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Veröffentlicht am 13.12.2021

Eine mitreißende Zeitreise

Die Uhrmacherin – Im Sturm der Zeit
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Sarah wollte den Erinnerungen entfliehen und einen Neuanfang für sich. Sie hatte sich entschieden nach Grenchen zu gehen, um dort bei der Familie Schneider eine Stelle als Hauslehrerin anzunehmen. Den ...

Sarah wollte den Erinnerungen entfliehen und einen Neuanfang für sich. Sie hatte sich entschieden nach Grenchen zu gehen, um dort bei der Familie Schneider eine Stelle als Hauslehrerin anzunehmen. Den aufstrebenden Uhrenort hatte sie sich größer vorgestellt. Als das Dienstmädchen nicht pünktlich zu Hause ist, entdeckt Sarah sie tot am Waldesrand. Der Landjägerkorporal Gideon Ringgenberg findet keine Hinweise, die gegen einen Unfall sprechen. Sarah glaubt nicht daran. Sie kämpft für Gerechtigkeit und schießt dabei fast über das Ziel hinaus. Bei ihren Nachforschungen intensiviert Sarah den Kontakt zu Paul Schneider, den ältesten Sohn ihres Dienstherrn. Paul führt sie in die besondere Welt der Uhrenkunst ein, so dass ihre Leidenschaft geweckt wird.

Dieses ist der erste Band einer Schweizer Uhrensaga, die 1873 beginnt. Die Uhrenkunst nimmt in diesem Roman nur einen geringen Stellenwert ein, aber mit jeder Seite ist spürbar wie die Begeisterung von Sarah für Uhren wächst. Gleichzeitig verfolgt sie hartnäckig ihre Ziele, um sich ihren Traum zu erfüllen.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend, manchmal blitzt durch die Wortwahl auch eine Prise Humor hervor. Neben der Geschichte um Sarah habe ich einiges über die Schweiz gelernt, die Uhrenindustrie in Grenchen und die Konfessionskriege, die sich dort abgespielt haben. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner Entwicklung nachvollziehbar. Historische und fiktive Personen spielen ausgezeichnet zusammen und bereichern das Geschehen. Hilfreich sind das Personenregister am Ende des Buches und allgemeine Schweizer Ausdrücke sowie einige Begriffe aus der Uhrenindustrie.

Mich hat dieser historische Roman schnell in seinen Bann gezogen, streckenweise war er spannend wie ein Krimi. Er bot mir unterhaltsame Lesestunden und nun freue ich mich bereits auf die Fortsetzung der Uhrensaga.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Wein muss rein

Wein muss rein!
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Das Kochbuch wirkt auf den ersten Blick sehr ansprechend und edel. Durch die schöne Aufmachung wird man so gleich verführt es durch zu blättern.
Es hat sechs Hauptunterteilungen und beginnt mit einem Gruß ...

Das Kochbuch wirkt auf den ersten Blick sehr ansprechend und edel. Durch die schöne Aufmachung wird man so gleich verführt es durch zu blättern.
Es hat sechs Hauptunterteilungen und beginnt mit einem Gruß aus der Weinküche. Hier findet man kleine Gerichte wie Suppen und Terrinen, die als Vorspeisen gedacht sind, die man aber auch als Begleitung zu einem Glas Wein nehmen kann. Anschließend findet man Gemüsebeilagen einschließlich leckerem Risotto zu den Hauptgerichten, die aber auch teilweise alleine gegessen werden können. Danach folgen klassische Fleischgerichte von Rind, Schwein, Lamm, Geflügel und Wild. Im nächsten Kapitel gibt es verschiedene Rezepte zu Fisch und Meeresfrüchten, da Wein hervorragend hierzu passt. Im Vergleich zu anderen Kochbüchern wird diese Passage nicht am Rande abgehandelt, sondern es gibt mehr Fischrezepte als Fleischrezepte. Was mich als Fischliebhaber freut. Aber auch der Nachtisch darf nicht fehlen und so gibt es einige traumhafte Desserts mit Schuss. Im letzten Kapitel findet man noch Rezepte zu hausgemachten Brühen, Fonds, Rotweinsauce und selbstgemachten Nudeln. Am Ende wird das Buch abgerundet durch ein Rezeptverzeichnis sowie ein alphabetisches Register.
Zu jedem Gericht gibt es ein ansprechendes Foto, welches sogleich auch Appetit macht. Zwischen den Rezepten findet man humorvolle Federzeichnungen von Peter Gaymann, die dieses Kochbuch zu etwas Besonderes machen.
Ich habe die Kartoffelsuppe und die Rotweinsauce bisher nachgekocht. Dank der guten Anweisungen ist es mir leicht gelungen und meiner Familie hat es geschmeckt. Gut hat mir gefallen, dass es keine exotischen Zutaten gibt, die man nur einmal nimmt und dann nie wieder. Gewünscht hätte ich mir noch Angaben zur Zubereitungszeit und nicht nur die reinen Kochzeiten.
Ich finde, dieses Kochbuch, welches sich durch die Aufmachung von anderen abhebt, eignet sich hervorragend als Geschenk und dieses nicht nur für Weinkenner.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Weihnachtliche Lesestunden

Das Inselweihnachtswunder
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Carola war gerne Pastorin im Friesendom von Nieblum. Sie begleitete Menschen auf allen Wegstrecken des Lebens. In ihrem Beruf fühlte sie sich wohl, doch der Heiligabend bereitete ihr immer Probleme. Als ...

