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Veröffentlicht am 30.11.2021

Geheimnis um ein verschlossenes Zimmer

Pfauensommer
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Hannah Richell begeistert mich mit einem flüssigen und fesselnden Schreibstil, der teilweise einen poetischen Touch hat. Schon nach den ersten Seiten war ich im Bann der Geschichte, die auf zwei Zeitebenen ...

Hannah Richell begeistert mich mit einem flüssigen und fesselnden Schreibstil, der teilweise einen poetischen Touch hat. Schon nach den ersten Seiten war ich im Bann der Geschichte, die auf zwei Zeitebenen angesiedelt ist.
Maggie kommt nach einem Jahr Aufenthalt in Australien zurück nach Cloudesley, dem Familiensitz ihrer Familie im ländlichen Buckinghamshire in England, welches sie seinerzeit fluchtartig verlassen hat. Ihre Großmutter Lillian liegt im Krankenhaus, das Anwesen ist heruntergekommen und finanziell sieht es auch übel aus. Um den verschlossenen Westflügel des Hauses macht Lillian ein großes Geheimnis, welches sich erst nach und nach offenbart.
Aus Lillians Sicht reise ich zurück in die 50er Jahre, sie ist die zweite Frau des Witwers Charles Oberon und kümmert sich liebevoll um dessen Sohn Albie. Charles neigt zu Gewalt und was er haben möchte bekommt er. Mit dem Auftrag an den jungen Künstler Jack Fincher, der ein gesamtes Zimmer im Westflügel freskieren soll, nimmt Lillians Leben eine schicksalhafte Wendung.
Mit einem hochgesetzten Spannungsbogen führt uns die Autorin durch die Geschichte, die gespickt ist mit Liebe, Dramatik, Intrigen, Geheimnissen und einer großen Portion Gefühl. Geschickt werden die beiden Erzählstränge miteinander verwoben und die eindrucksvolle Familiengeschichte zu einem versöhnlichen Finale geführt.

Fazit:
Wer, wie ich, ein Faible für Familien- und Liebesgeschichten mit Geheimnissen hat, wird von diesem tiefgründen und emotionalen Buch ebenfalls begeistert sein. Das Setting in den malerischen Chilterns ist bestens gewählt und die beiden Hauptcharaktere Maggie und Lillian sind ausdrucksstark ausgearbeitet. Ich konnte das Buch nur schwer weglegen. Eindeutig eine volle 5-Sterne-Bewertung für dieses wunderbare Buch.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Berührende Familienzusammenführung zu Weihnachten

Das Weihnachtsherz
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Ich habe schon lange mit den Weihnachtsbüchern von Angelika Schwarzhuber geliebäugelt, bei diesem schönen Cover bin ich dann endlich schwach geworden. In einem wunderbar flüssigen und authentischen Schreibstil ...

Ich habe schon lange mit den Weihnachtsbüchern von Angelika Schwarzhuber geliebäugelt, bei diesem schönen Cover bin ich dann endlich schwach geworden. In einem wunderbar flüssigen und authentischen Schreibstil erzählt die Autorin die Geschichte der Goldschmiedefamilie Tanner auf zwei Zeitebenen. Im Jahr 1944 lernt Marianne den jungen französischen Kriegsgefangenen Bernard Beaulieu kennen und lieben. Ihre Liebe muss natürlich geheim bleiben, doch auch der Krieg sowie Bernards Bruder Louis machen es ihnen nicht leichter. Ist die junge Liebe zum Scheitern verurteilt?
In der Gegenwart lernt Katja Tanner gerade die Kunst des Edelsteinschleifens in Brasilien. Nachdem sie ihre Mutter bereits früh verloren hat, schlägt das Schicksal erneut zu als auch ihr Vater verstirbt. Nun muss sie sich mit ihrer Stiefmutter zusammenraufen und den familiären Goldschmiedebetrieb vor dem Ruin retten. Weitere Sorge bereitet ihr auch die demente Großmutter Maria. Als Katja einen Kunden im Elsass aufsucht laufen Vergangenheit und Gegenwart zusammen.
Die Autorin schafft es durch ihre authentischen Charaktere eine lebhafte und berührende Familiengeschichte aufzubauen. Gerade in die beiden Protagonistinnen Marianne und Katja konnte ich mich sehr gut hineinfühlen, ihre Sorgen, Ängste aber auch die glücklichen Momente mit schlagendem Herzen miterleben. Die traurige Stimmung, wenn ein nahes Familienmitglied stirbt ist bei jeder Silbe spürbar und auch die weihnachtliche Atmosphäre wird lebhaft eingefangen. Die weiteren Charaktere wie die Stiefmutter Julia, die kleine Ella und die Großmutter Maria sind sehr gut ausgearbeitet. Katjas beste Freundin Lotte mit ihrem positiven Einfluss hat mich so manches Mal schmunzeln lassen. Und Jonas mit seiner Vorliebe für Früchte mit Schokoglasur hatte ich bildhaft vor Augen. Dieses zu Herzen gehende Buch kann ich wärmstens empfehlen.

