Profilbild von schnaeppchenjaegerin

schnaeppchenjaegerin

Lesejury Star
offline

schnaeppchenjaegerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit schnaeppchenjaegerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2021

Zäher Handlungsverlauf mit schwerfälligen Ermittlungen. Erst am Ende spannend und annähernd wie ein Thriller.

Teufelsnetz
0

An einem eisigen Strand bei Helsinki wird die Leiche einer jungen Frau angespült, die wie ein Manga-Mädchen gekleidet ist. Sie war offenbar illegal aus der Ukraine eingereist. Zeitgleich verschwinden zwei ...

An einem eisigen Strand bei Helsinki wird die Leiche einer jungen Frau angespült, die wie ein Manga-Mädchen gekleidet ist. Sie war offenbar illegal aus der Ukraine eingereist. Zeitgleich verschwinden zwei Blogger, Lisa Yamamoto, eine junge Finnin mit japanischen Wurzeln, und ihr Exfreund Jason Nervander. Während Jason einen Fetisch für Sado-Maso hatte, interessierte sich Lisa künstlerisch für den Mangakult.
Die Ermittlungen ergeben eine Verbindung zwischen der Leiche und den Bloggern. Lisa hatte in ihren Socialmedia-Profilen für Kambo geworben, ein Froschgift, das in den sozialen Netzwerken als alternatives Heilmittel gepriesen wird und mit dem das Manga-Mädchen behandelt wurde.

"Teufelsnetz" ist nach "Hexenjäger" der zweite Band aus der Reihe um Hauptmeisterin Jessica Niemi, der ungefähr sechs Monate später handelt. Es ist nicht unbedingt nötig, den Vorgänger zu kennen, hilft jedoch weiter um den persönlichen Hintergrund von Jessica besser zu verstehen. In diesem Band gibt es weitere Andeutungen auf ihre Vergangenheit, die sie nicht nur persönlich durch Albträume von ihrer toten Mutter, ihres toten Bruders und ihres toten Mentors Enre belasten, sondern auch berufliche Konsequenzen haben könnten. Ihre neue Vorgesetzte Helena Lappi begegnet Jessica mit großem Misstrauen und ist bestrebt, sie aus dem Polizeidienst zu entfernen.

Der Schreibstil ist wie in Band 1 sehr dynamisch. Der Fall ist aus wechselnden Perspektiven einer großen Anzahl von Protagonisten geschildert. Die Kapitel sind kurz und handeln nicht nur von der Aufklärung des komplexen Falles, bei dem es nur wenig handfeste Beweise und Indizien gibt, sondern auch von den persönlichen Befindlichkeiten der handelnden Ermittler.

"Teufelsnetz" ist meiner Meinung nach mehr Kriminalroman als Thriller, da die Ermittlungen und die Polizeiarbeit im Vordergrund stehen und weniger der Nervenkitzel um die vermeintlich entführten Blogger. Zu ihren persönlichen Hintergründen erfährt man dafür auch zu wenig, um um ihr Schicksal zu bangen. Oft sind es Zufallsfunde, die die Ermittler auf neuen Spuren aufmerksam machen. Der Roman ist modern und am Puls der Zeit, denn ohne Zweifel stehen bei der Fallaufklärung fast ausschließlich die sozialen Medien, Blogs, Instagram, Nutzung von Fake-Accounts, Verschleierung von IP-Adressen, Löschung und Wiederherstellung von Beiträgen und Bildern im Fokus der Ermittlungen.
Nach einem interessanten Einstieg entwickelt sich die Handlung zäh und wenig ereignisreich. Die Ermittlungen der Polizei sind schwerfällig und wirken unbeholfen. Der Leser wird bewusst auf falsche Fährten gebracht, ein Tatmotiv ist schwer zu erahnen, worunter die Spannung leidet.
Der Roman ist auf den letzten Seiten ohne Frage wendungsreich und entwickelt sogar noch Nervenkitzel, was aber nicht über die lange Durststrecke hinweghelfen kann, zumal am Ende auch wiederum der Zufall und weniger das Können der Ermittler entscheidend zur Aufklärung des verworrenen Falls beiträgt, bei dem der Leser keine Chance hat, die Hintergründe frühzeitig zu durchblicken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2021

Eine empathische Geschichte auf zwei Zeitebenen, die zu oberflächlich geschildert ist und der Spannung und überraschende Wendungen fehlen.

Unser Weg nach morgen
0

Schon als junges Mädchen war Lieselotte Wiegand in den Freund ihres älteren Bruders, Ludwig, verliebt. Die Wege der Jungs trennen sich und so sehen sich auch Lilo und Ludwig erst Jahre später wieder, als ...

Schon als junges Mädchen war Lieselotte Wiegand in den Freund ihres älteren Bruders, Ludwig, verliebt. Die Wege der Jungs trennen sich und so sehen sich auch Lilo und Ludwig erst Jahre später wieder, als Lilo mit 15 Jahren deutlich reifer und attraktiver ist. Ludwig bringt das wohlerzogene und systemtreue BDM-Mädchen dazu, mit ihr heimlich die Abende zu verbotener "Negermusik" zu tanzen. Lilo genießt das Gefühl von Freiheit und verliebt sich in Ludwig, was nicht ohne Folgen bleibt. Als Ludwig nach einer Razzia eingezogen wird und an die Ostfront muss, sieht sich Lilo plötzlich der Willkür des Patenkindes ihres Vaters ausgesetzt, SS-Oberscharführer Werner Huber, der vorgibt, die vom Weg abgekommene junge Frau zu erretten.
Jahre später liest Buchhändlerin Nele in einem Manuskript die Geschichte von Lilo und ist tief bewegt. Für sie ist es eine Flucht, in die Geschichte der fremden Frau einzutauchen, da sie selbst vor schwierigen Entscheidungen steht. Ihre Buchhandlung kämpft ums Überleben und ihr Lebensgefährte Julian scheint sich mehr um die Belange seiner Exfrau und des gemeinsamen Sohnes als um Nele zu kümmern.

Vielleicht habe ich schon zu viele ähnlich anmutende Geschichten gelesen, die auf zwei Zeitebenen handeln und Schicksalsschläge während des Zweiten Weltkrieges thematisieren, weshalb mich dieser Roman im Vergleich zu anderen nicht ganz überzeugen konnte.
Ich hatte mir mehr von der Swing-Bewegung der 1930er Jahre erhofft, mehr Hintergrund zu den Jugendlichen, die sich dieser Bewegung anschlossen und mehr Leidenschaft für die Musik. Stattdessen lässt sich Lilo einfach treiben und tanz bereitwillig mit um Ludwig zu gefallen. Die Swing-Jugend als Akt des Widerstands gegen das herrschende System blieb mir viel zu vage und hat ihr Potenzial in der Geschichte nicht ausgeschöpft.
Der weitere Verlauf von Lilos Schicksal, das Verhalten von Ludwig und ihr eigenes ist vorhersehbar. Die Geschichte ist tragisch, einfühlsam geschildert und bewegt durch das körperliche und seelische Leid, das die Liebenden ertragen müssen, aber bietet eben auch keine interessanten neuen Aspekte.

Neles Situation wird nicht in der Ausführlichkeit beschrieben und kann schon allein aufgrund des historischen Hintergrunds nicht so ergreifend sein wie Lilos Geschichte. Nele ist eine unabhängige junge Frau, die genau damit zu kämpfen hat. Die Zukunft ihrer Buchhandlung ist ungewiss, nachdem Kunden ausbleiben und der Umsatz stetig zurückgeht. Auch die Beziehung zu Julian ist ein ständiger Kampf um Aufmerksamkeit, denn diese teilt sie sich notgedrungen mit seinem Sohn und seiner Exfrau. Auf beiden Seiten fehlen klare Worte, um ihre Standpunkte deutlich zu machen, bis die Situation letztlich eskalieren muss.

