von Gefahr geprägt. Grusel, Rätsel und eine gute Prise Humor verbinden sich zu einer spannenden Geistergeschichte, in die man gerne eintaucht. Die wunderschönen Illustrationen ergänzen den Text auf eine ganz besondere Weise.

Dieses Kinderbuch eignet sich bestens für junge Leser ab ca. 10 Jahren. Mich konnte die Geschichte sehr gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle und alle 5 möglichen Sterne vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2021

Große Familiengeheimnisse

Die andere Tochter
0

Nach einem Unfall wird Antonia blind, sie erhält eine Transplantation am Auge und kann wieder sehen. Die Mutter der Spenderin nimmt Kontakt zu ihr auf, und Antonia ist neugierig, sie kennenzulernen. Sie ...

Nach einem Unfall wird Antonia blind, sie erhält eine Transplantation am Auge und kann wieder sehen. Die Mutter der Spenderin nimmt Kontakt zu ihr auf, und Antonia ist neugierig, sie kennenzulernen. Sie lernt die Familie der Toten kennen, doch nicht alle nehmen sie so freundlich in Empfang wie Zsazsas Mutter. Bald erkennt Antonia, dass hinter dem jeweiligen Verhalten der Familienmitglieder der Spenderin unterschiedliche Intentionen liegen, bis dahin, dass sie manipuliert wird. Doch Antonia merkt, dass irgendetwas gewaltig faul ist an der Geschichte der Familie Mertens. Dann gerät auch noch Antonias Mutter in Gefahr…

Anfangs war ich immer wieder drauf und dran, Antonia zuzurufen: Hör auf! Geh nicht weiter! Denn sie scheint den falschen Weg zu gehen, indem sie den Kontakt zur Mutter der Spenderin aufnimmt und deren Aufmerksamkeit genießt. Doch gilt diese Aufmerksamkeit wirklich ihr selbst? Liegt es an der Transplantation, dass Antonia von dieser seltsamen Neugier befallen ist? Es gibt einige große Geheimnisse, die in dieser Geschichte darauf warten, von Antonia entdeckt zu werden. Der Plot ist geschickt konstruiert und zieht den Leser immer weiter in seinen Sog hinein. Die Auflösung war für mich äußerst überraschend, sie lässt die Geschichte rückblickend in einem ganz neuen Licht erscheinen.

Sehr gerne empfehle ich diese spannende Familiengeschichte weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2021

Ein richtig spannendes Abenteuer

Leo und Lucy 1: Die Sache mit dem dritten L
0

Leos größter Wunsch zu seinem Geburtstag ein Skateboard. Doch als das nicht klappt, will er das Skateboard bei einem Vorlesewettbewerb gewinnen. Dumm nur, dass er Legastheniker ist und das mit dem Vorlesen ...

Leos größter Wunsch zu seinem Geburtstag ein Skateboard. Doch als das nicht klappt, will er das Skateboard bei einem Vorlesewettbewerb gewinnen. Dumm nur, dass er Legastheniker ist und das mit dem Vorlesen gar nicht gut klappt. Leos Freundin Lucy kennt immer eine Lösung, und so weiß sie auch, wie sie Leo mit dem Vorlesen helfen kann. Und da sind noch die vermissten Hunde im Stadtteil. Wo sind die nur hingekommen?

Leos Situation kennen viele Kinder und Jugendliche: ausgelacht werden, weil man etwas nicht so gut kann. Bei Leo ist es das Vorlesen, bei Lucy der Rollstuhl, bei Cornelius sein Körpergewicht. Im Verlauf der Geschichte werden diese kleinen Fehler vernachlässigbar, der Leser lernt die Kinder selbst kennen. Und auch die drei lernen sich selbst näher kennen. Das Buch ist eine wunderschöne Geschichte über die Freundschaft. Viele andere Themen werden noch aufgegriffen: Behinderung, Mobbing, Armut; das war mir als Erwachsene schon fast zu viel. Doch vermutlich werden Kinder das nicht als so überlastet empfinden wie ich. Alle Themen werden kindgerecht verpackt erzählt, so dass man sehr gerne mit Leo mitfiebert, ob er das mit dem Vorlesen schafft und endlich an sein erhofftes Skateboard kommt. Ergänzt wird die Geschichte von passenden Illustrationen in schwarz-weiß.

Insgesamt erzählt dieses Kinderbuch ein richtig spannendes Abenteuer, so dass man schon ganz neugierig auf die Fortsetzung wartet. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch sehr gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere