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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2022

Stürmische Zeiten auf Windsor Castle

Die unhöfliche Tote
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Ein verschwundenes Gemälde, Drohbriefe und eine Leiche. Hinter den Palastmauern von Windsor Castle wird es der Queen und ihrer persönlichen Mitarbeiterin Rozi nie langweilig. Und so ermitteln die beiden ...

Ein verschwundenes Gemälde, Drohbriefe und eine Leiche. Hinter den Palastmauern von Windsor Castle wird es der Queen und ihrer persönlichen Mitarbeiterin Rozi nie langweilig. Und so ermitteln die beiden Damen und helfen der hiesigen Polizei bei der Lösung der Fälle.
Zeitlich ist das Buch vor dem Brexit angelegt. Die ein oder andere Spitze in dieser Hinsicht ist demnach enthalten. So wie auch Theresa May und ihr Schuhtick.
So ein Palast Haushalt ist schon eine Firma für sich. Dass die Queen nicht den Überblick verliert ist wirklich erstaunlich. Ich musste mich erstmal mit den ganzen unterschiedlichen Namen zurechtfinden.
Ich konnte mir die Queen hervorragend vorstellen. Sie wurde durch SJ Bennet erstaunlich gut getroffen. Man hat selbst im Buch die Liebe zu ihren Corgies gefühlt. Wobei mein persönliches Highlight Prinz Philip war. Besonders die typischen Eheszenen zwischen den beiden haben mir sehr gut gefallen.
Sprecherin Sandra Voss hat das Buch sehr gut gelesen und den verschiedenen Charakteren jedem sein gewisses Etwas gegeben, ihnen Leben eingehaucht. Das war unter anderem deshalb möglich, weil ausreichend und richtig gesetzte Pausen vorkamen.
Fazit:
Ein nettes Cosy-Crime Buch mit sympathischem Staatsoberhaupt. Einer Frau, die weiß was sie will und deren Terminplan gut gefüllt ist. Wer also gerade keine Tee-Einladung von HRH Queen Elizabeth erhalten hat kann sich gut unterhalten aufs heimische Sofa zurückziehen und dennoch Palastluft schnuppern.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Und was hat sich dieses Mal geändert?

Game Changer
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Von Neal Shusterman habe ich die Scythe-Trilogie gelesen, sowie den Einzelband „Dry“ und beide haben mir sehr gut gefallen. „Game Changer“ kann da leider nicht ganz mithalten.

Doch von vorne.

Neal Shusterman ...

Von Neal Shusterman habe ich die Scythe-Trilogie gelesen, sowie den Einzelband „Dry“ und beide haben mir sehr gut gefallen. „Game Changer“ kann da leider nicht ganz mithalten.

Doch von vorne.

Neal Shusterman versteht es, schwierige Themen sehr gut aufzuarbeiten, sie in eigenen Worten zu erklären und konstruktiv zu kritisieren. Es bleibt kaum ein Thema unangesprochen: Homosexualität, Klima, Rassismus, soziale Schichten, Flüchtlinge, und und und. Das ist wirklich eine Stärke von ihm. Während Scythe kreativ und sehr unterhaltsam mit dem Thema Tod umgegangen ist und er in „Dry“ das Thema der Wasserknappheit, Klimawandel und die Verhaltensweisen der Menschen angesprochen hat, sind es hier vor allem gesellschaftskritische Themen, die Jugend, das Leben an sich. Eingepackt in eine Geschichte von „was wäre wenn“. Wenn es danach gehen würde hätte ich ein paar Dutzend Zitate, die ich hier gerne auflisten würde, alle über Macht, Ignoranz, Bequemlichkeit, mangelndes Engagement und menschliche Dummheit. Aber dann hätte ich das Buch kopiert.

Meine Probleme hatte ich mit den Sprüngen, die der Protagonist immer wieder macht. Manchmal wußte ich nicht mehr wo ich mich befand. In welcher Zeit, welche Personen in der Zeit vorkommen, etc. Das ist auch der Grund, warum ich „nur“ 4 Sterne gegeben habe. Ansonsten ist die Handlung wirklich gelungen. Ich könnte mir das Buch aufgrund der angesprochenen Themen, der Handlung und des Schreibstils auch sehr gut als Schullektüre vorstellen. Endlich mal nicht so verstaubte „Klassiker“, durch die jede Klasse durch musste.

Fazit:

Seine Scythe-Reihe und Dryhaben mir insgesamt etwas besser gefallen. Sie lagen mir vom Thema irgendwie mehr. Bei Game Changer beweist Neal Shusterman seine sprachliche Gewandheit in Form von Gesellschaftskritik die on point ist! Bei mir wandert es definitiv ins Bücherregal. Es enthält einfach sehr viele, wichtige, gute Textstellen, die ich nicht missen möchte. Wem das Thema des Buches an sich zusagt erhält ein tolles Buch, das ernst ist und zeitgleich unterhält.

