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Veröffentlicht am 17.04.2022

Innovativer Auftakt

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Ich tue mir immer wieder schwer, den ersten Band einer Reihe zu bewerten, da die Geschichte ja noch nicht abgeschlossen ist und noch viel offen ist. Aber bis jetzt bin ich von den Protagonist:innen, der ...

Ich tue mir immer wieder schwer, den ersten Band einer Reihe zu bewerten, da die Geschichte ja noch nicht abgeschlossen ist und noch viel offen ist. Aber bis jetzt bin ich von den Protagonist:innen, der Welt und dem Handlungsrahmen positiv überrascht.

Ich hatte einfach genug von diesen „random Waisenmädchen findet heraus, dass es auserwählt ist eine Welt zu retten, von der es nichts wusste, trifft einen random Typen der dunkel, sexy, geheimnisvoll und arrogant ist, und rettet die Welt obwohl gefühlt jede:r Statist:in besser qualifiziert gewesen wäre“- Fantasy. Da hat mich dieser Klappentext sofort gepackt und das Cover hat mir auch sehr gut gefallen.

Das Buch ist innovativ, leicht zu lesen, vielseitig und hat mir ein paar nette Lesestunden beschert. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich in der Welt zu orientieren und manchmal bin ich mit den vielen Fantasy-Worten etwas durcheinandergekommen, aber bei so einer detaillierten Welt ist das auch kein Wunder. Die Autorin hat hier nicht nur ein Buch geschrieben, sondern eine ganz neue Welt erschaffen. Nachdem ich diese Art der Fantasywelt noch nicht kannte, haben sich auch die Plottwists und Handlungsstränge, die ich in vielen Fällen wirklich nicht kommen sehen habe, sehr natürlich entfaltet.

Zeitweise war mir die Stimmung etwas zu düster, aber wer den Klappentext gelesen hat, kann sich vorstellen, dass das bei der Handlung durchaus passt.

Die Figuren wirkten authentisch, auch wenn sie nicht immer sympathisch waren. Sie waren echt. Und ich fand es total erfrischend, dass endlich mal eine Frau einen höheren sozialen Status hat, als der Mann.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Persönliche Einblicke in die Biographie einer bewundernswerten Frau

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
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Bernardine Evaristo ist seit Girl, Woman, other wahrscheinlich jedem literaturinteressierten Menschen ein Begriff. Ich habe das Buch damals verschlungen und war dementsprechend neugierig auf Manifesto. ...

Bernardine Evaristo ist seit Girl, Woman, other wahrscheinlich jedem literaturinteressierten Menschen ein Begriff. Ich habe das Buch damals verschlungen und war dementsprechend neugierig auf Manifesto.

Das Cover hätte mich persönlich nicht angesprochen, wenn ich nicht schon Fan der Autorin wäre. Als begeisterte Leserin weiß ich allerdings, dass alleine der Name Bernardine Evaristo auf einem Cover ein Highlight bedeutet. Bei ihr braucht man keinen Schnickschnack, weil sie als Person aussagekräftig genug ist.

Der Sprachstil war wirklich angenehm zu lesen und sie erzählt ihre Geschichte, trotz einiger härteren Themen mit einer Leichtigkeit, sodass man nur die Seiten fliegt. Aber das sollte bei einer Autorin ihres Kalibers nicht weiter überraschen.

Was mich allerdings überrascht hat, war der persönliche, ehrliche und fast schon intime Einblick, den sie uns in ihr Leben ermöglicht hat. Neben einigen Anekdoten aus ihrer Kindheit, dem Aufdecken strukturellen Missstände und einen differenzierten Einblick in die englische Literaturszene, werden auch die Geschichten hinter der Entstehung ihrer Werke genauer betrachtet.

Ein weiteres Highlight waren für mich die Familienfotos, die das Buch zu etwas persönlichem gemacht hat. Über eine Familie zu lesen ist eine Sache. Die Familie zu sehen, ihre Körpersprache, ihre Mimik und den Blick ihrer Augen zu betrachten, macht das ganze noch „echter“.

Ich kann das Buch jedem Menschen empfehlen, der die Geschichte hinter der preisgekrönten Autorin und ihrer Werke kennenlernen will. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Neue Perspektiven und die Frage nach Zugehörigkeit

Zusammenkunft
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Da das Buch wirklich sehr kurz und der Sprachstil angenehm ist, habe ich es sehr schnell durchlesen können. Anfangs hat es ein bisschen gedauert, bis ich in der Story drinnen war. Durch die voneinander ...

Da das Buch wirklich sehr kurz und der Sprachstil angenehm ist, habe ich es sehr schnell durchlesen können. Anfangs hat es ein bisschen gedauert, bis ich in der Story drinnen war. Durch die voneinander unabhängigen Szenen habe ich eine Weile gebraucht, um den Kontext und den Zusammenhang zu verstehen, Aber umso länger ich in dem Buch gelesen habe, umso genialer fand ich den Aufbau.

