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Veröffentlicht am 14.12.2021

Nicht nur als Adventsgeschichte toll

Das Weihnachtsgespenst
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Bob, das kleine Gespenst, hat sich in den Kopf gesetzt, dass er ein Weihnachtsgespenst werden möchte, um geizige und gierige Menschen zu bekehren. Dazu muss er jedoch eine Prüfung ablegen und seine Fähigkeit ...

Bob, das kleine Gespenst, hat sich in den Kopf gesetzt, dass er ein Weihnachtsgespenst werden möchte, um geizige und gierige Menschen zu bekehren. Dazu muss er jedoch eine Prüfung ablegen und seine Fähigkeit unter Beweis stellen. Sophie, ein sehr schüchternes Mädchen, das keine Freunde hat, wird von ihren Eltern dazu gedrängt in der Theater-AG mitzuwirken. Sie bekommt die Hauptrolle als Ebenezer Scrooge in Charles Dickens Weihnachtsgeschichte. Als Bob und Sophie aufeinandertreffen, wird schnell klar, dass sie beide es nur gemeinsam schaffen können.

Allein das Cover dieser Adents- oder Weihnachtsgeschichte ist so liebevoll gestaltet, dass meine Tochter es erst einmal bestaunen musste. Bob, das Gespenst fand sie sofort total niedlich und so war sie sofort Feuer und Flamme für dieses Buch. Durch die Aufteilung in 24 Kapitel eignet es sich natürlich hervorragend als Adventskalendergeschichte, doch natürlich kann man sie auch so weg lesen. Weil die Geschichte zugleich lustig, niedlich und spannend ist, wurde ich meist zu mehr als einem Kapitel überredet. Total gefreut hat sich meine Tochter darauf, in jedem Bild den fast durchsichtigen Bob zu erkennen. Es sind wirklich ganz besondere Illustrationen, die hier die kindliche Vorstellung unterstützen.

Das Vorlesen mit unterschiedlichen Stimmen hat mir bei diesem Buch besonders viel Spaß gemacht. Pah! Fröhliche Weihnachten! - Die Anlehnung an die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens ist wirklich total gelungen und durch die modernen Elemente sehr erfrischend, auch wenn ich mich als Elternteil schon mal über die vielen Päckchen gewundert hätte, die im Laufe der Geschichte so eintrudeln. Über die Eltern von Sophie haben wir uns anfangs etwas geärgert, aber da es nicht nur um Weihnachten geht, sondern auch um Freundschaft und Mitgefühl, waren wir ziemlich sicher, dass es ein happy End geben wird. Wir haben sehr mitgefiebert und an einer Stelle mussten wir sogar ein paar kleine Tränchen verdrücken. Tobias Goldfarb hat es also wiederum geschafft, uns emotional zu berühren. So wie Bob den geizigen Fabrikanten und Geldscheffler Tim Bling. Ein Buch, das nicht nur zur Weihnachtszeit zeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt. 5 Weihnachtssterne und ein fröhliches Weihnachtsfest!

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Ausgezeichnete Krimispannung

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Pia Sander wird von ihrem Ex-Mann kontaktiert. Seine Agentin Maria Hauschild braucht Hilfe, da sie sich Sorgen um ihre Freundin Heike Wersch macht, vor deren Haus sie steht. Als Pia mit ihr das Haus betritt, ...

Pia Sander wird von ihrem Ex-Mann kontaktiert. Seine Agentin Maria Hauschild braucht Hilfe, da sie sich Sorgen um ihre Freundin Heike Wersch macht, vor deren Haus sie steht. Als Pia mit ihr das Haus betritt, finden sie Blutspuren und im Obergeschoss ist ein alter Mann mit Handschellen an das Treppengeländer gefesselt. Alarmiert schaltet sie ihren Chef Oliver von Bodenstein ein. Die Ermittlungen laufen alle an einem Punkt zusammen: dem angesehenen Literatur-Verlag Winterscheid. Dann wird die Leiche der Vermissten aufgefunden und ein weiterer Mitarbeiter des Verlages verunglückt bei einem Fahrradunfall. An einen Zufall glaubt niemand. Könnten die Fälle etwas mit den Querelen zu tun haben, die Heike Wersch durch einen Plagiatsvorwurf losgetreten hat? Oder liegt das Motiv in den Schatten der Vergangenheit?

Der 10. Fall von Oliver von Bodenstein und Pia Sander hat mich neugierig gemacht. Mir war die Reihe zwar bekannt, doch hatte ich den letzten Band vor Jahren gelesen. Trotzdem hatte ich keinerlei Mühe, mit den Protagonisten warm zu werden - im Gegenteil. Nele Neuhaus beschreibt ihre Charaktere unvergleichlich natürlich und lebendig, so dass man sofort Verbindung aufnehmen kann. Hin und wieder fließen zwar ein paar Details aus früheren Fällen ein, es wird aber nie näher darauf eingegangen, so dass man den Krimi auch sehr gut unabhängig von den Vorgängerbänden lesen kann. Sander und von Bodenstein, sowie das familäre Team des K11 waren mir sofort sympathisch. Am Anfang des Buches findet man sogar noch eine Personenliste, diese habe ich aber tatsächlich gar nicht gebraucht.

Schon mit dem Prolog wird klar, dass die Zusammenhänge in diesem Fall weit in die Vergangenheit reichen müssen und dass es einige Geheimnisse aufzudecken gilt, bevor der Fall abschließend gelöst werden kann. Und wenn ich etwas bei Krimis mag, dann sind es die Schatten der Vergangenheit, die auf die Gegenwart fallen. Der Plot hat mich auch wirklich sofort gefesselt und die über 500 Seiten flogen nur so dahin. Neuhaus schreibt so lebendig und subtil spannend, dass man mitten im Geschehen ist. Auch die Beschreibungen und die Gespräche waren nie langatmig, wie ich es schon oft in Krimis empfunden habe, sondern auf das Nötige reduziert. Witzig waren auch die wenigen hessischen Mundart-Aussagen. Da hätte ich mir fast ein paar mehr gewünscht, um das Lokalkolorit noch etwas besser herauszuarbeiten. Die Zusammenhänge des Falles waren plausibel und es war ein Vergnügen zu kombinieren, bis nahezu am Ende durch gute Ermittlungsarbeit Licht ins Dunkel kommt. Wirklich ein klassischer Krimi!

Besonders gut und interessant fand ich im Übrigen auch die Entwicklungen in den Privatleben der Protagonisten, die immer wieder kurz einfließen. Man kommt sich vor, wie ein Teil der Ermittlerfamilie. Insgesamt hat mich der 10. Fall ausgezeichnet unterhalten, so dass ich mir wohl auch noch die älteren Fälle vornehmen werde, um die Wartezeit bis zum nächsten zu überbrücken. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Sorgt beim Mitmachen für weihnachtliche Stimmung

Sing mit dem Rentier
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Das kleine Rentier liegt im Bett und träumt von einem wunderschönen Weihnachtsbaum. Der hat ihm so gut gefallen, dass es sich nach dem Aufstehen sofort auf den Weg in den Wald macht, um nachzusehen, ob ...

Das kleine Rentier liegt im Bett und träumt von einem wunderschönen Weihnachtsbaum. Der hat ihm so gut gefallen, dass es sich nach dem Aufstehen sofort auf den Weg in den Wald macht, um nachzusehen, ob es dort vielleicht den Baum seiner Träume gibt. Doch allein schafft das Rentier das nicht, deshalb braucht es deine Hilfe.

In diesem wunderschönen und unaufdringlich gestalteten Bilderbuch ist die Weihnachtsstimmung des Rentiers auf jeder Seite sichtbar. Alles ist festlich dekoriert und es gibt jede Menge zu entdecken. Die Welt draußen ist winterlich verschneit, so dass die warmen Farben gut zur Geltung kommen. Auf etwa jeder zweiten Doppelseite wird zunächst die Geschichte des Rentiers in kurzen Reimen weitererzählt, bevor die kleinen Zuhörer zum Mitmachen und Mithelfen angeregt werden. Sie dürfen pusten, kippen, schütteln, anstupsten etc. Geschichte und Aufforderung sind schnell gut zu unterscheiden, da verschiedene Schriftarten verwendet wurden. Die darauffolgende Seite zeigt oft, in welcher Art die Interaktion der Kinder die Geschichte beeinflusst hat.

Sobald das Rentier im Wald ist, tauchen auch noch andere Tiere auf, z.B. gibt es auf einigen Seiten gut versteckte Hasen, die die Kinder entdecken können und auch die Möglichkeit, sie oder andere Tiere zu zählen. Denn das Rentier erhält nicht nur Hilfe von den Lesern, sondern auch von seinen Freunden aus dem Wald, so dass am Ende richtige Weihnachtsstimmung aufkommt. Ein wunderschönes Mitmachbuch für Kinder ab dem Kindergartenalter und auch meine ältere Tochter mit ihren 7 Jahren hatte noch Spaß daran. Es verkürzt und auf alle Fälle die aufregende Wartezeit bis zum Heiligen Abend und das gemeinsame Singen ist einfach toll. Ich kann das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Spannende Vergangenheitsbewältigung

Das Geheimnis
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Ulla wurde 1969 mit neun Jahren von ihrer Mutter Helga, einer Künstlerin, welche in einer Kommune auf dem Moarhof lebte, zum Vater abgeschoben. Die Werk und Installationen von Helga waren immer recht düster ...