„Dinge, die dein Leben verändern – Dinge, die deine Welt verändern -, geschehen selten mit Vorwarnung.“ (S. 25)

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Achtet auf den Doppelmond!

Shelter
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„Wenn du mich findest, gebe ich auf. Wenn du mich nicht findest, finden sie dich.“ (S. 165)

„Shelter“ erinnerte mich anfangs sehr an das Buch bzw. den Film „Die Welle“. Bei beiden geht es um eine Idee, ...

„Wenn du mich findest, gebe ich auf. Wenn du mich nicht findest, finden sie dich.“ (S. 165)

„Shelter“ erinnerte mich anfangs sehr an das Buch bzw. den Film „Die Welle“. Bei beiden geht es um eine Idee, einen Versuch, der sich dann verselbstständigt und einer oder beide geht/gehen ordentlich nach hinten los. Vielleicht habe ich deshalb nicht so gut in die Geschichte reingefunden? Der Start war zumindest durchwachsen, hat sich dann aber nach dem ersten Drittel gebessert und am Ende mit der Lösung überrascht.
Dabei passt das Thema des Buches und der Schreibstil der Autorin hervorragend zum Jugendgenre. Ich habe schon einige Bücher von Ursula Poznanski gelesen und greife jedes Mal wieder gerne zu. Ihre Bücher sind meist einzigartig und glaubhaft geschrieben. Also zumindest die Darstellung der Clique und Freundschaften, des Studentenlebens, etc. geht– die Aliens jetzt weniger ….Ihr Schreibstil lässt sich gut lesen, ist leicht und locker.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Benny mochte ich sehr, auch wenn ich persönlich nichts für seine Theaterleidenschaft empfinde. Dagegen fand ich Liv speziell, dadurch aber auch spannend, weil sie eben nicht so 0815 war. Sie hat aber auch einen ordentlichen Klatscher an der Birne (sonst hätte sie das Experiment abgebrochen). Stellenweise konnte ich das Buch nicht abends lesen. Es war mir zu „gruselig“. Ich bin da aber auch zartbesaitet.
Das Cover ist auffällig und sehr schön gestaltet, wie eigentlich alle Poznanski-Bücher. Das rote OC ist etwas erhaben bzw. leicht in den Karton „eingeritzt“.
Fazit:
Von mir 4 Sterne. Meiner Meinung nach gibt es bessere Bücher von ihr. Jedoch: „Shelter“ ist spannend und die Handlung gut durchdacht. Insbesondere das Ende überrascht. Einen Stern Abzug gibt es von mir für die – zumindest am Anfang – sehr nahe an „Die Welle“ angelehnte Geschichte. Mich persönlich hat das etwas abgelenkt und irritiert. Die Handlung hat aber den Bogen zur eigenen Geschichte gefunden und deshalb kann ich das Buch auch guten Gewissens empfehlen z. B. als Weihnachtsgeschenk. Und? Gekauft?
„Du gehörst auch zu diesem Haufen von Gestörten? Glückwunsch.“ (S. 213)

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Fly High!

Der Himmel über dem Platz
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Mit diesem Buch hatte ich am Anfang so meine Schwierigkeiten, aber das hat sich dann relativ schnell gelegt.
>>“… und wie heißt es so schön auf diesem Plakat?“. Er zeigte auf ein Plakat des Verbandes, ...

Mit diesem Buch hatte ich am Anfang so meine Schwierigkeiten, aber das hat sich dann relativ schnell gelegt.
>>“… und wie heißt es so schön auf diesem Plakat?“. Er zeigte auf ein Plakat des Verbandes, auf dem ausdrücklich zu lesen stand, dass Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Geschlechterdiskriminierung, Drogen, Waffen und Beschimpfungen nicht erlaubt seien<<
Jo möchte nur eins: die beste Fußballerin werden. Dafür trainiert sie hart und wechselt sogar vom Frauenfußballclub zu den Jungs zu Blau Weiß. Die spielen einfach auf einem anderen Niveau. Allerdings wird sie nicht mit offenen Armen empfangen. Im Gegenteil, die Jungs machen es ihr so schwer, wie es nur eben geht. Manchmal sind es aber auch die Erwartungen ihres Vaters, der sie selbst in der Freizeit in seinem eigens im Garten angelegten kleinen Spielfeld zu noch mehr Training auffordert und darüber seine andere Tochter vergisst. Durch einen versehentlich verschossenen Ball lernt Jo den ungeliebten Nachbarn kennen. Er ist ein komischer Kauz der sich in einem großen Aquarium Piranhas hält, aber den alles entscheidenden Tipp für sie parat hält: Fly High!