Carola war gerne Pastorin im Friesendom von Nieblum. Sie begleitete Menschen auf allen Wegstrecken des Lebens. In ihrem Beruf fühlte sie sich wohl, doch der Heiligabend bereitete ihr immer Probleme. Als Single saß sie an diesem Abend allein zu Hause, während alle anderen gemeinsam mit ihren Familien Weihnachten feierten. Als Carola nach Hallig Langness fährt, um den dortigen Pastor zu vertreten, tritt der Organist Torin mit einer Bitte an sie heran. Seine alte Großmutter wird voraussichtlich Weihnachten nicht mehr erleben, ob die Pastorin nicht Heiligabend vorziehen könnte. Wird sie diese Bitte erfüllen? Durch das Auffinden eines Koffers treten einige überraschende Ereignisse ein, die fast an ein Wunder grenzen oder hatte der Troll Nis Puk seine Finger im Spiel?

Janne Mommsen hat einen wunderbaren Schreibstil und schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Ich fühlte mich mitgenommen auf die Insel Föhr, die ich sonst nur im Sommer erlebt habe. Saß im Friesendom und hörte den aufgeregten Blockflötenkindern zu. Sah einen Wohltäter über die Insel huschen und habe mir noch schnell auf der Promenade eine Tasse Kaffee gegönnt. Am liebsten hätte ich gleich meine Koffer gepackt und wäre nach Föhr gefahren, denn das Buch war viel zu schnell zu Ende.

Mit diesem Roman habe ich ausgezeichnete weihnachtliche Lesestunden verbracht.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Ein schöner Winterroman

Nordlichtträume am Fjord
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Die Hamburgerin Annabell wollte Abstand haben, um einen klaren Blick auf ein paar Dinge zu bekommen. Zu Hause war ihr dies nicht möglich gewesen, deshalb hatte sie sich auf die Fahrt nach Elvasund in Norwegen ...

Die Hamburgerin Annabell wollte Abstand haben, um einen klaren Blick auf ein paar Dinge zu bekommen. Zu Hause war ihr dies nicht möglich gewesen, deshalb hatte sie sich auf die Fahrt nach Elvasund in Norwegen begeben. Hier hatte sie eine Stelle als Saisonkraft auf den Hof von Berit Solberg angenommen, doch Berit bestreitet, mit ihr in Email-Kontakt gestanden zu haben. So gestaltet sich ihr erster Tag bei der Familie anders als erwartet, denn schon bei der Ankunft wird sie von einem wütenden Ganter angegriffen, zum Glück kommt der charismatische Nachbar Bjarne hinzu und befreit sie aus dieser misslichen Lage. Annabell und Bjarne finden Gefallen aneinander, doch können sie die Vergangenheit des anderen akzeptieren?

Julie Larsen hat eine angenehme Art, die Dinge zu beschreiben, so dass wunderbare Bilder vor den Augen entstehen, man sieht die norwegische Landschaft, die Nordlichter, die Schafe und das Dorf beim Schafabtrieb. Gleichzeitig sind die handelnden Personen charmant beschrieben. Es gefällt mir in dem Buch, dass nicht alles so Mainstream-mäßig abläuft. Es gibt Bjarne und Ole, die ein Handicap haben, aber auch Annabell, die mit ihrer Mutterrolle zu kämpfen hat, der sie sich nicht gewachsen fühlt. Die jeweilige Atmosphäre ist sehr ansprechend geschildert, wirkt auf mich aber nie kitschig. Die Handlung entwickelt sich zwar vorhersehbar, doch beim Lesen konnte ich die Zeit leicht vergessen. Es ist ein schöner Winterroman, der Lust auf eine kleine Auszeit macht, um die Nordlichträume zu besuchen.

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Veröffentlicht am 01.12.2021

Die Vergangenheit kommt ans Licht

Das Grab im Moor
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Gemeinsam mit ihrem Ehemann begab sich Alice Somerville auf Schatzsuche in den schottischen Highlands. Ihr Großvater hatte ihr eine verschlüsselte Schatzkarte hinterlassen. Im Moor stießen sie auf eine ...

Gemeinsam mit ihrem Ehemann begab sich Alice Somerville auf Schatzsuche in den schottischen Highlands. Ihr Großvater hatte ihr eine verschlüsselte Schatzkarte hinterlassen. Im Moor stießen sie auf eine vergrabene eckige Kiste. Darin befand sich in eine Leinwand eingeschlagen ein fast unbenutztes Motorrad aus dem Jahr 1944 und bei einer weiteren Grabung kam ein Arm zu Tage. Das Ehepaar informierte die Polizei. DCI Karen Pirie, die sich mit Cold Cases befasst, ermittelte in der Nähe an einem anderen Fall und sah sich den Tatort an.

Die Krimis von Val McDermid mag ich gern. Mehrere Erzählstränge verbinden sich in diesem Kriminalroman zu einer spannenden Handlung. Nach und nach kommt die Vergangenheit ans Tageslicht, so dass ich mich auch oft gefragt habe, was passiert als nächstes. Obwohl es sich hier um solide Krimikost handelt, hat mir das Buch unterhaltsame Lesestunden bereitet.

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