Mein Fazit:
Eine wunderbare Geschichte, mit der Angelika Schwarzhuber es geschafft, mich in Weihnachtsstimmung zu versetzen. Alles was zählt ist der Zusammenhalt der Familie und die Liebe. Gemeinsam lassen sich Hürden überwinden sowie Schicksalsschläge und Verluste bewältigen. Gut finde ich auch die Rezepte am Ende des Buches, von denen ich bestimmt das ein oder andere ausprobieren werde. Vor allen Dingen der Erdapfelkäse und Julias Weihnachtsschnitzel haben es mir besonders angetan.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Historische Saga mit Suchtfaktor

Töchter der Hoffnung
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Schon nach wenigen Zeilen befand ich mich gedanklich am Bodensee im idyllischen Städtchen Meersburg. Vom Lindenhof hatte ich einen bezaubernden Ausblick auf den See und saß mit Helena im kleinen Gewächshaus ...

Schon nach wenigen Zeilen befand ich mich gedanklich am Bodensee im idyllischen Städtchen Meersburg. Vom Lindenhof hatte ich einen bezaubernden Ausblick auf den See und saß mit Helena im kleinen Gewächshaus inmitten des verwilderten Gartens.
Wir lernen die Familie Lindner zur Zeit des 1. Weltkriegs kennen. Vater Gustav kommt kriegsversehrt von der Front zurück. Er hat ein sehr enges Verhältnis zu seiner ältesten Tochter Helena, deren Traum es ist aus dem Lindenhof nach dem Krieg ein Grandhotel zu machen. Zu ihren Halbschwestern Katharina, welche im Spital arbeitet und Lilly, deren Interessen eher bei den Freuden des Lebens liegen, hat sie ein inniges Verhältnis. Ihre Stiefmutter Elisabeth ist zu ihr, aber auch ihren eigenen Töchtern kühl und zurückhaltend. Um finanziell über die Runden zu kommen wird der Lindenhof vorübergehend in ein Lazarett verwandelt. Doch nicht nur der Schrecken des Krieges bedroht den Lindenhof, auch intrigante Machenschaften sind am Werk. Helena und ihr Vater setzen alles daran, den Gefahren zu trotzen. Mit der Ankunft des jungen Barons Maxim Baranow, dessen Flucht aus Russland gelungen ist, kommt nach und nach ein großes Geheimnis aus der Vergangenheit zu Tage. Jedoch auch ihm sind skrupellose Verfolger auf der Spur.
Ich habe diese Geschichte nicht nur gelesen, ich habe sie gelebt. Ich habe mit Helena und Käthe in der Küche gestanden und die köstliche Meersburger Schlosstorte kreiert, habe Katharina beigestanden bei der Pflege der verletzten Soldaten, hörte begeistert Pater Fidelis zu, der Lilly die Rezepte der Naturmedizin nahebrachte und habe mit Spannung die Geschichte der Familie Pawlowa verfolgt, der Maxim´s verstorbene Frau Lidia angehörte.
Ich kann nur sagen, wer die Schokoladenvilla liebt, wird von dem Auftakt dieser neuen Saga hellauf begeistert sein. Ich bin nur so durch die Kapitel geflogen. Eine ganz klare Leseempfehlung mit 5 Sternen von mir.

