Wahnsinn! Große Liebe für dieses Buch
Blue – Wo immer du mich findestMeine Meinung
Ich habe dieses Jahr bereits die Blakely-Brüder-Reihe von Nikola gelesen und dann natürlich auch Ever, den ersten Band, der Paper-Love-Dilogie, und jedes Mal aufs Neue staune ich beim Lesen ...
Meine Meinung
Ich habe dieses Jahr bereits die Blakely-Brüder-Reihe von Nikola gelesen und dann natürlich auch Ever, den ersten Band, der Paper-Love-Dilogie, und jedes Mal aufs Neue staune ich beim Lesen darüber, wie versiert Nikola Hotel darin ist, mir eine Gänsehaut zu zaubern, weil ihre Emotionen so stark und so echt sind.
Jane ist allein. Weil ihre Mutter plötzlich gestorben ist. Weil ihr Bruder sie belogen hat. Und weil es ein Geheimnis gibt, von dem niemand erfahren darf. Da sie momentan nicht nach Hause will, schläft sie heimlich in dem Diner, in dem sie arbeitet. Zumindest lenkt der Job sie ab. Vor allem wenn Alex da ist. Alex, der arrogant, ironisch und aufbrausend ist. Und der sie trotzdem fasziniert. Denn nach und nach fällt ihr auf, dass der gutaussehende Politikstudent nur in bestimmten Situationen so bissig reagiert. Er scheint andere Menschen mit Absicht auf Distanz zu halten. Und als Jane den Grund dafür erfährt, bricht ihr das Herz …
Schon während des Lesens von Ever habe ich mich wahnsinnig auf Band 2 gefreut, weil man in den kurzen Szenen, in denen Alex und Jane vorgekommen sind, gemerkt hat, wie explosiv die Chemie zwischen den beiden ist – und so was liebe ich ja einfach. Und dieser kleine Vorgeschmack hat nicht zu viel versprochen. Im Gegenteil. Meine Erwartungen wurden eher noch übertroffen.
Ich bewundere Jane. Immer wieder habe ich beim Lesen darüber nachgedacht, wie scharfsinnig sie ist und wie viel sie mitbekommt. Sie hat eine unglaublich gute Beobachtungsgabe und obwohl sie Alex am Anfang so überhaupt nicht ausstehen kann, ist sie nicht blind für die nonverbalen Signale, die er seiner Umwelt sendet. Und dann ist sie so reif, sich ein zweites Bild von ihm zu machen, statt bei ihrer vorgefestigten Meinung zu verharren. Dabei hat Jane genug eigene Probleme, wie man aus Band 1 ja schon weiß, allem voran die Trauer um ihre plötzlich und erst kürzlich verstorbene Mutter. Nikola Hotel ist mit diesem Thema so feinfühlig umgegangen und trotzdem so lebensecht, dass ich tief beeindruckt war. Man spürt, dass Jane trauert … das muss sie nicht mal sagen. Und trotzdem bestimmt diese Trauer nicht ihr Leben, sie versinkt nicht in Schwärze, sondern schafft es sogar für andere (besonders Alex) da zu sein. Das hat mir unglaublich gut gefallen und auch dafür gesorgt, dass ich mich selbst beim Lesen immer wieder hinterfragt habe. Jane ist auf jeden Fall eine Persönlichkeit, die mir lange im Gedächtnis bleiben wird.
Und dann Alex. Gott, wie sehr hat mir dieser Kerl das Herz gebrochen. Ich liebe seinen Sarkasmus. Er war zwar am Anfang oft unangebracht und mehr als verletzend … aber dann aus seiner Wahrnehmung zu lesen, warum er das sagt, war einfach toll. Und natürlich lernt Alex auch, also bleibt sein Sarkasmus nicht so verletzend und teilweise musste ich bei seinen Antworten einfach herzhaft lachen. Er mag zwar nicht gut im Kommunizieren sein und am liebsten würde er sich auch fast alle Menschen vom Hals halten, aber ihm sind die Gefühle der anderen dennoch nicht egal. Wie oft hat mein Herz mit ihm geblutet, weil er innerlich so verletzt ist und so sehr mit sich selbst kämpft. Diese Kämpfe aus seiner Sicht mitzuerleben (ich sag nur Feuerzeug-Szene) war so echt, so berührend, weil man seinen Schmerz hautnah am eigenen Körper spürt.
Wäre ich Nikola Hotel nicht schon total verfallen, spätestens nach diesem Buch wäre ich es.
Fazit
»Blue – Wo immer du mich findest« ist mit eines der emotionalsten und berührendsten Bücher, die ich 2021 gelesen habe. Jane und Alex sind zwei bewundernde Charaktere … so vielschichtig, so echt und umsichtig, dass ich einfach nur meinen Hut vor Nikola Hotel ziehe für diese Leistung. Ich kann nur jedem wärmstens ans Herz legen dieses Buch (und auch ihre anderen aus dem Kyss Verlag) zu lesen. Eslohnt sich. Es ist nicht nur eine Liebesgeschichte. Irgendwie schafft die Autorin auch, dass man sich selbst reflektiert. Große Liebe für dieses Werk!
PS: (Achtung möglicher Spoiler) Warum ist Misophonie bitte keine anerkannte Krankheit??