Augenblick um Augenblich – Szene um Szene – wächst so das Bild einer Gesellschaft, die sich Schritt für Schritt als unsere Realität entpuppt. Durch das gezielte Auslassen von Szene wird der Fokus auf das scheinbar Selbstverständliche gerichtet und Aspekte unseres Zusammenlebens beleuchtet, die sonst untergehen.

Meine Lebensrealität unterscheidet sich gravierend von dem Leben der Protagonistin und ich konnte ihre Handlungen nicht immer verstehen, aber sie wirkte wie eine authentische Protagonistin, die mir eine neue Perspektive eröffnen konnte. Die Stimmung wirkte auf mich schwermütig, fremdgesteuert, als würde die Protagonistin die Welt durch eine Glasscheibe betrachten. Als wäre sie dabei, aber kein Teil dieser Gesellschaft. Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt.

In „Zusammenkunft“ wird die Frage nach Zugehörigkeit und Identität gestellt. Verschiedene Gedankengänge und neue Perspektiven werfen eine Menge Fragen auf, die ich auch nach dem Lesen noch immer nicht beantworten kann und lassen mich auch ein bisschen unbefriedigt zurück.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es für mich ein komplett neuer Stil war und, obwohl das Thema ernst ist, konnte mich die schöne Sprache und die sensiblen Gedankengänge von dem Buch begeistern.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Unterhaltsam und lebensnahe

Fanny und die Liebe
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Ester ist in Fanny verliebt, aber Fanny will nicht verliebt sein. Vielleicht später einmal. Jetzt ist Fanny verwirrt und Ester unglücklich. Können die beiden jetzt noch befreundet sein?

In der Geschichte ...

Ester ist in Fanny verliebt, aber Fanny will nicht verliebt sein. Vielleicht später einmal. Jetzt ist Fanny verwirrt und Ester unglücklich. Können die beiden jetzt noch befreundet sein?

In der Geschichte werden verschiedene Themen aus Fannys Sicht angesprochen. Diese war, auch für mich als Mittzwanzigerin, sehr unterhaltsam und ich musste durch ihre Gedankengänge immer wieder selbst laut auflachen. Die Beobachtungen aus der Sicht eines Kindes sind wirklich sehr gut gelungen.

Das Thema Liebe wird genau so thematisiert, dass es Kinder dort abholt, wo sie gerade sind. Es gibt nicht zu viel Information, keine Überforderung, sondern nur Fanny und ihr Umfeld, in dem jeder eine andere Beschreibung für Liebe hat. Das Thema Diversität wird, wie ich nach dem Klappentext vermutet habe, angesprochen, wenn auch auf eine schlichte und kindgerechte Weise.

Ich bin von den verschiedenen Familienmodellen, die angesprochen werden, sehr begeistert. Fernbeziehungen und alleinerziehende Mütter, die eine Freundin hatten, sind sonst in der Kinderbuchwelt etwas unterrepräsentiert.

Ein Highlight waren auch die Illustrationen, die bestimmt nicht lange schwarz-weiß bleiben werden und rosarote Zwischenblätter. Und ja, trotzdem können auch Jungs dieses Buch in die Hände nehmen und lesen, ohne in Flammen aufzugehen! Wir haben es ausprobiert.

Die Sprache ist wirklich sehr einfach gehalten, sodass jedes Kind, das lesen kann, dieses Buch verstehen kann. Als siebenjährige wäre mir die Sprache schon etwas zu schlicht gewesen, aber ich war eine absolute Streberin und jedes Kind sollte sich in seinem eigenen Tempo entwickeln können.

„Fanny und die Liebe“ ist ein unterhaltsames und liebevoll gestaltetes Buch, das Kinder gut abholt. Es ist lebensnahe und zeigt auf, dass Freundschaft auch etwas Schönes ist und es nicht immer Liebe sein muss.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Zwischen fragiler und toxischer Männlichkeit

Sei kein Mann
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In diesem Buch werden Geschlechtsstereotype und deren Auswirkungen auf die Menschen aus der männlichen Perspektive kritisiert.

Auch wenn es häufig Frauen sind, die das Patriachat kritisieren, hat es auch ...

In diesem Buch werden Geschlechtsstereotype und deren Auswirkungen auf die Menschen aus der männlichen Perspektive kritisiert.

Auch wenn es häufig Frauen sind, die das Patriachat kritisieren, hat es auch negative Auswirkungen auf Männer. Feminismus ist nämlich kein Frauenthema und von Gleichberechtigung profitieren letztendlich alle Geschlechter.

Neben wissenschaftlichen Fakten werden in diesem Buch auch persönliche Erlebnissen des Autors mit Männlichkeit im interkulturellen Vergleich sowie Geschlechterrollen in Liedtexten besprochen.

Ich fand das Buch sehr spannend, da es mir einen neuen Blickwinkel eröffnet hat.

Durch die vielen Themen, die angeschnitten wurden, hat mir etwas die Tiefe gefehlt aber als Einstiegsliteratur in die Thematik oder um den eigenen Blickwinkel etwas zu erweitern hat es mir sehr gefallen.

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