Fazit:
Ich bewundere an Maria Nikolai´s Büchern die bis ins kleinste Detail hervorragende Recherche, mit der historische Fakten und Dinge in eine aufwendige und spannende Familien- und Lebensgeschichte integriert werden. Der bildhafte Schreibstil versetzt den Leser mit seinem geistigen Auge sofort an den Schauplatz der Handlung mit all seinen Facetten. Gekonnt werden die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt, ohne dass man im Vorfeld auch nur nahezu den Ausgang erahnen kann. Sie gibt jedem ihrer Charaktere eine authentische Persönlichkeit, man hat das Gefühl jeder Person real zu begegnen. Mit dem Lesegenuss dieses Buches habe ich beschlossen, der mir unbekannten Landschaft des Bodensees einmal einen Besuch abzustatten, um mich von deren Schönheit eigenhändig zu überzeugen. Wenn das Glück mir zur Seite steht, werde ich vielleicht auch durch das Städtchen Meersburg schlendern und mir die erwähnten Schauplätze ansehen.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Zeitlos, berührend und mitreißend

Little Women. Beth und ihre Schwestern
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Dieses Buch ist ein echter Klassiker und bestimmt schon vielen Leser*Innen bekannt. Auch zahlreiche Verfilmungen sind im Laufe der Jahre entstanden. Doch immer wieder finde ich diese Geschichte sehr berührend. ...

Dieses Buch ist ein echter Klassiker und bestimmt schon vielen Leser*Innen bekannt. Auch zahlreiche Verfilmungen sind im Laufe der Jahre entstanden. Doch immer wieder finde ich diese Geschichte sehr berührend.
Die in Armut geratene Familie March hat 4 Töchter, die sanftmütige Meg, die burschikose Jo, die schüchterne Beth und die noble Amy. Ihr Vater nennt sie liebevoll meine „kleinen Frauen“. Doch so verschieden sie auch sind, herrscht Harmonie und Liebe unter ihnen. Die herzensgute Mutter erzieht ihre Töchter zur Eigenständigkeit, jede mag glücklich werden auf ihrem Weg. Der betuchte Nachbarssohn Laurie wächst wie ein Bruder mit den Mädchen auf. Der erste Teil des Buches handelt über die Zeit des Erwachsenwerdens, der zweite Teil widmet sich dem eigenen Leben mit Ehepartner und Kindern.
Auch mit der neuen Übersetzung konnte mich die bezaubernde und berührende Geschichte der Schwestern begeistern. Der mitreißende und lebhafte Schreibstil gibt einem das Gefühl, , als wäre man mittendrin und würde jedes Erlebnis – sei es nun gut oder schlecht – persönlich miterleben. Ich habe gelacht, geweint, mitgefiebert, gehofft und mich auf einer endlosen Wellenbewegung ins Amerika der 1860er Jahre tragen lassen. Jeder einzelne Charakter des Buches ist einzigartig und bis ins kleinste Detail authentisch dargestellt. Dies bestimmt aus dem Grund, dass die Autorin ihre eigene Lebensgeschichte hat einfließen lassen. Allen voran mag ich Jo am liebsten, mit ihrem Willen, sich nicht dem gesellschaftlichen Zwang zu beugen und ihren Traum zu verfolgen. Immer wieder bin ich glücklich, dass auch sie ihre Liebe findet.