Beide Erzählstränge sind lebendig und voller Empathie geschildert. Die beiden jungen Frauen brauchen jedoch eine ganze Weile bis sie aus ihrer Passivität treten und für sich und ihre Belange einstehen. In Bezug auf Lilo mag dies nachvollziehbar sein, im Fall von Nele jedoch etwas enervierend. Beide wachsen letztlich jedoch über sich hinaus.
Die Themenfelder des Romans wie Swing-Jugend, Lebensbornheime, Einschränkungen durch den Krieg, Mutterschaft und Selbstfindung blieben mir allesamt zu sehr an der Oberfläche. Zudem fehlten mir bei beiden Geschichten überraschende Wendungen, die dem Roman das nötige Quäntchen Spannung verliehen hätten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2021

Anstrengende, anklagende und düstere Geschichte, in der Realität und (Wahn-)vorstellungen verschwimmen. Die belastende Vergangenheit lässt nicht los.

Der Himmel über Bay City
0

Die beiden Schwestern Babette und Denise wandern 1959 von Frankreich nach Amerika ein, um Europa und alle Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg hinter sich zu lassen. Sie wohnen in den 1960er-Jahren gemeinsam ...

Die beiden Schwestern Babette und Denise wandern 1959 von Frankreich nach Amerika ein, um Europa und alle Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg hinter sich zu lassen. Sie wohnen in den 1960er-Jahren gemeinsam in einem Wellblechhaus in Bay City, nachdem die Ehe von Denise und ihrem Ehemann gescheitert war. Beide haben sie Kinder, die 1961 geboren wurden, Denise noch einen jüngeren Sohn. Ihre erste Tochter ist nach der Geburt gestorben und dennoch durch wöchentliche Besuche auf dem Friedhof allgegenwärtig. Die zweite Tochter Amy leidet darunter, nicht mit der Erstgeborenen mithalten zu können, obwohl diese nie gelebt hat. Zudem macht sie im Keller des Hauses eine verstörende Entdeckung, die sie neben ihren Alpträumen in den Wahnsinn treiben.

"Der Himmel über Bay City" ist eine Geschichte, in der Realität und (Wahn-)vorstellungen verschwimmen. Die Ich-Erzählerin Amy ist verstört, sieht Dinge, die nicht sein können, wird in ihren Träumen von Toten heimgesucht und hat Visionen vom Holocaust, den sie nicht miterlebt hat. Auch wenn sie in Amerika geboren ist, fühlt sie sich fremd und heimatlos. Nur durch einen Zufall findet sie heraus, dass ihre Mutter und Tante jüdischer Abstammung sind. Ihre Mutter Denise schenkt ihr keine Liebe, verstößt sie geradezu, während ihre Tante Babette die aufgrund ihrer Visionen verehrt.

Der Roman ist anstrengend zu lesen, denn Amy erzählt, wie es ihr in den Sinn kommt, unstrukturiert und unchronologisch, während der Roman auf wenige Tage vor ihrem 18. Geburtstag am 4. Juli 1979 beschränkt ist. Zudem ist auch der Inhalt sehr düster und beklemmend. Amy berichtet von ihrer Kindheit und ihrer Zukunft, in der sie selbst Mutter sein wird. Dabei sind ihre Gedanken stets dem Tod näher als dem Leben. Sie hat einen sehnlichen Wunsch nach Erlösung, möchte alles hinter sich lassen - auch die Vergangenheit der Generationen vor ihr, die sie belastet. Amy trägt alles Leid der Welt auf sich, hat eine unfassbare Wut in sich, einen Hass auf Gott und die Welt.
Die Geschichte ist metaphorisch geschrieben, düster und gruselig. Der Roman handelt von den Nachkommen von Auschwitz, deren Geister der Vergangenheit sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht loslassen und der verzweifelten Sehnsucht nach Erlösung. All die Jahre nach 1944/1945 sind jedoch wirkungslos geblieben, die Zeit hat keine Wunden geheilt und auch das gelobte Land Amerika konnte selbst für die nachfolgenden Generationen keinen Schlussstrich ziehen und einen Neuanfang bieten.
Der Roman ist eine einzige Anklage an Gott, die Welt und den blasslila Himmel über Bay City. Warum Amy sich mit diesen schrecklichen Gedanken quält und was sie an ihrem 18. Geburtstag wirklich getan hat, um vermeintlich für Erlösung zu sorgen, bleibt mir dabei zu vage und lässt mich mit einem großen Fragezeichen zurück.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Spannender Thriller, allerdings sehr konstruiert und wenig realitätsnah. Das Motiv des Täters ist im Vergleich zum Aufwand enttäuschend.

