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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2022

Die erste Liebe und der erste Herzschmerz

Some Mistakes Were Made
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Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.



Auf dieses Buch bin ich zuerst durch das Cover aufmerksam geworden. Ich finde es ...

Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.



Auf dieses Buch bin ich zuerst durch das Cover aufmerksam geworden. Ich finde es einfach wunderschön, besonders die Farben gefallen mir gut. Sie verraten nicht, welches Drama sich zwischen den Seiten verbirgt...



Some Mistakes Were Made erzählt von Fehlern, aber auch Freuden der Vergangenheit und Streitereien und Gefühlen der Gegenwart, von Ellis und Easton, und ihren Familien.

Das Buch wird größtenteils aus der Sicht von Ellis erzählt und wechselt zwischen der Gegenwart, und verschiedenen Episoden aus ihrer Kindheit/ Jugend. Während sie in der Gegenwart seit einem Jahr nicht mehr mit Easton gesprochen hat, und mit dessen Bruder Tucker in Kalifornien ist, um dort bei ihrer Tante ihren Schulabschluss zu machen, sind Easton und Ellis in den Rückblenden die besten Freunde (mit vielleicht etwas mehr Gefühlen).

Man fiebert die ganze Zeit mit, was vor einem Jahr so schlimmes passiert ist, dass Ellis nach Kalifornien musste, und was Easton ihr getan hat (oder andersrum?).



Ein großes Motiv dieses Buches ist definitiv Familie. Denn die Familie von Ellis glänzt mit Abwesenheit, und niemand scheint sich um ihr Wohlergehen zu sorgen. Niemand, außer Sandry, die Mutter von Easton, die sich um Ellis kümmert und ihr eine zweite Familie bieten will. Im Gegensatz zu Ellis wenig vorhandener biologischen Familie steht da natürlich die Bilderbuch Familie der Albreys, die aus Easton, seinen Brüdern Tucker und Dixon und natürlich den beiden Eltern besteht, die immer füreinander da sind.



Das Buch ist gut geschrieben, und hat auch einige Zitat-würdige Phrasen. Es gibt ein paar Poesieteile, die mich auf Deutsch nicht komplett abholen konnten; aber die Auszüge, die ich im Original gelesen habe, haben mir deutlich besser gefallen, also liegt es sicher an der Übersetzung.

Komplett emotional mitgenommen hat es mich aber doch nicht. Besonders der Herzschmerz ist bei mir nicht ganz angekommen. Dafür konnten mich die lustigen Stellen (meist dank Tucker) gut abholen. Die Auflösung, was vor einem Jahr geschehen ist, passiert in einem guten Tempo, und sie hat mir gut gefallen - mich aber auch nicht komplett umgehauen.



Insgesamt finde ich dieses Buch als YA Debüt überaus gelungen. Es erinnert etwas an Bücher von Emma Scott und Colleen Hoover, nur nicht ganz so emotional und mitreißend - aber ich bin mir sicher, dass mit der Schreiberfahrung der Autorin auch die Emotionalität ihrer Bücher steigen wird. Dieses Buch ist eines über die erste große Liebe und den damit verbundenen Herzschmerz, aber auch über Familie, und dass wir uns unsere Familie vielleicht doch aussuchen können. Und ja, es wurden Fehler in der Vergangenheit begangen, aber wir können verzeihen und in Zukunft nochmal neu anfangen.

Ich gebe 4 von 5 Sternen.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 07.03.2022

Spannend, aber Ende verwirrend

Ancora
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Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.
Achtung, Suchtgefahr! Einmal angefangen, fiel es mir schwer, das Buch wieder ...

Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon jedoch unabhängig.
Achtung, Suchtgefahr! Einmal angefangen, fiel es mir schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Ähnlich ging es mir immer bei den Büchern von Ursula Poznanski. Falls ihr also Fan der Autorin seid, kann ich euch Ancora von Colin Hadler nur ans Herz legen (besonders wenn ihr Saeculum mochtet; die Geschichten haben sehr ähnliche Vibes von wegen Gemeinschaft abseits der Zivilisation, keine Technologie und mysteriöse Ereignisse).

Zusammen mit Romy, ihrem besten Freund Janis, ihrem festen Freund Aurel, und einem Gedicht von Romys Mutter sind wir unterwegs nach Ancora. Ein Dorf, abseits aller Zivilisation und ihr Zuhause für die nächsten sechs Wochen.
Dort angekommen stellt unsere Protagonistin jedoch relativ schnell fest, dass dort nicht alles mit rechten Dingen vor sich geht. Seltsamerweise scheint das Gedicht von Romys Mutter die Ereignisse vorherzusagen... aber was hat ihre Mutter mit Ancora zu tun? Und das Gedicht endet mit Romys Tod: ist das Ereignis unaufhaltbar?
Romys Misstrauen wächst, und auch ihre Freundschaft mit Kira, einem jungen Mädchen aus Ancora, sorgt für Spannungen in der Freundesgruppe. Ist das noch Spaß und Urlaub, oder sollten die drei besser fliehen?

Die Ereignisse überschlagen sich, und ich hatte echt Schwierigkeiten, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen. Bis zum Ende rätselt man mit, versucht die Puzzleteile zusammenzusetzten und weiß nicht genau, ob hier übernatürliche Faktoren mitspielen oder es für alles eine reale Erklärung gibt.
Der Schreibstil von Colin Hadler passt perfekt zum Genre. Spannend geschrieben und so, dass es realistisch für eine Teenagerin ist (das Buch ist ja in der ich-Perspektive aus Romys Sicht geschrieben).

Der Thriller ist bis zum Ende spannend. Allerdings ist es doch auch verwirrend zwischendurch, mit Zeit- und Ortswechseln, und die Auflösung am Ende habe ich nicht zu 100% verstanden. Trotzdem war Ancora einer der besten Jugendthriller, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Colin Hadler ist definitiv ein Autor, den ich mir merken werde für die Zukunft!
Ich gebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Neuer Bookboyfriend

Chasing Dani Brown (Brown Sisters 2)
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Danke an NetGalley und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Deutscher ET: 27. Januar 2022

Auf Amazon wird „Chasing Dani ...

Danke an NetGalley und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Deutscher ET: 27. Januar 2022

Auf Amazon wird „Chasing Dani Brown” als “BookTok Erfolg in den USA“ beworben. Und ich war auch begeistert, dass die Reihe übersetzt wird. In Band 1 begleiten wir die chronisch kranke Chloe Brown, und da ich selbst eine chronische Krankheit freue, habe ich mich sehr über die Repräsentation gefreut. Aber so richtig umgehauen hat mich die Geschichte nicht.

Die Geschichte um Dani und Zaf hat mir jedoch deutlich besser gefallen. Talia Hibbert hat eine Reihe voller diverser Protagonisten geschaffen: Dani Brown ist bisexuell, eine Person of Colour, und eine praktizierende Hexe. Zafs Familie stammt aus Pakistan, er ist kein praktizierender Muslim (mehr), ehemaliger Profisportler und jetzt leidenschaftlicher Liebesroman-Leser.

Das Thema Mental Health spielt in diesem Buch auch eine extrem große Rolle. Wie gesagt ist Zaf ein Ex-Profi im Rugbysport, und mittlerweile arbeitet er an der Uni, an der Dani lehrt, als Security-Guard. In seiner Freizeit ist er jedoch Trainer einer Rugbymannschaft und macht zusätzlich zum sportlichen Training auch Einheiten zu mentaler und emotionaler Gesundheit. Ein Thema ist z.B., dass die Jungs ihre Verletzlichkeit offen zeigen sollen.

Als Trope haben wir hier Fake Dating, und ich bin ein großer Fan von Fake Dating. Dieses Buch hat in der Hinsicht auch nicht enttäuscht. Es kommt zu einem Missverständnis, durch das andere Personen denken, Zaf und Dani wären ein Paar, und auch der #DrRugBae (Dr weil Dani grade ihren PhD macht, Rug für Rugby und Bae wegen… bae = before anyone else) im Internet trendet.
Die beiden nutzen das dann aber aus, da Dani keine Zeit für eine echte Beziehung hat und so ungezwungen Spaß haben kann, und für Zafs Organisation so gute Publicity entsteht. Die Motive der beiden sind logisch und schlüssig, und es macht einfach Sinn, dass sie so tun als wären sie ein Paar.

Ich habe bei dem Buch auch extrem viel gelacht. Besonders bei Zaf. Denn Zaf ist bis jetzt DER Bookboyfriend diesen Monat. Er ist so unglaublich verständnisvoll, hört zu und unterstützt Dani in den verschiedensten Situationen durch alle möglichen Gesten oder aufmunternden Worte.

Die Nebencharaktere, besonders Zafs Familie, fand ich extrem gut ausgearbeitet und habe mich immer gefreut, wenn sie vorgekommen sind.

Nur der Schreibstil ist nicht mein Fall. Besonders die erotischen Szenen fand ich vulgär und „unsexy“. Das kann an der deutschen Übersetzung liegen, aber vielleicht wäre es mir im Original auch negativ aufgefallen. Abgesehen vom Stil habe ich hier aber nichts zu meckern und gebe 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Winterlich-ruhige Liebesgeschichte

Right Here (Stay With Me)
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Wie von Anne Pätzold gewohnt wunderschön geschrieben.
Es ist wieder ruhig und es passiert äußerlich wenig, dafür wächst die Protagonistin Lucy innerlich sehr stark. Ein Buch, was den Fokus eher auf innerliche ...

Wie von Anne Pätzold gewohnt wunderschön geschrieben.
Es ist wieder ruhig und es passiert äußerlich wenig, dafür wächst die Protagonistin Lucy innerlich sehr stark. Ein Buch, was den Fokus eher auf innerliche Charakterentwicklung gesetzt hat - das werden nicht alle mögen.
Ich hatte außerdem durch den Klappentext dein Eindruck, dass es viel mehr um Eiskunstlauf gehen wird, als es dann im Buch wirklich der Fall war.


Es geht ja auch inhaltlich darum, dass Lucy ihre Leidenschaft zu verlieren scheint und keinen Spaß mehr auf dem Eis hat, was ich von Anfang an beim Lesen gemerkt habe, aber halt erst am Ende ausgesprochen wurde und im Klappentext nicht vorkam


Am Ende war ich traurig, dass wir überhaupt nicht mehr erfahren haben, wie es mit Aaron weitergeht, weil mich das echt interessiert hat - zum Glück wird ja Band 2 über ihn sein.
Die Nebengeschichte mit Hannah und Eiza fand ich super süß. Und Mika ist auch einfach Zucker gewesen; seine Dynamik mit Jules mochte ich auch.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Unterhaltsame Romanbiografie

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Danke an Vorablesen und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ich „kenne“ Dianas Biografie nicht. Ich bin erst nach ihrem ...

Danke an Vorablesen und den Ullstein Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Ich „kenne“ Dianas Biografie nicht. Ich bin erst nach ihrem Tod geboren und mein Wissen über ihr Wirken begrenzt sich auf Erzählungen meiner Großeltern, das Musical Diana (2021, auf Netflix) und die Serie The Crown (2016, ebenfalls auf Netflix). Deshalb kann ich bei diesem Buch auch nicht beurteilen, wie historisch korrekt es ist.
Ich kann nur sagen, dass die Stationen ihres Lebens aus dem Buch auch im Musical und der Serie behandelt werden, weshalb ich davon ausgehe, dass es auch die wichtigsten Stationen sind. Außerdem habe ich das Gefühl, dass das Buch respektvoll ist. Bei fiktiven Romanen über echte (verstorbene) Persönlichkeiten finde ich es einfach wichtig, die Würde der Personen zu wahren und das ist hier gelungen.

Der Schreibstil war angenehm und das Buch war wirklich schnell zu lesen (ich habe es an zwei Abenden verschlungen). Teilweise war es mir aber zu kitschig. Besonders in Dianas inneren Monologen, in denen sie sich versucht zu motivieren und positiv zu denken, war es mir manchmal zu viel des Guten. Zu viele dieser „Kalendersprüche“ (sowas wie: „Das ist doch das Wunderbare am Leben: Man wächst daran“, S.446), die ich an sich mag, aber wie gesagt waren es mir hier zu viele davon.

Handlungstechnisch bewegen wir uns zwischen der ersten Begegnung mit Charles 1977 bis zur Scheidung im Sommer 1996. Ich fand es zwischendurch schwierig, Szenen einzuordnen, weil mir eine Einordnung in die zeitliche Struktur gefehlt hat. Zu Beginnen mancher Kapitel gab es zwar Jahreszahlen, aber Zeitpunkte im Jahr wurden nicht genauer angegeben. So fallen wichtige Ereignisse die Hochzeit und Schilderungen zu Williams Geburt sehr kurz aus, und Harry ist irgendwann „einfach da“. An solchen Ereignissen hätte ich mich orientieren können, wenn sie denn ausführlich vorgekommen wären.
So hat es sich manchmal angefühlt wie einem losgelösten Strom von Dianas Gedanken und Gefühlen zu lesen, ohne zu wissen in welcher Phase ihrer Beziehung mit Charles man sich grade befindet.

Das Cover finde ich an sich ganz okay, ich persönlich mag einfach keine realistischen Gesichter auf den Covern, kann aber verstehen warum man es hier gemacht hat. Es passt aber auf jeden Fall zum Rest der Ikonen ihrer Zeit Reihe.

Insgesamt gebe ich dem Buch 4 Sterne. Es erzählt sehr einfühlsam und schön geschrieben, aber teilweise auch kitschig, über das Leben und Leiden von Diana in den gut 20 Jahren, die sie mit Charles verbracht hat. Die wichtigsten Punkte ihres Lebens kommen vor, aber der Fokus liegt hier eher auf den Gefühlen von Diana. Was Diana hinter verschlossenen Türen wirklich gefühlt und gedacht hat, werden wir nie erfahren, aber dieses Buch bietet eine Version an, die auf mich realistisch und durchdacht wirkt.

Für Fans von The Crown und generell historischen Romanen über Frauen kann ich dieses Buch sehr ans Herz legen. Es bietet ein paar Fakten über Lady Di, und hauptsächlich ganz viel Unterhaltung und Emotion.

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