Fazit:
Eine wunderschöne und zu Herzen gehende Geschichte, die man auch in Jahren noch gerne lesen wird mit. Auch mit der neuen Übersetzung lebt der Charme und die Ausstrahlung des Klassikers weiter. Die Gestaltung des Schutzumschlages, des Hardcovers sind eine wahre Augenweide und schmücken jedes Bücherregal. Noch hinreißender sind die zahlreichen Illustrationen von Kera Till im Inneren des Buches. Die liebevollen und verspielten kleinen Details sowie große ein- und doppelseitige Bilder in zarten, pastelligen Farben vereinen hervorragend die moderne Darstellung einer Geschichte aus vergangenen Zeiten. Ein absolutes Lesehighlight und Augenschaums.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Spannender Auftakt zur neuen Bestseller-Trilogie

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Wie es sich für einen Kerstin Gier-Fan gehört, hatte ich das Buch schon lange vorbestellt. Auf Fotos sah die Ausgabe ja schon wunderschön aus, aber in Natura ist es wirklich ein Traum. Sowohl der Schutzumschlag ...

Wie es sich für einen Kerstin Gier-Fan gehört, hatte ich das Buch schon lange vorbestellt. Auf Fotos sah die Ausgabe ja schon wunderschön aus, aber in Natura ist es wirklich ein Traum. Sowohl der Schutzumschlag als auch das Hardcover selbst sind einzigartig gestaltet mit liebevollen Illustrationen und stimmten mich ein für die enthaltende magische Geschichte.
Der Schreibstil ist wie immer herrlich flüssig, gewürzt mit einer gesunden Portion Humor. Die Kapitel sind abwechseln aus Sicht der beiden Hauptcharaktere Quinn und Matilda geschrieben, was mir gut gefiel.
Quinn wirkt anfangs ziemlich arrogant und selbstverliebt, jedoch merkte ich schnell, dass der Schein trügt. Auf der Geburtstagsparty seines besten Freundes Lasse trifft er auf das sonderbare Mädchen Kim und kurz darauf werden die beiden von seltsamen Wesen verfolgt und Quinn beginnt Dinge zu sehen, die es eigentlich gar nicht geben kann. Zu verrückt, als dass er sie jemandem erzählen könnte.
Da steht eines Tages Matilda in seinem Zimmer, eine der „biblischen Plagen“ von gegenüber, der er die Geheimnisse verrät. Doch Matilda ist keinesfalls so wie ihre christliche Familie, die sie enorm unterdrückt und in die Rolle des schwarzen Schafes drängt. Matilda hat mir sofort gefallen. Sie ist liebenswert, hilfsbereit, wenn sie will ziemlich schlagfertig und humorvoll. Und sie liebt Fantasyromane, was ihr und Quinn noch sehr hilfreich wird. Denn nichts ist wie vorher. Es gibt geheimnisvolle Bekanntschaften, Ausflüge in die Zwischenwelt – genannt „Saum“ - und man offenbart Quinn, dass er ein Nachfahre der Arkadier ist. Sein Vater – der vor seiner Geburt starb – war zur Hälfte Arkadier, doch niemand weiß wessen Kind er war. Und dann ist da noch die Prophezeiung, die veranlasst, dass sich einige Verfolger an Quinns Fersen heften. Mit Hilfe von Matilda sowie den Saum-Wesen Fee, Hyazinth, Prof. Cassian und Bax macht er sich auf ins Abenteuer und auf die Suche nach seiner Herkunft.

Fazit:
Kerstin Gier schafft es immer wieder mich nach wenigen Zeilen mit ihren Fantasy-Büchern in ihren Bann zu ziehen. Wie schon bei der Edelstein- und Silber-Trilogie hat sie mit dem Auftakt dieser Trilogie liebenswerte und detailreiche Charaktere und Wesen geschaffen. Durch die bildhaften Beschreibungen gestaltete sich in meinem Kopf auch die „Zwischenwelt“ mit all ihren Facetten. Mit einer großen Portion Magie und Spannung bewegte ich mich zügig durch die Geschichte, deren vorzeitiges Ende viel zu schnell kam. Vielen Dank Kerstin Gier, dass Du immer wieder neuen Schwung in mein jung gebliebenes Fantasy-Herz bringst. Falls mir die Wartezeit auf Band 2 zu lang wird, werde ich mit Hilfe von „Angelika“ einen gedanklichen Ausflug in den Saum unternehmen.

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