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
0

Markus und Bettina Kern sind Inhaber eines sehr erfolgreichen Car- und Wohnungssharing-Unternehmens. Sie haben eine fünfzehnjährige Tochter und führen ein unbeschwertes Leben bis eines Abends Bettina nicht ...

Markus und Bettina Kern sind Inhaber eines sehr erfolgreichen Car- und Wohnungssharing-Unternehmens. Sie haben eine fünfzehnjährige Tochter und führen ein unbeschwertes Leben bis eines Abends Bettina nicht nach Hause kommt und Markus einen Anruf erhält, dass seine Frau mit anderen "geteilt" werden soll. Im Darknet ist ein Live-Video zu sehen, indem Bettina brutal misshandelt wird. Markus ist verzweifelt und hat keine Chance gegen den Erpresser. Am nächsten Morgen findet er seine Ehefrau tot auf, seine Tochter verschwindet und er selbst gerät unter Mordverdacht. Auf der Flucht und auf der Suche nach seiner Tochter spielt der Täter ein perfides Spiel mit ihm, denn auch Leonie soll wie bereits ihre Mutter "geteilt" werden.

Der Thriller ist aus der Perspektive des Familienvaters Markus geschildert. In einzelnen Kapiteln wird auch die Sicht von Leonie dargestellt und wie sie unter der Entführung zu leiden hat.
Markus hat bald einen Verdacht, wer hinter der Ermordung und Entführung seiner Tochter steckt, aber alle Indizien sprechen gegen ihn, weshalb die Polizeibeamten ihm nicht glauben und er stattdessen unter dringenden Tatverdacht gerät. Beim verzweifelten Versuch, seine Tochter zu retten, muss Markus verschiedene Aufgaben lösen, die ihm der Täter stellt. Es beginnt ein rasantes Katz- und Mausspiel und ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem Täter und Opfer wischen. Durch Wendungen beginnt man auch als Leser an Markus zu zweifeln, denn es ist kaum vorstellbar, welche Spuren der Entführer legt und wie es ihm gelingt, so ein grausames Spiel zu betreiben.
Die Bewältigung der Aufgaben zieht sich etwas in die Länge, obwohl die kurzen Kapitel häufig mit Mini-Cliffhangern enden, so dass man unweigerlich gezwungen ist, weiterzulesen. Der Sharing-Gedanke ist der Aufhänger des Thrillers und der Tat des Täters und führt den Leser auf raffinierte Weise auf eine falsche Spur, denn das Teilen ist in einem anderen, viel größeren Sinn, gemeint.

"Sharing - Willst du wirklich alles teilen" ist ein dynamischer Thriller, der sich leicht lesen lässt. Der Racheplan, den der Täter inszeniert ist dabei so aufwändig, dass die Konstruktion der Geschichte schon nicht mehr ganz realistisch ist. Die vielen Aufgaben, die Markus bewältigen muss, hätte es nicht gebraucht, um ihm aus Angst um seine Tochter derart unter Druck zu setzen. Zudem empfand ich das Motiv des Täters im Vergleich dazu enttäuschend und das Spiel, das er mit Markus betreibt, zu übertrieben. Spannend war der Thriller durch die zahlreichen Wendungen, durchaus, das Ende jedoch lieblos abgekanzelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2021

Keine unterhaltsame Geschichte über Onlinedates sondern ein Roman über Verlust und den schönen Schein, den es zu wahren gilt. Die Charaktere jedoch zu flach und die Geschichte trotz Botschaft um mehr Authentizität nichtssagend.

