Würdet ihr gerne mit Toten sprechen können?
Die Bibliothek von EdinburghWie bereits angekündigt habe ich den ersten Band der Edinburgh Nights beendet und möchte euch meine Meinung dazu natürlich nicht vorenthalten.
Das Buch wird als eine Mischung aus "The Sixth Sense" und ...
Wie bereits angekündigt habe ich den ersten Band der Edinburgh Nights beendet und möchte euch meine Meinung dazu natürlich nicht vorenthalten.
Das Buch wird als eine Mischung aus "The Sixth Sense" und "Stranger Things" angepriesen, was ich nur bedingt nachvollziehen kann. Eigentlich hat es mit dem ersten nur die "Ich sehe tote Menschen"-Thematik und mit dem zweiten nur den "Es ist ein Kind verschwunden"-Plot gemeinsam. Vom Feeling und der Atmosphäre her ist es ganz anders.
Zuerst einmal fällt einem der rotzige Schreibstil auf, der aber wunderbar zur Hauptfigur Ropa passt. Sie ist eine mutige, sehr verantwortungsbewusste Jugendliche, die selten ein Blatt vor den Mund nimmt. Ich mochte sie sehr und sie hat auch die nötige Tiefe, um die Geschichte zu tragen. Auch die übrigen Charaktere sind selten flach (mit wenigen Ausnahmen), dafür aber manchmal ziemlich skurril gestaltet. Sie alle waren auf ihre Art toll, selbst wenn ich bei manchen gerne mehr über ihre Motive erfahren hätte.
Die Story an sich hat etliche originelle Einfälle zu bieten. Da wäre zum einen die Bibliothek der Toten, die allein schon ein ganzes Buch wert wäre, aber viel zu selten für meinen Geschmack vorkommt. Und zum anderen erwarten einen einige unerwartete Wendungen und Nebenschauplätze, die die Geschichte interessant machen.
Umso mehr hat es mich geärgert, dass kaum etwas über die Hintergründe erzählt wird. Man erfährt nicht viel über die Welt, die entweder in der Zukunft oder einer alternativen Realität spielt. Und das ist streckenweise verdammt verwirrend. Vor allem da Ropa über die Magietheorie sehr viel mehr preisgibt als über die Ereignisse, die zu dem veränderten Edinburgh geführt haben. Es werden nur ein paar Dinge angedeutet, viel zu wenig, um sich ein richtiges Bild zu machen.
Außerdem gab es so zwischendurch so manche Länge, in der der rote Faden schon fast verloren ging. Da hätte ich lieber mehr Infos über die Bibliothek bekommen,was hoffentlich im zweiten Band nachgeholt wird.
Ich werde "Das Hospital von Edinburgh" auf jeden Fall lesen, aber wenn es mich nicht mehr abholt als Band 1, könnt ihr euch bald auf ein weiteres Gewinnspiel freuen 😁
Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Schals.