Ulla wurde 1969 mit neun Jahren von ihrer Mutter Helga, einer Künstlerin, welche in einer Kommune auf dem Moarhof lebte, zum Vater abgeschoben. Die Werk und Installationen von Helga waren immer recht düster und niemand verstand wirklich das Motiv hinter der Kunst. Jahrelang litt Ulla unter der Zurückweisung ihrer Mutter und obwohl sie es besser machen will, hat auch sie Probleme mit ihrer Tochter. Im Sommer 2020 beschließt Ulla ein paar Tage in dem alten Häusl ihrer Mutter auf dem nun umgebauten Hof an Chiemsee zu verbringen und ahnt noch nicht, dass dort etwas wartet, das ihr das Geheimnis von Helga offenbaren wird.

Schon beim Lesen des Klappentextes dachte ich: Das ist genau das richtige Buch für mich! Geheimnisse in der Vergangenheit, die nur darauf warten von mir gelüftet zu werden. Ich war sofort von der zunächst ruhigen, aber subtil spannenden Schreibweise gefesselt. Ellen Sandberg erzählt in mehreren Zeitebenen und aus der Perspektive unterschiedlicher Personen, so dass man der Lösung nur Stück für Stück näher kommt, immer ahnend, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Die ganze Zeit ist da das Gefühl einer Bedrohung in der Vergangenheit und man möchte gar nicht aufhören zu lesen, um endlich zu erfahren, welches Ereignis dazu geführt hat, dass Helga ihre Tochter ablehnte.

Überhaupt geht es auch viel um Mutter-Tochter-Beziehungen, Frauenbilder und darum, was man mit dem Leben noch anfängt, wenn man älter wird. Die Handlungen und Gedanken der Personen fand ich dabei sehr glaubwürdig und authentisch, eben weil sie nicht so sympathisch und perfekt waren, so dass ich mir vorkam wie jemand, der ganz nah dabei ist. Ich hab das Buch dann auch in einem Rutsch durchgelesen. Trotz oder gerade wegen der ganzen in der Vergangenheit schlummernden schrecklichen Geheimnisse habe ich mich total gut unterhalten gefühlt, daher gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Wunderschön gestaltetes Betthupferl

Mias kleine Schlafmusik
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Für die kleine Mia ist es Zeit ins Bett zu gehen. Doch natürlich fallen ihr noch ganz viele Sachen ein, die sie machen möchte. Da hört sie ein Geräusch aus dem Garten. Was war das wohl? Mia kommt beim ...

Für die kleine Mia ist es Zeit ins Bett zu gehen. Doch natürlich fallen ihr noch ganz viele Sachen ein, die sie machen möchte. Da hört sie ein Geräusch aus dem Garten. Was war das wohl? Mia kommt beim Tieresuchen langsam zur Ruhe bis deren Schlaflied sie zum Träumen bringt.

Dieses Pappbuch ist aus unserem Einschlafritual schon nach kurzer Zeit nicht mehr wegzudenken. Jeden Abend soll ich es meinen Töchtern vorlesen. Die wunderschönen Reime kommen genauso gut an wie die zauberhaften Bilder, die niedlich und kindgerecht, aber kein bisschen kitschig sind. Verwendet werden vor allem Töne, die sehr beruhigend wirken.

Besonders gelungen finde ich die Bilder des nächtlichen Gartens. Hier gibt es jede Menge Details zu entdecken, viele Tiere, die auch die Kleinsten schon erkennen, huschen durch das Bild. Sie bieten die Möglichkeit den Tag mit einem Gespräch darüber ausklingen zu lassen, sie zu zählen oder sie in ihren Verstecken zu suchen. Dabei sind die Bilder aber auch nicht zu wimmelig. Jede Unruhe wird vermieden. Größere Kinder können die Reimpaare im Text bald selbstständig ergänzen oder sogar die Verse auswendig aufsagen.

Für mich ist dieses Buch bereits für Kinder ab etwa 18 Monaten gut geeignet, da es stabile Pappeseiten hat. Zu alt wird man für diese zauberhafte Einschlafgeschichte anscheinend nicht. Meine Siebenjährige ist genauso begeistert wie ich. Ingesamt ein Buch, das ich wirklich sehr gern empfehle, nicht nur für Einschlafmuffel, sondern für alle, die mit ihren Kindern gern am Abend noch ein bisschen kuscheln. 5 Sterne

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