Das perfekte Date
0

Caitlin ist Inhaberin einer Dating-Agentur, die sie noch traditionell betreibt. Statt auf Apps und Algorithmen achtet sie lieber auf ihr Bauchgefühl und findet so den perfekten Partner für ihre Klienten. ...

Caitlin ist Inhaberin einer Dating-Agentur, die sie noch traditionell betreibt. Statt auf Apps und Algorithmen achtet sie lieber auf ihr Bauchgefühl und findet so den perfekten Partner für ihre Klienten. Ganz ohne Werbung und Social Media kommt aber auch ihr Start-Up nicht aus, weshalb sie sich dem Druck ihrer Marketingexpertin beugt, ihr eigenes Leben und ihr Liebesglück mit Ehemann Harry in Szene zu setzen. Caitlin lebt das perfekte Leben, aber es ist alles nur eine perfekte Inszenierung, die so lange aufrechterhalten bleibt, bis Caitlin zusammenbricht und sich ihren Problemen stellen muss.

Cover und Titel suggerieren eine romantische, humorvolle Liebesgeschichte. Wer jedoch eine unbeschwerte Chic-Lit-Romanze erwartet, könnte von dem Roman enttäuscht werden.
Die Geschichte vermittelt von Anbeginn eine eher betrübliche Stimmung und trotz Caitlins Leidenschaft für ihren Beruf und den Glauben daran, für jeden Menschen den perfekten Partner zu finden, ist zu spüren, dass in Caitlins Leben etwas im Argen liegt. Ihre Beziehung zu Harry bleibt vage, so dass es für den Leser wie auch für Caitlins Freunde und Bekannte nicht klar ist, wie es um ihre Beziehung bestellt ist oder ob Harry einfach nur nichts mit der Dating-Agentur zu tun haben möchte.
Bis das Geheimnis um Harry gelüftet wird, dauert es fast schon ermüdend lange. Sodann wechselt der Schwerpunkt des Romans weg von Caitlins Beruf und die Sorgen um ihren Ruf sowie die Suche nach erfolgversprechenden Influencern weg zu ihren privaten Problemen und einem tragischen Ereignis, das sie bisher nicht verarbeitet hat.
Die Freundschaft zu Verity gibt ihr Halt, ihr gegenüber kann sie sich öffnen und ehrlich sein, reflektiert ihr Verhalten und beginnt, ihr Leben vor allem beruflich umzukrempeln.

Durch die Thematik um Dating, Social Media, der (Online-)Suche nach dem passenden Partner und dem Einfluss von Instagram und Facebook ist der Roman modern und handelt von aktuellen Problemen der Generation Y und insbesondere von dem Druck, der durch das Vorleben von Stars und Sternchen, die sich perfekt in Szene setzen, entsteht.
Im Fall von Caitlin eröffnet sich jedoch noch ein ganz anderes Themenfeld, das ihr Leben verändert hat, mich jedoch nicht so sehr berühren konnte, da nur Bruchstücke aus ihrer Vergangenheit bekannt werden. So konnte ich mich nicht richtig in Caitlin hineinversetzen und auch die anderen Charaktere blieben nur sehr oberflächlich beschrieben. Die Geschichte plätscherte nach einem therapeutischen Aufenthalt auf den Malediven nur noch ereignislos vor sich hin und zudem sich Caitlin mit ihrer Agentur für meinen Geschmack viel zu wichtig.

"Das perfekte Date" handelt weniger von unterhältlichen Dating-Episoden als viel mehr von Freundschaft und Verlust, vom schönen Schein, der der Öffentlichkeit präsentiert wird und der Einsamkeit, die tatsächlich dahintersteckt. Für mich war die Geschichte durch den seltsamen Aufbau jedoch nicht ganz rund, die Charaktere zu flach und die Geschichte trotz der vorhersehbaren propagierten Botschaft nach mehr Authentizität letztlich nichtssagend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere