Highlight trotz der letzten sechs Seiten / spannend, actionreich, interessant, lädt zu Diskussionen ein
„Eingeholt“ ist der dritte Band der Thriller Reihe „Atlee Pine Serie“ und bei dieser Reihe würde ich vorschlagen mit dem ersten Buch „Ausgezahlt“ anzufangen. Denn der rote Faden durch die Reihe ist die ...
„Eingeholt“ ist der dritte Band der Thriller Reihe „Atlee Pine Serie“ und bei dieser Reihe würde ich vorschlagen mit dem ersten Buch „Ausgezahlt“ anzufangen. Denn der rote Faden durch die Reihe ist die Suche nach Mery, Atlees Zwillingsschwester, welche als Sechsjährige entführt worden ist. Jedes Buch hat einen abgeschlossenen Fall in sich, aber die Suche nach Mercy ist ein Fall, welcher sich durch mehrere Bücher zieht und auch mit diesem nicht abgeschlossen ist, ich freue mich somit auf weitere Bänder der Reihe. Der Autor David Baldacci gehört inzwischen zu meinen Lieblingsautoren, in meiner Jugend habe ich ihn gelesen und es dann wieder gelassen. Mit seinen neuen Reihen konnte er mich nun wieder überzeugen und ist in meiner Bewertung zudem deutlich aufgestiegen. Für mich ist das 508 Seite lange Buch, welches am 15.11.2021 im Heyne Verlag erschienen ist ein Highlight.
Atlee hat nun einen neuen Namen, Itzo Vicenzo, der sie vielleicht näher an ihre Schwester führen könnte. Im Gegensatz zu seinem Bruder gehörte Itzo jedoch nicht zur Mafia, aber wie weit geht man um den eigenen Bruder zu rächen? Doch so einfach kann die FBI Agentin keinen Kontakt zu ihm aufnehmen, denn Itzo ist vor Jahren spurlos verschwunden, aber vielleicht können seine Verwandten ihr weiterhelfen. Jedoch ist es schwer zu diesen Kontakt aufzunehmen, denn sein einer Sohn sitzt im Gefängnis und so versucht sie den Enkel zu kontaktieren. Damit stört sie jedoch die geplante Verhaftung. Zusammen mit John Puller, aus der gleichnamigen Reihe, versucht sie den Mann zu finden. Dabei bringen sie sich immer mehr in Gefahr je näher sie Itzos Enkel kommen.
Meine absolute Lieblingsreihe von David Baldacci ist die John Puller Reihe und so war ich natürlich überglücklich das er in diesem Buch eine Rolle spielt. John ist Spezialermittler der Militärpolizei, ein mutiger und kluger Mann. Ich liebe jedoch vor allem seinen Bruder Bobby, der mein Lieblingscharakter aus all meinen geliebten Thriller Serien ist. Atlee spielt jedoch weiter die Hauptrolle, so dass die Geschichte hauptsächlich aus ihrer Sicht erzählt wird. Die FBI Agentin ist mutig, taff und beißt sich in jeder Lage durch, egal wie verzweifelt oder bedrohlich diese ist. Ich mag sie sehr und finde das mit ihrer Assistentin Carol einer wunderbaren, mitfühlenden, eher älteren Frau ein Gegengewicht zur sehr tragischen Geschichte von Atlee, welche sie logischerweise sehr geprägt hat, gefunden wurde.
Die neuen Charaktere fand ich auch wieder sehr gelungen und die abgeschlossene Geschichte im Buch hatte es in sich, wobei ich leider sagen muss, dass es mich nicht schockiert hat, denn ich kann mir leider nur zu gut vorstellen, dass es so etwas gibt. Interessant fand ich Charaktere wo ich mir nicht sicher war ob ich sie nun in die Schublade böse oder gut stecken sollte. Mir haben diese Schattierungen gefallen, denn ich glaube es gibt kaum rein böse Menschen oder Menschen ohne jeglichen charakterlichen Makel. Der Fall mit John ist packend, actionreich und spannend. Der Fall um Mercy ist düster und grausam. Ich liebe es ja das wir diese Bücher in der Familie diskutieren und das seine Bücher bei uns so viele Diskussionsthemen aufwerfen. In diesem Buch stand die Familie im Vordergrund. Wie geht gehst du für dein eigenen Fleisch und Blut? Ist Blut immer dicker als Wasser? Wo endet deine alte Familie, wenn du eine neue gründest? Es gab auch Nebengeschichten über die sich zu sprechen lohnt.
Seine Bücher sind für mich einfach grandios, sobald ich anfange zu lesen, falle ich direkt in die Geschichte und würde das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen, um dann festzustellen, dass es leider schon zu Ende ist. Für mich war das Buch wieder ein Highlight, welches mich wunderbar unterhalten hat und wo ich mir leider nur zu gut vorstellen kann, dass beide Geschichten wahr sein könnten. Jedoch muss ich sagen das mich die letzten sechs Seiten verblüfft zurückgelassen haben. Ich zumindest habe sie nicht verstanden und sie haben mir auch nicht gefallen. Dennoch möchte ich dem Buch wegen diesen Seiten keinen Stern abziehen, denn bis auf diese Seiten war das Buch von David Baldacci ein reiner Lesegenuss für mich.