Mir hat die Story ganz gut gefallen, auch wenn es nicht ganz meiner Altersklasse entspricht. Ich würde das Buch in erster Linie für Mädchen ab etwa 8 Jahren empfehlen. Es ist entsprechend einfach vom Schreibstil gehalten und hat nicht so lange Kapitel. Selbstverständlich darf aber auch jeder Junge oder auch jung gebliebene Erwachsene das Buch lesen, wenn es sie interessiert.
Das Buch reißt diverse Themen, die im frühen jugendlichen Alter wichtig sind, an. Zugehörigkeit, Abgrenzung, für sich selbst einstehen, was einem wichtig ist, Mobbing, Geschlechterdiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit. Auf knapp 200 Seiten kann man solche Themen auch nicht vertieft behandeln.
Jo als Charakter hat mir gut gefallen. Sie ist ein typischer Teenager mit den üblichen Problemen und hat es in ihrer Familie nicht immer einfach. Die Eltern sind geschieden, die Schwester ein ganz anderer Typ. Während Jo sich gerne beim Fußball verausgabt zieht es ihre Schwester Katrina auf die Ballettbühne. Geschwisterrivalitäten sind vorprogrammiert. Auch die behandelten Themen und die Art, wie diese in die Geschichte eingewoben wurden, haben mir gut gefallen.
Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen. Ich mochte den Nachbarn und die Erklärung, warum er so „schräg“ ist wurde auch geliefert. Mein persönliches Highlight des Buches.

Fazit:
Für junge Leser, vermutlich eher Mädchen, ab ca. 8 Jahren gut geeignet. Für mich selbst war es dann doch etwas zu einfach im Schreibstil und Story. Lass euch durch nichts und niemanden und vor allem nicht durch irgendwelche komischen Stereotypen aufhalten, Mädels. FLY HIGH!

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Ruhige See mit stürmischen Abschnitten

Die Leuchtturmwärter
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Emma Stonex „Die Leuchtturmwärter“ ist angelehnt an eine wahre Geschichte.
1972 verschwinden drei Leuchtturmwärter spurlos von der „Maiden“, einem Leuchtturm draußen auf einem kleinen Felsen im Meer. ...

Emma Stonex „Die Leuchtturmwärter“ ist angelehnt an eine wahre Geschichte.
1972 verschwinden drei Leuchtturmwärter spurlos von der „Maiden“, einem Leuchtturm draußen auf einem kleinen Felsen im Meer. Das unerklärliche dabei – die Tür war von innen verschlossen, zwei Wanduhren stehen beide jeweils auf viertel vor neun und der Tisch ist gedeckt. Für drei, nicht für zwei. Doch was ist mit Arthur, Vincent und Bill geschehen? Der Leuchtturm-Betreiber möchte die Sache nur schnell hinter sich bringen und präsentiert einen der drei als den Schuldigen, der alles ausgelöst hat. Gleichzeitig verpflichtet er die Hinterbliebenen niemals mit irgendwem über den Vorfall zu sprechen. Als Gegenleistung erhalten sie eine lebenslange Finanzspritze. Doch die offenen Fragen bleiben. Bis zwanzig Jahre später der Autor Dan über den Fall schreiben möchte und deshalb die Witwen der vermissten Leuchtturmwärter interviewt und die offenen Fragen erneut gestellt werden…
Die Geschichte wird in zwei Zeitachsen und mehreren Personen erzählt. Dabei ist die Erzählform anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, denn der Leser wechselt dabei ständig hin und her - liest ma jeweils nur die Antworten und Gedanken der jeweiligen Person z.B. bei den Interviews, nie aber die gestellten Fragen oder andere Reaktionen des Gesprächspartners um dann wieder statt Monologe zu Dialogen zu wechseln.
Das Erzähltempo ist eher gemächlich. Es passt sich ganz gut dem ruhigen Leben auf einem Leuchtturm an.
Die Charaktere sind alle unterschiedlich und gut ausgearbeitet. Gerade die Darstellung dieser unterschwelligen Spannungen, die im Laufe der Zeit entstehen, durch den Stress weil man nicht weiß was passiert ist, Vermutungen, Neid, etc. haben mir gut gefallen und mich ans Buch gefesselt.
Nur das Ende war nicht so wie ich es mir erhofft hatte. Das ging dann relativ schnell von statten. Es wurde logisch aufgeklärt, aber hatte irgendwie einen Cut, so als wenn man das Buch bis zum Finale in einem Rutsch schreibt und das Ende vier Wochen später beendet hätte. Irgendwie hat sich da nach meinem Gefühl der Erzählstil oder ich weiß auch nicht genau was geändert und es passte nicht mehr hundertprozentig zu den Seiten davor. Wie bei einer Kette am Fahrrad…Das ist auch der Grund, warum ich dem Buch „nur“ vier Sterne gebe.
Fazit:
Ein ruhiger, eher poetischer Roman, der einen durchs miträtseln, was passiert sein könnte, in seine Seiten zieht. Wer über ein schwächeres Ende hinweg sehen kann, der kann sich mit einer Decke aufs Sofa kuscheln und ein paar Stunden auf der „Maiden“ verbringen.

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